Führung ist keine Raketenwissenschaft
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Führung ist keine Raketenwissenschaft

Als Führungskraft wirklich richtig erfolgreich werden

  1. 216 Seiten
  2. German
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Führung ist keine Raketenwissenschaft

Als Führungskraft wirklich richtig erfolgreich werden

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Über dieses Buch

Wie wäre es, wenn Sie als Führungskraft mit weniger Kraftaufwand, weniger Konflikten und weniger Kampf Ihre Ziele erreichen könnten? Wie wäre es, wenn Sie endlich einen Ansatz finden würden, wie bessere Kommunikation, mehr Konsens und kreative Zusammenarbeit gelingen kann? Daniel Mehde und Carsten Banse zeigen genau das in Ihrem Buch. Sie greifen dabei auf zwei Jahrzehnte Erfahrung als Trainer und Coaches zurück. Die Autoren präsentieren mit vielen Beispielen aus der Praxis, leicht verständlichen Modellen und gut umsetzbaren Lösungen, wie man die Probleme des Führungsalltages erfolgreich meistert. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei oft, den Blick auf sich selbst zu richten! Führung ist keine Raketenwissenschaft!

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Information

Verlag
tredition
Jahr
2021
ISBN
9783347303621
Halte dich nicht für Gott!
von Daniel Mehde
Die richtige Haltung
„Bin ich eigentlich der einzige normale Mensch in diesem Raum?“, „Ich bin umzingelt von Vollidioten!“, „Warum können nicht einfach alle meiner Meinung sein, dann wäre alles so viel einfacher …“, „Wie kann man eigentlich so doof, inkompetent, gedankenlos, unverschämt etc. sein?“
Diese und ähnliche Gedanken kommen Ihnen bestimmt bekannt vor. (Falls nicht, sind Sie wahrscheinlich schon erleuchtet und können gleich ins nächste Kapitel springen oder das ganze Buch zur Seite legen.) Dass wir solche Überlegungen haben, ist normal. Sie kommen häufig automatisch, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Diese Gedanken sind aber leider nicht sehr hilfreich, wenn man ein gemeinsames Ergebnis erzielen oder eine entspannte Atmosphäre und eine positive Kommunikationskultur im Team erzeugen will.
Wenn wir mit Führungskräften und Teams arbeiten, fällt uns immer wieder auf, dass viele Probleme, zum Beispiel Konflikte, Missverständnisse oder endlose Diskussionen in Meetings, dadurch entstehen, dass in manchen Unternehmen eine Kultur der Rechthaberei herrscht:
Die Beteiligten werfen sich unterschwellige oder offene Vorwürfe an den Kopf.
Sie legen ein passiv aggressives Verhalten an den Tag, tun so, als ob sie Aussagen von Kollegen nicht verstehen oder ignorieren Anweisungen einer Führungskraft bewusst.
Sie verwenden Killerphrasen: „Das funktioniert doch nie!“,
„Das ist doch unrealistisch!“, „Das dauert doch viel zu lange!“
Viele Führungskräfte haben Schwierigkeiten damit, Fehler einzugestehen oder zuzugeben, dass sie selbst auch keine Lösung für bestimmte Probleme haben. „Meine Führungskraft hält sich für unfehlbar“, „Mein Chef macht nie Fehler!“. Diese Aussagen schnappen wir recht häufig in Unternehmen auf. Sie kennen sicher diese lustigen Aufkleber oder Schilder:
„Regel Nr. 1: Der Chef hat recht!
Regel Nr. 2: Wenn der Chef mal nicht recht hat, tritt automatisch Regel Nr. 1 in Kraft.“
So weit, so witzig. Aber in einem Unternehmen oder Team zu arbeiten, in dem so eine Kommunikationskultur Alltag ist, kann sehr anstrengend sein. Sie müssen als Mitarbeiter ständig die Wahrheit negieren und gewissermaßen in einer Scheinwelt agieren, da die ehrliche Auseinandersetzung mit Problemen und Fehlern nur eingeschränkt möglich ist.
Killerphrasen sind Sätze der Abwehr, der Ablehnung oder der Herabsetzung, die keinen konstruktiven Beitrag leisten. Killerphrasen „killen“ neue Ideen.
Eine lösungsorientierte, fehlerfreundliche und wertschätzende Kultur ist mit so einem Verhalten nicht zu erreichen. Erst recht nicht, wenn es keinen im Unternehmen oder in der Abteilung gibt, der dieser Art zu denken und zu handeln, aktiv entgegentritt.
Wie kann man diese Dynamik durchbrechen?
Die menschlichen Grundhaltungen
Fragen Sie sich auch manchmal, warum die von der Nachbarabteilung ihre Arbeit nicht machen? Ärgern Sie sich auch ab und zu maßlos über sich selbst und fragen sich: „Wie konnte ich eigentlich so doof sein?“ Dann kann das Modell der Grundhaltungen Ihnen einige interessante Aufschlüsse geben.
Die Idee der menschlichen Grundhaltung ist ein elementares Modell der Transaktionsanalyse. Das Modell besticht durch seine Klarheit und grenzt aus meiner Sicht an Genialität. Es ist gleichermaßen einfach zu verstehen, bildet trotzdem die Komplexität der menschlichen Psyche ab und ist dabei noch hervorragend im Alltag anwendbar.
Das Modell basiert auf zwei Achsen. Auf der einen Achse wird beschrieben, wie ich mich selbst sehe und auf der anderen ist zu sehen, was ich von meiner Umwelt oder meinen Mitmenschen halte. Die Achsen sind mit Minus- und Pluszeichen gekennzeichnet. Daraus ergeben sich vier Varianten, die ich kurz erläutern will.
Die Transaktionsanalyse (TA) wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts von dem amerikanischen Psychiater Eric Berne (1910–1970) begründet. Die TA ist eine psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeitsstruktur.
Die Minus-minus-Haltung
Die Minus-minus-Haltung fühlt sich ungefähr so an: „Ich bin schlecht, und die Welt ist es auch. Überall Verderben, Umweltverschmutzung, Krieg und Ungerechtigkeit, und ich kann nichts daran ändern, weil ich zu klein, zu schwach und zu dumm bin.“ Wie Sie merken, ist dies nicht gerade die fröhlichste Art, um auf die Welt und sich selbst zu blicken. Es ist eine sehr depressive Sicht auf die Dinge. Wenn Sie diese Haltung längere Zeit haben, suchen Sie sich bitte Hilfe. Dennoch ist dies eine Haltung, die die meisten von uns kennen. Momente, in denen man in diese Haltung verfallen kann, sind zum Beispiel regnerische Novembertage, an denen nichts klappt, alle Mitmenschen nerven, und man zu guter Letzt auch noch in eine Pfütze tritt und der Wagen nicht anspringt.
Die Minus-plus-Haltung
Die Minus-plus-Haltung zeichnet sich dadurch aus, dass wir uns selbst wenig zutrauen und uns schwächer als unsere Umwelt erleben. Diese Haltung ist geprägt von Minderwertigkeitsempfindungen. Menschen, die dieses Gefühl oft haben, sagen Sätze wie: „Du kannst das so gut, ich kriege das nie hin!“, „Bei dir sieht das alles immer so einfach aus. Ich schaff das nicht!“, „Deine Blumen wachsen immer so großartig, meine gehen immer ein“.
Dieses Gefühl kennen wir alle, allein schon aus dem Grund, weil wir dieses Empfinden als Kind häufig hatten. Ziemlich früh erleben Kinder, dass sie etwas nicht beherrschen, was Erwachsene oder ältere Kinder bereits können. Mama kann Autofahren, der große Bruder kann schon schreiben, Opa arbeitet mit der Kettensäge. Als Kind nimmt man sich oft schwächer als die Umwelt wahr. Dieses Gefühl haben wir gewissermaßen auf unserer Emotionsfestplatte gespeichert und fallen als Erwachsene auch gelegentlich bis häufig in diese Emotion zurück.
Manche Leute müssen nur die Polizei sehen und überlegen schon, ob sie etwas falsch gemacht haben. Wenn dann noch der Polizist von oben herab nach dem Ausweis fragt oder den Betroffenen maßregelt, verfällt dieser schnell in die Minus-plus-Haltung. Oder sobald der Besagte sich mit einer Nobelpreisträgerin für Physik unterhält, kommt ihm der Gedanke, dass es gut gewesen wäre, wenn er sich in der Schule mehr angestrengt hätte. Wie groß der Einfluss dieser Haltung auf unser Verhalten ist, werden wir gleich noch analysieren.
Plus-minus-Haltung
Bei der Plus-minus-Haltung hält man sich selbst für ziemlich perfekt bis genial, während man die Umwelt beziehungsweise die Mitmenschen sehr defizitär wahrnimmt. Die Plus-minus-Haltung erkennt man zum Beispiel an folgenden Aussagen: „Einmal mit Profis arbeiten, das wäre von Vorteil!“, „Die Politiker sind doch alles faule Säcke!“, „Wer hat denn das schon wieder verbockt?“, „Ich habe ja gleich gewusst, dass das nichts wird …“ Die Haltung haben wir zum Beispiel, wenn wir das Gefühl haben, dass wir von Vollidioten umzingelt sind und uns für unfehlbar halten.
Leider ist das bei vielen Menschen eine Art „Arbeits-Grundhaltung“ beziehungsweise die Attitüde, mit der sie sich durch das Unternehmen bewegen. Wenn Führungskräfte diese Grundhaltung haben beziehungsweise zeigen, entsteht bei den Mitarbeitern der Eindruck, dass der Chef sich für den Gottesgesandten persönlich hält. Fehler machen immer nur die anderen, der Chef ist über jeden Zweifel erhaben. Die Atmosphäre ist dann oft von Anklage und Rechtfertigungen geprägt, es wird nach Schuldigen und nicht nach Lösungen gesucht. Gerade bei Meinungsverschiedenheiten oder in Konfliktsituationen sind wir schneller in diesem Modus, als wir gucken können. Eine der einfachsten Möglichkeiten, gedanklich in den Plus-minus-Bereich zu kommen: Setzen Sie sich ins Auto und nehmen am Straßenverkehr teil.
Plus-plus-Haltung
Die Plus-plus-Haltung wird oft mit dem Satz „Ich bin okay, und du bist okay“ zusammengefasst. Die Idee ist, dass man sich selbst nicht abwertet, wenn man einen Fehler gemacht hat („Wie konnte ich nur so blöd sein?“) und die Mitmenschen ebenfalls nicht herabsetzt („Dieser Idiot …“). Die Plus-plus-Haltung ist eine bewusst gewählte und aktiv eingenommene Haltung. Man muss sich in diesen Gemütszustand gedanklich „reinbeamen“. Man entscheidet sich also bewusst für diese Art zu denken, da wir sonst durch unseren Automatikmodus in eine der drei anderen Grundhaltungen verfallen.
Gerade in Konfliktsituationen bringt uns dieses Denken weiter: „Er nervt mich gerade, er zeigt ein Verhalten, das für mich nicht gut ist, aber trotzdem ist er noch kein schlechter Mensch. Und jetzt werde ich mit ihm ein vernünftiges Gespräch führen und ihm ein Feedback geben!“ Das klingt leichter, als es in der Realität ist. Das Problem ist aber, dass wir uns immer weiter in eine Abwertungsspirale hineinmanövrieren, wenn wir uns gedanklich zu lange in die anderen Grundhaltungen begeben. Aus dieser Spirale kommen wir schlecht wieder heraus und können so auch kein vernünftiges Gespräch auf Augenhöhe führen.
Da wir jetzt die vier menschlichen Grundhaltungen kennen, können wir unsere eigenen Gedanken, Verhaltensweisen und die Verhaltensweisen anderer analysieren. Sie werden sicherlich unzählige Situationen finden, in denen Sie oder Ihre Mitmenschen nicht im Plus-plus-Modus kommunizieren oder agieren. Es ist sogar regelrecht erschreckend, wie selten wir es schaffen, in den Plus-plus-Modus zu kommen, weil wir selbst mit uns zu hart ins Gericht gehen oder Schlechtes über die Absichten unserer Kollegen denken und dem Chef Dummheit, Böswilligkeit sowie Faulheit unterstellen.
Es gelingt uns kaum, unserer Umwelt den ganzen Tag lang mit der Plus-plus-Haltung zu begegnen. Die negativen Denkprozesse, wie sie oben beschrieben werden, haben sich im Laufe des Lebens in unserer Grundhaltung manifestiert und laufen nahezu automatisch und unbewusst ab. Das ist erst mal völlig normal. Ich bin mir sicher, dass wir alle ab und zu auf schwierige Mitmenschen treffen, die wir für egozentrisch, intellektuell unbewaffnet etc. halten. Umso wichtiger ist es, sich die Denkprozesse, die häufig unbewusst ablaufen, zu vergegenwärtigen.
Ansteckungsgefahr
Stellen Sie sich vor, Sie haben mit einer Behörde zu tun. Als Laie kann man dort mitunter an seine Grenzen kommen, da man mit den Abläufen, Bestimmungen und Formularen etc. nicht vertraut ist. Wer jetzt mit seiner grenzenlosen Naivität glaubt, dass der eigene Antrag schnell bewilligt wird oder die benötigte Bescheinigung mal eben so zu bekommen ist, können schnell Welten aufeinandertreffen. Die Plus-minus-Haltung stellt sich bei den Betroffenen in so einem Fall unmittelbar ein – sowohl beim Kunden (Heißt das in einer Behörde „der Kunde“? Ich hoffe!) als auch beim Behördenvertreter.
Beispiel:
Kunde: „Das kann doch nicht so schwer sein …“ (Plus-minus-Haltung)
Verwaltungsangestellter: „Moment mal, so einfach, wie Sie sich das vorstellen,
ist das nicht …“ (Plus-minus-Haltung)
Übersetzung:
Kunde: „Ihr faulen Säcke könnt das ja wohl mal schnell machen …“
Verwaltungsangestellter: „Du stellst dir das so einfach vor, du hast ja keine Ahnung,
und ein bisschen mehr Respekt wäre auch gut …“
Diese Art der Kommunikation führt meistens zu nichts außer zu Unverständnis, Missmut und Aggressionen. Stellen Sie sich jetzt vor, was passiert, wenn Sie sich vorher gedanklich in den Plus-plus-Modus begeben und zum Beispiel einen netten Smalltalk beginnen, freundlich fragen, Verständnis für die Abläufe aufbringen – diese hat sich Ihr Gegenüber auch nicht selbst ausgedacht, sondern unter...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Urheberrechte
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort
  6. Einleitung
  7. Kapitel 1: Halte dich nicht für Gott!
  8. Kapitel 2: Kommunikationslegastheniker
  9. Kapitel 3: Im Opfermodus
  10. Kapitel 4: Konfliktvermeider
  11. Kapitel 5: Sozialkompetenz gleich null
  12. Kapitel 6: Motivationskiller
  13. Kapitel 7: Teamgeistzerstörer
  14. Kapitel 8: Lieblingsrolle: Unschuldslamm
  15. Kapitel 9: Change-Bremse
  16. Kapitel 10: Diagnose: Angsthase/Weichei
  17. Fazit: Jetzt loslegen!
  18. Literaturverzeichnis