Andre Zeiten, andre Drachen
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Andre Zeiten, andre Drachen

Eine Kulturgeschichte der Drachen

  1. 140 Seiten
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Andre Zeiten, andre Drachen

Eine Kulturgeschichte der Drachen

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Über dieses Buch

Ein Drache ist, so wissen wir aus Mythen, Legenden und Märchen, ein feuerspeiendesUngeheuer, das einen besonderen Bezug zu Jungfrauen hat, Schätze bewacht und Landschaften verwüstet. Daraus folgt dann, dass Drachen von ritterlichen Helden abgeschlachtet werden müssen, um die Menschheit von diesen Ungeheuern zu befreien. Gewaltig groß sind Drachen. Und sie sehen aus wie Echsen - so glauben wir zu wissen - mit mächtigem Gebiss, fürchterlichen Klauen und giftigem Atem. Und nicht zu vergessen, die riesigen Fledermausflügel, die die reptilartigen Wesen durch die Lüfte tragen. Drachen begleiten unsere Geschichte seit Jahrtausenden und sind untrennbar mit unserer Kultur verbunden.

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783940621504

Anhang

Anmerkungen
1 Drachenforschung ist keine eigenständige wissenschaftliche Disziplin, sondern ein interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt, dem sich Laien und Wissenschaftler wie Germanisten, Ethnologen oder Kulturgeschichtler gewidmet haben. In der Drachenforschung gibt es wie in jeder Wissenschaft unterschiedliche ›Schulen‹, zu denen die kulturgeschichtliche, die naturalistische oder die tiefenpsychologische gehören. Zu den ersten modernen, wissenschaftlich orientierten Drachenforschern kann man übrigens die Brüder Grimm zählen. Die als Gründungsväter der Germanistik geltenden Sprachwissenschaftler haben die von ihnen gesammelten Märchen, Sagen und Legenden literaturkritisch auf Quellen und Ursprünge untersucht. Besonderes Augenmerk richteten die Brüder Grimm auch auf die kulturgeschichtliche Bedeutung und Herkunft der Märchen- und Sagenfiguren. In diesem Zusammenhang entstanden auch Ausführungen zur Kulturgeschichte des Drachen, die von den nachfolgenden Drachen- und Märchenforschen wie dem deutschen Erzählforscher Lutz Röhrich aufgenommen wurden.
2 Zhao, Quiguang, A Study of Dragons, East and West, Asian Thought and Culture, Vol. 11, New York 1992.
3 In der Bibel erscheint der Drache relativ häufig so u. a. an folgenden Stellen: Psalm 74,12–17; Psalm 104,26; Hiob 7,12; Hiob 26,10–14; Hiob 40,25–41,26; Jesaja 27,1; Daniel 7,3–12.
4 So musste der ägyptische Sonnengott Re die Chaosschlange Apep (griech. Apophis) jede Nacht auf seinem Weg durch die Unterwelt erneut besiegen, um die göttliche Ordnung gegenüber dem Chaos durchzusetzen. Belegt ist dieser Mythos etwa seit dem Ende des 3. vorchristlichen Jahrtausends. Ninurta ist ein sumerisch-akkadischer Gott, der neben verschiedenen Chaosungeheuren wie der siebenköpfigen Schlange und dem sechsköpfigen Bock auch das Asakku-Ungeheuer, einen Löwen-Drachen, tötet. Dieser Mythos lässt sich in das 3. Jahrtausend vor Chr. zurückdatieren. Aus dem nordsyrischen Ugarit berichten die Schrifttafeln von Ras Schamra über Yam oder Yaw. Diese ugaritische drachengestaltige Meeresgottheit wird nach dem Mythos aus dem 2. vorchristlichen Jahrtausend vom ugaritischen Hauptgott Baal bezwungen. Ebenfalls aus dem 2. vorchristlichen Jahrtausend stammt der indoeuropäisch-hethitische Mythos von Illujanka, dem Schlangendrachen, der vom Wettergott Tarhunna getötet wird. In Kanaan des 2. bis 1. Jahrtausends vor Chr. begegnet uns die Chaosschlange Lothan, eine Entsprechung des hebräischen Leviathan. Lothan wird von Anat oder Baal getötet. In der altpersischen Mythologie wird der Drache Azhi Dahaka vom mythologischen Urkönig Faridun bezwungen. Dieser Drachenkampf geht auf den vermutlich im 2. vorchristlichen Jahrtausend entstandenen Zoroastrismus (Religionsstifter: Zarathustra) zurück und wird im um 1000 vor Chr. niedergeschriebenen persischen Heldenepos Schahname dargestellt.
5 Der in diesem Buch wiedergegebene Inhalt des Enûma elîsch ist frei formuliert. Der Text orientiert sich an verschiedenen deutschund englischsprachigen Übersetzungen anerkannter Wissenschaftler und Institutionen, die im Internet verfügbar sind. Die Übersetzungen unterscheiden sich jedoch teilweise stark in ihren Formulierungen. Es liegt nahe, das hier bei der Interpretation des Originaltextes ein gewisser Spielraum genutzt wurde, der je nach persönlicher Neigung des Übersetzers auch zu unterschiedlichen inhaltlichen Schlussfolgerungen führt. Oft geht es bei den publizierten Übersetzungen um die Grundlage für eine religionswissenschaftliche Auseinandersetzung zur Begründung der Einzigartigkeit des biblischen Gottes oder um den Beweis des Gegenteils. Thema dieses Buches ist aber eine kulturgeschichtliche Auseinandersetzung mit dem Drachen. Daher ist hier bewusst eine möglichst freie und unparteiische Darstellung gewählt worden.
6 Jordan, Franzis, In den Tagen des Tammuz. Altbabylonische Mythen, München 1950, S. 97 ff.
7 Obwohl Çatal Höyük rund 2000 Häuser auf einer Fläche von über 12,25 Hektar umfasste und etwa 8000 Menschen beherbergte, war die Siedlung in Anatolien keine Stadt. Bislang konnten weder Anzeichen für die Funktion als zentraler Ort noch für eine hierarchische Organisationsstruktur gefunden werden. Es scheint vielmehr, als sei jeder Haushalt für sich selbst verantwortlich gewesen, nicht nur was den Lebensunterhalt, sondern auch, was die Ausübung von Glauben und Ritualen betrifft. Die Funde belegen aber andererseits einen hohen handwerklichen und kulturellen Entwick-lungsstand der Bewohner an der Schwelle zur Sesshaftigkeit. Nicht zuletzt sind hier überregionale Handelsbeziehungen nach Mesopotamien durch entsprechende Funde belegt. vgl. Levy, Joel, Lost Cities, Stuttgart 2008, S. 16 ff.
8 Die Archäologin Daniele Morandi Bonacossi beschreibt im Begleitbuch zur Ausstellung ›Schätze des alten Syrien‹ beispielhaft wie die Menschen der Königstadt Qatna im alten Syrien ihre Umwelt formten. Anhand geoarchäologischer Untersuchungen ergibt sich folgendes Bild: 2800 bis 2500 vor Chr. fand die erste kontinuierliche Besiedlung einer Kalkterasse am Zusammenfluss zweier Wasserläufe statt. Bereits in dieser Zeit war eine bewusste Lenkung der Wasserläufe zu erkennen, die zu einem teils künstlich angelegten Wasserbecken von rund 70 Hektar Größe führte. Auf dieser Wasserversorgung basierender Ackerbau und Viehzucht mündete in den Ausbau der Siedlung zur Stadt. Seit Anfang des 2. Jahrtausends vor Chr. entwickelte sich die Stadt zur Herrschafts- und Handelsmetropole. Ein gewaltiger Befestigungswall von 20 Metern Höhe und einer umschlossenen Fläche von 110 Hektar entstand. Das großflächige Wasserreservoir wurde durch die Wallanlage zu einem langen, breiten, dem Wall folgenden Kanal umgeformt und innerhalb der Befestigungsanlage entstand ein kleiner See. Die Wacholder- und Eichenwälder der Umgebung wichen ausgedehnten und weiträumigen Feldern mit Gerste, Weintrauben- und Olivenanbau. Wiesenlandschaften mit vereinzelten Bäumen prägten nun das nicht beackerte Gebiet. Wahrscheinlich führten menschliche Eingriffe und klimatische Veränderungen im 1. vorchristlichen Jahrtausend zu einer Verstärkung der Bodenerosion, der Abnahme des Wasservorrats und der wachsenden Versumpfung des Sees.
9 Die komplizierte Identitätsbildung Israels hat unter anderem auch zu speziell ausgeprägten Abgrenzungsideologien geführt, die sich unter anderem im Selbstverständnis als Gottesvolk und dem universellen Machtanspruch Jachwehs ausdrücken und eine klare Polarisierung in Gut und Böse, Freund oder Feind nach sich ziehen. Zum wechselhaften Prozess der Identitätsbildung Israels anhand der alttestamentarischen Schriften: Irsigler, Hubert (Hg.), Die Identität Israels. Entwicklungen und Kontroversen in alttestamentlicher Zeit, in: Herders biblische Studien 56, Freiburg im Breisgau 2009.
10 vgl. Renfrew, Colin/Bahn, Paul G., Basiswissen Archäologie. Theorien–Methoden–Praxis, Mainz 2009, S. 27 ff.
11 Uehlinger, Christoph, Drachen und Drachenkämpfe im Alten Vorderen Orient und in der Bibel, in: Schmelz, Bernd/Vossen, Rüdiger (Hg.), Drachenspuren. Ein Buch zum Drachenprojekt des Hamburgischen Museums für Völkerkunde, Hamburg 1995, S. 55–101.
12 vgl. Hofmann, Knut Edl. von, Der Drache in Ostasien. China–Korea–Japan, in:
Schmelz/Vossen (Hg.), Drachenspuren, Hamburg 1995, S. 32–47.
13 vgl. Schmidt, Klaus, Sie bauten die ersten Tempel. Das rätselhafte Heiligtum der Steinzeitjäger. Die archäologische Sensation am Göbekli Tepe, München 2008.
14 vgl. Schmidt, Klaus, Die Steinkreise und die Reliefs des Göbekli Tepe, in: Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hg.), Die ältesten Monumente der Menschheit. Begleitband zur großen Landesaustellung Baden-Württemberg im Badischen Landesmuseum 2007, Stuttgart 2007, S. 83–96.
15 vgl. Schmidt, (…) die ersten Tempel, S. 210 ff.
16 Ders., ebd.
17 vgl. Burkolter-Trachsel, Max, Der Drache. Das Symbol und der Mensch, Bern/Stuttgart 1981, S. 11, und S. 55 ff
18 Ein sehr anschaulicher Stammbaum nach Hesiods Theogonie findet sich bei:
Golowin, Sergius/Eliade, Mircea/Campbell, Joseph, Die Großen Mythen der Menschheit, München 2002, S. 31 ff.
19 Den neusten Stand der Forschung zur Ankunft der Griechen auf dem Peloponnes beschreibt Louise Schofield in ihren Buch ›Mykene‹. Hier findet sich der sprachwissenschaftliche Nachweis, dass die Mykener die Vorfahren der Griechen des klassischen Altertums waren. Eine Erkenntnis, die für die Einordnung der Sage von der Gründung Thebens als Ursprungsmythologie der griechischen Zivilisation von großer Bedeutung ist.
Siehe: Schofield, Louise, Mykene. Geschichte und Mythos, Mainz 2009, S. 24 ff.
20 Hesiod, Theogonie (I Kapitel 2), hg. von Mohr, J. C. B./Siebeck, Paul; übersetzt von Voß, Johann Heinrich, Tübingen 1911; siehe auch die Onlineressource bei Projekt Gutenberg: http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1177&kapitel=1#gb_found.
21 Anschaulich beschrieben ist die Entstehung und Bewertung der Quellen zu vorchristlichen Glaubensvorstellungen am Beispiel...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbemerkung
  2. Was zum Teufel ist ein Drache?
  3. Marduk der Muttermörder oder der Ursprung des Drachen
  4. Das Geheimnis der alten Schlange
  5. Uranos missratene Kinder
  6. Leviathan, Fafnir und die mittelalterlichen Helden
  7. Die Entdeckung der Welt und die Drachen der Neuzeit
  8. Der Drache im Spannungsfeld von Romantik und Wissenschaft – das lange 19. Jahrhundert
  9. Der Alte Drache in der modernen Welt
  10. Was zum Teufel ist also ein Drache?
  11. Anhang