Die Hormonrevolution
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Die Hormonrevolution

SpektakulĂ€re Behandlungserfolge bei SchilddrĂŒsenstörungen, MigrĂ€ne, Osteoporose, Wochenbettdepressionen, ADHS, Gewichtsproblemen, PMS, Fibromyalgie, Wechseljahresbeschwerden, Diabetes u.v.a.m.

  1. 240 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfĂŒgbar
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Die Hormonrevolution

SpektakulĂ€re Behandlungserfolge bei SchilddrĂŒsenstörungen, MigrĂ€ne, Osteoporose, Wochenbettdepressionen, ADHS, Gewichtsproblemen, PMS, Fibromyalgie, Wechseljahresbeschwerden, Diabetes u.v.a.m.

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Unser Hormonkreislauf gehört zu den sensibelsten Mechanismen im menschlichen Körper. GerĂ€t das hormonelle Gleichgewicht aus den Fugen, sind zahlreiche Krankheiten die Folge - auch solche, die auf den ersten Blick scheinbar gar nichts mit unserem Hormonstoffwechsel zu tun haben scheinen. Statt den Körper jedoch mit synthetischen HormonprĂ€paraten zu belasten, die gar nicht 1: 1 auf die BedĂŒrfnisse des Organismus zugeschnitten sind, können viele Erkrankungen sehr wirksam mithilfe bioidentischer Hormone therapiert werden, die - in der individuell richtigen Dosierung eingesetzt - keine Nebenwirkungen haben und die hormonelle Ordnung wieder in ihr natĂŒrliches Lot bringen.In dem vorliegenden Patientenratgeber finden Betroffene verstĂ€ndliche Informationen zu den verschiedenen Krankheitsbildern, zusammen mit Fallbeispielen und Therapieempfehlungen aus der Praxis des Autors, der seit mehr als 30 Jahren erfolgreich auf diesem Gebiet tĂ€tig ist.

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Information

Verlag
VAK
Jahr
2013
ISBN
9783954841196

1. Warum ich dieses Buch geschrieben habe

Mein Name ist Michael E. Platt. Ich bin Mediziner und habe eine Facharztausbildung zum Internisten absolviert. Der Schwerpunkt meiner Ă€rztlichen TĂ€tigkeit liegt auf der Therapie mit bioidentischen Hormonen, zusammen mit der Förderung des körperlichen Wohlbefindens und der Regulierung des Stoffwechsels zur Gewichtskontrolle. Ich habe dieses Buch geschrieben, um meine Erfahrungen aus 35 Jahren klinischer TĂ€tigkeit an Menschen zu vermitteln, die sich der Wichtigkeit des hormonellen Gleichgewichts fĂŒr Gesundheit und Wohlbefinden nicht bewusst sind.
Meine grundsĂ€tzliche Herangehensweise an Krankheiten bestand immer darin, die Ursache der Krankheit herauszufinden. Da Hormone jedes System unseres Körpers kontrollieren, kann man leicht erkennen, wie wichtig sie fĂŒr unsere Gesundheit sind. Einer Frau ein Schmerzmittel gegen ihre Menstruationsbeschwerden zu geben, mag ihre Schmerzen lindern, ihr aber das richtige bioidentische Hormon zu verschreiben, wĂŒrde die Entstehung der ursĂ€chlichen KrĂ€mpfe verhindern. In diesem Buch werde ich mich mit einem weiten Gebiet von Gesundheitsstörungen befassen, die direkt auf Störungen im Hormonhaushalt zurĂŒckzufĂŒhren sind – Wechseljahre von Frauen und MĂ€nnern, Diabetes, Asthma, Adipositas (Fettleibigkeit), MigrĂ€ne, Fibromyalgie, Arthritis, Krebs, Myome, Zysten, Endometriose, ADHS und andere.
Hormone sind ausgesprochen stark wirksame Substanzen, die die FĂ€higkeit haben, einen Menschen gesund zu erhalten oder krank zu machen. Sie beeinflussen jede Zelle unseres Körpers. Obwohl der Vorteil bioidentischer Hormone gegenĂŒber patentrechtlich geschĂŒtzter Hormone in Bezug auf die Erhaltung der Gesundheit auf der Hand liegt, werden viele Leser ĂŒberrascht sein zu erfahren, dass die meisten Ärzte so gut wie nichts darĂŒber wissen. Nahezu alles, was Ärzte wĂ€hrend ihrer medizinischen Ausbildung lernen, beruht auf Forschungen, die von Pharmafirmen durchgefĂŒhrt wurden. Firmen, die Medikamente herstellen, können natĂŒrliche Produkte, wie bioidentische Hormone, nicht patentieren lassen und haben deshalb keinerlei Interesse daran, Hunderte von Millionen Dollar fĂŒr Studien auszugeben, wenn sie dafĂŒr kein Patent anmelden können. Die meisten Endokrinologen, die sich auf Hormone spezialisiert haben, kennen die Zusammensetzung der synthetischen Hormone, die von Medikamentenherstellern produziert werden. Nur einige wenige setzen jedoch bioidentische Hormone ein, da die Pharmaindustrie sie nicht empfiehlt. Viele Ärzte wissen gar nicht, dass bioidentische Hormone in Pulverform von Pharmafirmen wie Upjohn und Pfizer bezogen werden können und auch zugelassen sind.
Ich habe eine eher unĂŒbliche Herangehensweise an die Medizin, da ich mich mit den Ursachen der Krankheiten beschĂ€ftige – statt mit den Symptomen. Einige Menschen behaupten möglicherweise, dass ich „alternative“ Medizin betreibe. Wie auch immer, da ich bioidentische Hormone verwende, die den vom Körper selbst produzierten Hormonen 1:1 entsprechen, glaube ich, dass ich die „richtige“ Medizin praktiziere. Alle bioidentischen Hormone werden aus natĂŒrlichen Produkten gewonnen, meistens aus Soja oder der Yamswurzel (SĂŒĂŸkartoffel), und im Labor hergestellt. Man kann sie auf Rezept von einer Apotheke beziehen, die dafĂŒr zertifiziert ist, individuelle Rezepturarzneimittel selbst herzustellen – solche Apotheken werden als „Compounding Pharmacy“ bezeichnet. Die Zahl dieser Apotheken in den USA, aber auch in Deutschland, wĂ€chst (Adressen siehe S. 227).

Die neue (nicht so viel bessere) Medizin

Die umfassende Idee, Krankheiten zu verhindern, ist eigentlich einleuchtend – welches Argument könnte dagegensprechen? FrĂŒher war die Hauptaufgabe von Krankenversicherungen, Krankheiten zu verhindern, indem eine prĂ€ventive Medizin stattfinden konnte, weil sie erstattet wurde. In den frĂŒhen 1970er-Jahren habe ich als Arzt fĂŒr die beiden grĂ¶ĂŸten US-amerikanischen Krankenversicherungsgesellschaften (Kaiser und Ross-Loos) gearbeitet. Damals wurde jede Laboruntersuchung sowie jede erbrachte medizinische Leistung noch bezahlt. Die Erstattung jeglicher Medikamentenverordnung war selbstverstĂ€ndlich und ich hatte pro Patient etwa eine Stunde Zeit zur VerfĂŒgung. Am Anfang wurden diese Versicherungen noch von Ärzten geleitet, deren Hauptaufgabe es war, sich um das Wohlbefinden der Patienten zu kĂŒmmern. Irgendwann ĂŒbernahmen große Konzerne die Krankenversicherungen; prĂ€ventive Medizin wurde von der Agenda gestrichen und durch das Steuerungsmodell der „Managed Care“ ersetzt (dieses Modell versucht Angebot, Nachfrage und Finanzierung miteinander zu verknĂŒpfen; erste AnsĂ€tze dieses Modells werden deutlich in dem Ansatz der „Integrierten Versorgung“. Hierbei wird versucht, die Gesundheitskosten zu senken, ohne die QualitĂ€t der Ă€rztlichen Versorgung zu verschlechtern; Anm. d. Übers.). Dahinter stand wahrscheinlich der Gedanke: „Mit wie wenig Geld können wir den Patienten gerade noch am Leben erhalten?“ Das ist ein Zustand, der verstĂ€ndlicherweise weder Ärzte noch Patienten dienlich ist, und sicherlich bald auch den Versicherungen nicht mehr, da der Einfluss durch den Gesetzgeber zunimmt.
Unter dem Einfluss der Versicherungsgesellschaften hat sich die Medizin verĂ€ndert. Die zunehmende Spezialisierung der Ärzte hat den Status des Hausarztes gemindert. Die Versicherungsgesellschaften haben die BeitragssĂ€tze erhöht, wĂ€hrend sie die Leistungen reglementiert haben. Ich hatte irgendwann das GefĂŒhl, dass die Medizin gar nicht mehr in der Lage ist, die Menschen umfassend zu versorgen. Insbesondere war es den Menschen nicht mehr möglich, Vorsorgeangebote in Anspruch zu nehmen. Teure Behandlungen, die höhere Profite versprachen als die gĂ€ngigen Herangehensweisen, wurden zum medizinischen Standard. Hohe Investitionen wurden getĂ€tigt, um die neuesten medizinischen GerĂ€te anzuschaffen, und um diese Kosten zu rechtfertigen, mussten die Patienten herhalten, damit sich diese Investitionen auch irgendwann rechneten. Ärzte wurden zu Technologen. Sie hatten kein Interesse mehr an natĂŒrlichen, nicht-invasiven Vorgehensweisen.
Eine weitere VerĂ€nderung zeichnete sich ab, als die Pharmafirmen begannen, grĂ¶ĂŸere medizinische Studien, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, zu finanzieren. So fingen diese Firmen an, großen Einfluss auf das zu nehmen, was die Ärzte lesen, und auch auf die medizinische Ausbildung. Die Motive der Pharmaunternehmen waren nicht ganz uneigennĂŒtzig: Es war Teil ihrer Strategie, den Markt zu beeinflussen, nicht anders, als es in der Industrie gemeinhin ĂŒblich ist.
Wie auch immer, Thema dieses Buch sollen nicht amerikanische Medizinstandards sein. Mein Bestreben ist es, einen logischen und verstÀndlichen Zugang zu verschiedenen Behandlungskonzepten darzustellen, die sich von traditionellen Herangehensweisen unterscheiden. Dieses Buch versucht in verstÀndlicher Weise zu erklÀren, wie der Körper funktioniert, sodass der Leser verstehen kann, wie eine Krankheit entsteht und welche Möglichkeiten es gibt, sie zu heilen.
Meine Beobachtungen und Empfehlungen in diesem Buch basieren auf 35 Jahren klinischer Erfahrung. Sie werden deshalb keine Hinweise wie Fußnoten, Literaturangaben oder pharmazeutische Doppelblind-Studien finden. Keine der Informationen in diesem Buch sind geheim, aber vieles davon ist revolutionĂ€r. Viele Ärzte sind heutzutage der gleichen Meinung wie ich, was die konventionelle medizinische Vorgehensweise betrifft. Es ist eine Bewegung entstanden, die, so glaube ich, innerhalb der nĂ€chsten zehn Jahre das Verhalten der Ärzte gegenĂŒber den Patienten grundlegend verĂ€ndern wird. Unzufriedene, aber informierte Patienten werden von ihren Ärzten verlangen, ihren Gesundheitszustand durch Ausgleichen ihre Hormonhaushaltes mithilfe bioidentischer Hormone zu behandeln.

Was ist mit der Menopause?

Besonders kontrovers, mystifiziert und inadĂ€quat ist heutzutage möglicherweise die Herangehensweise der Medizin an die Hormonersatz-Therapie (Hormone Replacement Therapy, HRT). Erst seit Kurzem fangen Frauen an, die Sicherheit von Östrogenen und anderen Hormonen zu hinterfragen, deren Anwendung sich in den letzten 40 Jahren etabliert hat.
Östrogen kann aggressive Krebserkrankungen, Herzinfarkte, SchlaganfĂ€lle und andere Erkrankungen hervorrufen. In Anbetracht durchgefĂŒhrter Studien, insbesondere der amerikanischen WHI-Studie (Womens Health Initiative) zwischen 1997 und 2002, wird Frauen empfohlen „ihre speziellen Gesundheitsprobleme mit ihren Ärzten zu besprechen“. Leider wissen aber die Ärzte hĂ€ufig genau so wenig wie ihre Patientinnen. Wenn sie ĂŒber Hormonersatz-Therapie, insbesondere ĂŒber die Östrogenersatz-Therapie, gut informiert wĂ€ren, wĂŒrden sie diese Hormone erst gar nicht verordnen. Der beste Rat, den diese Ärzte Frauen geben können, ist hĂ€ufig: „Machen Sie sich keine Sorgen“, oder: „Der Nutzen ist grĂ¶ĂŸer als das Risiko“, oder sie geben die Verantwortung zurĂŒck an den Patienten mit den Worten: „Entscheiden Sie selbst.“
Das Niemandsland begrenzten Wissens hat jetzt eine Gruppe von Hormonexperten betreten, die neue Alternativen anbieten. Zum ersten Mal werden Frauen auf bioidentische Hormone aufmerksam. Dennoch darf man den Begriff „bioidentisch“ nicht mit „sicher“ gleichstellen. Das wĂ€re falsch. Ich widme ein gesamtes Kapitel dem korrekten Einsatz bioidentischer Hormone zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden (siehe S. 109).

Etwas ist falsch

Ich bin besorgt, dass Östrogen immer noch sehr hĂ€ufig verschrieben wird, obwohl es mit sechs verschiedenen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wird. Obschon es fĂŒr Patienten mit Osteoporose empfohlen wird, gibt es bisher keine Studien, die einen Nutzen belegen. Es wird zur Vorbeugung von Herzerkrankungen empfohlen, obwohl die letzten fĂŒnf grĂ¶ĂŸeren Studien eine signifikante Zunahme von SchlaganfĂ€llen und Herzerkrankungen unter der Einnahme von Östrogenen gezeigt haben. Und nicht zu vergessen, Östrogen ist lipogen, das heißt, es sorgt dafĂŒr, dass der Körper verstĂ€rkt Fett einlagert, und fĂŒhrt zu Cellulite.
Mit Sorge beobachte ich außerdem, dass die am hĂ€ufigsten verschriebenen Medikamente zur Osteoporose-Therapie oft der Grund sind, warum Menschen zum Gastroenterologen ĂŒberwiesen werden; diese Medikamente haben große Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt. Ich bin besorgt, dass das am meisten verordnete Medikament fĂŒr Frauen, die bereits an Brustkrebs erkrankten – derzeit nehmen etwa 700 000 Frauen in den USA das Mittel ein –, noch nie ĂŒberzeugend eine prĂ€ventive Wirkung gezeigt hat.
Es erschreckt mich, dass Ärzte möglicherweise das falsche Hormon fĂŒr die Entstehung von Prostatakrebs verantwortlich machen, eine Erkrankung, die letztendlich jeden Mann trifft, so er denn lange genug lebt. In diesem Buch werde ich auf diese Probleme und Bedenken eingehen, die mit dem Einsatz der richtigen Hormone aus der Welt geschafft werden können.

Zuhören

Eine der hĂ€ufigsten Beschwerden, die Patienten in meiner Praxis Ă€ußern, ist, dass ihr Arzt ihnen nicht zuhört. WĂ€hrend meiner Ausbildungszeit auf der UniversitĂ€t wurde uns gelehrt, dass eine Diagnose zu 90 Prozent aus der Zeit besteht, die sich der Arzt nimmt, um mit dem Patienten zu sprechen. Heutzutage hetzen die meisten Ärzte durch den Tag und versuchen, so viele Patienten wie möglich zu behandeln. Sie haben nicht mehr die Zeit, wirklich zuzuhören. In der Regel bleiben einem Arzt fĂŒr einen Patienten ungefĂ€hr vier Minuten. Doch auch wenn er sich genĂŒgend Zeit nimmt fĂŒr das GesprĂ€ch, so tendiert er oder sie dennoch dazu, die Symptome einer Erkrankung statt deren Ursache zu behandeln. Deshalb geht es dem Patienten nach dem Arztbesuch auch meist nicht besser.
Meine Patienten sind ĂŒberrascht, wenn ich mir fĂŒr das erste GesprĂ€ch mit ihnen mehr als eine Stunde Zeit nehme. Mich interessiert nicht nur die Krankheitsgeschichte des Patienten, sondern auch die seiner Familienmitglieder. Ich tue das aus gutem Grund, dann je mehr ich ĂŒber den Körper meiner Patienten erfahre, ihre Familiengeschichte, die Medikamente, die sie in der Vergangenheit genommen haben, wie sie auf verschiedene Behandlungen reagiert haben usw., umso besser bin ich in der Lage, Ihnen zu helfen. Indem ich intensiv zuhöre, erahne ich Hormonprobleme in deren Anamnese (Krankheitsvorgeschichte). Aus ihrem Verhalten kann ich verschiedene Stoffwechselprobleme deuten. Meine GesprĂ€che mit den Patienten sind Ă€ußerst wertvoll. HĂ€ufig bestĂ€tigen die anschließend durchgefĂŒhrten Laboruntersuchungen die bereits wĂ€hrend des GesprĂ€chs vermutete Diagnose.
Das ausfĂŒhrliche ErstgesprĂ€ch hat außerdem den zusĂ€tzlichen Nebeneffekt, dass der Patient Vertrauen gewinnt. Er fĂŒhlt sich ernst genommen. Der Körper ist ein komplexer und komplizierter Mechanismus. Man kann ihn nur als Einheit betrachten. Meine Patienten verstehen, dass ich mich grĂŒndlich mit ihrem Gesundheitszustand (auch der Vergangenheit) auseinandersetze. Im Gegensatz dazu spĂŒren sie, dass es nicht in Ordnung sein kann, wenn ein Arzt nach einer vierminĂŒtigen Unterhaltung, ihnen eine „0815“-Behandlung verordnet. Sie haben das GefĂŒhl, einfach nicht ernst genommen zu werden.
Viele Ärzte haben meiner Meinung nach das Interesse an der Vorgeschichte des Patienten verloren. Wir Ärzte zeigen unseren Patienten gegenĂŒber nicht genĂŒgend Engagement, obwohl sie ja eigentlich die Grundlage unseres Einkommens sind. Wir akzeptieren leichtfertig, dass eine zunehmende Zahl unserer Patienten ĂŒbergewichtig ist, dass Frauen Fehlgeburten haben und an Brustkrebs und anderen Krebsarten erkranken, dass Erkrankungen der HerzkranzgefĂ€ĂŸe sowie andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen stetig zunehmen. Wir akzeptieren die Tatsache, dass viele unserer Patienten mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, mit einer Vielzahl unangenehmer Nebenwirkungen. Es ist bekannt, dass verschreibungspflichtige Medikamente die zweithĂ€ufigste Todesursache sind; ich befĂŒrchte jedoch, dass sie sogar die hĂ€ufigste Todesursache sind.
Unsere Patienten leiden, obwohl man in den meisten FĂ€llen ihr Leiden verhindern könnte. Aber bevor wir eine Krankheitsursache behandeln können und das Leiden vermindern, mĂŒssen wir erst einmal lernen, richtig zuzuhören.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Mehrfach in diesem Buch werden Sie einige meiner Patienten kennen lernen; Sie werden erfahren, wie sie sich gefĂŒhlt haben, als sie zum ersten Mal in meine Praxis kamen, und wie sie sich fĂŒhlten, als ihre Gesundheit wiederhergestellt war. Wenn Sie ihre Krankengeschichten lesen, können Sie verstehen, wie es mir gelungen ist, ihre Beschwerden, unter denen sie seit vielen Jahren gelitten haben, nur durch den Ausgleich ihrer Hormone zu heilen.
Viele dieser Beschwerden wurden von der konventionellen Medizin mit verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt, deren zahlreiche Nebenwirkungen weitere Symptome und Krankheiten hervorriefen. Durch die Wiederherstellung des körpereigenen Hormonstoffwechsels gelang es mir, eine Verschlechterung des Gesundheitszustands aufzuhalten.
ZunÀchst erzÀhlen die Patienten ihre Krankengeschichte, dann beschreibe ich, wie ich sie behandelt habe und warum diese Behandlung erfolgreich war. Einige Themen werden sich in verschiedenen Kapiteln wiederholen. Die meisten Menschen haben mehrere hormonelle Störungen, deshalb haben viele meiner Patienten Àhnliche Krankheitssymptome.
Ich sehe heute viele BehandlungsansĂ€tze, die nicht im besten Interesse des Patienten sind, und das einzige Mittel, sich davor zu schĂŒtzen, ist informiert und aufgeklĂ€rt zu sein.
Neben den Krankengeschichten gibt es auch weitere Kapitel mit einfachen, verstĂ€ndlichen ErklĂ€rungen zu verschiedenen anderen Themen. Wenn ich z. B. ĂŒber Gewicht spreche, werde ich auch Medikamente erwĂ€hnen, die Schuld an einer Gewichtszunahme sind, sowie SchilddrĂŒsenhormone, die den Stoffwechsel regulieren. Diese Information soll dazu dienen, dass Sie, die Leser, in der Lage sein werden, ihr eigenes Gewicht zu kontrollieren. In einem weiteren Kapitel schreibe ich ĂŒber das Thema Cholesterin. Ich kenne viele Therapiekonzepte, die nicht im besten Interesse des Patienten sind, und das einzige Mittel, sich davor zu schĂŒtzen, ist, informiert und aufgeklĂ€rt zu sein.
Ein wichtiges Kapitel in diesem Buch befasst sich mit der Behandlung der Menopause bei Frauen mithilfe bioidentischer Hormone. In einem weiteren Kapitel wird die Therapie der mĂ€nnlichen Wechseljahre (Andropause) mit bioidentischen Hormonen diskutiert. Gewappnet mit diesen Informationen sollten Patienten in der Lage sein, ihrem Arzt die richtigen Fragen zu stellen und um eine adĂ€quate Behandlung zu bitten. Einer der GrĂŒnde, warum ich dieses Buch schreibe, ist, dem aufgeschlossenen, intelligenten Leser, der Wert darauf legt, ein gut informierter Konsument zu sein, zu helfen – und ich weiß, dass es heute viele solche Menschen gibt, viel mehr, als dies in der Anfangszeit meiner Praxis der Fall war.
Oft bekomme ich die RĂŒckmeldung, dass das, was ich meinen Patienten sage, das Gegenteil von dem ist, was man ihnen bislang erzĂ€hlt hatte. Sie sind es, die mir vorgeschlagen haben, darĂŒber zu schreiben.
Das Resultat ist dieses Buch. Mein Behandlungsansatz basiert nicht auf Doppelblind-Studien, wie sie die Wissenschaft als Beleg fordert; aber ich weiß, aus meiner jahrelangen Erfahrung, dass meine Vorgehensweise immer wieder positive Resultate fĂŒr meine Patienten bringt. Vielleicht wird mein Ansatz irgendwann in der Zukunft durch wissenschaftliche Untersuchungen bestĂ€tigt. Einst wurden Dr. Semmelweiß und Dr. Lister belĂ€chelt fĂŒr ihren Vorschlag, dass Ärzte sich ihre HĂ€nde waschen und bei Operationen Handschuhe tragen sollten. Sie versuchten die Ärzte davon zu ĂŒberzeugen, dass sie ansonsten ihre Patienten infizieren wĂŒrden, doch nur wenige haben dem Glauben geschenkt. Ärzte sind nicht anders als die meisten Menschen – sie sind allem Neuen gegenĂŒber skeptisch.

VerblĂŒffende Hormone

Viele Menschen wundern sich, dass ein ausgeglichener Hormonstoffwechsel solch eine umfangreiche Auswirkung auf die Gesundheit der Patienten hat. Was ist der Grund dafĂŒr? Die Hormone regulieren alle VorgĂ€nge in unserem Körper, auch die unserer Psyche. FĂŒr die zahlreichen Hormone, die unser Körper produziert, sind Tausende von Rezeptoren ĂŒberall in unserem Körper verteilt. Jede Rezeptorenstelle hat die FĂ€higkeit, den Stoffwechsel tief greifend zu verĂ€ndern.
Ich bin der Überzeugung, dass der Nutzen einer Behandlung mit bioidentischen Hormonen jedem zugĂ€nglich sein sollte, und dieses Buch soll dazu dienen, dem Leser diesen Nutzen verstĂ€ndlich zu machen. Ich schreibe dieses Buch nicht in erster Linie fĂŒr Ärzte, dennoch wĂŒrde ich auch sie als Leserschaft sehr gerne begrĂŒĂŸen. Ich spreche die Öffentlichkeit direkt an, weil ich immer wieder beobachte, wie Menschen, die um ihre Gesundheit besorgt sind, nichts gegen das Gesundheitssystem ausrichten können. In den letzten 35 Jahren habe ich Dutzende von „unkonventionellen“ medizinischen Lösungen gesehen, die von Patienten an ihre Ärzte und auch an die Versicherungsgesellschaften herangetragen wurden, weil die Patienten darauf bestanden, dass man ihnen gibt, wonach sie verlangen: Akupunktur, Homöopathie, Meditation und andere Konzepte sind mittlerweile von der Bevölkerung akzeptiert. Ich wĂŒrde es begrĂŒĂŸen, wenn sich die Behandlung mit bioidentischen Hormonen genauso etablieren könnte.

Anhaltender Gewichtsverlust

Aus gutem Grund habe ich das Kapitel ĂŒber Gewichtsabnahme an das Ende des Buches gestellt. Ich bin sicher, dass die Welt nicht noch ein weiteres DiĂ€tbuch braucht. Ich möchte auch nicht, dass man dieses Buch mit einem DiĂ€tbuch verwechselt. Ich habe meine Überlegungen zur Gewichtskontrolle aus gutem Grund ganz ans Ende des Buches gestellt, weil ich mir wĂŒnsche, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich zuerst ĂŒber die Hormone informieren, bevor Sie sich mit dem Thema Gewichtsabnahme auseinandersetzen. Wenn Sie die Information in d...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Vorbemerkung des Autors
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. Vorwort
  8. Danksagungen
  9. Was sind bioidentische Hormone?
  10. 1. Warum ich dieses Buch geschrieben habe
  11. 2. Östrogendominanz – und die Geschichte von Brenda J.
  12. 3. Die zwei Arten von SchilddrĂŒsenhormonen
  13. 4. Hormonell bedingte Erschöpfung – und die Geschichte von Rhonda Y.
  14. 5. MigrĂ€ne – und die Geschichte von Karen H.
  15. 6. Wochenbett-Depressionen – und die Geschichte von Susan B.
  16. 7. Fibromyalgie – und die Geschichte von Janet L.
  17. 8. Osteoporose – Mythos oder Wirklichkeit?
  18. 9. Das Nebennierenhormon DHEA, der SchlĂŒssel zum Wohlbefinden
  19. 10. Menopause und die Zeit davor (PrÀmenopause)
  20. 11. Hormone fĂŒr Frauen – so geht’s gut
  21. 12. Andropause, die mÀnnlichen Wechseljahre
  22. 13. Diabetes Typ 2 – und die Geschichte von Louis R.
  23. 14. Psychopharmaka – und die Geschichte von Greg C.
  24. 15. ADS und ADHS – die stille Epidemie
  25. 16. Hormonstörungen bei Kindern
  26. 17. Cholesterin
  27. 18. Krankhafte Fettleibigkeit – und die Geschichte von Roger P.
  28. 19. Wie Medikamente das Abnehmen verhindern
  29. 20. Anhaltender Gewichtsverlust
  30. 21. Somatotropin, das humane Wachstumshormon (HGH)
  31. 22. Ärzte hören nicht immer zu – und die Geschichte von Shirley M.
  32. 23. Kampf dem medizinischen Establishment – und die Geschichte von Margaret O.
  33. 24. Warum Profitgier die prÀventive Medizin verhindert
  34. WeiterfĂŒhrende Überlegungen zum Thema bioidentische Hormone
  35. Adressen
  36. Über den Autor
  37. Fußnote