#FragEinenMönch
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#FragEinenMönch

100 Fragen (und unzensierte Antworten)

  1. 192 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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#FragEinenMönch

100 Fragen (und unzensierte Antworten)

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Als im Dezember 2019 das YouTube-Video #FragEinenMönch erschien, in dem der Benediktiner Nikodemus Schnabel auf vorher gesammelte Fragen zum Leben als Mönch antwortete, war das Echo begeistert: Ein Mönch und Katholik, der offen, ehrlich und reflektiert auch auf schwierige und persönliche Fragen eingeht und einen klaren Standpunkt vertritt! Und dass, ohne andere zu verurteilen oder ihnen seine Meinung aufzudrücken. Allgemeines Credo der über 1 Million Zuschauer: "Mit dem würde ich gern mal ein Bier trinken und über Gott und die Welt reden!" und: "Wenn mehr Menschen in der Kirche so wären, würde ich vielleicht wieder eintreten!"- Was tragt ihr eigentlich unter der Kutte?- Glaubst du wirklich alles, was in der Bibel steht?- Vermisst du manchmal dein altes Leben und die Freiheiten?- Habt ihr im Kloster W-LAN?In diesem Buch greift Nikodemus diese und noch viele weitere Fragen auf, die in den viel zu kurzen 15 Minuten des Videos nicht zur Sprache kamen. Mit festem Glauben, einem weiten Horizont und jeder MengeHumor.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Verlag
adeo
Jahr
2021
ISBN
9783863348427
Auflage
1

1. Kann ein Mönch Langschläfer sein?

Grundsätzlich ja — rein vom Biorhythmus her. Deshalb bleibt es bei mir auch ein täglicher Kampf. Leider sind alle Klöster so strukturiert, dass es eher früh aus den Federn geht. Zum Beispiel in Jerusalem — meinem Kloster — ist die erste Gebetszeit um 06:00 Uhr. In unserem Kloster in Tabgha (wir haben noch ein zweites Kloster am See Gennezaret) sogar schon um 05:30 Uhr. Man muss also entsprechend früh aufstehen.
Ich tue das natürlich auch, aber — das gebe ich offen zu — nur sehr schwerfällig. Ich bin eher eine Nachteule, und wenn bei mir der Wecker kaputt ist, kann ich schlafen bis Mittag, wie ein Baby. Das frühe Aufstehen ist für mich eine tägliche Herausforderung, an die ich mich auch nach 18 Jahren Mönchtum noch immer nicht gewöhnt habe.

2. Was trägst du unter dem Habit?

Das ist tatsächlich temperaturabhängig. Also, wenn es sehr kalt ist, kann man sich komplett einmummeln unterm Habit inklusive langer Hose und Pulli. Im Sommer trage ich dagegen nur eine kurze Hose und ein T-Shirt. Ich persönlich achte darauf, wenn ich jetzt eine lange Hose anhabe, dass dies keine Blue Jeans ist. Es sieht nämlich immer komisch aus, wenn unter einem schwarzen Habit so eine blaue Hose hervorlugt. Und ja, sobald es offizieller wird und auch sonntags, ziehe ich auch gern ein weißes Hemd unter dem Habit an. Das sieht einfach noch mal etwas festlicher aus.

3. Wie viele Habite besitzt du?

Ich habe zwei in Gebrauch.

4. Warum trägst du einen Ring?

Gute und spannende Frage. Mönche tragen in der Regel keine Ringe.
Wer eigentlich nur einen Ring trägt, sind Äbte und Äbtissinnen, und zwar am Ringfinger der rechten Hand. Meist ist es ein Siegelring, den sie bei der Abt-/Äbtissinnenweihe überreicht bekommen als Ausdruck ihrer Leitungsvollmacht für das Kloster.
Wir Benediktinermönche von Jerusalem tragen an der linken Hand — ebenfalls am Ringfinger — einen Ring. Keinen Siegelring, er sieht mehr aus wie ein Ehering. Tatsächlich, wenn man bei meinem auf die Innenseite guckt, findet man eine Gravur. Da steht dann: „8. Dezember 2004 — Nikodemus“.
Das ist mein Professdatum, an diesem Tag habe ich meine Profess abgelegt. Meinen Ordensnamen „Nikodemus“, den ich schon als Novize angenommen habe, führe ich seitdem sozusagen ganz offiziell. Der Ring wurde mir überreicht mit den Worten: „… als Zeichen meiner Bindung an Christus und die Gemeinschaft!“ Ein wie gesagt nicht sehr gebräuchlicher Ritus. Es gibt auch Frauenorden, die das ähnlich handhaben. Da heißt es dann oft: „Braut Christi“ — als Bild. Entsprechend bin ich aber jetzt nicht Bräutigam Christi — das wäre doch ein wenig schräg.
Ich persönlich bin ehrlich gesagt kein Fan dieses Brauchs, aber wenn in Jerusalem alle einen Ring tragen, mach’ ich es auch. Und was ich schön finde: Wenn ich zivil unterwegs bin, was manchmal ja auch vorkommt, dann ist der Ring so ein bisschen für mich eine Erinnerung:
Ich bin halt kein Single — bin nicht „frei“. Der Ring ist gewissermaßen ein Signal, das ich nach außen setze: Man hält mich dann für einen verheirateten Mann. Das ist durchaus gewollt — und irgendwie auch stimmig; ich bin ja quasi vergeben!

5. Warum hast du Nikodemus als deinen Namen gewählt?

„Gewählt“ klingt so, als ob man seinen Ordensnamen völlig frei aussuchen könnte. Aber ganz so einfach ist es nicht. Das ist ein Prozess, der lange dauert. Bei dem sich sowohl der Abt Gedanken gemacht hat als auch der Novize, also der, der ins Kloster eintritt. Und dann einigt man sich. Tatsächlich war es bei mir so, dass der Abt keinen konkreten Namen hatte. Und ich hatte nur einen: Nikodemus.
Das ist ein Heiliger der Bibel, kommt im Neuen Testament vor … Für alle, die da mal nachschlagen wollen: im Johannes-Evangelium im 3., 7. und 19. Kapitel.
Was mich an diesem Heiligen fasziniert, ist, dass er in der Nacht zu Jesus kommt und verstehen will, wer dieser Jesus ist, was den denn so faszinierend macht und was seine Botschaft ist. Und eigentlich scheitert dieses Gespräch, denn Nikodemus will mit dem Kopf durch die Wand. Dennoch verteidigt er später Jesus vor dem Hohen Rat und beerdigt ihn schließlich auch, er ist also einer der Totengräber Jesu. Und ja, für mich ist die Botschaft des Heiligen, dass eben Gott größer ist als all unsere Intelligenz, unsere Vernunft, unser Verstand. Selbst in seiner größten Schwachheit — in seinem Tod am Kreuz — ist Gott stärker als wir alle. Und das ist so ein bisschen zum Lebensmotto für mich geworden. Ich mag auch seine Grabstätte, die der Tradition nach in der Grabeskirche in Jerusalem ist. Dort hinten, etwas versteckt, in der syrisch-orthodoxen Kapelle — das war schon immer mein Lieblingsort in der Grabes- und Auferstehungskirche. Und der Heilige Nikodemus ist mir schon als Student ans Herz gewachsen.
Zudem gebe ich zu: Ich wollte auch einen schönen Namen. Mit Taufnamen heiße ich Claudius, da sollte das schon irgendwie passen und harmonisch klingen. Und last but not least sollte es ein Name sein, der meine Liebe zu den Ostkirchen ausdrückt — ich bin Ostkirchenkundler. Nikodemus ist ein sehr, sehr beliebter Name der Ostkirchen. Er verdeutlicht die Beziehung zum Judentum, denn Nikodemus war ein gläubiger Jude. Es kommt also sehr vieles zusammen, warum ich gesagt habe: Jawohl, das ist der Patron, den ich erwählen will, dieser Name, in den ich „hineinwachsen“ muss, der noch viele „Hausaufgaben“ mit sich bringt. Ich würde sagen, ich bin auf dem Weg, meinem Namenspatron gerechter zu werden, da ist noch viel Spielraum nach oben.

6. Wie groß ist deine Zelle?

14 Quadratmeter — Nasszelle eingeschlossen.
...

Inhaltsverzeichnis

  1. VORWORT VON GREGOR GYSI
  2. EINLEITUNG
  3. 1. Kann ein Mönch Langschläfer sein?
  4. 2. Was trägst du unter dem Habit?
  5. 3. Wie viele Habite besitzt du?
  6. 4. Warum trägst du einen Ring?
  7. 5. Warum hast du Nikodemus als deinen Namen gewählt?
  8. 6. Wie groß ist deine Zelle?
  9. 7. Gibt es persönliche Gegenstände in deiner Zelle?
  10. 8. Bist du tätowiert oder gepierct?
  11. 9. Dürfen sich Mönche überhaupt tätowieren oder piercen lassen?
  12. 10. Du glaubst an Gott — glaubst du auch an die Existenz des Teufels?
  13. 11. Warum lässt Gott das Böse zu?
  14. 12. Hattest du schon einmal Zweifel an deiner Entscheidung, ins Kloster zu gehen?
  15. 13. Wie kämpfst du gegen Zweifel an?
  16. 14. Hat Gott dich schon einmal enttäuscht?
  17. 15. Fühlst du dich Gott näher als „normale“ Gläubige?
  18. 16. Was treibt dich an?
  19. 17. Was macht Glauben für dich wichtiger als Wissen?
  20. 18. Hat Gott einen Plan für jeden Menschen?
  21. 19. Wie sprichst du Gott an?
  22. 20. Hat Gott für dich ein Gesicht?
  23. 21. War Maria wirklich Jungfrau?
  24. 22. Wann ist dir Gott zuletzt begegnet?
  25. 23. Was war dein außergewöhnlichstes Erlebnis beim Gebet? Oder dein lustigstes?
  26. 24. Bist du schon mal beim Gottesdienst eingeschlafen?
  27. 25. Beichtest du eigentlich auch? Und wenn ja: wo?
  28. 26. Wann hast du zuletzt gesündigt?
  29. 27. Und wenn du sündigst, geschieht das bewusst?
  30. 28. Wann hast du zuletzt geflucht?
  31. 29. Hat das Böse ein Gesicht?
  32. 30. Wenn alle so leben würden wie du, wäre die Erde ein besserer Ort?
  33. 31. Was ist das Reich Gottes?
  34. 32. Hast du noch Ängste, obwohl du an Gott glaubst?
  35. 33. Wann oder wo fühlst du dich Gott besonders nah?
  36. 34. Was war zuerst da: das Ei oder das Huhn?
  37. 35. Jesus war ein Menschenfischer. Wie fischt man heute Menschen?
  38. 36. Wonach hast du Sehnsucht?
  39. 37. Brauchen wir überhaupt Religionen?
  40. 38. Hast du schon mal Kontakt mit obskuren Religionen gehabt?
  41. 39. Lernt man im Kloster auch kritisch über Religion zu denken?
  42. 40. Gibt es noch Hoffnung für Atheisten?
  43. 41. Habt ihr als Kirche Angst vor der schwindenden Mitgliederzahl?
  44. 42. Muss die Rolle der Frau in der Kirche gestärkt werden?
  45. 43. Ist eine Reform dahingehend, dass Mönche und Priester Familie haben können — also Abschaffung oder zumindest Überdenken des Zölibats —, sinnvoll und überfällig?
  46. 44. Was stört dich an deiner Kirche am meisten?
  47. 45. Ist es anstrengend, ein Mönch zu sein?
  48. 46. Wie verdient ihr euer Geld?
  49. 47. Wie oft betest du am Tag?
  50. 48. Gibt es ein Schweigegelübde und falls ja, was ist der Sinn dieses Schweigegelübdes bei euch?
  51. 49. Hast du einen Fernseher in der Zelle?
  52. 50. Wie sieht es mit Rente aus — bekommst du später eine Rente?
  53. 51. Betreibst du Selbstgeißelung?
  54. 52. Sind Genussmittel wie Alkohol erlaubt?
  55. 53. Wer kocht im Kloster?
  56. 54. Wird streng gefastet?
  57. 55. Warum sind viele Mönche so dick?
  58. 56. Schon mal Cannabis geraucht … schon mal „einen durchgezogen“?
  59. 57. Gibt es geheime Bücher mit Wissen oder Informationen, auf die nur der Abt Zugriff hat?
  60. 58. Hast du dich schon mal in Ekstase gebetet?
  61. 59. Gibt es Streit im Kloster?
  62. 60. Was hast du gemacht, bevor du Mönch wurdest?
  63. 61. Seit wann bist du gläubig — und wurdest du gläubig erzogen?
  64. 62. Wie kann man sein komplettes Leben dem Glauben opfern?
  65. 63. Warum ausgerechnet die Benediktiner?
  66. 64. Und warum Jerusalem?
  67. 65. Was ist der Unterschied zwischen Pater und Bruder?
  68. 66. Wie haben Familie und Freunde auf deinen Wunsch reagiert, Mönch zu werden?
  69. 67. Wie war die Zeit als Novize?
  70. 68. Viele erzählen von einem besonderen Erlebnis, von einer einschneidenden Lebenssituation, in der sie zu Gott gefunden haben. Gab es ein solches Erlebnis auch bei dir?
  71. 69. Welche Bücher liest du in deiner Freizeit?
  72. 70. Welcher Teil der Gelübde fällt dir am schwersten: Gehorsam? Armut? Enthaltsamkeit?
  73. 71. Wann warst du zuletzt verliebt?
  74. 72. Wie begründest du biblisch deine Enthaltsamkeit, obwohl doch in der Bibel steht, dass wir fruchtbar sein sollen?
  75. 73. Hattest du schon mal Sex?
  76. 74. Verschwindet irgendwann das sexuelle Verlangen?
  77. 75. Wie stehst du zum Thema Homosexualität? Teilst du die Haltung der Kirche?
  78. 76. Gibt es Homosexualität im Kloster?
  79. 77. Wirst du oft mit Vorurteilen konfrontiert?
  80. 78. Hattest du schon mal eine Schlägerei?
  81. 79. Hat jemand von deinen Mitbrüdern schon mal den Glauben verloren?
  82. 80. Glaubst du — ohne irgendwelche Zweifel — an alles, was in der Bibel steht?
  83. 81. Apropos Liebesgedicht … Bekommst du Liebesbriefe?
  84. 82. Wie kann man etwas glauben, was nicht bewiesen ist?
  85. 83. Dürfen Mönche Urlaub machen?
  86. 84. Kommen auch geliebte Haustiere — oder Tiere überhaupt — in den Himmel?
  87. 85. Wie stehst du zur Genderdebatte?
  88. 86. Sind Tiere nicht auch Geschöpfe Gottes und haben das Recht auf Leben? Warum bist du dann kein Vegetarier?
  89. 87. Glaubst du, dass es außerirdisches Leben gibt?
  90. 88. Facebook, Instagram, Twitter … Wäre Jesus heute Influencer?
  91. 89. Hast du einen besten Freund?
  92. 90. Setzt du im Urlaub auch mal deine täglichen Gebetszeiten aus? … Mal so ganz ohne Uhr leben?
  93. 91. Gehst du auch mal abends aus, in Bars, Clubs oder zum Tanzen?
  94. 92. Wäre es cooler, evangelisch zu sein?
  95. 93. Kennst du so etwas wie Neid — und wenn ja, in welchen Situationen?
  96. 94. Kann man als Vorbestrafter Mönch werden?
  97. 95. Welche Worte sollen auf deinem Grabstein stehen?
  98. 96. Kannst du über „Das Leben des Brian“ lachen?
  99. 97. Yoga ist in der Gesellschaft weitverbreitet. Was hältst du davon? Kann man als gläubiger Christ Yoga praktizieren?
  100. 98. Lässt sich die Faszination Jerusalem in Worte fassen?
  101. 99. Du lebst seit 2003 in Jerusalem. Wie schwierig ist es, im Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern neutral zu bleiben?
  102. 100. Das waren jetzt 99 Fragen — jetzt kommt die 100., die Zusatzfrage: Hast du mir alle Fragen ehrlich beantwortet?
  103. ÜBER PATER NIKODEMUS
  104. DANKSAGUNG