Die andere Sicht
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Die andere Sicht

  1. 168 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die andere Sicht

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Über dieses Buch

Ein Neubeginn!Nicht jeder muss gleich den Beruf wechseln und alles hinwerfen. Aber eine andere Sicht einzunehmen, vor allem auf sich selbst, das bringt neue Perspektiven. Denn der Weg zu einer Änderung führt immer über uns selbst. Negative Erlebnisse und Erfahrungen sind wertvoll und helfen uns, unser Potenzial zu erkennen. Es ist befreiend und erfüllend, dieses Potenzial zu nutzen und das Leben selbst zu gestalten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich lohnt!

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2019
ISBN
9783748271550
Kapitel VIII
FÄLLE AUS MEINER PRAXIS
Nun möchte ich an verschiedenen Beispielen zeigen, wie wir diese andere Sicht und die fünf Schritte konkret anwenden können. Die Beispiele aus meiner Praxis sollen vor allem veranschaulichen, welche Überlegungen ich mit meinen Klienten im Gespräch angestellt habe und wie der Weg der Bearbeitung aussieht. Im folgenden Kapitel IX illustriere ich dann an persönlichen Erlebnissen, wie ich eigene Schwierigkeiten erkannt und konkret mit den fünf Schritten bearbeitet habe.
ALIMENTE
Ein Klient besuchte mich in meiner Praxis und beklagte sich über Nacken- und Rückenschmerzen. Auch sein Bewegungsapparat machte ihm zu schaffen, insbesondere sein linkes Knie. Er war in ärztlicher Behandlung und dachte über eine Knieoperation nach.
Es wurde mir im Gespräch bald klar, dass Nacken und Rücken die Ursachen seiner Knieschmerzen waren. Wenn der Nacken und Rücken zu viel zu tragen haben, belastet dies den Bewegungsapparat. In unserem Energiefeld lagern sich im Bereich des Nackens unsere Sorgen und Ängste ab. Wenn sich dort über die Zeit zu viel ansammelt, beginnen sich diese psychischen Lasten im wahrsten Sinne des Wortes zu manifestieren und sie werden in unserem physischen Körper spürbar. Das ist ein klares Zeichen unseres Seismografen. Die Seele will, dass wir hinschauen!
Das tat ich mit meinem Klienten. Er erzählte mir, dass er geschieden sei. Von seiner langjährigen Ehefrau habe er sich vor vielen Jahren scheiden lassen, weil sie ihn betrogen habe. Es seien weitere Dinge vorgefallen, die nach seiner Überzeugung keine Alimente rechtfertigen würden. Er müsse aber gemäß Gerichtsentscheid bis ans Lebensende zahlen.
Während er erzählte, wurde er immer wütender. Er vermutete, dass seine ehemalige Ehefrau Einkommen erwirtschafte oder Geld erhalte und das verheimliche. Vor allem war er aber auf die Justiz wütend, weil diese die Alimente bis zum Tod festgesetzt hatte.
Kontakt mit der geschiedenen Ehefrau und mit seinem Kind existiert seit Jahren nicht mehr.
In einem solchen Fall ist es für den Betroffenen schwierig, die fünf Schritte zu gehen. Er ist absolut überzeugt, dass die Schuld bei seiner geschiedenen Ehefrau und dem Gericht liegt. Er ist tief verletzt und voller Zorn.
An dieser Stelle ist es ganz wichtig, zu realisieren, dass auch hier die Frage der Schuld gar keine Rolle spielt. Die Situation ist schlussendlich so, wie sie ist. Es ist geschehen und nicht rückgängig zu machen.
Nur wir selbst können uns aus einer solchen Situation befreien und lösen. Das Gericht wird das Urteil aufgrund der Einkommensverhältnisse nicht abändern und die Alimente sind weiterhin zu leisten. Als Außenstehender wird man schnell einsichtig, dass die Situation nicht geändert werden kann.
Der Betroffene findet aber immer wieder tausend Argumente, weshalb er ungerecht behandelt wurde und weshalb man die Gerichte, die aus seiner Sicht ebenfalls dafür verantwortlich sind, abschaffen sollte. Nicht selten richten sich die dadurch entstehenden Aggressionen gegen alle möglichen und unmöglichen Dinge. Vom schlechten Wetter, über den Verkehr zur Überfremdung. Er ist unglücklich und unzufrieden!
Es bleibt also auch hier einzig, den bekannten Weg einzuschlagen. Der Betroffene weiß wohl, dass er die Situation nicht mehr ändern kann, muss aber auch akzeptieren, dass er nach altem Recht bis ans Lebensende Alimente bezahlen muss. Nach dem neuen Recht hätte er das Kapital seiner Pensionskasse mit der Partnerin teilen müssen. Dazu wäre er natürlich auch nicht bereit gewesen.
Der Betroffene muss sich bewusst werden, dass seine geschiedene Partnerin nicht allein für die Situation verantwortlich ist. Er sollte sich eingestehen, dass er wohl auch Fehler gemacht hat, da es immer zwei braucht. Es ist Zeit, die Ehe und die Scheidung noch einmal ohne Emotionen anzuschauen und zu versuchen, daraus zu lernen.
Immerhin konnten wir darauf verzichten, nach den Ursachen seiner Beschwerden zu suchen, weil diese offensichtlich sind. Wenn der Klient erkennt, dass dieses Beharren und die Weigerung, mit seinem Kind und seiner geschiedenen Ehefrau zu sprechen, die Ursachen für die gesundheitlichen Probleme sind, ist ein erster wichtiger Schritt getan.
Der Betroffene sollte erkennen, dass er seine Gesundheit nur dann wiedererlangt, wenn er das Geschehene und die heutige Situation so annimmt und akzeptiert, wie sie sich präsentieren.
Das ist aber in diesem Fall der eigentliche Knackpunkt. Es ist sehr schwierig, wenn ein Mensch über Jahre Wut und Unverständnis aufgestaut hat und sich nun plötzlich bewusst werden soll, dass nur er die Situation ändern kann. Der Betroffene ist emotional so stark involviert und hat sich ein Feindbild aufgebaut, dass die nötige Offenheit und das Bewusstwerden ein sehr schwieriger Akt wird.
Es ist auch ein Eingeständnis, dass er bisher den falschen Weg gegangen ist. Diese Selbsterkenntnis ist nicht so leicht zu verdauen.
Zumindest verstand der Klient den Zusammenhang zwischen seinen körperlichen Beschwerden und seiner
Situation. Richtig annehmen konnte er es aber noch nicht, da er seine geschiedene Ehefrau nach wie vor verantwortlich macht.
Hier stehen große seelische Verletzungen im Raum. Sich bewusst werden und erkennen, dass das Geschehene eine Lebenslektion ist, wird zu einer echten Herausforderung. Der fehlende Kontakt zu seinem Kind kommt noch hinzu und lastet nicht nur auf ihm, sondern selbstverständlich auch auf dem Kind. Natürlich sollte auch das Kind diesen Prozess durchlaufen und dem Vater bei einer Kontaktaufnahme die Hand reichen. Es wird viel Zeit und viel persönliches Engagement brauchen. In Anbetracht der körperlichen und seelischen Leiden lohnt sich dieser Schritt aber unbedingt. Diesen Schritt können und müssen wir alle schlussendlich aber immer allein tun.
Der Klient gab mir mindestens die Gelegenheit, ihm die weiteren Schritte aufzuzeigen. Er hat einen Anfang gemacht und ich hoffe, dass er eines Tages diesen Prozess abschließen kann.
DER JUNGE SPORTLER
Damit wir Erfahrungen sammeln und uns als Mensch weiterentwickeln, stoßen wir immer wieder an Grenzen oder finden uns in Situationen wieder, die sehr viel von uns fordern.
Ich habe einen einundzwanzigjährigen Jungen kennengelernt, der fünf Jahre zuvor beim Trampolinspringen so unglücklich fiel, dass die Rückenmarksnerven zwar nicht durchtrennt, aber doch stark geschädigt wurden. Nach diversen Operationen und Rehabilitationsmaßnahmen sitzt er heute im Rollstuhl.
Er kann wohl die Arme bewegen, die Finger und die Hände aber nicht, sie sind praktisch ohne Gefühl und er ist komplett auf fremde Hilfe angewiesen. Ein unglaublicher Schicksalsschlag, mit dem dieser junge Mensch umgehen muss.
Er war ein exzellenter Skifahrer im Extrembereich und auch sonst ließ er kaum sportliche Gelegenheiten aus, die immer wieder mit vielen Gefahren verbunden waren. Verunglückt ist er aber an einem Fest auf einem Trampolin für Kinder bis sechzehn Jahre. Dieser Umstand wird uns noch beschäftigen.
Warum kam es zu dieser Zäsur? Ich nenne den Jungen Paul. Wie sich aus den Gesprächen ergeben hat, war Paul, als der Unfall passierte, in einem Sportgymnasium und Sport war das Einzige, was ihn wirklich interessierte. Wie bereits erwähnt, suchte er den Kick. Das Schulische war für ihn eher Nebensache.
Die Ehe seiner Eltern war nie wirklich harmonisch und glücklich gewesen und vor dem Unfall wurde er Zeuge eines Gesprächs seiner Eltern. Er hörte seinen Vater sagen, dass er die Familie verlassen würde. Weiter führte sein Vater aus, er habe seine Ehefrau ohnehin nur wegen des Geldes geheiratet.
So etwas anhören zu müssen, verletzt und schmerzt einen jungen Menschen. Kurze Zeit darauf kam es zum beschriebenen Unfall.
Heute lebt er bei seiner Mutter. Es stehen ihm alle möglichen Hilfsmittel zur Verfügung. Geld spielt zum Glück keine Rolle.
Als ich Paul das erste Mal in seinem Zimmer traf, saß mir ein trauriger und zorniger junger Mann gegenüber. Er konnte nicht zur Schule, weil er vom vielen Liegen Schorf am Rücken hatte. Seine Mutter war auch anwesend und man konnte sofort das angespannte Verhältnis zwischen den beiden spüren.
Ich machte mir sehr lange Gedanken, wie ich ihm helfen konnte. So besuchte ich ihn ein paar Monate später wieder und führte mit ihm ein langes Gespräch. Dabei ging es vor allem darum, ihm neue Einsichten über den Sinn des Lebens und unsere Bewusstseinserweiterung zu vermitteln. Ich erzählte ihm vom Erkennen der Ursachen, von der Annahme der Konsequenzen, vom Vergeben, von der neuen Ausrichtung oder Änderung des bisherigen Lebens und vom Loslassen.
Meine Gedanken fanden einen fruchtbaren Boden. Paul war zwar frustriert und voller Aggressionen. Das Leben schien aus seiner Sicht zerstört und zwecklos. Apathie und Depressionen folgen in einem solchen Fall häufig. Paul hatte aber ein paar Monate vor unserem Treffen eine querschnittgelähmte junge Frau kennengelernt, der es gesundheitlich ebenfalls nicht gut ging. Doch ihre Lebensphilosophie und ihre positive Grundhaltung gaben ihm ein wenig Hoffnung und bauten seinen Lebenswillen wieder auf. Von mir hörte er ähnliche Gedanken zum Sinn unseres Lebens.
Paul braucht natürlich mehr als nur Theorie. Er muss mehr tun, wenn er wieder die Chance haben will, ganz gesund zu werden. Das ist auch in seinem Fall nicht ausgeschlossen, bedarf aber einer ungeheuren Anstrengung.
Er muss den Unfall und seine heutige Situation ebenfalls zuerst begreifen und versuchen zu verstehen, warum das passiert ist. Erst wenn er sich dessen bewusst wird und seine Situation akzeptiert hat, kann er einen nächsten Schritt tun.
Im Fall von Paul wage ich zu behaupten, dass er das Schicksal mit den extremen sportlichen Aktivitäten ziemlich herausgefordert hat. Es spricht vieles dafür, dass er unbewusst einen solchen Unfall oder sogar den Tod gesucht hat, weil er im Gr...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrechte
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Einleitung
  7. Kapitel I – Mein Grundverständnis
  8. Kapitel Ii – Fünf Kategorien
  9. Kapitel Iii – Körper Und Psyche
  10. Kapitel Iv – Vorstufen Zu Beschwerden, Krankheit Und Unfall
  11. Kapitel V – Der Hilfreiche Spiegel
  12. Kapitel Vi – Muster Und Lebensumstände
  13. Kapitel Vii – Praktische Umsetzung
  14. Kapitel Viii – Fälle Aus Meiner Praxis
  15. Kapitel Ix – Persönliche Erlebnisse
  16. Kapitel X – Veränderung Der Eigenen Realität
  17. Kapitel Xi – Gestaltungskraft
  18. KApitel Xii – Die Andere Sicht
  19. Kapitel Xiii – Praktische Übungen Für Ruhe Und Stille
  20. Der Autor