Glossar
10-Ender: ein 10 Jahre dienender Berufsunteroffizier
A-Gruppe: Alarm-Gruppe
abdienen: die Zeit der Wehrpflicht hinter sich bringen
abducken: die Beteiligung an einer Maßnahme umgehen
ABK: Ausbildungskompanie
abmatten, abmüden: schlafen, ruhen
Affenschaukel: Schützenschnur
Agiprop: Kürzel für Agitation und Propaganda, diente der ideologischen Bildung, der sogenannten Überzeugungsarbeit
Aktuelle Kamera: Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens
Anzugsordnung: vorgeschriebene militärische Kleiderordnung
ASK: Armeesportklub der NVA / Grenztruppen der DDR
ASV: Armeesportverein der NVA / Grenztruppen der DDR
Ausgangskarte: Dokument zum Nachweis des genehmigten Ausgangs, hatte der Soldat stets bei sich zu tragen
B/A: Bekleidung und Ausrüstung
B/A-Buch: Dokument zum Nachweis der B/A-Bestände
B/A-Kammer: Lagerort für B/A-Bestände
B/A-Appell: Vollständigkeitskontrolle der B/A- Gegenstände
bemopsen: bestehlen
Bettenbau: militärisch exaktes Bettenmachen
Blickwendung: militärischer Gruß, wurde ohne Kopfbedeckeung ausgeführt
Blockpartei: mit der SED im engen Bündnis stehende Parteien der DDR: die LDPD (Liberal-Demokratische-Partei Deutschlands), NDPD (National- Demokratische-Partei Deutschlands), DBD (Demokratische Bauern-Partei) sowie die CDU (die »Ost-CDU«). Die »Blockparteien« hätte man sich sparen können, da ohnehin nur die Meinung der SED maßgebend war.
Blockflöten: die Blockparteien, wobei die SED der »Dirigent« war
Brauner: Weinbrand
Brot: Bezeichnung für Offizier
Bruderarmeen: die Armeen des Warschauer Vertrages
BU: Berufsunteroffizier
DhS: Diensthabendes System zur Gewährleistung steter Verteidigungsbereitschaft
dienstgeil: besonders dienstbeflissen
Dienstgrad: erkennbar an den Schulterstücken der Soldaten, Unteroffiziere-, Fähnriche- und Offiziere
Dienstrang: Dienststellung / Funktion wie z.B. Hauptfeldwebel, Zugführer, Kompaniechef
Dreihundertprozentiger: ein ideologisch besonders Überzeugter, Linientreuer
DV: Dienstvorschrift
E: Kürzel für EK
Effekte: diverse Zeichen und Paspelierungen an der Uniform
ein Strich / kein Strich: Bezeichnung für den Felddienstanzug, der zur Tarnung mit senkrechten Strichen versehen war
Eisenschwein: besonders schweres geländegängiges Fahrzeug, ähnlich einem Jeep oder Kübel
EK: Entlassungskandidat, im letzten halben Jahr
Entjungferungs-Alarm: der erste erlebte Alarm
EOS: Erweiterte Oberschule mit Abitur in der 12. Klasse, ähnlich dem heutigen Gymnasium
Erpel: Bezeichnung für Alarmsirene
Exerzierschritt: bei Paraden ausgeführter Schritt
Fähnrich: Dienstgrad zwischen Unteroffizier und Offizier
FDJ: Freie Deutsche Jugend, Jugendverband der DDR, sogenannte »Kampfreserve der Partei« (SED)
Fischköppe: aus dem Norden der DDR Stammende
frisches Brot: junger Offizier
G-Buch: Gesundheits-Buch, medizinisches Dokument für jeden Armeeangehörigen
Gedienter: Gediente, ein ehemaliger Armeeangehöriger
Gefreitenbalken: die Schulterstücke des Gefreiten kennzeichnete ein senkrechter Balken
Gestellungsraum: Aufstellraum für die Truppe im Gelände
GMN: Grenzmeldenetz, drahtgebundene Sprechverbindung entlang der Grenze
Goldgeflochtene: Bezeichnung für Dientgrade, deren Schulterstücke goldfarben geflochten waren, also die der Generale
Grundausbildung: Rekrutenausbildung, normalerweise ca. 6 Wochen, für die Grenztruppen aber ein halbes Jahr dauernd
Grüne Grenze: Außengrenze der DDR, nicht die nach Westberlin
GSZ: Grenzsignalzaun, bei Berührung signalgebender Grenzzaun
Gurkenschalen: Bezeichnung für die Schulterstücke eines Unteroffiziers
GUvD: Gehilfe des Unteroffiziers vom Dienst
Halbjähriger: ein halbes Jahr Dienender
Hängolin: Getränkezusatz, der die Libido dämmen sollte
Härtekomplex, -test: Abschlußübung nach der Grundausbildung mit besonderen körperlichen Anforderungen
Hauptfeld’: Kürzel für Hauptfeldwebel
Hauptfeldwebel: Dienstrang, hatte die Bewältigung aller organisatorischen Maßnahmen für den Erhalt des Kompanielebens zur Aufgabe
Heimgang: Entlassung aus dem Wehrdienst
Imitationsgrenzdienst: Ausbildung zum Grenzdienst als Trockenübung
Imitationsschulgelände: Gelände zur militärischen Ausbildung
innendienstkrank: krank, aber für den leichten Innendienst tauglich
Interzonenzug: Eisenbahnzüge, meist D-Züge, die über die DDR-Grenze hinaus in die BRD fuhren oder von dort kamen
ISG: Imitationsschulgelände
Kaffeesachsen: Bezeichnung für aus Sachsen Stammende, wohl weil diese besonders gern Kaffee tranken
KC: Kompaniechef
Knobelbecher: Stiefel
Komplekte: Büchsennahrung
Konsum: Verkaufsläden in der DDR, daneben gab es noch die Läden der HO (Handelsorganisation)
Kragenbinde: ein weißer, in den Kragen der Uniformjacke einzuknöpfender Stoffstreifen
KU: Kurzurlaub, von Sonnabend nach Dienst bis Sonntag, 24 Uhr; für Grundwehrdienstleistende
Küchenbulle: der Küchenverantwortliche
Kusken: Kiefernzapfen
Längerdienender: über den Grundwehrdienst hinaus Dienender
Lichttrasse: von vielen Lampen taghell erleuchteter Grenz-abschnitt
LMG: Leichtes Maschinengewehr
LO: ...