Die Mystik der Physik
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Die Mystik der Physik

Annäherung an das ganz Andere

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Die Mystik der Physik

Annäherung an das ganz Andere

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Über dieses Buch

In diesem aufregend zu lesenden Buch zeigt der Autor die beeindruckende Annäherung, ja weitgehende Übereinstimmung zwischen mystischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Und wie nah sich die beiden Bereiche, vor allem die moderne Quantenphysik und die abendländische Mystik, inzwischen gekommen sind, um eine noch inaktive "zweite Wirklichkeit" Wahrheit werden zu lassen. Das Buch weist einen konkreten Weg zur weitgehend unerkannten und ungenutzten Kraft in jedem von uns. Zu den Möglichkeiten des Einzelnen, diese freizusetzen und damit zum aktiven Mitgestalter der Gegenwart zu werden. Insofern ist dies auch ein politisches Buch.

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783869352237

Nachgedanken

Seit dem Verfassen des ersten Teils ist eine lange Zeit verflossen. Es waren Zeiten mit neuen Überlegungen und möglichen neuen Einsichten, mit aktuellen Erkenntnissen in den Naturwissenschaften und natürlich auch im philosophischen Bereich. Wie Heraklit schon erkannt hatte: »Verharrt nicht im Beständigen, im unveränder­lichen Sein, denn alles fließt. Man kann nicht zweimal in denselben Fluss hin­ab­steigen.«
Der Fluss ist weiter geflossen, hat sich verändert. Und der Hinab­steigende? Hat er sich ebenfalls verändert? Ist die Identität des Autors vom ersten Teil des Buches – nachdem er neu in den Fluss gestiegen war – noch dieselbe wie die des Verfassers der folgenden NACHGEDANKEN? Seine Erfahrung hat sich verändert – geschah es durch seine neue Erfahrung auch mit dem Text? Und ist er durch solch mögliche neue Text-Erfahrung schließlich gar ein anderer geworden?
Mal sehen!

1. Die schwierige Suche vieler Philosophen nach dem ganz Anderen

Schauen wir auf die Philosophie und auf ihre vielen Wege, sich dem zu nähern, was dieses Buch zum Thema hat. Es sind Stolperwege der neueren Philosophie, aber auch Ausblicke, doch in so unterschiedliche Richtungen und oft genug mit geringer Sicht auf Horizonte, dass wir vermutlich froh sein werden, schließlich festzustellen: seit dem 20. Jahrhundert haben weitblickende Naturwissenschaftler das Selbstbewusstsein und ihre Klugheit einzubringen verstanden, um die Philosophen in ihren Theorien zu unterstützen.
Haben sie sogar erreicht, ihren philosophischen Sinn um neue Di­men­sionen des Weltverständnisses zu erweitern? Über deren Er­kennt­nisse wird im Folgenden ausführlicher zu berichten sein.
Es gehört jedoch zunächst schon zu der uns alle über lange Zeit formenden Geschichte des Geistes zu erkennen, welchen Fragen der Philosophen wir – im Sinne unseres Themas – zunächst ausgesetzt waren. Als Parmenides (geb. um 515 v. Chr.) sagte, Alles sei Eins, das Viele sei nicht, Bewegung und Mannigfaltigkeit: nur Schein, Denken und Sein: dasselbe, – da war eine Lawine losgetreten worden, doch ahnte wohl noch niemand, dass Jahrhunderte später die Quantenphysik durch wissenschaftliche Forschung zu erstaunlich vergleichbaren Ergebnissen finden würde. Weltvorstellungen brachen zusammen.
Es war eine Jahrhunderte lange Zeit voller produktiver Fragen der Philosophen, die auf Antworten drängten: Fragen nach unserer Position in der Welt, einschließlich unserem speziellen Verhältnis zu uns selbst. Und wenn es um die ständig auftauchende Frage ging: gibt es für den Einzelnen überhaupt die Möglichkeit einer »Annäherung an das ganz Andere« – wie stünde es dann um eine dazu nötige Erweiterung des Bewusstseins?
Ein fortschreitendes Sich-empfänglich-Machen?
Wenn wir als Einzelner, als Subjekt, in die Sphäre des Gegenübers (Gottes?) hinübergreifen und es in unser eigenes hereinholen wollen: dürfen wir das, können wir das? Gibt es dann ein Abbild oder ist es, wie Meister Eckhart sagen wird: »Ich bin eins mit Gott; das Auge, mit dem ich Gott sehe, ist dasselbe Auge, mit dem Gott mich sieht.« Oder bleibt da noch ein unerkannter Rest übrig?
Und hier schien es nötig, genau zu werden und zu unterscheiden: wie steht es um unser Sein, sind wir – ohne weitere Nachfrage? – von vornherein im Sein integriert? Oder sind wir nur Seiende, und ist das weniger, als uns im umfassenderen Sein zu finden? Können wir uns als Menschen zutrauen, etwas Definitives über Gott zu befinden?
Was ist mit Gott? Ist er das Andere?
Fangen wir mit einem kurzen Überblick bei Martin Heidegger an, den wir noch als Zeitgenossen betrachten dürfen (1889–1976). Er gilt durch seine eigenwillige, von ihm geschaffene Terminologie als besonders schwierig. Doch vielleicht ist er das gar nicht, oder doch nur im ersten Augenblick? Jedenfalls: Ein Blick auf ihn muss sein. Denn wir wollen uns an dieses »ganz Andere« heran arbeiten, also an das Absolute. Und an die Frage: Was ist mit Gott? Ist er das gesuchte Andere?
Für Heidegger gibt es den fundamentalen Unterschied zwischen dem Sein und dem Seienden. Der Unterschied ist für ihn bedeutsam. Auch wir müssen uns ihm zuwenden. Einmal darauf eingelassen, erkennen wir schnell, wie wichtig die Unterscheidung ist.
Unterschied zwischen Sein und Seiendem
Denn augenblicklich erkennen wir, weshalb Heidegger eine Rüge austeilt: Vieles in der traditionellen Metaphysik sei nicht Metaphysik, es werde beides zusammen gebracht als eines und wende sich ausschließlich dem Seienden zu. Zwar gesteht er ein: Das Seiende umschreibe zwar alles: einen Fels, ein Tier, ein Kunstwerk, eine Maschine, auch einen Engel, auch einen Gott – doch das genügt Heidegger nicht, ist ihm nicht umfassend genug.
Er sieht es so, und wir müssen ihm Recht geben, dass hier nichts verwischt werden sollte: Das Seiende denke nie das Sein als solches. Es fehle die Unterscheidung. Also es denkt nicht das Sein als das Absolute, würde ein Mystiker sagen. Daher bleibt für die Metaphysik das Sein unerreichbar. Auch wenn dort zugegeben wird: Seiendes sei nicht ohne Sein, so konstatiert Heidegger kritisch: »Kaum gesagt, verlegt sich das Sein wiederum in ein Seiendes.« Dieser – eingeschränkte – Weg zur Seinsvergessenheit bestimme den Weg als Ganzes. (Es wäre also nicht der Weg zum Absoluten des Mystikers.)
Gott-loses Denken näher an der Wirklichkeit?
So stehe es auch um die Frage nach Gott. Heidegger stellt seinen Kollegen gegenüber die provokante Vermutung auf – die schon nietzsche-ähnlich wird – es sei »das gott-lose Denken dem göttlichen Gott vielleicht näher« als deren festgezurrte Behauptungen zum Thema. Gott-loses Denken näher an der Wirklichkeit? Heideggers respektlose Begründung und sein Lob: »Weil es nicht über Gott verfügen will«.
Das Seiende, das durch ihn dem Relativen zugewiesen wird, so könnte ich es lesen, muss also zum Weitergehenden, zum Sein hin geöffnet und dahin überschritten werden.
Ist nun das Sein mit Gott identisch?
Hier lässt Heidegger es nicht beim Nachfragen: »Das ›Sein‹ – das ist nicht Gott und nicht ein Weltgrund«, wie es zur Vorstellung vom Seienden gehört. Es ist mehr, es ist alles. Das Sein muss entschieden als entgegengesetzt zu jeglichem Seienden gedacht werden. Er verlangt es konsequent: Es kann erst durch das Sein »aus seiner Verborgenheit« heraustreten. Kein Zweifel für ihn also: »Das Seiende entstammt dem Sein« und erst von dorther wird »alles Wirkliche …veranlasst«.
Das Rütteln an Fundamenten
Wieder ist ein Gleichklang mit Mystikern heraus zu hören: denn auch in der Gesamtkonzeption Heideggers kommt es darauf an, dass »aus dem Sein selbst her gedacht wird.«
Kann unsere noch der Theologie verbundene Philosophie mit einer solchen Auffassung zufrieden sein, ist dies ihr Gott? Oder müsste eher der Gott unserer bisherigen Vorstellung neu in uns Platz greifen? Nein: »Die Wende des Weltalters ereignet sich nicht dadurch, dass irgendwann nur ein neuer Gott oder der alte neu aus dem Hinterhalt hereinstürzt.« Heidegger steigert noch seine Radikalität: Es käme vielmehr darauf an, dass der »mögliche Nährboden wächst«, um »den Spielraum der Entscheidung darüber zu öffnen, ob das Sein noch einmal eines Gottes fähig wird.«
Wo ist der Ort und die Möglichkeit des Menschen?
Von Gott wird – hier wie in der gesamten Philosophie – nicht durchgängig im selben Sinn gesprochen, gemeinsam aber wird »Gott« als etwas Verwandtes gedacht: als das, was alle Wirklichkeit bestimmt – als durchwaltendes oder überragendes Prinzip. Wir werden später sehen, wenn man sich auf den Weg der Annäherung an das ganz Andere begibt, muss die Fokussierung auf den Begriff Gott nicht beibehalten werden.
Doch wo bleibt bei Heidegger und seiner Auffassung dann der Ort des Menschen? Wenn bei ihm der Mensch auch nicht das Wesentliche ist, sondern das Sein, so kann sich andererseits das Ereignis des Seins nicht ohne Mitwirkung des Menschen vollziehen. Der Mensch hat eine Aufgabe: »Der Mensch ist der Hirt des Seins«, sein Hüter also.
Ziel: ein die Subjektivität verlassendes Denken?
Solches Hüten geschieht im Denken. Doch wiederum: das Sein ist kein Erzeugnis des Denkens, denn dieses hat zwar den Vorrang, – aber damit auch die Befangenheit in der Subjektivität. Obwohl es um die Herbeiführung eines »anderen, die Subjektivität verlassenden Denkens« gehen sollte. (Das Denken verlassen? Wenn das nicht falsch verstanden werden kann! Wir kennen das Thema jedoch als Grundmotiv beim »Loslassen« in der Meditation.) So erst könne die »Achtsamkeit auf die Stimme des Seins« gelingen und das »Hören der Stimme des Seins«. In dieser Weise betrachtet, könnte dies auch Meister Eckhart (um 1260–1327) gesagt haben.
Jedenfalls ist nach Heidegger also möglich: »Das Sein selbst kann in seiner Wahrheit erfahren werden.« Auch wenn es sich uns Menschen nicht unmittelbar zuwendet, ja sich in der Art seiner Zuwendung sogar verbirgt. Doch auch oder gerade als sich Entziehendes geht uns das Sein an.
Das Sein im Nichts erfahren
Wir bleiben also auf der Suche nach dem Weg. Einer dieser Wege sogar: die Angst. Als Grunderfahrung? In der Angst kann – durch das Nichts hindurch – das Sein erfahren werden und zur Erscheinung kommen.
Das Sein erfahren
Denn »Sein und Nichts gehören zusammen«. Diese umfassende These, es lasse sich »das Sein im Nichts erfahren«, und durch das Nichts hindurch komme das Sein zur Erscheinung, eröffnet eine erstaunlich gemeinsame Schau auch mit den modernen Naturwissenschaften (Dazu Näheres im Kapitel »Nichts und Vakuum«).
Das Sein zu erfahren scheint Heidegger also vordringlicher als »das Erscheinen des Gottes oder der Götter«. Er sieht in ihnen eher eine Entsprechung für jenes Sein, auf das es ankommt: Es ist das Sein, in dem erlebbar werden soll, was alle Wirklichkeit als durchwaltendes oder überragendes Prinzip bestimmt. Es ist das Zurückholen aus der Seinsvergessenheit, es ist das Freiwerden für Möglichkeiten, indem der Mensch nicht mehr an Seiendes verhaftet und verfallen bleibt.
Viele Wegweiser – und wo geht’s nun zum Absoluten?
Verlassen wir Heidegger und beobachten wir, wie sich die Suche anderer Philosophen nach dem ganz Anderen oder dem Synonym Gott gestaltet. Hatte Immanuel Kant (1724–1804) recht, wenn er Gott schlichtweg aus der Ethik begründete – und nicht die Ethik aus Gott? Wieder eine Ungeheuerlichkeit?
Schon lange vor Heidegger war Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher (1768–1834) überzeugt, dass »die Gottheit nichts anderes…ist, als eine einzelne religiöse Anschauungsart, – hervorgebracht von der ›Phantasie‹.« Denn: »Es kann eine Religion ohne Gott besser sein als eine andere mit Gott.«
Es sei überdies »eine Täuschung, das Unendliche….außerhalb des Endlichen…zu suchen.« Schleiermacher spricht in diesem Sinne von »der unendlichen, ungeteilten Menschheit«, die »in jedem Einzelnen« existiert. Auch hier trifft die Vorstellung auf die Sichtweise von Meister Eckhart – und im übertragenen Sinn wieder auf die der modernen Naturwissenschaften.
Durch das relative Wissen hindurch
Wenn es bei Heidegger heißen wird, dass es darum geht, das in der Subjektivität befangene Denken abzustreifen, um ans Sein zu gelangen, so war es schon lange zuvor das Thema von Johann Gottlieb Fichte (1772–1814): Wie erkennen wir das Absolute? Ist all unser wirkliches und mögliches Wissen nicht stets nur ein Relatives, niemals ein Absolutes? Wie gelangen wir durch dieses relative Wissen hindurch, wie überwinden wir es, um das Absolute zu erreichen?
Das kann nach Fichte nur gelingen, indem unser Wissen seine endliche Bestimmtheit abstreift. Was uns in anderen Kulturen auch begegnet, wenn die Ich-Losigkeit gefordert wird, finden wir auch bei ihm, wenn er vorschlägt: »Es muss das Ich zugrunde gehen.« Großes Erschrecken? Doch: »Es gehört nichts weiter dazu, als dass man sich auf sich selbst besinne und einen festen Blick in sein Inneres wende«, – dass man »aus seinem Wesen heraus sich dem Absoluten entgegenstreckt«. Denn »unaufhörlich umgibt uns das Ewige und bietet sich uns dar.« Wir müssen nicht viel mehr tun, » als es zu ergreifen«.
»Das Ewige im Ich erfahren«
Dieses Suchen nach dem Absoluten, nach dem Ewigen, zumeist noch gleich mit Gott in eins gesetzt, prägte durch Jahrhunderte bestimmte Richtungen der Philosophie. Auch Friedrich Wilhelm Schelling (1775–1854) ge...

Inhaltsverzeichnis

  1. Gewagte Grenzüberschreitungen (Vorbemerkung)
  2. Kapitel I
  3. KAPITEL II
  4. KAPITEL III
  5. KAPITEL IV.
  6. Kapitel V.
  7. KAPITEL VI.
  8. KAPITEL VII.
  9. KAPITEL VIII.
  10. KAPITEL IX.
  11. KAPITEL X.
  12. Nachgedanken
  13. Danksagung
  14. Dr. h.c. Gerhard Wehr zu dieser Arbeit
  15. Einige Literaturhinweise und Empfehlungen