Geheilt statt behandelt
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Geheilt statt behandelt

Warum die Medizin am Ende ist und unsere Gesundheit eine Zukunft hat

  1. 432 Seiten
  2. German
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Geheilt statt behandelt

Warum die Medizin am Ende ist und unsere Gesundheit eine Zukunft hat

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Über dieses Buch

Die Medizin ist ratlos. Die meisten Erkrankungen verstehen wir nicht und behandeln nur die Symptome, nicht die Ursachen. Der international renommierte Mediziner Prof. Dr. Harald Schmidt sagt daher das Ende der Medizin, wie wir sie kennen, voraus. Stattdessen wird Digitalisierung die Medizin radikal verändern. Dr. Schmidt ist einer der Pioniere der "Systemmedizin", einer kompletten Neudefinition dessen, was wir überhaupt eine "Krankheit" nennen, wie wir Medizin organisieren und Big Data nutzen, um zu heilen und vorzubeugen. Die Digitalisierung wird die Medizin radikal verändern. Diagnostik wird durch künstliche Intelligenz übernommen, dadurch sicherer und präziser. Ärzte werden zu Patienten-Coachs. Wenn wir uns all dem öffnen, warten schon jetzt ungeahnte Möglichkeiten auf uns, Gesundheit ganz neu zu denken.

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Information

ZWISCHENRUF 1

WIE GESUND WOLLEN WIR SEIN?

Bevor wir durchstarten in die neue Medizin und von Teil 1 zu Teil 2 kommen, möchte ich mit Ihnen kurz innehalten und gemeinsam über zwei Aspekte nachdenken, die der deutsche Arzt und Psychiater Klaus Dörner1 sowie der Philosoph Byung-Chul Han2 quasi wie einen kleinen Stock in die Speichen geworfen haben. Dörner schreibt: „Man kann unendlich viel für seine Gesundheit tun. Das hat aber nicht viel, oft sogar gar nichts damit zu tun, ob und in welchem Maße man sich als gesund empfindet – und Letzteres zählt.“ Und Han beobachtet: „Heute herrscht überall eine … Angst vor Schmerzen. Jeder schmerzhafte Zustand wird vermieden. … Die Schmerztoleranz sinkt rapide.“ Wovor beide warnen, ist, einen Zustand kompletten Wohlbefindens anzustreben beziehungsweise sich argwöhnisch zu beobachten und selbst zu optimieren – wobei die kleinsten Befindlichkeitsstörungen zur Krankheit oder zumindest zu einem Symptom werden, das behandelt werden muss.
Gesundheit ist schwer zu definieren. Ist es ein Gefühl? Wir fühlen uns gesund, obwohl schon langsam ein Tumor in uns wächst. Das kann es also nicht sein. Ist es die komplette Abwesenheit einer Krankheit oder eines Krankheitsrisikos? Jeden Tag entstehen Tumorzellen in unserem Körper, die unser Immunsystem wieder entfernt. Wir alle tragen Risiken in uns und werden eines Tages daran oder durch einen Unfall sterben. Die Abwesenheit von Risiken kann es also auch nicht sein. Auch nicht die Definition der Weltgesundheitsorganisation, Gesundheit sei „ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“. Denn wir tragen stets genetisch definierte Krankheitsrisiken in uns, die ohne oder erst mit Lebensstilfehlverhalten Symptome erzeugen. Völlige Freiheit von Krankheit wird es auch in der Zukunft nicht geben. Auch wenn wir uns ständig fragen, ob wir gesund sind und andauernd in uns hineinhören, kann das unser Wohlbefinden beeinträchtigen. Paradoxerweise kann man immer mehr für seine Gesundheit tun, sich aber immer weniger gesund fühlen. Am ehesten würde ich Hans-Georg Gadamers Definition folgen, dass es Gesundheit nur als Zustand gibt, in dem man vergisst, dass man gesund ist.
Wie sieht es mit dem Gegenteil, der Definition von Krankheit aus? Laut Versicherungsrecht der gesetzlichen Krankenversicherer ist Krankheit ein „objektiv fassbarer, regelwidriger, anomaler körperlicher oder geistiger Zustand, der die Notwendigkeit einer Heilbehandlung erfordert und zur Arbeitsunfähigkeit führen kann“. Hier definiert also die Behandlungsbedürftigkeit die Krankheit und das ist hochsubjektiv. Han greift dies mit dem Begriff Schmerz auf. Schon am Gebrauch von Schmerzmitteln wird deutlich, dass Schmerz ausschließlich als sinnlos wahrgenommen wird. Wir können ihn aber nicht zum Verschwinden bringen, er kommt immer wieder, denn er ist keine Krankheit, sondern ein Signal unseres Körpers. Die Schmerzforschung hat sehr viel Aufwand betrieben, Schmerz zu standardisieren. Dennoch werden zwei Personen den identischen Schmerzreiz unterschiedlich stark wahrnehmen, ja selbst dieselbe Person wird diesen an unterschiedlichen Tagen in unterschiedlichen Stimmungslagen unterschiedlich empfinden. So kann leicht aus einem Signal eine Krankheit werden. Bis zu 15 Prozent der Deutschen geben an, unter Migräne zu leiden. Jeder Deutsche nimmt im Durchschnitt 52-mal pro Jahr Schmerzmittel ein.3 Dabei ist zu bedenken, dass der Placeboeffekt bei Schmerzmitteln bis zu 60 Prozent betragen kann. Der typische Effekt – Kopfschmerz-Brausetablette auflösen, trinken und nach zehn Minuten geht es schon viel besser – ist pharmakologisch völlig unmöglich. Wenn ein Patient so empfindet, muss dies ein Placeboeffekt gewesen sein. In den USA hat der unbedingte Wille, Schmerz maximal und mit schwersten Geschützen auszuschalten, in einer Opiatkrise von historischem Ausmaß geendet. Ihr sind, auch durch kriminelle Machenschaften von Purdue, Johnson & Johnson und anderen Pharmafirmen, Zehntausende zum Opfer gefallen mit der Folge, dass unter anderem Strafen von 572 Millionen Dollar gegen die Pharmaindustrie verhängt wurden.
Das Risiko ist also, dass alltägliche Befindlichkeitsstörungen, die zum Leben dazugehören, an Hypochondrie grenzend mehr und mehr als behandlungsbedürftige Krankheiten definiert werden. So kann selbst die Heilung einer Krankheit oder eine erfolgreiche Prävention objektiv messbar die Gesundheit fördern, aber dennoch eine gefühlte Gesundheitsverschlechterung bewirken, zum Beispiel durch Überaufmerksamkeit auf sich selbst einschließlich permanenter Selbstoptimierung. Wenn Gesundheit zum Lebenszweck wird anstatt Gesundheit zum Anlass zu nehmen, sein Leben mit Sinn zu erfüllen, wenn jeder das Gesundheitssystem maximal ausnutzt mit dem Anspruch, ein einklagbares Recht auf Gesundheit zu haben, dann wird Gesundheit zum Produkt, von dem man, wenn man es sich leisten kann, immer mehr haben will. Durch die Umdefinition von Befindlichkeitsstörungen wie Erschöpfung, Nervosität, Stress, Blähungen und Verstopfungen, Aufregung oder Problemen mit Kost- und Zeitumstellung als therapiebedürftig4 wird der Bereich des Krankhaften immer weiter ausgedehnt.
Umgekehrt haben wir wichtige Lebensbereiche wie Altwerden und Sterben nahezu komplett ausgegrenzt. Ging man früher aus dem Krankenhaus zum Sterben nach Hause, stirbt man heute in der Regel im Krankenhaus, im Heim oder im Hospiz. Der außerfamiliäre Pflegebedarf hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte verhundertfacht. Da man heute fast nur noch im Alter stirbt, sind Sterben und Tod unsichtbar geworden, gehören nicht mehr zur als normal und „gesund“ erlebten Lebenswelt. Die Gesunden können so zwar optimal am Arbeitsprozess teilnehmen, ohne „abgelenkt“ zu werden, die Alten und Pflegebedürftigen werden aber isoliert, was letztlich beiden schadet. Wir werden zwar die alte Großfamilie nicht mehr wiederbeleben können, dafür aber Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften, Häuser oder andere Wohnformen.5
Ein anderer Aspekt, mit dem wir umzugehen werden lernen müssen: Wie verhalten wir uns, wenn für uns ein Krankheitsrisiko oder ein Krankheitsprozess eindeutig durch neue Technologie nachgewiesen wurde, wir aber noch nicht wirklich krank sind? Sinnvoll ist es, wenn wir das als Chance verstehen, vorbeugend zu reagieren und unseren Lebensstil darauf einzustellen. Schlecht wäre es aber, wenn wir deswegen durch unser ganzes Leben mit einer Last gehen. Viele von uns werden diese Haltung aber zunächst nicht aus eigener Kraft entwickeln können, sondern dabei Rat und Coaching benötigen.
All diese Trends bergen in sich ein Potenzial, das umso destruktiver wird, je mehr es vermarktet und dem Wettbewerb überlassen wird. Denn das wirkt sich im Sozialbereich und Gesundheitswesen fatal aus. Ein vernünftiges Maß an Gesundheit, Vorsorge und Therapie sollte wie Wasser, Luft und ein Grundauskommen zur Daseinsvorsorge gehören, von wo aus sich ein sinnerfülltes Leben entwickeln kann. Die essenziellen Voraussetzungen für Gesundheit sollten aber nicht zur Dienstleistung oder Ware werden. Medizinische Einrichtungen wie Kliniken sollten nicht der Gewinnmaximierung des Shareholder-Value dienen. Der Wettbewerb, wer der beste Arzt oder Chirurg ist, sollte zu hoher Qualität, nicht aber zur Mengenausweitung führen. So hat Deutschland etwa so viele Betten in Rehabilitations- und Kurkliniken wie der gesamte Rest der Welt. Rehabilitation sollte aber besser schnellstens dorthin führen, wo Menschen leben, also nicht in Rehazentren.
Zweifellos werden sich weitere Gesundheitsanbieter über die klassische Medizin hinaus bilden und das ist auch gut und nötig. So bildet sich aus den Komponenten Fitness und Wellness, die bei uns gegenwärtig noch die Aura eines Fitnessstudios beziehungsweise einer Badelandschaft mit Saunabereich bieten, in den USA bereits ein auf mindestens 4,2 Trillionen US-Dollar geschätzter Markt, der als Wellbeing (siehe Abbildung 26) bezeichnet wird.6 Diese freien Märkte wären gut beraten, nicht die Umwandlung aller Gesunden in Kranke, sondern Gesunderhaltung zu fördern.
Zwar steht dabei prinzipiell der Mensch im Zentrum, doch darf er nicht zum permanenten Abnehmer von Produkten und Dienstleistungen werden, ohne die er sich nicht als optimal empfinden würde. Eine derartige Gesundheits- oder Wellnessindustrie könnte nach Dörner Gefahr laufen, zu einer „Vitalitätsvernichtungsmaschine“ zu werden. In einer vitalen Gesellschaft darf gesund zu leben nicht nur die einseitige Entlastung von Lasten bedeuten, sondern die gleichzeitige ständige Ausbalancierung mit Belastung. Das heißt zum Beispiel, nicht jeden Schmerz mit einem Schmerzmittel zu bekämpfen. Entlastung darf eben nicht maximiert werden, sondern ist zu optimieren – physisch, psychisch und sozial. Erstaunlicherweise sind Menschen mit wirklich schweren Schicksalen in der Regel stark genug, sie zu tragen.
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Abb. 26: Die zukünftige, weit über die traditionelle Medizin hinausgehende Wellbeingindustrie. Die in Milliarden US-Dollar angegebenen Umsatzahlen beziehen sich auf die USA.
Wir werden uns in Zukunft zwar über heute schier unglaubliche Schritte der Entlastung freuen können, die ich im Teil II des Buches beschreibe, müssen dabei aber auch immer für Belastung sorgen. Wenn zum Beispiel die Entlastung durch Autos, Rolltreppen und Lifte letztlich zu Muskelatrophie, Osteoporose, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt beziehungsweise diese verstärkt, hat sie nichts erreicht, im Gegenteil. Ich nehme zum Beispiel grundsätzlich keine Rolltreppen und einen Lift erst, wenn es mit Gepäck in den fünften Stock geht. Probieren Sie das doch auch, wenn Sie es nicht ohnehin schon machen! Wenn Stress belastet und krank macht, dann darf Stress nicht grundsätzlich vermieden werden – denn auch gelegentlicher Stress ist natürlich und gehört zu unserem Leben –, sondern wir müssen unser Stressmanagement und unsere Resilienz verbessern oder gecoacht werden, beides zu erlernen.7 Das sind nur zwei Facetten, aber sie zeigen, worum es mir geht.
Die Frage lautet also: Wie gesund wollen Sie sein? Eingedenk dieses kleinen, von zwei klugen Männern inspirierten Einwurfs freue ich mich mit ihnen auf das Ende der Medizin, wie wir sie kennen, und auf eine Zukunft, die – wie ich Ihnen dann danach im Teil III ganz konkret aufzeigen werde – schon begonnen hat.

TEIL II

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DIE MEDIZIN DER ZUKUNFT

KAPITEL 10

MENSCH STATT ORGAN

Die erforderlichen Innovationen, um die im ersten Teil des Buches beschriebenen Fehlentwicklungen zu korrigieren, kommen einer Revolution gleich. Es geht nicht mehr darum, eine Kerze zu optimieren, sondern mit einer Glühlampe etwas komplett Neues zu erfinden. Es geht nicht darum, Segelboote irgendwie zu verbessern, größer oder schneller zu machen, sondern sie – weil ihr Optimum ausgereizt ist – durch etwas komplett Neues wie dampfbetriebene Schiffe zu ersetzen, die nicht nur schneller sind, sondern ganz andere Möglichkeiten für maschinelles Arbeiten an Bord bieten.

Welle Nummer 6

Denken wir noch einmal zurück an die fünf Kondratjew’schen Wellen, über die wir im ersten Kapitel gesprochen haben. Nicht immer baute eine Welle exakt auf der anderen auf, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die IT-Revolution der fünften Welle auch die sechste maßgeblich beeinflussen wird. Was könnte diese Welle sein?
Zurzeit ist viel die Rede von Industrie 4.0 und Onlinehandel. Sind dies wirklich alles Revolutionen oder wird hier nicht eher so weitergemacht wie bisher, eben einfach nur ein bisschen digital oder digitaler als zuvor? Sind Elektroautos wirklich die große Revolution, wenn es 1882 schon die ersten Elektroautos in Ungarn, den Niederlanden und den USA gab1 und innovative Ingenieure schon am nächsten Schritt bauen, dem Wasserstoffauto, einem Elektroauto mit Wasserstoff-Brennstoffzelle, das alle Vorteile in sich vereint und das Elektroauto schon jetzt als überholt dastehen lässt?2 Oder ist es wirklich eine Revolution, wenn die wesentlichen Abläufe in verschiedenen Industrien im Grunde genommen gleich bleiben und nur durch Digitalisierung weniger Papier entsteht beziehungsweise einige Bestell- und Fertigungsabläufe optimiert oder effizienter gestaltet werden? Oder ist der Austausch fossiler durch erneuerbare Energien, um die Klimaerwärmung abzumildern, wirklich die große Revolution, wenn es diese Technologien schon lange gibt und lediglich wir und die von uns gewählten Politiker es nicht hinbekommen, diese Technologien konsequent und sozialverträglich zu implementieren? Seit dem Mittelalter wird Wasserkraft eingesetzt, seit Ende des 19. Jahrhunderts auch zur Stromerzeugung. Die erste Silizium-Fotovoltaikzelle wurde 1954 entwickelt und 1955 wurden Solarzellen bei der Stromversorgung von Telefonverstärkern zum ersten Mal verwendet. Und schon 1891 gab es das erste Windrad zur Stromerzeugung.
All dies, Industrie 4.0, Onlinehandel und erneuerbare Energien, ist in meinen Augen keine sechste Welle. Das sind keine echten Revolutionen, sondern schrittweise Weiterentwicklungen, und was sie dem einzelnen Menschen bringen, ist unklar. Eine echte Revolution bedeutet immer, dass große Industriezweige untergehen und komplett verschwinden und dafür neue, die wir vorher nicht für möglich gehalten haben, entstehen, sodass danach nichts ist wie vorher. Und vor allem ist der Mehrwert für jeden Einzelnen bei echten Revolutionen klar erkennbar. Ein großer Teil der angeblichen Industrie 4.0 verdient höchstens das Label 3.5. Eine kontinuierliche Optimierung der Automatisierung innerhalb eines Unternehmens hat wenig mit Disruption zu tun. Erst wenn eine bessere Wertschöpfung zum Beispiel dadurch erreicht wird, Informationen unternehmensübergreifend zu teilen, wäre ein echter disruptiver Innovationseffekt denkbar.3
Zwar ist die Digitalisierung in vielen Bereichen eine nicht mehr wegzudenkende Technologie, aber sie allein wird nicht Träger der sechsten Welle sein4, auch weil sie laut dem Zukunftsforscher Leo A. Nefiodow drei Hauptkriterien für eine solche neue Welle im Sinne Kondratjews nicht erfüll...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Danke
  5. Inhalt
  6. PROLOG VIELE FRAGEN OFFEN
  7. TEIL I VOM ENDE DER MEDIZIN, WIE WIR SIE KENNEN …
  8. ZWISCHENRUF 1 WIE GESUND WOLLEN WIR SEIN?
  9. TEIL II DIE MEDIZIN DER ZUKUNFT
  10. ZWISCHENRUF 2 DIE NEUEN SUPERMENSCHEN
  11. TEIL III DIE ZUKUNFT HAT BEREITS BEGONNEN …
  12. EPILOG RICHTIG KRANK IST NIEMAND MEHR
  13. ENDNOTEN
  14. SONDERSEITE 1
  15. SONDERSEITE 2