Es scheint Hoffnung - Absurditäten
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Es scheint Hoffnung - Absurditäten

Absurditäten

  1. 156 Seiten
  2. German
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Es scheint Hoffnung - Absurditäten

Absurditäten

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Es scheint Hoffnung I AbsurditätenDies ist kein religiöses Buch. Wiewohl Hoffnung untrennbar mit Glaube verbunden ist. Hoffnungsverweigerer ersticken im Tun und werden sie gefragt, was denn ihr Vermächtnis sei, sehen sie, über ihr Handy wischend hoch, und dich mit großen, ratlosen Augen an. Hoffnung auf Veränderung? Wie soll sie aussehen? Hoffnung auf Verbesserung? Der Mensch als gnadenloser Egoist. Lyrik und Prosa zur Hoffnung.

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Herbert versteht die Welt nicht mehr. Nichts in seinem Umfeld ist das, was es vorgibt zu sein. Die Buchhandlung ist keine Buchhandlung mehr. Zwar sind Bücher darin erhältlich, doch mindestens ebenso viel Krempel, den keiner braucht. Noch werden darin Lesungen abgehalten. „Rentiert sich nicht“, so knapp die Stellungnahme des Buchhändlers. Keine Buchhandlung für Herbert oder eine geheuchelte Buchhandlung. Ein Firmenkonglomerat, das unter Vorgabe, Buchhandlung zu sein, Weltkrempel verkauft. Ebenso wie das als Möbelhaus getarnte Restaurant oder die als Bäckerei verkleidete Lebensmittelkette. Nichts ist das, was es vorgibt zu sein. Das Fußballstadion verscheucht aus unerklärlichen Gründen Fußballer. Keine Fußballspiele. Es freut sich über Konzerte, Belustigungsspektakel aller Art, ja sogar Kunstprojekte sollen dort implantiert werden, aber Fußbälle sieht das Fußballstadion keine.
Im Postamt findet sich im hintersten Eck noch eine Mitarbeiterin, die teilnahmslos Briefe entgegennimmt und, wenn es nicht anders geht, Gelder auszahlt oder Gelder übernimmt, die es auch bald nicht mehr geben wird. Auf dem Weg in die hinterste Ecke führt der mit gelben Fußabdrücken markierte Post-Schlenderweg wie zufällig an CD-Ständern, Stapeln von Geschenkideen und völlig überteuertem Schreibutensilienkram vorbei. Wie wär’s mit einem neuen Handy, bevor man die RSa-versendete Delogierungsmitteilung entgegennimmt? Der kleine Post-Vierbergelauf führt an den Ein- und Auszahlungsautomaten vorbei. Wie stählerne Freunde stehen sie da. Sie sind aber keine Freunde. Sie sind der Grund, warum es in wenigen Jahren keine Mitarbeiter in diesen Räumen mehr geben wird. So absurd es klingt: Noch verweisen die wenigen MitarbeiterInnen auf die Vorzüge dieser stählernen Freunde. Sie weisen indirekt darauf hin, dass sie sich in Kürze selbst abschaffen. Sie bitten den Kunden, mit jeder an den Automaten verwiesenen Transaktion ihre Kündigung zu unterschreiben. So unterschreiben tagtäglich Tausende Kunden durch ihre Transaktion am stählernen Freund die Kündigung jedes einzelnen Postmitarbeiters. Das Postamt ist kein Postamt mehr.
Es kommt noch schlimmer. Die Mutter ist keine Mutter, der Vater kein Vater mehr. Von der Lästigkeit der Schwangerschaftsstreifen und vom unnötigen Kaiserschnitt mal abgesehen, möchte sich keine Frau Existenzängste produzierende Kinder antun. Sie kann sich das Kind beim besten Willen nicht mehr leisten. Wer soll das ADHS-identifizierte Kleinkind künftig versorgen, wenn sie sich in männlicher Manier ihrem Erfolg widmet? Die jüngste Generation verzichtet überhaupt darauf. Sie raucht, säuft und vögelt. Mutter zu sein ist zu einem Schimpfwort verkommen. Alleinerziehende Mütter sind gängige Praxis. Mutter kocht nicht mehr, Mutter strickt nicht mehr, Mutter nimmt ihr Kind nicht mehr in den Arm. Mutter liest ihrem Kind auch keine Geschichte mehr vor, denn Mutter kann nicht lesen. Mutter ist nicht mal mehr aus Fleisch und Blut. Mutter ist aus Silikon, Metall und Tinte. Mutter steht unter Alkoholeinfluss und nimmt Medikamente.
Mutter ist aus.
Genauso wie es Vater nicht mehr gibt. Mutter erzählt Kind über Vater nur, dass er existiert – irgendwo. Vater musste das Haus verlassen. Zuerst für vierzehn Tage, dann nochmals vierzehn Tage und nach der Scheidung für immer. Mann wurde zu Vater, ungefragt. Mann, zukünftig Vater genannt, verliert seinen Beruf. Nichts hält ewig. Vater verliert seine Existenz. Und Vater verliert alles. Beruf, Existenz und Familie.
Vater ist im Arsch.
Herbert will das nicht hinnehmen. Doch bleibt ihm nichts anderes übrig als festzustellen, dass auch Schriftsteller keine Schriftsteller mehr sind. Sie sind EPU-Marionetten, die sich als neue Selbstständige zwischen Subventionsanträgen und Selbstvermarktung täglich auf die digitalen Marktplätze begeben und bis zur Selbstaufgabe schreien: „Hier bin ich! Sieht mich denn niemand? Habt mich doch ein klein wenig lieb!“ Und wenn sie nicht gestreichelt werden, dann wünschen sie sich zumindest in irgendeinem Drecksblatt ein Foto oder einen kleinen Bericht.
Nichts. Stille.
Und so schreiben und schreiben sie weiter in ihrer Hoffnungslosigkeit, ändern ihre Stile, passen sich an, werden gesellschaftskonformer, schreiben Bücher über die Liebe anstatt über menschliche Abgründe und hören schließlich irgendwann auf, Mensch zu sein.
„Zwei Hummeln, die den Beweis antreten,
dass die Unfähigkeit zu fliegen besonders
verführerisch ist.“
*
„Die Hoffnung hat der Blick in den Spiegel
zunichtegemacht. Hoffnungslos wandelt sie
seither auf den Spuren des Wohlstandes.“
*
„Hoffnung ist lachhaft.
Der Fluchtweg für die Ausweglosigkeit.“
*
„Europa wurde gleichgeschaltet.
Selbe Währung, selbe Bekleidung – nämlich chinesische,
immer öfter selber Haarschnitt, kurz mit Scheitel
– Hitlerscheitel – und erschreckend
wenig Gegenmeinungen.“
*
„Das größte zwischenmenschliche Verbrechen ist es,
dem Gegenüber die Träume zu nehmen.“
*
„Hupende Autos sind nicht automatisch
eine Hochzeitsgesellschaft.“
*
„Komisch. Er schläft immer ein, wenn er Coelho liest.
Außerdem drückt ihm Coelho auf die Blase.
Immer wenn er Coelho liest, muss er aufs Klo.“
*
„Ein Hoch auf die Alpenrepublik Österreich und ihre Bewohnerinnen.
Österreich ist Frau und frei.“
*
„Schreibwettbewerbe gehören verboten.
Sie dienen einzig der Eitelkeit der Veranstalter und Juroren.“
*
„Die abgeschmackte und allgegenwärtig
impertinente XXXLutz-Familie zusammen mit dem Hausgeist Mia
und I bin a Kika-Ikone David Alaba sollten sich
an einen IKEA-Tisch setzen und über ihren Abschied
und ihre frühzeitige Pension nachdenken.“
*
„Wenn wir uns ein Miteinander nicht leisten wollen,
werden wir eben mit einem Ohneeinander bestraft.“
Gerald Eschenauer wurde 1972 in der Mittelkärntner 500-...

Inhaltsverzeichnis

  1. Impressum
  2. Kurz
  3. Träume erleben
  4. Ein Verbrechen
  5. halbVOLL, halbLEER
  6. Müdigkeit
  7. Zwei Welten
  8. Gleichbehandlung
  9. Schattenmann
  10. So wenig Zeit
  11. Ungewohnt
  12. Es ist so einfach
  13. Kämpferin
  14. Zwei Gesichter
  15. Anfang
  16. Erfolgsdruck
  17. Schweigen
  18. Veränderung
  19. Weißer Fleck
  20. Wie es eben ist
  21. Wenn du wüsstest
  22. Zieleinlauf
  23. Abgleich
  24. Mengenvergleich
  25. Sommer in Kärnten
  26. Sommer in Kärnten II
  27. Es gibt Hoffnung
  28. Alles, was zählt
  29. Keine Freunde
  30. Das macht alles keinen Sinn
  31. Entleert euch
  32. Die Rechnung
  33. Vertane Chance
  34. Prima Ballerina
  35. Der Spaziergang
  36. Der Auslöser
  37. Superstar
  38. Schlussstrich
  39. Zeichen
  40. Vorfreude
  41. Geistige Leere
  42. Sturm vor der Ruhe
  43. Das Haus
  44. Das Glas
  45. Restzeit
  46. Trauerspiel
  47. Regen
  48. Think simple
  49. Tief unten
  50. Ein liebes Gedicht
  51. Backblech-Elegie
  52. Reinheitsgebot
  53. Umkehrung
  54. Präferenz
  55. Weihnachtsgedicht
  56. Erbärmlich
  57. Wir®
  58. We are the world
  59. Die Preisverleihung
  60. Entfunktionalisiert