"Der Schein des Lichts, der ins Gefängnis selber fällt"
Religion, Metaphysik, Kritische Theorie
- 390 Seiten
- German
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"Der Schein des Lichts, der ins Gefängnis selber fällt"
Religion, Metaphysik, Kritische Theorie
Über dieses Buch
Die radikale Gesellschaftskritik Theodor W. Adornos und Max Horkheimers bedient sich immer wieder explizit theologischer und metaphysischer Topoi – selbst dort, wo sie Religion kritisiert. Einerseits arbeiten die Vertreter der Kritischen Theorie die ideologische Funktion von Religion in einer Gesellschaft heraus, deren menschengemachte Zwänge als metaphysisch gegebene, unhintergehbare Tatsachen erscheinen. Um diesen Schein zu durchbrechen, halten sie aber andererseits am Wahrheitsgehalt der theologischen Versprechen fest. Dabei verwirft die Kritische Theorie jedes positive Bild des 'Anderen' und fordert zugleich, seine Möglichkeit der vermeintlich ausweglosen Immanenz des Faktischen entgegenzuhalten. Als profanierte Denk- und Deutungsfiguren werden theologische Bestände dabei philosophisch, sozialtheoretisch und ästhetisch eingeholt.Dem Stellenwert dieser rettenden Religionskritik zwischen Metaphorik und Metaphysik sind die Einzelstudien des vorliegenden Bandes gewidmet. Die Autorinnen und Autoren gehen insbesondere religiösen Themen und metaphysischen Thesen bei Adorno nach, die von dessen Apologeten meist stillschweigend übergangen, von den Kritikern hingegen zur Sackgasse seiner kritischen Gesellschaftstheorie erklärt werden. Dabei wird immer wieder deutlich, dass das metaphysisch-theologische Vokabular der Kritischen Theorie gerade auf das scheinbare Gegenteil der Theologie – den Materialismus – verweist und umgekehrt.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Neher: Wider die religiöse Mathematik
- Ziegelmann: Das Leid der Geschichte und die Bedingungen der Möglichkeit kritischer Theorie
- Kern: Kritische Theorie ist Inverse Theologie
- Jopp: Von Markion zu Odradek
- Wellmann: „Profane Texte wie heilige anschauen“
- Katz: Transzendenz durch Versenkung
- Nosthoff: Versuch, das Ende des Endspiels zu verstehen
- Yoshida: Die Rettung des ‚theologischen Stachels‘ wider ,die Versetzung in die Philosophie‘
- Lang: „Aus dem Bedürfnis wird gedacht“
- Lingk: Möglichkeiten und Grenzen immanenter Gesellschaftskritik
- Dekker: Die absolute Wahrheit denken
- Roelcke: Der Kanon des Widerstandes
- Souza dos Santos: Variationen über das bilderlose Wesen der Musik
- Schottdorf: Die Ambivalenz der Religionskritik nach Horkheimer
- Tittel: Mana, Mimesis und Magie als Herrschaft und Emanzipation
- Martins: „Es verschwindet …“
- Bobka: Warten und Kritik
- Braunstein / Martins: Judentum und Jüdischsein
- Siglen
- Personenregister