Die Morrígan
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Die Morrígan

Hohe Königin und Schicksalsgöttin Irlands, Beschützerin des Feenvolkes

  1. 144 Seiten
  2. German
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Die Morrígan

Hohe Königin und Schicksalsgöttin Irlands, Beschützerin des Feenvolkes

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

"Ideal für Suchende und Neueinsteiger in die keltische Mythologie." – Erynn Rowan LaurieALLE GRUNDLEGENDEN INFORMATIONEN über die Morrígan, erstmals so zusammengefasst, dass die Göttin hinter dem Mythos hervortritt. Begegnen Sie auf schattigen Flügeln und unter dem Ruf des Raben der "Hohen Königin" Irlands, der Schutzpatronin der Priesterinnen und Hexen, der Göttin der Prophezeiung, der Schlacht und Magie. Sie gehört zu den Túatha Dé Danann, dem "Volk der Göttin Danu" und gilt als die "Drei-in-Einer". Manchmal erscheint sie als junge Schönheit und manchmal als hässliche Alte, sie kann sich aber auch in einen Raben verwandeln. Hier tritt ihr wahrer Ursprung hervor.DIE MORRÍGAN ist in der heutigen Welt so aktiv wie niemals zuvor, aber auf ihren Ruf zu antworten bedeutet, die Herausforderung anzunehmen, ihre Geschichte und ihren Mythos neu zu entdecken – in einem Meer von Fehlinformationen, Mutmaßungen und schwer zu findenden alten Texten. Dieses Buch verbindet detailgetreu ermittelte historische Tatsachen mit modernen Erkenntnissen und spiritueller Betrachtungsweise. So entsteht eine ausgezeichnete Balance zwischen Recherche und Praxis.MORGAN DAIMLER ist Bloggerin, Dichterin, Couch für spirituelle Themen, Hexe und Priesterin der Daoine Maithe, der "Guten Leute", wie das Feenvolk in der irischen Folklore gern genannt wird. Sie hat sich auf nicht monotheistische, sogenannte heidnische Religionen spezialisiert und ist eine der weltweit führenden Expertinnen für irische Folklore. Sie hat bereits mehr als dreißig Bücher veröffentlicht.

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Information

Jahr
2020
ISBN
9783954474394
image
»Badb, Macha und die Größte des Reichtums,
Morrigu: Quellen des Könnens,
Ursprung bitterer Kämpfe,
waren die drei Töchter der Ernmas.«
(Macalister, 1941)
Morrígan ist ein Titel, aber auch ein Personenname, dem gewöhnlich der bestimmte Artikel vorangestellt wird. Er erscheint in verschiedenen Formen, unter anderem Morrigu, Morrigna und Morrighan; die moderne irische Variante ist Mórríoghain. Sind alle drei Göttinnen gemeint, die gemeinsam den Titel Morrígan tragen, ist von den Morrignae die Rede, aber zur Vereinfachung werde ich in diesem Buch dann einfach die Bezeichnung »die Morrígans« verwenden.

HISTORISCHE QUELLEN

Im Lebor Gabala Erenn erfahren wir: »Delbaeth … hat drei Töchter, die berühmten Kriegsfurien Badb, Macha und Mórrígu. Letztere wird manchmal Anand oder Danand genannt.« (Macalister, 1941) Diesem Text zufolge ist sie die Tochter der Ernmas: »Ernmas hat andere Töchter, Badb und Macha und Mórrígu, die den Namen Anand trägt.« (Macalister, 1941) Ihre Mutter Ernma wird als Bäuerin und Zauberin der Túatha Dé Danann beschrieben, und der Vater der Morrígan, Delbaeth, ist einer der Götterkönige. Durch ihre Eltern besteht also eine Verbindung zu verschiedenen Aspekten von Herrschaft und Magie. Auch erfahren wir, dass Badb und Macha ihre Schwestern sind, die in verschiedenen Quellen ebenfalls als Morrígan bezeichnet werden, und alle zusammen heißen trí Morrignae, die drei Morrígans. Es gibt noch drei weitere Schwestern: Banba, Fotla und Eriu, die drei Souveränitäts-Göttinnen Irlands.
Im Lebor Gabala Erenn lesen wir, dass die Morrígan eigentlich Anand oder Danand geheißen haben könnte (oder Anu oder Danu).1 Tatsächlich werden für sie in verschiedenen Teilen des Textes diese beiden Namen verwendet. Zum Beispiel wird sie in Vers 62 als eine der Schwestern von Badb und Macha erwähnt: »Badb, Macha und Anand, von der die Brüste der Anu in Luachar stammen, waren die drei Töchter der Bäuerin Ernmas.« (Macalister, 1941) Neben der Bezeichnung Anu wird die Morrígan manchmal auch Áine genannt, von der in einem späteren Kapitel noch die Rede sein wird (Berresford Ellis, 1987; Jones, 2009). Die Verbindung zu Danu beruht auf der Vorstellung, dass es sich bei Anu und Danu um dieselbe Göttin handelt; das würde sie zur Urmutter oder Matriarchin der Túatha Dé Danann machen. Im Lebor Gabala Erenn findet sich folgende Stelle: »Die Morrigu, Tochter Delbaeths, war die Mutter von Brian, Iucharba und Iuchair, den anderen Söhnen Delbaeths: Der zusätzliche Name der Morrigu lautete ›Danann‹, und danach sind die Brüste der Ana in Luachair benannt, und ebenso die Túatha Dé Danann.« (Macalister, 1941).
Allerdings werden in vielen Quellen, unter anderem im Cath Maige Tuired, die Morrígan und Danand als unterschiedliche Personen gelistet, was es unwahrscheinlich macht, dass Danu oder Danand eine der drei Morrígans sein könnte. Tatsächlich ist Danand laut einer Version des Lebor Gabala Erenn kein Kind der Ernmas, sondern Tochter der Göttin Flidais (Macalister, 1941). Der Beweis, dass es sich bei der Morrigu um Anu oder Anand handelt, ist wesentlich überzeugender. Allerdings ist Anu eine ziemlich mysteriöse Göttin; dem Sanas Cormaic zufolge ist sie, Anand, die Mutter der Götter Irlands (Jones, 2009). Dass Anand der Name der Morrigu ist, erscheint wahrscheinlich, während ich ihre Verbindung zu Danand weit weniger überzeugend finde, unter anderem weil Anand und Danand sehr unterschiedliche Bedeutungen haben. Der erste Name bedeutet »Fülle«, der zweite »Fließen«. Daher halte ich es für wesentlich wahrscheinlicher, dass es sich um zwei verschiedene Göttinnen handelt, die man später wegen ihrer Namensähnlichkeit vereinte. Auch lassen sich meiner Meinung nach manche Namensvarianten und Verwechslungen damit erklären, dass bei der späteren schriftlichen Aufzeichnung der Erzählungen unterschiedliche regionale Glaubensvorstellungen und -praktiken miteinander verschmolzen wurden.

VERWANDTSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN

Manchmal liest man, die Morrigu sei die Ehefrau des Dagda. Im Buch von Lecan erfahren wir: »Anand .i. in Morrígan … bean aile do’n Dagda«, übersetzt: »Anand, das ist die Morrígan … sie ist die Frau des Dagda.« (Heidja, 2007) Es heißt von ihr, der Dagda hätte mit ihr die Tochter Adair gezeugt, und sie hätte außerdem, mit einem oder mehreren namentlich nicht genannten Vätern, 26 Töchter und 26 Söhne gehabt, allesamt Kriegerinnen und Krieger (Gray, 1983; Gulermovich Epstein, 1998). Fairerweise sei darauf hingewiesen, dass anderen Interpretationen zufolge diese Zweiundfünfzig keine leiblichen Kinder gewesen sein sollen, sondern Menschen, die einen Eid auf die Göttin geleistet hatten.
Ihr bekanntestes Kind ist vermutlich ihr Sohn Meche, von einem unbekannten Vater. In Meches Herz hausten drei Schlangen, die imstande waren, ganz Irland zu vernichten. Daher wurde er erschlagen und sein Herz verbrannt. Man streute die Asche in einen Fluss, in dem daraufhin alle Fische verendeten (Gray, 1983). In den Mythen über die Landnahme hatte die Morrigu die drei Söhne Glon, Gaim und Coscar von einem namentlich nicht erwähnten Vater, und ihr eigener Vater Delbaeth zeugte mit ihr Brian, Iucharba und Iuchair (Macalister, 1941).

ERSCHEINUNGSFORMEN

Die Morrígan kann in vielen Gestalten erscheinen. Oft manifestiert sie sich in Form einer Krähe oder eines Raben. Das ist eine ihrer häufigsten Erscheinungsformen. Im Táin Bó Cúailgne (›Rinderraub von Cooley‹) und möglicherweise in der Erzählung von der Halle Da Dergas (Togail Bruidne Da Derga) erscheint sie als Kuh, und in vielen Sagen wird sie mit Viehdiebstählen in Verbindung gebracht. Sie kann als schöne junge Frau oder schreckliche alte Hexe, Vogel, Wölfin, Aal oder Kuh auftreten. Sie erscheint in der Luft schwebend, auf festem Grund oder im Wasser. Anders als viele andere irische Gottheiten wird sie in den historischen Texten mindestens zwei Mal ausdrücklich als Göttin bezeichnet, und es ist ein an sie gerichtetes Gebet überliefert. In dem Gebet wird sie von einem Mann angerufen, der sagt, sie hätte ihm schon früher Gutes getan. Er bittet sie um Hilfe beim Erwerb einer Rinderherde (Gulermovich Epstein, 1998).

ASSOZIATIONEN

Die Morrígan ist eine Göttin, die über viele Fähigkeiten und Kräfte verfügt. Sie erscheint dem Dagda und Cu Chulain und bietet beiden an, ihnen zum Sieg zu verhelfen, wenn sie mit ihr Sex haben. Im Táin Bó Cúailgne weist Cu Chulain sie ab, worauf sie sich gegen ihn wendet; die beiden kämpfen miteinander. Er fügt ihr drei Wunden zu, und später erreicht sie durch einen Trick, dass er diese Verletzungen heilt. Im Cage Maige Tuired schläft sie mit dem Dagda, und nachdem er das Nachtlager mit ihr geteilt hat, verspricht sie, in der bevorstehenden Schlacht gegen die Túatha Dé Danann an seiner Seite zu kämpfen.
In der Mythologie hilft die Morrígan den Túatha Dé Danann im Kampf gegen die Fir Bolg und die Formoren, indem sie mit Hilfe ihrer magischen Fähigkeiten Feuer, Blut und Nebel auf die Feinde herabregnen lässt und einen der gegnerischen Könige verhext oder tötet (Gray, 1983; O hOgain, 2006). Bei diesen Schlachten benutzt sie Hexerei ebenso wie physische Mittel, um die Feinde der Túatha Dé Danann zu besiegen. In der zweiten Schlacht von Maige Tuired werden die drei Morrígans als Druidinnen bezeichnet und im Banshenchas als Hexen (Gray, 1983; Banshenchas, o.J.). Vor der Schlacht von Mag Rath erschien sie als dünne, grauhaarige Alte, die über das Schlachtfeld flog und bei allen Kriegern, die im Kampf siegen würden, von Speerspitze zu Schild sprang (Smyth, 1988).
Die Morrígan wird eindeutig mit Krieg, Kampf und Tod assoziiert, aber auch mit Sieg, Strategie, Magie und möglicherweise mit Macht und Herrschaft. Sie kann Mut verleihen und ebenso in Schrecken versetzen. Sie ist eine Göttin ruhmreicher Schlachten und raffinierter Viehdiebstähle. Letztere spielten in der frühen irischen Kultur eine wichtige Rolle. Viele Autoren vertreten die Auffassung, dass ihre Verbindung zum Vieh aus ihrer Rolle als Souveränitätsgöttin zu erklären ist. O hOgain geht hier am weitesten, indem er argumentiert, sie sei, wegen ihrer möglichen Assoziation mit Danu, Landgöttin und Muttergöttin (O hOgain, 2006).
Auch wenn man den Begriff Muttergöttin sehr weit fasst, ist es unwahrscheinlich, dass die Morrígan zu diesen gezählt werden kann. Eindeutig verfügt sie aber als Göttin, die das Kriegsglück und den Ausgang von Schlachten und Machtkonflikten beeinflusst, über die Eigenschaften einer Souveränitätsgöttin. Sie erscheint oft in der Nähe von oder in Verbindung zu Flüssen, und ihre Assoziation mit den Brüsten der Anu, brustförmigen Hügeln im County Kerry, und anderen markanten Orten in der Landschaft spricht dafür, dass es sich bei ihr um eine Landgöttin handelt. Ich selbst neige eher nicht zu dieser Interpretation, überlasse es aber den Leserinnen und Lesern, sich auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse eine eigene Meinung zu bilden. Am stärksten wird die Morrígan jedenfalls mit dem Krieg und dem Schicksal assoziiert, weshalb manche eine Verbindung zu den nordischen Walküren sehen (Jones, 2009; Gulermovich Epstein, 1998).
Mehrere Orte sind nach ihr benannt, unter anderem der Corryveckan-Strudel, der auch als Morrígan’s Cauldron, Kessel der Morrígan, bezeichnet wird. Die Furt, die als »Bett des Paares« [Bed of the Couple] bekannt ist, verdankt ihren Namen dem Samh...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einige Worte vorab
  6. Einführung: Auf schattigen Flügeln
  7. 1 Morrigu – Göttin der Schlachten
  8. 2 Macha – die Souveränitätsgöttin
  9. 3 Badb – Göttin der Weissagung
  10. 4 Andere Namen für die Morrígan
  11. 5 Die Morrígan in der Mythologie
  12. 6 Tiere und die Morrígan
  13. 7 Die Morrígan in der modernen Welt entdecken
  14. Schlusswort
  15. Anmerkungen
  16. Danksagung
  17. Bibliografie
  18. Stimmen zum Buch
  19. Über die Autorin
  20. Weitere E-Books von Amra