Routen durch den Saronischen Golf … mit den Inseln Aegina, Angistri und Poros
Der Saronische Golf umfasst das Gebiet vom Kap Sounion im Nordosten über Athen und Teile der Attikaküste im Norden sowie über Istmia an der Einfahrt zum Kanal von Korinth im Westen bis hin zum Kap Skillaion am Eingang zum Golf von Hydra im Südosten.
Ein gemütlicher Törn durch den Saronischen Golf eignet sich schon perfekt ab einer Dauer von einer Woche. Vor allem für Familien bleibt so ein Törn hinsichtlich der Distanzen überschaubar und gleichzeitig sehr abwechslungsreich. Will die Crew mehr Meilen machen, lässt sich diese Route je nach Wunsch mit den Inseln aus den folgenden Routenvorschlägen durch den Argolischen Golf oder auch den Routen entlang der Südostküste des Peloponnes kombinieren, beispielsweise für einen 10–14-tägigen Törn. Von den Häfen Athens segelt die Crew 18 sm nach Südwesten zur abwechslungsreichen Insel Aegina, nach Salamis die größte Saronische Insel. Von Aegina ist es nur ein Katzensprung zum benachbarten Inselwinzling Angistri, der ausgesprochen schöne Strände und klarstes Wasser zu bieten hat.
Von hier lohnt sich für Kultur- und Geschichtsinteressierte ein Abstecher in den weniger als 10 sm entfernten Hafenort Palaia Epidavros an der Peloponnesküste, von wo Sie das gleichnamige antike Theater besuchen können. Auch die Hafenbucht Korfos bietet einen sicheren Übernachtungsplatz und heimelige Tavernen. Nordwestlich von Korfos liegt der Kolpos Kendhreon, der von Yachten jedoch nur besucht wird, wenn sie den Kanal von Korinth durchfahren wollen. Die Umgebung ist industriell geprägt und in den Buchten, die selbst bis an das Ufer sehr tief sind, von Fischzuchtanlagen besiedelt. Dafür lockt südöstlich von Korfos oder Palaia Epidavros die Vulkanhalbinsel Methana mit ihrem lieblichen Fischerhafen Vathy auf der Westseite. Rund 20 sm sind es von hier zur grünen Insel Poros, wo ein bezaubernder Naturhafen und eine pittoreske Altstadt als beliebte Highlights des Törns warten. Von dort führt der Weg langsam wieder zurück gen Norden, beispielsweise zu einer der Buchten im Süden der 13 sm entfernten Insel Aegina oder zum verträumten Fischerort Perdika – ein perfekter Ort für den Törnausklang! Von hier lässt es sich am nächsten Tag gemütlich die rund 23 sm zu den Marinas von Athen segeln. Wer von Poros noch einen längeren Schlag machen möchte oder sein Boot nach Lavrion überführen muss, kann die Nacht auch am 25 sm entfernten Kap Sounion vor Anker verbringen und die rund 24 sm nach Athen (bzw. 8 sm nach Lavrion) am nächsten Tag zurücklegen.
Je nach Windverhältnissen erlaubt dieser Routenvorschlag mit seinen vielen interessanten Inseln und Hafenorten an der Küste spontane Entscheidungen bei sehr gemütlichen Tagesetappen.
Nautische Informationen
Der Meltemi macht sich im Saronischen Golf häufig abgeschwächt bemerkbar, von West nach Ost mit zunehmender Intensität. So kann er am Kap Sounion, aus dem Steno Makronisou kommend, sehr stark sein und auch böig werden. Rund um die am östlichen Rande des Golfes liegende Felsinsel Agios Georgios herrscht oft kabbelige See, die aufgrund von Reflexionen der Wellen, die an ihre steilen Ufer schlagen, entsteht. Die Meerenge, die das Festland (aus Richtung Lavrion kommend) von der langgezogenen Insel Makronisos trennt, heißt Diavlos Makronisou. Hier entsteht bei starkem Meltemi eine beachtliche Strömung in Richtung Südwest, was insbesondere auf dem Weg zurück nach Norden berücksichtigt werden muss.
Rund um die griechische Hauptstadt herrscht sehr reger Schiffsverkehr! Südlich der Athener Marinas ist zudem Vorsicht innerhalb des Verkehrstrennungsgebietes angesagt, das sich zwischen der Attikaküste und der Insel Aegina auf etwa 12 x 4 sm erstreckt (genaue Lage: siehe Seekarte). Außerdem brausen viele Fähren zu den Inseln Poros und Aegina, darunter viele Highspeedboote, die mit 30 Knoten schneller näher kommen, als einem lieb ist. Wir raten Ihnen deshalb, das Gebiet – zumindest bei Start des Törns – möglichst bei Tageslicht zu passieren.
Die Navigation muss aufgrund von Untiefen und Felsen sehr sorgsam erfolgen. Besonders an der Südküste von Salamis ist es sehr felsig, zwischen Aegina und Angistri lauern Untiefen, und im Kanal von Poros ist es zum Festlandufer hin sehr seicht!
STECKBRIEF ATTIKAKÜSTE
Die auf drei Seiten vom Ägäischen Meer begrenzte Halbinsel Attika barg in der Antike das größte europäische Bergbaugebiet und bietet gute Möglichkeiten für einen Segeltörn in den Saronischen Golf und in die Kykladen. Zur Region Attika, in der noch heute in großem Stil Wein angebaut wird, gehören unter anderem die Städte Athen, Lavrion und Rafina. Schon allein aufgrund der Hauptstadt Athen ist die Region die bevölkerungsreichste Griechenlands, was Sie auch in den Yachthäfen bemerken, die vielerorts hoffnungslos überfüllt sind. Als Chartercrew haben Sie davon in der Regel aber keinen Nachteil, da die Plätze für zurückkommende Yachten am Wechseltag freigehalten werden. Athen liegt im Westen von Attika, Lavrion im Südosten der Landzunge. Die Westküste Attikas ist geprägt durch die dichte Besiedelung Athens, die Ostküste zeigt sich etwas lichter bebaut, beschauliche Ferien- und Fischerorte reihen sich an ihren Ufern. Im Süden öffnet sich die Halbinsel mit dem Kap Sounion zur offenen Ägäis.
Wichtige Häfen Zea-Marina, Alimos-Marina (Kalamaki), Hafen Lavrion Highlights Hauptstadttour durch Athen, Spaziergang durch das Altstadtviertel Plaka, Sonnenuntergang am Kap Sounion und Besichtigung des Poseidontempels
Weitere Informationen: Reiseführer zu Athen, z. B. von Klaus Bötig, Dumont. Englischsprachige Infos unter www.visitgreece.gr oder
www.thisisathens.org
Häfen und Buchten an der Attikaküste
Hafen Lavrion
Von seiner Lage an der östlichen Attikaküste eignet sich Lavrion als Ausgangshafen für Segeltörns in Richtung Kykladen und die Saronische Inselwelt. Wohl auch deshalb wandelte sich der große Hafen der Stadt in den letzten Jahren von einem Industrie- und Fährhafen mehr und mehr zu einem beliebten Startpunkt für Chartercrews. Die Ansteuerung des großen Hafens ist leicht, die Einfahrt zwischen beiden Wellenbrechern ist befeuert, allerdings ist das eher schwache Licht nicht immer gut auszumachen. Die Charterschiffe und auch Gastyachten finden Platz am Kai des nordwestlichen Hafenteils und an der Außenmole des angrenzenden Fischerhafens. Das ausgebaute Südufer des großen Hafens dient den Frachtschiffen zum Anlegen. Chartercrews, die in Lavrion starten, werden bei ihrer Rückkehr kaum Probleme haben, einen Platz zu finden, da die Mitarbeiter der Charterbasen die Plätze an den Wechseltagen freihalten. Teilweise liegen Muringleinen aus. Wer den Hafen hingegen als Gastlieger anläuft, wird schnell feststellen müssen, dass es hier oft sehr eng zugeht. Besonders am Wochenende (Freitag/Samstag ist Wechseltag) ist meist kein Liegeplatz mehr zu ergattern. Alternativ können Sie auf die Olympic Marina südlich von Lavrion ausweichen.
Die meisten Crews von Charteryachten verlassen Lavrion umgehend nach ihrer Anreise, da es vor allen Dingen an den Wochenenden hektisch und sehr laut zugeht: Discomusik erschallt bis in die frühen Morgenstunden zum Yachtkai herüber.
Service und Versorgung Säulen für Wasser- und Strom stehen am zentralen Stadtkai, hierhin liefert auch der Tankwagen Diesel. Sanitäranlagen im eigentlichen Sinne fehlen, eine einfache Dusche und Toilette waren zuletzt in einem Container untergebracht. An den Plätzen der Charterfirmen liegen zum Teil Muringleinen aus. Bunte Fahnen am Kai markieren, wo sich die jeweilige Basis eines Unternehmens befindet.
Zum Einkaufen von Proviant eignet sich Lavrion gut. Einige Fachgeschäfte und gut sortierte Supermärkte lassen kaum Wünsche offen. Für größere Einkäufe bieten manche Supermärkte auch einen Bring-Service ans Boot. Entlang der Promenade locken Tavernen und Cafés. Von Lavrion verkehren Fähren nach Kea und Kythnos und Busse nach Athen. Der Flughafen ist ebenfalls mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Landgang Lavrion mit seinen insgesamt 25 000 Einwohnern hat sich zwar in den letzten Jahren von einer reinen Industriestadt zu einem touristischen Segelzentrum gemausert – eine richtige Schönheit ist die kleine Stadt trotzdem nicht. Durch die Neugestaltung der Promenade wirkt ein Teil des Hafens aber freundlich und lädt zu einem griechischem Mokka in einem der zahlreichen gemütlichen Cafés ein. In der Antike hieß nicht nur der Hafenort, sondern die ganze Umgebung Laurion (heute: Lavrion). Seit dieser Zeit wurde hier Bergbau betrieben. Die Silberminen des Laurion haben auch das alte Athen zu Reichtum gebracht. Rund um die Stadt finden sich eine Reihe verlassener Fabriken und Minen aus der Zeit des industriellen Silber-Bergbaus. Lavrion selbst bietet ein Museum für Archäologie, in dem Sie sich auch über die Ausflüge zu den alten Silberminen informieren können.
Kap Sounion
Die gegen den Meltemi gut geschützte Bucht an der südlichen Spitze der Attikahalbinsel ist ein beliebter Stopp für Chartercrews.
Die Ansteuerung gelingt einfach, da die Bucht, bis auf das Inselchen Archi und die Felsen in unmittelbarer Nähe der Küste, frei von Untiefen ist. Allerdings stehen bei starkem Nordostwind Fallböen in die Bucht.
Der Ankergrund hält eher schlecht, weil er zumeist aus Felsplatten besteht, der von Sand bedeckt ist. Deshalb gilt: Vor dem Landgang und einer Besichtigung des Poseidontempels muss d...