Willkommen in der Gehirn-WG. Warum wir tun was wir tun – privat und im Beruf.
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Willkommen in der Gehirn-WG. Warum wir tun was wir tun – privat und im Beruf.

So funktionieren Gehirn und Emotionen. Praktisches Wissen aus der Neurobiologie für Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft.

  1. 222 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Willkommen in der Gehirn-WG. Warum wir tun was wir tun – privat und im Beruf.

So funktionieren Gehirn und Emotionen. Praktisches Wissen aus der Neurobiologie für Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft.

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Die vier Mitbewohner in Ihrem Kopf – Neurobiologie ganz praktischEs ist das Glanzstück der Evolution: das menschliche Gehirn. Fast eineinhalb Kilo schwer, Lenker unseres Lebens und leistungsfähiger als jeder Computerchip. Trotzdem können wir unser Smartphone meist besser bedienen als die Schaltzentrale in unserem Kopf. Schluss damit! Lernen Sie die vier Bewohner Ihres Oberstübchens kennen und gehen Sie mit Menschen- und Unternehmenskenner Jürgen Fuchs auf eine amüsante Entdeckungsreise in Ihre Gehirn-WG. Wer hat hier das Sagen? Wie entstehen Gefühle? In welchem Zimmer wohnt die Intuition und woher nimmt sie eigentlich ihre Kompetenz?Decken Sie die Geheimnisse Ihres täglichen Handelns auf und lassen Sie sich von ungewöhnlichen Sichtweisen überraschen.•Der Sinn der Sache: Warum Bäume kein Hirn brauchen und wir gleich vier davon haben•Unser Gehirn: Aufbau, Funktionen, Mysterien – vom limbischen System bis zum Großhirn•Die Geheimnisse der Gefühle: Das ist "da oben" los, wenn wir grübeln, gestresst sind und uns verlieben•Die Macht der Emotionen: Warum wir keine Entscheidung ohne sie treffen können und weshalb selbst der Kauf von Butter eine emotionale Angelegenheit ist•Neuroleadership: Wie "gehirngerechte" Unternehmen in der künftigen Arbeitswelt Mitarbeitern und Kunden Freude machenWarum wir tun, was wir tun: Selbsterkenntnis mit SchmunzelfaktorJürgen Fuchs stellt Ihnen die vier Experten vor, die in Ihrem Kopf leben, zeigt ihre perfekte Zusammenarbeit und was passiert, wenn sie nicht an einem Strang ziehen. Verständlich und humorvoll illustriert vermittelt er die neuesten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und gibt Antworten darauf, warum wir tun, was wir tun – von alltäglichen Verhaltensmustern bis zur nonverbalen Kommunikation.Ein Buch für alle, die ihr Handeln und das ihrer Mitmenschen und Kollegen besser verstehen wollen!

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Information

Teil 1
Ihre abenteuerliche Reise
in Ihr eigenes Gehirn

Sigmund Freud hat nie sein eigenes Gehirn bereist, Sie aber werden es jetzt tun

Dieses Buch beschreibt das Gehirn nicht von außen. Sondern es führt Sie, liebe Leserin und lieber Leser, mitten in Ihr Gehirn. Von diesem Standpunkt aus kommt das Buch zu vielen einleuchtenden Erklärungen unseres Tuns. Sigmund Freud hat nie sein eigenes Gehirn bereist. Sie aber werden es jetzt tun.
Das Buch lädt Sie ein zu einer Reise in Ihre „Gehirn-WG“, die Wohngemeinschaft Ihrer vier Gehirne. Sie lernen jeden der Bewohner einzeln kennen und machen sich einen ganz persönlichen Eindruck von ihm: Was er für Sie tut, was ihn bewegt und wovon er träumt. Für diese Reise müssen Sie sich allerdings ganz klein machen. Wie ein Licht-Photon. Dann steigen Sie durch das rechte Auge in den Sehnerv ein. Und der führt Sie direkt mitten in Ihren Hinterkopf. Sie landen in Ihrem Stammhirn.
Vielleicht sind Sie überrascht, dass Sie sich nicht im Sehzentrum des Großhirns befinden. Aber die Evolution hat entschieden, dass alles, was Sie hören, sehen und fühlen zuerst ins Stammhirn muss. Beim Fühlen ist das physikalisch völlig einleuchtend. Alle Berührungsimpulse laufen über die Nervenbahnen zur Wirbelsäule und dann in den Gehirnstamm oben drauf. Dort lösen sie sofort die rettenden Reflexe aus. Ob Ihr Finger auf der heißen Herdplatte liegt oder Sie von hinten geschubst werden. Auch Ihre Seh- und Hörnerven gehen direkt in diesen Gehirnteil. Wie bei allen Wirbeltieren: ob Salamander, Säugetier oder Mensch. Sicherheit geht über alles.
Der Sehnerv verzweigt sich kurz vor dem Stammhirn. Dieser Abzweig führt quer durch den Kopf hinten zur Sehrinde. Die schaut dann noch mal genauer hin. Allerdings einige zehntel Sekunden später als der Reflex.
Hier, tief im Zentrum Ihres Kopfes, treffen Sie jetzt Ihren „Reiseführer“, der sich in Ihrem Gehirn ganz genau auskennt: Es ist Ihr Körper.
Anmerkung
„Die stark gefaltete Großhirnrinde und die dorthin führende Sehbahn ist eine Errungenschaft der Säugetiere. Vögel haben anstelle des Großhirns einen andersartigen Hirnteil ausgebildet, den Wulst. Reptilien, Amphibien und Fische besitzen gar keine Großhirnrinde. Sie haben nur das Stammhirn zum Sehen.
Beim Menschen befindet sich ein Teil des Sehorgans im Stammhirn. Dies ist evolutionsgeschichtlich viel älter als der zweite Teil im Großhirn.“ (Quelle Akademisches Lexikon: www.deacademic.de)

Ihr Körper ist Ihr Reiseführer – er kennt sich bestens aus. Denn schließlich hat er Ihr Gehirn selbst gebaut. Genauso, wie er es braucht

Herzlich willkommen in Ihrem „Oberstübchen“. Ich bin Ihr Körper. Heute werde ich Ihr Lotse sein. Bei Ihrem ersten Besuch in Ihrem eigenen Gehirn. Das alles hier habe ich selbst erschaffen. Aus einer Eizelle und einer Samenzelle. Ich bin richtig stolz darauf.
Wir Körper haben bei allen Tieren immer dieselbe Aufgabe: Der Körper ist der Lebensraum für Organe und Gehirn. Egal ob Fisch oder Reptil, Vogel oder Katze, Löwe oder Mensch. Wir Körper sind die „Vermieter“ für die Organe und auch für das Gehirn. Als Gegenleistung tun die alle ihren ganz spezifischen Job. So wird daraus ein lebendiges Ganzes: ein Organismus.
Aber bitte nehmen Sie erst einmal Platz. Machen Sie es sich bequem. Ich lade Sie als erstes zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein. Danach starten wir mit dem Besuch Ihres Gehirns. Was Sie heute in Ihrem Kopf haben, wurde nicht auf einmal geschaffen. Es ist das vorläufige Ende einer sehr, sehr langen Evolution. Und das Fantastische: Sie können noch heute die gesamte Gehirn-Geschichte in Ihrem Kopf besichtigen. Wie die Jahresringe bei einem Baum. Die zeigen auch das ganze Baumleben. An denen lassen sich alle seine Entwicklungsstufen ablesen. Das gleiche gilt für Ihr Gehirn. Wie bei den Jahresringen finden Sie den ältesten Teil im Zentrum: Ihr Reptilien-Gehirn. Darüber liegen die neueren: Ihr Säuger-Gehirn und dann das Großhirn.
Jeder Körper baut sich sein Gehirn, so wie er es braucht. Die Reptilien kommen mit ganz wenig aus, Säugetiere benötigen schon etwas mehr. Und die Menschen lieben es so richtig groß. Seit über 500 Mio. Jahren leben wir Körper und unsere Gehirne schon zusammen – in einer sehr effektiven Symbiose. Die beruht auf Leistung und Gegenleistung. Das Gehirn zeigt dem Körper, wo es was zu Fressen gibt oder zum Paaren. Es warnt ihn auch vor Gefahren. Und es steuert Angriff oder Flucht. Als Gegenleistung versorgt es der Körper mit Nährstoffen und schleppt es überall mit hin. So bekommt es etwas Abwechslung.
Jedes Gehirn wohnt in einem Körper. Der ist der „Hausherr“, und das Gehirn ist sein „Mieter“. Es darf im Oberstübchen wohnen. Aber es muss für den Körper fleißig arbeiten: als Beobachtungsposten und Gedächtnis, als Facilitymanager und auch als Wachmann.
Wir als Körper vermieten aber nicht nur Lebensraum. Wir schenken sogar Leben: Wir produzieren alle Körperzellen und alle Gehirnzellen. Wir sind also die „Mütter der Gehirne“. Alle Gehirnzellen werden im Rückenmark „geboren“. Von dort aus wandern sie entlang des Neuralrohrs bis an ihren Platz im Gehirn. Eine spannende Reise, deren Geheimnis noch nicht geklärt ist.
Jeder Körper baut sich nur so viel Gehirn (Over-Head), wie er unbedingt braucht. Das geht sogar so weit, dass er wieder Gehirnmasse abbaut, wenn sie nicht mehr benötig wird. „Use it or lose it.“ Dieses eiserne Gesetz der Natur hat schon mehrfach zum Abbau von Gehirnzellen geführt. So tragen unsere Haushunde ein Drittel weniger Gehirn mit sich herum als die Wildhunde. Auch der Mensch benötigte als Jäger viel mehr Gehirnzellen als die sesshaften Bauern, die nicht mehr so viel rennen mussten. Das Ergebnis: Seit 5.000 Jahren haben die Menschen 10 % weniger Gehirn. Und der Abbau setzt sich fort bis zu den modernen „Computer-Spielern“. Allerdings wachsen bei denen die Gehirnregionen, die für die Daumen zuständig sind.
Nach dieser Einführung in die Grundprinzipien des Zusammenlebens von Körper und Gehirn wenden wir uns jetzt den „Jahresringen“ der Evolution zu und beginnen bei den inneren.
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Abbildung 6: Die Jahresringe eines Baumes. An ihnen kann man seine ganze Lebensgeschichte noch heute ablesen.

Jeder Mensch trägt die ganze Evolution in seinem Kopf, wie die „Jahresringe des Lebens“

Die Fische und Reptilien kommen mit einem sehr kompakten Stammhirn aus. Dieses sichert den Erhalt aller Körperfunktionen und es erlaubt drei wesentliche Reaktionsmuster: Angriff, Flucht und Totstellen.
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Abbildung 7: Die alltäglichen Entscheidungen einer Eidechse
Quelle: Livescience
Auch Sie als Mensch haben noch dieses Gehirn. Sie können es sogar bei sich selbst spüren. Es wird z. B. dann aktiv, wenn Ihnen jemand Fremdes zu nahe kommt. Wenn Ihnen ein fremder Mensch – im wahrsten Sinne des Wortes – körperlich zu nahe kommt. Dann weichen Sie sofort zurück. Weil Ihr persönlicher Sicherheitsraum verletzt wird. Diesen Reflex Ihres Stammhirns können Sie nicht unterdrücken. Dasselbe Verhalten lässt sich sehr schön bei Vögeln beobachten, die auf einer Stromleitung sitzen. Alle halten denselben Sicherheitsabstand. Und der wird vom Reptilien-Gehirn bestimmt.
Ein Reptil hat zusätzlich noch einen kleinen „Speicher-Chip“ für drei rudimentäre Großhirnfunktionen:
1.Das Erkennen seiner Außenwelt.
2.Die Kartierungen der wesentlichen Körperpunkte. Das Reptil muss ja wissen, wo sich gerade seine Beine befinden, sein Kopf und sein Schwanz. Sonst kann es seine Bewegungen nicht koordinieren.
3.Steuerung des Bewegungsapparats. Zur Kartierung der Punkte im Raum benutzt das Gehirn nicht die drei Dimensionen: Länge, Breite, Höhe. Das Gehirn speichert die Spannungen der jeweiligen Muskelketten. Z. B. von der rechten Schulter zum Becken und dann zum Knie und dem rechten Fuß. Das alles braucht zwar viel Speicherplatz. Aber die Daten sind biologisch nachvollziehbar. Auch wenn man nichts von Mathe versteht.
Diese rudimentären Großhirnfunktionen sind in einem winzigen „Vorder-Gehirn“ zusammengefasst, das vor dem Stammhirn sitzt. Vorne, vor dem Körper. Dort, wo die Verheißungen winken. Wo es was zu Fressen gibt und wo man Paarungspartner findet. Aber auch, wo der Feind lauert.
Nur bei Tieren mit aufrechtem Gang sitzt das Gehirn oben – auf dem Körper. Guter Weitblick, aber wenig Bodenhaftung. Wie die Menschen halt so sind.
Nun zurück zu den Fischen und Reptilien. Die bevölkerten über viele Millionen Jahre die gesamte Erde – im Wasser, in der Luft und auf dem Land. Sie alle sorgten und sorgen für ihre Fortpflanzung, indem sie Hunderte, ja Tausende von Eiern legen. Und dann verschwinden die Eltern auf Nimmerwiedersehen. So können wir das auch bei Fröschen oder Schildkröten beobachten. Einigen wenigen Exemplaren gelingt es meistens, selbst wieder Eier zu legen. Somit hat es diese Generation wieder geschafft: Die Art ist erhalten geblieben. Und die restlichen Nachkommen haben als Futter gedient – für die anderen Tiere der Nahrungskette.
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Abbildung 8: Fortpflanzung bei den Reptilien – ganz viele Eier
Quelle: euregio-im-bild
Bei den Reptilien begnügen sich die Körper mit ihrem Reptilien-Gehirn und dem kleinen Vordergehirn. Sogar die riesigen Dinosaurier kamen damit aus. All diese Tiere hatten keinen Bedarf für eine Erweiterung der Gehirnfunktionen. Bis die Dinos ausstarben und die Evolution mit den Säugetieren ein großes Experiment wagte: die Lebendgeburt.
Die Fortpflanzung bei den Säugetieren geschieht völlig anders. Nur wenige Eier werden im Mutterleib befruchtet und reifen bis zur Geburt heran. Dann erst treten die Säuglinge in das unfreundliche Leben. Noch sind sie sehr hilf...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Widmung
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. Einführung
  7. Summary: Unser Gehirn – ein Buch mit sieben Siegeln?
  8. Teil 1: Ihre abenteuerliche Reise in Ihr eigenes Gehirn
  9. Teil 2: Die Macht unserer Emotionen – warum wir tun, was wir tun
  10. Teil 3: Warum wir uns auf die zukünftige Arbeitswelt freuen können
  11. Teil 4: BewusstseinserHeiterungen
  12. Epilog: Lust auf Zukunft – Visionen und positive Utopien
  13. Weiterführende Literatur
  14. Der Autor
  15. Psychologische Beratung und Illustrationen