Also sprach Corona
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Also sprach Corona

Die Psychologie einer geistigen Pandemie

  1. 208 Seiten
  2. German
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Also sprach Corona

Die Psychologie einer geistigen Pandemie

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Über dieses Buch

Corona ist ein Weckruf an die Menschheit, sich an ihre natürlichen Grundlagen zu erinnern, den Hochmut, die Natur besiegen zu können, fahren zu lassen und sich stattdessen wieder mit ihr zu versöhnen.Wilfried Nelles versucht in diesem Buch zu ergründen, was unter dem Stichwort Corona jenseits des Krankheitsgeschehens gerade in der Welt vorgeht. Und es interessiert ihn, was wir lernen können, wenn wir Corona nicht nur bekämpfen, sondern uns auf diese Pandemie einlassen: über uns selbst und über unsere innere Haltung zum Leben und zum Tod.

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Meditation und Reflexion

Medien

Für den alten Menschen bestand die Welt aus dem, was er mit eigenen Augen sah, mit seinen Ohren hörte und mit seiner Nase roch. Diese Welt war klein, über das, was außerhalb seiner Sinneswahrnehmung lag, wusste er sehr wenig, nämlich die Geschichten, die Menschen, die gelegentlich von dort kamen, ihm erzählten. Das war für ihn zwar interessant, aber für sein alltägliches Leben unwichtig. Es war Unterhaltung.
Unsere Welt, unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit, wird nicht mehr durch das bestimmt, was wir unmittelbar sehen, sondern durch das, was uns vorgesetzt wird. Dazu haben wir die Medien – übersetzt: Mittler. Sie vermitteln uns eine Welt, die weit über unser Gesichtsfeld hinausreicht, heute den gesamten Globus, wenn nicht sogar das Universum. Alles, was wir darüber »wissen«, »wissen« wir über die Medien – was nichts anderes bedeutet, als dass wir es glauben. Aus eigener Erfahrung wissen wir nichts über die Welt jenseits der Erde.
Da unser Leben nicht mehr nur von dem bestimmt wird, was vor Ort geschieht, sondern auch von dem, was auf der anderen Seite des Erdballs passiert, brauchen wir die Medien. Inzwischen liefern sie uns das Weltgeschehen täglich in Bildern ins Haus. Wir können einer indischen Familie beim Essen zusehen und angeblich »live« miterleben, wie in Afrika ein Kind verhungert oder Menschen einander erschießen oder jemand im Mittelmeer ertrinkt oder gerettet wird. Ich schreibe »angeblich«, weil es nur den Anschein des lebendigen Miterlebens hat, in Wirklichkeit ist es alles andere als »live«. Selbst wenn wir die Bilder in Echtzeit sehen, sind sie künstlich, und die aufbereiteten und dann in den Nachrichten und Sondersendungen servierten erst recht.
Ich war mit meiner Familie in Sri Lanka, als dort der Tsunami kam, wir befanden uns mitten im Gebiet der größten Zerstörungen. Als wir nach einigen Tagen das Katastrophengebiet verlassen konnten und in der Hauptstadt Colombo in einem Hotel im Fernsehen die Bildreportagen sahen, war das ein völlig anderes Erleben als vor Ort. Wir hatten dort Tote und Verletzte gesehen, waren mittendrin und haben mit den Menschen gesprochen. Unser Sohn hat geholfen, Verletzte zu versorgen und zu evakuieren, und es war alles irgendwie still und auf eine unerklärliche Weise zugleich schrecklich und doch nicht entsetzlich. Das beste Wort, das mir zu der Atmosphäre damals einfällt, ist »ehrfurchtgebietend«. So, wie der Tod, wenn man ihn unmittelbar erlebt und ihn anschaut, immer ist. Wie anders die Bilder im Fernsehen: reißerische Nahaufnahmen, voyeuristisch, auf maximale Wirkung und Erregung zielend, obszön – eine vollkommen andere Welt als die, die wir tatsächlich live erlebt hatten. Ich konnte es mir schon nach wenigen Minuten nicht mehr anschauen, meine Frau empfand genauso.
Ein anderes aktuelles Beispiel aus der Welt des Homeoffice. Ich mache jetzt während des Lockdowns einige Beratungen am Computer. Das geht, aber ich mache es nur mit Menschen, die ich kenne. Es ist ganz anders, als wenn ich mit jemandem im selben Raum sitze. Dann nehme ich den Menschen immer ganzheitlich war, ich registriere (zumindest unbewusst) jede Bewegung von ihm, ohne mich dafür anstrengen zu müssen. Ich sehe, höre und rieche ihn und spüre ihn mit all meinen Sinnen, während wir miteinander sprechen, und bei ihm ist es auch so. Zumeist ist seine Wahrnehmung weniger bewusst, weil er sehr auf sein Problem fokussiert ist, aber unbewusst nimmt er auch mich ganz wahr. Wir sitzen nicht nur im selben Zimmer, sondern sind beide auch in einem gemeinsamen geistigen Raum, der in der jeweiligen Begegnung entsteht, und alles ist in Resonanz.
Im Gespräch via Bildschirm befinden wir uns in verschiedenen Räumen, dazwischen ist das Medium, und zwar nicht nur physisch, sondern auch geistig, und die Wahrnehmung reduziert sich auf die Sprache und das, was man am Bildschirm sieht – ich sehe zum Beispiel nicht, was er beim Gespräch mit seinen Händen oder Füßen macht oder ob er schwitzt, und ich spüre auch seine geistige Schwingung viel schwächer. Bei Gruppenmeetings ist dies noch viel deutlicher, das gesamte Schwingungsfeld, die »Seele« der Gruppe, geht verloren, und dieses Feld macht fast die Hälfte einer Gruppentherapie aus. Deshalb bieten wir das nicht an.
Anders als bei einem Zoom-Meeting ist bei den klassischen Medien noch viel mehr als nur ein Bildschirm zwischen uns und dem, was tatsächlich geschieht oder geschehen ist. Wir erleben die Welt nicht mehr (oder ganz selten) mit unseren eigenen Sinnen, sehen sie nicht mehr mit unseren eigenen Augen. Wir sehen sie mit den und durch die Augen der Medien und sind selbst immer schon draußen, sind nicht mehr in der Welt. Sie umgibt uns nicht mehr, sondern liegt vor uns. Aber was da vor uns liegt und auf den Bildschirmen oder in der Zeitung erscheint, ist nicht die wirkliche Welt, nicht das, was man wahrnehmen würde, wenn man mittendrin wäre. Die Bilder, die uns über Corona serviert werden, sind nicht das, was wirklich geschieht. Sie sind der Ausschnitt und die Ansicht der Wirklichkeit, die uns gezeigt wird. Wenn Hundertjährige vor den Augen von zig Kameras geimpft werden, sind wir Voyeure, und das ganze Geschehen ist intimer und obszöner als die meisten Pornos, bei denen auf das Geschlechtsteil oder ein Gesicht gezoomt wird. Immerhin wissen dort die Darsteller noch, was sie tun und warum sie es tun und sich dabei filmen lassen.
Diese Bilder bestimmen unsere Welt, und zwar nicht nur die ferne, über die wir ohne die Medien so gut wie nichts wüssten, sondern weitgehend auch die nahe Welt, die wir selbst sehen und erleben können. Wo ich wohne, liegt seit Weihnachten Schnee, und aus Köln und dem umliegenden Flachland kamen um den Jahreswechsel die Leute, meist junge Familien mit Kindern, sie fuhren auf so gut wie jedem Hügel Schlitten, und alle hatten Spaß. Ich fand es anfänglich nicht so schön, dass ich auf meinem üblichen Waldspaziergang ständig Menschengruppen begegnete, aber als ich die Freude der Kinder sah, habe ich mich mit ihnen und ihren Eltern und auch allen anderen gefreut, dass sie einmal rauskonnten. Das war mein unmittelbares Erleben.
In den Tagen danach waren die Zeitungen voll davon, dass die Städter alles zugeparkt und ohne Masken und Corona-Abstand und mit mehr als zwei Leuten zusammengestanden und die Hänge bevölkert haben (wobei das mit dem üblichen Gedränge in Einkaufsstraßen und bei Massenveranstaltungen nicht das Geringste zu tun hatte) und sogar in der freien Natur gepinkelt haben. Von der Freude der Kinder und der Entspanntheit, mit der die Eltern zusammenstanden, sich unterhielten und einen ganz normalen und, angesichts der allgemeinen Lage, zugleich besonderen Wintertag genossen, war nicht die Rede. Alles, was zählte, waren die Corona-Regeln und die unzähligen Verstöße dagegen.
Diese Zeitungsberichte sind das, was alle Menschen erfahren und zu wissen glauben, die nicht dabei waren, und es ist, wie mir ein Gespräch mit einem Nachbarn einige Tage später zeigte, oft auch das, was Menschen denken und empfinden, obwohl sie mit eigenen Augen etwas anderes gesehen haben oder sehen könnten. Das Verrückte und zugleich – weil es unsere Alltagswahrnehmung ist – völlig Normale dabei ist, dass diese medialen Bilder das Bewusstsein der meisten Menschen stärker bestimmen als das, was sie selbst sehen und dabei spüren. Anstatt die unmittelbare Wahrnehmung zu erweitern und zu ergänzen und sie damit weiter und offener zu machen, ersetzen sie sie. Wer sich von einer App durch die Stadt führen lässt oder sogar in freier Natur ständig auf sein Handy schaut, um zu sehen, wo er ist und was hinter der nächsten Biegung kommt, nimmt nichts mehr von seiner Umgebung wahr. Wenn ich etwas Kritisches zur Corona-Politik sage, werden mir von den meisten Menschen – es gibt auch andere, die meine Auffassung teilen und dankbar sind, wenn sie merken, dass sie damit nicht alleine stehen – sofort die Bilder mit den Särgen aus Italien oder die »überfüllten« Krankenhäuser und »zigtausend Toten« entgegengehalten. Dass die Krankenhäuser entgegen allen Prognosen tatsächlich nie überfüllt waren und die Zahl der Corona-Toten weniger als fünf Prozent aller Sterbefälle in Deutschland ausmacht, geht fast in keinen Kopf und vor allem in kein Gefühl mehr hinein, weil dort die medialen Bilder den gesamten verfügbaren Platz eingenommen haben.
Ende der 1980er-Jahre saß ich zusammen mit meiner Frau und unseren beiden Kindern bei meiner Mutter am Kaffeetisch. Meine Mutter hatte wohl im Fernsehen etwas über Osho gesehen, dessen Schüler ich damals war. »Findest du es nicht schrecklich, dass die Bhagwan-Leute nichts mehr mit ihren Eltern zu tun haben dürfen und sogar ihre Kinder verlassen müssen?«, fragte sie mich. »Mama, ich gehöre doch auch dazu«, habe ich geantwortet, »ich bin doch auch einer von diesen Bhagwan-Leuten. Kannst du nicht sehen, dass ich hier bei dir sitze und meine Familie nicht verlassen habe?« »Ja du, aber die anderen müssen das doch, sie haben’s doch im Fernsehen gesagt.«
So ist es in unserer modernen Welt – nicht nur, aber auch bei Corona: »Es war doch im Fernsehen, wir haben es doch gesehen!« Die Särge auf den Lastwagen in Italien, die Menschen an den Beatmungsmaschinen (die es bisher nie bis in die Nachrichten geschafft haben, obwohl es sie seit vielen Jahrzehnten gibt): »Das ist doch alles ganz furchtbar!« Meine Mutter war nicht dumm, sie hat einfach ganz naiv das zum Ausdruck gebracht, was unser Weltbild prägt: Die Wirklichkeit ist das, was das Fernsehen zeigt und die Zeitungen schreiben. Wenn ich über meine Erfahrungen in China berichte, wo ich in fünfzehn Jahren mindestens dreißig Mal für mehrere Wochen gewesen bin, in privaten Häusern zu Gast war und mit über tausend Menschen über sehr persönliche Dinge und auch über Politik gesprochen habe, glaubt mir niemand, weil das, was ich dort erlebt habe, von dem abweicht, was man aus den Medien zu wissen glaubt. Die Welt, in der wir leben, ist nicht die Welt, die uns tatsächlich umgibt, sondern die der Bilder, die uns von morgens bis spät in die Nacht hinein präsentiert werden.
Tatsächlich ist das, was die Medien berichten, das, was die Reporter
1.vor Ort selbst sehen, wobei sie von ihrem professionellen Reporterblick geleitet werden und vor allem das sehen, was sich für eine Reportage gut verwerten lässt, und dann
2.auswählen, wobei sie von ihren Erfahrungen darüber geleitet werden, was die Redakteure zu Hause oder in den Agenturen am liebsten sehen wollen und für das Wichtigste oder Sensationellste halten, wovon dann die Redakteure wieder eine Auswahl treffen, die davon bestimmt wird, was sie zeigen wollen und aus irgendwelchen Gründen für wichtig halten.
Was der Zuschauer dann sieht oder der Leser liest, hat mit der Wirklichkeit nicht mehr gemein als ein beim Fotografen erstelltes Familienfoto mit der wirklichen Familie. Selbst die Livebilder bei einem Fußballspiel zeigen nicht das wirkliche Spiel, sondern das, was die Bildregie auswählt.
Für das Bild, das wir von Corona und der Corona-Pandemie haben, bedeutet dies: Es ist das Bild, das von den Medien in die Köpfe der Menschen gebracht wird. Es umfasst weit mehr, als man mit eigenen Augen sehen kann, aber eines ist es sicher nicht: objektiv. Die Medien sind die Erzeuger und Treiber der Pandemie, sie haben es geschafft, die halbe Welt in eine Wahnvorstellung zu versetzen, und treiben die Politik vor sich her. Als Armin Laschet im Frühjahr einmal kurz vor den Folgen harter Einschränkungen gewarnt hat, wurde er quer durch die gesamte Presse als ungeeignet für die Kanzlerschaft abgekanzelt. Darunter leidet er immer noch. Kurz nach seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden wurde ich von einem Meinungsforschungsinstitut interviewt, das im Auftrag der Bildzeitung die politische Stimmung erkundet. Unter anderem wurden mir drei wahrscheinliche Kanzlerkandidaten genannt (Söder, Scholz, Baerbock), ich sollte sagen, wen von den dreien ich wählen würde – Laschet, der Vorsitzende der derzeit stärksten Partei, war nicht dabei. Das Politbarometer stellt dann fest, dass die Wähler Laschet nicht wollen.
Wenn die Pandemie vorbei ist und auch nur ein Teil der Zerstörungen sichtbar wird, die dabei angerichtet wurden, werden die Medien die Politik dafür verantwortlich machen. Der Schweizer Medienwissenschaftler Stephan Russ-Mohl fasst es in der Neuen Zürcher Zeitung vom 10.1.2021 so zusammen: »Hätten einige Medien schon vor Jahren mit ihren kühnen Bedrohungsszenarien recht behalten, gäbe es indes gar kein Infektionsrisiko mehr: Die Schweizer und die Deutschen wären dann nämlich bereits wegen Rinderwahn oder spätestens SARS ausgestorben.« Wir nehmen solche Aussagen zur Kenntnis und nicken vielleicht sogar zustimmend dazu, aber sie ändern nichts an der Tatsache, dass genau diese Medien weiterhin unser Weltbild bestimmen.

Verschwörungstheorie

Das Thema »Verschwörungstheorie« ist nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ich rede hier nicht über Fantasien von Fabelwesen, Außerirdische oder irgendwelche anonymen Mächte, die die Herrschaft über die Erde anstreben; auch nicht über einige Superreiche oder logenartige Gruppierungen, die sich im Geheimen treffen und die Welt steuern (wollen). Das sind Kinderfantasien. Es mag sein, dass sie in einigen Ländern, wie den USA, eine gewisse Anhängerschaft haben, aber in Europa sind sie politisch irrelevant. Sie sind jedoch hoch willkommen, um mit dem Narrativ der Verschwörungstheorie jede Kritik an der Corona-Politik abzuwehren und zu denunzieren. Es ist eine ideale Firewall, der man sich immer bedienen kann, um Kritik einfach abprallen zu lassen – sie wird dann automatisch in den Spam-Ordner verschoben.
Wenn jemand vor dem Februar 2021 behauptet hätte, dass das Bundesinnenministerium bedeutende Forschungsinstitute (u.a. das Robert-Koch-Institut) und Wissenschaftler darauf eingeschworen hat, ihm wissenschaftlichen Begleitschutz dabei zu geben, die Bevölkerung durch eine massive Angstkampagne dazu zu bringen, die beabsichtigten Freiheitsbeschränkungen zu akzeptieren, und dass diese dabei mitgemacht haben, wäre er als Verschwörungstheoretiker aus jedem ernsthaften Diskurs ausgeschlossen worden.
Jetzt hat, wie die »Welt« am 9.2.21 berichtet hat, die Initiative eines Rechtsanwalts, der die Veröffentlichung des E-Mail-Verkehrs zwischen dem Staatssekretär und den Instituten gerichtlich erstritten hat, diesen Vorgang – der selbst etwas Verschwörerisches hat – ans Licht gebracht.
Unter anderem wurden Mitte März 2020 mit wissenschaftlicher Unterstützung in einem »Worst-Case-Szenario« 1,2 Millionen Corona-Tote bis Ende Mai 2020 (also innerhalb von 6 Wochen!) vorhergesagt und Berichte lanciert, dass 80 Prozent der intensivpflichtigen Covid-Kranken von den Krankenhäusern abgewiesen werden und zu Hause ohne jede Hilfe qualvoll ersticken müssten, wenn man nicht massiv gegensteuert. Die Kampagne verfolgte ganz bewusst die Absicht, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, und die Wissenschaftler und Institutsleitungen haben sich dazu hergegeben, dies als wissenschaftlich begründet und notwendig erscheinen zu lassen. Und es war sicherlich kein ganz unbeabsichtigter Nebeneffekt, dass vor dem Hintergrund eines solchen Angstszenarios kritische Stimmen einzelner Politiker und Journalisten nicht mehr laut werden würden und die Parlamente bei den Corona-Verordnungen weitestgehend außen vor gelassen werden konnten.
Politik findet immer in einem für die Öffentlichkeit kaum durchschaubaren Geflecht von Politikern, dem Staatsapparat, Interessengruppen und Lobbyisten sowie einflussreichen Einzelpersonen statt, und Medien und Wissenschaft sind nicht selten darin einbezogen und verstrickt. Dass zum Beispiel in der Impfkampagne mächtige Interessen am Werk sind und es um Geschäfte in einer Größenordnung geht, die normalen Menschen nicht vorstellbar ist, liegt vollkommen auf der Hand. Dass diese Interessen massiven Einfluss auf die Politik, Organisationen wie die WHO, die u. a. Geldgeber wie die Bill-Gates-Stiftung und die Pharmaindustrie braucht, um existieren zu können, und vor allem die Medien nehmen, die der stärkste Hebel für politische Einflussnahme sind, lernt jeder Politologe und Soziologe im Grundstudium und dürfte für politische Journalisten Alltagswissen sein. Dazu braucht es keine korrupten Beamten oder Journalisten, das sind ganz einfach systemische Zwänge und Mechanismen.
Es würde der Glaubwürdigkeit der Politik und auch der Medien gut zu Gesicht stehen, wenn sie mit Kritikern der Corona-Politik offen umgehen und diskutieren würden, anstatt sie pauschal als Verschwörungstheoretiker abzuschieben. Dasselbe gilt für die Wissenschaft – sie wäre viel glaubwürdiger, wenn die Vertreter von Minderheitspositionen in den Diskurs mit einbezogen würden und die Medien und auch einige wichtige Wissenschaftler selbst nicht so tun würden, als wären ihre Hypothesen und ihre Prognosen tatsächlich empirisch erwiesene Tatsachen. In Wirklichkeit ist das Wissen über Corona äußerst dünn.

Politik in Corona-Zeiten

Autoritär statt mit Autorität
Politik findet seit Corona nicht mehr statt. Vielleicht ist das kein neuer Befund, vielleicht deckt auch hier Corona nur etwas auf, was schon lange der Fall ist. Wenn man unter Politik ein Sich-Durchwursteln (»muddling through«) versteht, wie amerikanische Politologen es schon vor Jahrzehnten formulierten und postulierten, stimmt mein Befund natürlich nicht, dann erleben wir die Politik gerade in ihrem ureigensten Element – fahren auf Sicht und dabei möglichst nicht nach rechts und links schauen, sondern stramm Kurs halten oder a...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. VORWORT
  6. EINLEITUNG: DIE GÖTTIN CORONA
  7. CORONA SPRICHT
  8. MEDITATION UND REFLEXION
  9. CORONA SPRICHT
  10. MEDITATION UND REFLEXION
  11. CORONA SPRICHT
  12. MEDITATION UND REFLEXION
  13. CORONA SPRICHT
  14. MEDITATION UND REFLEXION
  15. WAS IST GLÜCK?
  16. MEDITATION UND REFLEXION
  17. CORONA SPRICHT
  18. MEDITATION UND REFLEXION
  19. CORONA SPRICHT
  20. MEDITATION UND REFLEXION
  21. CORONA SPRICHT
  22. MEDITATION UND REFLEXION
  23. CORONA SPRICHT
  24. DER AUTOR