Meine Praxis in gute Hände
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Meine Praxis in gute Hände

Leitfaden zur Abgabe einer Zahnarztpraxis

  1. 144 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Meine Praxis in gute Hände

Leitfaden zur Abgabe einer Zahnarztpraxis

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die Abgabe der eigenen Praxis beschäftigt irgendwann jeden selbstständigen Zahnarzt. Dieser große Schritt mit beträchtlichen Folgen für Patienten, Team und das eigene Lebenswerk sollte gut geplant werden. In diesem Buch vermitteln Experten, die sich mit der besonderen Situation der Zahnärzte auskennen, einen Überblick zu den Themen Recht, Steuern, Finanzen, Versicherungen, Praxiswert und -positionierung und persönlichen Faktoren rund um eine erfolgreiche Praxisabgabe. Dieses Buch will Zahnärzte gut vorbereiten, damit Sie ihren eigenen Weg bis zur Praxisabgabe sicher gehen und mit einem guten Gefühl abschließen können.

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Information

Jahr
2021
ISBN
9783868675603
Auflage
1
Thema
Medizin

1

Der menschliche Faktor

Thomas Kirches, Gründer und Inhaber von DentBeratung

Ihr Praxisabgabe-Team

Da Sie durch Aus- und Fortbildungen Fachmann in Ihrem Bereich – der Zahnmedizin – sind, wissen Sie, wie wichtig es für Patienten ist, beim Th ema „Zähne“ den Zahnarzt als qualifi zierten Ansprechpartner zu haben. Wenn Sie diesen Gedanken weiterführen, nämlich dass Sie für Th emenbereiche außerhalb des Mundes wahrscheinlich kein Fachmann sind, sollten Sie sich den Anspruch, Fachleute zu kontaktieren, zu Herzen nehmen. Für Ihr Ziel, die erfolgreiche Praxisabgabe, ist es von großer Bedeutung, dass Sie ausschließlich steuerliche, juristische und weitere Berater in Ihr persönliches „Praxisabgabe-Team“ holen, die sich mit der besonderen Situation der Heilberufe auskennen; Berater, die für das Th ema Praxisabgabe mit all ihren Facett en qualifi ziert sind. Idealerweise haben Sie diese bereits seit Jahren an Ihrer Seite. Sollte das nicht der Fall sein, so spricht nichts dagegen, die Verfasser der verschiedenen Th emenbereiche in diesem Antworten-Buch entsprechend zu kontaktieren. Stellen Sie sich Ihr individuelles Team zusammen.

Der erste Gedanke

Irgendwann ist der Moment da, an dem einem erstmals der Gedanke an die Praxisabgabe in den Sinn kommt. Oftmals ist es das Resultat aus einem beruflichen Ärgernis oder aus Frustration (Patienten, Mitarbeiter, Verpassen von Zielen, Standespolitik, ...), sich ändernden Lebensumständen privater (Trennung, Krankheit, ...) oder beruflicher Natur (z. B. Kündigung Mitarbeiter) oder vielleicht auch – ganz klassisch – altersbedingt. Wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, passiert es nicht selten, dass diese Frage an einen von außen herangetragen wird.
Diese ersten Gedanken sind schnell wieder aus dem Bewusstsein verschwunden, denn das, was man dabei aufgeben würde, ist aktuell noch zu lebenserfüllend und reizvoll, obwohl natürlich die Aussicht auf ein anderes, attraktives und entspanntes Leben nach dem Praxisalltag erstrebenswert erscheint.
Ursache fürs Aufschieben der Überlegungen ist in vielen Fällen die Unwissenheit, wie man es anfangen und was man alles erledigen sollte oder sogar muss. Das ist zutiefst menschlich. Allerdings ist der Gedanke an eine Praxisabgabe nur temporär verschwunden und schwirrt spätestens beim nächsten Anlass schnell wieder im Kopf herum. Vielleicht taucht er auch auf, wenn ein Kollege, mit dem man sich über Jahre immer mal wieder ausgetauscht hat, seine eigene Praxisabgabe oder deren Planung im Gespräch erwähnt. Dann ist der Gedanke schnell wieder im Kopf und vielleicht vorschnell ausgeplaudert, dass man diese Idee auch schon mehrfach hatte. Man möchte vielleicht auch nicht der letzte „Alte“ sein, wenn alle übrigen langjährigen Kollegen sich bereits in den wohlverdienten und so reizvoll wirkenden Ruhestand verabschiedet haben.
Diese im Raum stehende Veränderung kommt aber nicht nur zu bestimmten Anlässen auf die Tagesordnung, sondern auch, wenn man sich selbst oder wenn sich der Lebenspartner in einem ruhigen Moment Gedanken zur Zukunft und zu den Zielen im weiteren Leben macht. Dabei ist es gar nicht verwerflich, den Gedanken an die Praxisabgabe hintanzustellen, wenn man für sich selbst die Zeit als noch nicht reif dafür ansieht und weiterhin Freude an Praxis und Beruf verspürt. Es sollte aber nicht passieren, dass man das Thema eigentlich angehen möchte, sollte und müsste, es aber immer weiter vor sich herschiebt. Die Beschäftigung mit den stets gleichen Gedanken und das Aufschieben wird zur Quälerei, kostet Kraft, mindert die Lebensqualität und lähmt Sie immer öfter und nachhaltiger.

Ab wann sollte man ...?

Eine immer wiederkehrende Frage lautet: Ab wann sollte man sich mit der Abgabe der eigenen Zahnarztpraxis auseinandersetzen. Die „präzise“ Antwort kann nur heißen: Das ist ganz individuell. Die beste Antwort ist, so überraschend das vielleicht klingt: schon bei der Praxisgründung. Wenn man bei der Gründung und Planung seiner Praxis schon mal im Hinterkopf den Gedanken bewegt, ob diese Praxis – mit dem jetzigen Wissen, wohin die Entwicklung der Zahnarztpraxen wahrscheinlich führen wird – attraktiv für potenzielle Nachfolger wäre, kann man manche „Weichen“ frühzeitig stellen.

Die Menschen

Im Rahmen einer Praxisabgabe gibt es viele Punkte, die unbedingt zu beachten sind. Dazu gehören Fragestellungen aus den Bereichen Steuern, Recht, Finanzen, Versicherungen, Marketing usw. Über allem steht jedoch das Wichtigste: „der Mensch“, oder genauer: „DIE Menschen“. Die nachfolgenden Seiten werden aufzeigen, wie komplex und vielfältig die Vorgänge sind, die bei einer Praxisabgabe allein das Thema „Menschen“ betreffen.
Die Entscheidung, einen Nachfolger für die eigene Praxis zu suchen und damit das Ende des Berufslebens einzuläuten, gehört sicherlich zu den schwierigsten Entscheidungen. Sollten Sie am Ende nicht mit dem Ablauf oder dem Ergebnis der Praxisabgabe glücklich sein und Ihren Frieden haben, bringt Ihnen beispielsweise eine wohldurchdachte, steuerliche Regelung nicht viel. Entscheidungen und Vorgänge in Bezug auf die Menschen entfalten oft die nachhaltigste Wirkung.
Verdeutlichen Sie sich einmal, wie viele Menschen direkt oder indirekt durch Ihre Praxisabgabe betroffen sind und was es für sie bedeutet. Zu den Betroffenen zählen Ihre Praxismitarbeiter, die Patienten, Ihre Familie und Freunde sowie natürlich auch der Übernehmer Ihrer Praxis. Aber auch der Vermieter der Praxisräume (sofern sie nicht Ihr Eigentum sind), die Zahntechniker des Labors, mit dem Sie zusammenarbeiten, bis hin zum Blumenhändler, bei dem Sie vielleicht regelmäßig einen Blumenstrauß für die Rezeption holen, gehören dazu. Wenn man sich diese Komplexität vergegenwärtigt, ist auch nachvollziehbar, warum uns unsere innere Stimme nur zu gerne vorschlägt, das Thema besser erst demnächst wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Dieses Verhalten ist menschlich und betrifft sehr viele Bereiche.
Zudem bedeutet die Abgabe der Praxis an einen Nachfolger, bei allem zeitweisen Ärger und sicherlich auch negativen Begleiterscheinungen dieses schönen Berufes, die Trennung von einer Wohlfühloase, die man sich in der Regel über Jahrzehnte eingerichtet hat. Es schließt nicht nur die Aufgabe der zahnärztlichen Tätigkeit, sondern auch das Verlassen der liebgewonnenen Praxis mit ein, die man über Jahre mit viel Herzblut und finanziellen Mitteln aufgebaut hat. Es bedeutet die Trennung von einem Team, das trotz Fluktuation größtenteils wie eine Familie zusammengewachsen ist und zukünftig nicht mehr in der gewohnten Art da sein wird. Darunter sind Mitarbeiter, die Sie vielleicht einmal selbst ausgebildet haben und die einem ans Herz gewachsen sind.
Und nicht zu vergessen sind die Patienten, die über Jahre eine enge Bindung zu Ihnen und Ihrer Praxis aufgebaut haben. Viele kennen die Nachfragen und Bitten der Patienten, dass man doch noch lange die Praxis weiterführen möge, da man sich als Patient nur hier richtig aufgehoben und verstanden fühlen würde; Patienten, die Ihnen, „ihrem“ Zahnarzt, die (Mund-) Gesundheit anvertraut haben. Diese Menschen möchte niemand einfach so verlassen, sondern mindestens in die guten Hände eines Nachfolgers geben.

Und „der Mensch“ hinter dem Praxisabgeber?

Haben Sie sich schon einmal bewusst gemacht, dass Sie nach der Praxisabgabe deutlich seltener das Gefühl erleben könnten, gebraucht zu werden? Weniger die bestimmende Person zu sein, die die Richtung vorgibt und letztendlich alles allein entscheiden darf?
Auch die schon erwähnte Bestätigung durch Wertschätzung und Dankbarkeit von Patientenseite wird in Zukunft so nicht mehr gegeben sein. Jeder Mensch benötigt aber in seinem Leben eine Art von Bestätigung für sein Tun. Dies ergibt sich in der Praxis auf vielfältige Art und Weise: sei es durch das Erreichen von Zielen hinsichtlich des Umsatzes, des Gewinns oder der Patientenanzahl, aber auch durch das Gelingen eines schwierigen Eingriffs oder eben durch die Zufriedenheit und dankbaren Worte der Patienten.
Nun gilt es, sich für die Nach-Praxis-Zeit neue Ziele zu setzen, um auch künftig das Gefühl der Bestätigung und Zufriedenheit zu bekommen. Gleichermaßen, und oftmals nicht beachtet, muss man sich darauf einstellen, als Privatier niemandem mehr, wie als Praxis-Chef, Anweisungen geben zu können und davon auszugehen, dass diese umgesetzt werden. Es gehört dazu, sich mit dem Themenbereich rund ums „Loslassen“ zu beschäftigen. Die Gefahr, dass etwas fehlen wird und daraus eine unerklärliche Unzufriedenheit erwächst, ist groß. Eine Unzufriedenheit, die besonders unverständlich erscheint, da man sich doch so auf die neuen Freiheiten im „Leben danach“ gefreut hatte.

Verlagern des Lebensmittelpunktes

Da man in der Ausübung des zahnärztlichen Berufes in eigener Praxis den Großteil der Wochentage in den Praxisräumen verbringt, bedeutet die Abgabe der Praxis auch ein Verlagern des bisherigen, täglichen Lebensmittelpunktes in denjenigen anderer Menschen, d. h. in die räumlich und zeitlich bestehenden täglichen Routinen Ihrer Mitmenschen. Das kann die eigene Familie betreffen oder auch Freunde, mit denen Sie sich beispielsweise nun auch am Vormittag zum Sport verabreden könnten. Das war mit Ihrem bisherigen Tagesablauf nicht möglich. Somit verändert die Verlagerung Ihres Lebensmittelpunktes auch den Ablauf und liebgewonnene Rituale anderer Menschen. Hier gilt es, auch diesen Menschen die Gelegenheit zu geben, sich darauf einzustellen und sich daran zu gewöhnen. Letztendlich sind ausschließlich Sie es, der etwas in seinem Leben bewusst und aus eigenem Willen ändert. Gehen Sie nicht davon aus, dass jeder mit jeder Veränderung sofort und vollkommen einverstanden ist. Das bedeutet für Sie, sich damit zu arrangieren, wenn nicht alles immer problemlos und sofort funktioniert. Möchten Sie z. B. nach der Praxisabgabe zukünftig gerne vormittags dem Hobby „Tennis“ nachgehen und Ihr langjähriger Spielpartner hat da bereits seit Jahren einen anderen „Gegner“, so gilt es, sich langsam, behutsam und gemeinsam auf die geänderte Lebenssituation einzustellen. Oder wenn Sie sich, nach dem Ausscheiden aus der Praxis, der häuslichen Gartenarbeit widmen möchten und dies ist seit vielen Jahren eine liebgewonnene Tätigkeit Ihres Partners, so entsteht hier ungewollt Konfliktpotenzial.
Wenn man sich die genannten Punkte verdeutlicht, können Konflikte und Enttäuschungen von Beginn an vermieden werden. Seien Sie sich über die Auswirkungen der Praxisabgabe auf Ihren privaten Lebensbereich im Klaren. Geben Sie sich und Ihren Mitmenschen Zeit zur Gewöhnung. Daher ist es wichtig, eine Entscheidung nicht zu verkünden, sondern im Vorfeld die Menschen, die es dann betreffen wird, in die Gedanken einzubeziehen.
Abb. 1 Die Veränderung des Lebensmitt elpunktes beim Wechsel ins Privatleben.
Auch das mit dem Ausscheiden aus dem Beruf verbundene Entschleunigen muss man lernen und akzeptieren. Wenn Sie bisher in der Praxis einen eng getakteten Terminkalender abzuarbeiten hatt en, so ist nun die lange herbeigesehnte Freiheit erstmal gewöhnungsbedürft ig. Vor allem dann, wenn die erste Euphorie über die neue Situation langsam abfl aut und der Alltag einsetzt.
Sehr wahrscheinlich wird auch das Gefühl „heute etwas geschafft zu haben“, wie wenn Sie in der Praxis einen anstrengenden Tag gemeistert haben, fehlen. Dies ist ein vö...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Halftitle Page
  3. Title Page
  4. Copyright Page
  5. Vorwort
  6. Inhalt
  7. Die Autoren
  8. 1 Der menschliche Faktor
  9. 2 Praxisabgabe aus rechtlicher Sicht
  10. 3 Steuerliche Fragen rund um Ihre Praxisabgabe
  11. 4 Versicherungen und Finanzen
  12. 5 Mit der richtigen Positionierung die Praxis für den Verkauf attraktiv machen — die richtige Verkaufsstrategie