Die Großen Denker
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Die Großen Denker

Philosophie im Dialog

  1. 723 Seiten
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Die Großen Denker

Philosophie im Dialog

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Über dieses Buch

Zwei Freunde im Gespräch über die wichtigen Dinge des Lebens. Ein philosophischer Streifzug durch 2.500 Jahre, begleitet von großen Denkern und einem guten Rotwein.Mit dabei: - PYTHAGORAS- HERAKLIT- PARMENIDES- EMPEDOKLES- PHILOLAOS- LEUKIPP- DEMOKRIT- ANAXAGORAS- DIOGENES- SOKRATES- PLATON- ARISTOTELES- EPIKUR- CICERO- AUGUSTINUS- ANSELM VON CANTERBURY- ALBERT MAGNUS- THOMAS VON AQUIN- JOHANNES DUNS SCOTUS- WILHELM VON OCKHAM- NICOLAUS CUSANUS- DESCARTES- THOMAS HOBBES- JOHN LOCKE- SPINOZA- LEIBNIZ- NEWTON- MONTAIGNE- PASCAL- VOLTAIRE- DAVID HUME- IMMANUEL KANT- JOHANN WOLFGANG VON GOETHE- FRIEDRICH VON SCHILLER- JOHANN GOTTLIEB FICHTE- FRIEDRICH WILHELM JOSEPH SCHELLING- GEORG FRIEDRICH WILHELM HEGEL- KARL MARX- LUDWIG FEUERBACH- SÖREN KIERKEGAARD- ARTHUR SCHOPENHAUER- FRIEDRICH WILHELM NIETZSCHE- DARWIN- FREUD- MAX WEBER- ALFRED NORTH WHITEHEAD- BERTRAND RUSSELL- ALBERT EINSTEIN- NIELS BOHR- LUDWIG WITTGENSTEIN- HUSSERL- HEIDEGGER- Adorno- MarcúseProf. Dr. Harald Leschist Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie an der Ludwig-Maximilians-Universität und Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München sowie Moderator der ZDF-Reihe "Abenteuer Forschung".Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhlist Ordinarius für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

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Information

Heraklit (544-484 v.Chr.) & Parmenides (540-470 v.Chr.)

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Heraklit
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Parmenides
Vossenkuhl:
„Es ist nicht möglich, zweimal in denselben
Fluss zu steigen. Immer ist alles im Flusse. Es fließe das All nach Flusses Art.“
Das ist ein Zitat aus dem kargen Nachlass, der uns von Heraklit erhalten ist. Er wird auch „Der Dunkle“ genannt.
Lesch:
Der Rätselhafte.
Vossenkuhl:
Geboren in Ephesus, neben Milet eine der größeren Städte Kleinasien an der Küste. Man kann heute noch sehen, wo der große Artemis-Tempel stand. Er fiel einem Brandstifter zum Opfer.
Heraklit war also wieder ein Kleinasiate und noch dazu aus bestem Hause. Antiker Adel und mit der Priesterkaste familiär eng verbundenen.
Lesch:
Das scheint mir ganz wichtig zu sein. Er hat sich nicht wie viele andere seiner Vorgänger mit den Dingen in der Natur beschäftigt. Er war eher ein Metaphysiker. Er hat sich das alles angeschaut und dann hat er gesagt: Das Werden und Vergehen, das ist das Prinzip, von dem alles herrührt. Die Veränderung.
Das ist in gewisser Weise genau mein Mann, auch wenn er dunkel und rätselhaft erschien.
Ich weiß, dass er ein ziemlich schwieriger Mensch war. Wenn die Fragmente stimmen, die wir von ihm haben, dann hat er den Satz: Wer keine Feinde hat, hat keinen Charakter, überaus ernst genommen. Er hat sich ja offenbar nur Feinde gemacht. Seine Umwelt hat er gnadenlos verachtet. Über viele seiner Mitbürger ist er hergezogen. Am liebsten hätte er sie alle einen Kopf kürzer gemacht. Ein unfreundlicher Zeitgenosse.
Vossenkuhl:
Er war felsenfest davon überzeugt, dass die meisten Menschen nicht verstehen, worum es eigentlich geht. Da könnte er vielleicht gar nicht mal so sehr daneben gelegen haben - natürlich nur auf seine Zeit bezogen.
Lesch:
So rigorose Denker gibt es ja heute auch noch. Hoffen wir, dass die sich wenigstens etwas irren.
Vossenkuhl:
Wir zwei sind doch schon einmal ein Hoffnungsschimmer, oder? (Hust hust!)
Heraklit würde gut in unsere Zeit passen. Er hat viel von Elite gehalten, adlige Herkunft eben. Die Dinge, für die er sich interessierte, sind ja auch nicht so leicht zugänglich.
Lesch:
Aber das, was ich anfangs zitiert habe, das klingt doch nach einigem Nachdenken so, dass man sagen kann: Ja, der Mann hat recht.
Vossenkuhl:
Da hast auch Du wiederum recht, mein lieber Harald.
Lesch:
Ich bin halt ein alter Rechthaber, verändere mich aber ständig dabei. Du übrigens auch. Wir beide verändern uns ständig. Selbst wenn nur eine Sekunde vergangen ist, könnte man das ganz wörtlich nehmen und schauen, was von dem Willi vor einer Sekunde noch übrig ist. Mensch, da hat sich ja schon wieder dieses und jenes getan. Das kann man doch mal so festmachen.
Die Veränderung ist was ganz Grundsätzliches. Das merken wir an uns selbst von einem Tag zum anderen. Der Fluss fließt, wobei erstmal das Flussbett bleibt. Obwohl sich das ja auch im Laufe der Zeit verändert. Das Wasser des Flusses allerdings verändert sich ständig. Es sind immer andere Teilchen, mit denen der Schwimmer, wenn ich das mal physikalisch ausdrücken darf, wechselwirkt.
Insofern hatte unser Mann schon einen tiefen Einblick und ziemlich recht. Warum dann diese Ablehnung? Hat er noch andere Dinge gedacht, die für seine Mitmenschen so verstörend und absurd waren?
Vossenkuhl:
Ich glaube, das Schwierige bei Heraklit ist, dass er als „Archae“, also als Urgrund und Grundprinzip eben das Werden annimmt. Und das ist natürlich schwer greif- und begreifbar. Man kann sich zwar vorstellen, dass sich alles in Veränderung befindet. Aber jedes Ding hat zumindest in den Phasen der Veränderung seine Identität. Selbst wenn man sich manchmal morgens beim Rasieren – was bei Dir offensichtlich nicht so häufig der Fall ist – frägt: Ist das da im Spiegel noch derselbe von gestern? Trotzdem zweifelt man nicht daran, dass man einen guten, alten Bekannten rasiert.
Lesch:
Es gibt gewisse Formen, die nur kleineren Abweichungen in langen Zeitintervallen unterworfen sind. Trotzdem ist das Prinzip der Veränderung um mich herum überall ständig im Gange.
Früher hatte man gedacht, der Himmel, die Dinge am Himmel seien ewig. Da sprach man von Fixsternen. Das ist heute längst erledigt. Wir wissen, dass Sterne entstehen und irgendwann auch vergehen, abhängig von ihrer Masse. Wir wissen sogar, dass das Universum einen Anfang hatte. Wir wissen allerdings nicht, was davor war. Es ist uns aber glasklar, dass Entwicklungsprozesse für unser Universum der Normalfall sind. Da bleibt nichts so wie es ist.
Vossenkuhl:
Das müsste Dich ja eigentlich ganz stark interessieren. Der Heraklit hatte diese Idee, dass es Weltenjahre gibt. Ein Weltenjahr sollte acht Millionen Sonnenjahre umfassen.
Lesch:
Da weiß man nicht so genau, woher das kommt.
Unsere Weltenjahre sind … na ja gut, unsere Sonne braucht 220 Millionen Jahre, um einmal um das Zentrum der Milchstraße herum zu kreisen.
Die Milchstraße ist hunderttausend Lichtjahre im Durchmesser. Unsere Sonne bewegt sich mit der gesamten galaktischen Scheibe – eine Spiralgalaxie - um das Zentrum der Milchstraße.
Vossenkuhl:
Wie oft noch?
Lesch:
Ach, das macht die schon noch ein paar Mal. Die hat ja noch viereinhalb Milliarden Jahre Zeit. Wenn da zwischendurch nichts passiert, dann wird sie das auch weiterhin tun.
Vossenkuhl:
Aber wir gehen doch davon aus, dass alle Sterne und Planeten solcher Galaxien wie der unseren jeweils von einem Schwarzen Loch verschluckt werden?
Lesch:
O nein, o nein. Unsere Milchstraße endet nicht so schnell. Mensch, Du hast vom Schwarzen Loch im galaktischen Zentrum gehört? Ich will jetzt nicht von Heraklit ablenken. Aber jetzt bin ich überrascht! Ein Philosoph und das Schwarze Loch!
Du hast auch noch recht. Da ist eines im galaktischen Zentrum! Mit zwei Millionen Sonnenmassen auch ein recht großes, ein ordentliches Schwarzes Loch. Sein unmittelbarer Einflussbereich reicht allerdings nicht bis zu unserem Sonnensystem. Da brauchen wir uns für die nächsten Jahre keine Gedanken zu machen.
Vossenkuhl:
Dann können wir also beruhigt weiter philosophieren. Sag aber an, Sternendeuter: Warum dreht sich das Ganze um ein Schwarzes Loch?
Lesch:
Zusammen mit der galaktischen Scheibe hat die Sonne eine bestimmte Rotationsenergie. Diese Kraft hält sie davon ab, in das Zentrum der Milchstraße hinein zu stürzen. Das ist ein bisschen so wie bei den Planeten, die um die Sonne kreisen. Die tun das auch nur, weil die Gegensätze - die eine Kraft zieht nach außen, die Schwerkraft zieht nach innen - hier wirksam sind.
Interessant ist, dass Heraklit die Gegensätze ganz stark in sein Denken einbezogen hat. Da hat er ein weiteres Mal auf das richtige Pferd gesetzt.
Vossenkuhl:
Das ist erstaunlich. Der wusste natürlich nichts von Schwarzen Löchern. Aber diese Attraktion und Repulsion, das Anziehen und Abstoßen, das war ihm klar. Dass sich Gegensätze nicht einfach ergänzen, sondern sich gegenseitig hervorrufen und erhalten.
Das ist schon ein tiefer Gedanke. Heraklit hat ja noch einige andere Kernsätze formuliert. Einer, der heute ein bisschen missverständlich ist:
„Der Krieg ist der Vater aller Dinge.“ Aber Polemos kann nicht einfach mit Krieg übersetzt werden. Es ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Über Philosophie
  2. Zur Weisheit
  3. Die Naturphilosophen aus Milet
  4. Pythagoras
  5. Heraklit (544-484 v.Chr.) & Parmenides (540-470 v.Chr.)
  6. Empedokles (492-432 v.Chr.) & Philolaos (470-399 v.Chr.)
  7. Leukipp (5. Jh. v. Chr.) & Demokrit (460/59 - ca. 400/380 v. Chr.)
  8. Anaxagoras (500 – 428 v. Chr.) & Diogenes (499 – 428 v. Chr.)
  9. Die Sophisten
  10. Die Vorsokratiker – eine Bilanz
  11. Sokrates (469-399 v.Chr.)
  12. Platon (427 – 347 v.Chr.)
  13. Aristoteles (384 – 322 v.Chr.)
  14. Stoa (3.Jh. v. Chr. - 2. Jh. n. Chr.)
  15. Epikur (341-270 v. Chr.)
  16. Cicero (106 – 43 v. Chr.)
  17. Neuplatonismus
  18. Antike Philosophie – ein Rückblick
  19. Augustinus (354 – 430 n. Chr.) – eine Zeitenwende
  20. Anselm von Canterbury (1033 – 1109 n. Chr.) und sein Gottesbeweis
  21. Hochscholastik – Albertus Magnus (1193 – 1280) und Thomas von Aquin (1224 – 1274)
  22. Nominalismus – Johannes Duns Scotus (1266 – 1308) und Wilhelm von Ockham (ca. 1286 – ca. 1347)
  23. Nicolaus Cusanus (1401 – 1464) und die Renaissance
  24. Beginn der Naturwissenschaften – Keppler (1571-1630), Galilei (1564-1642) und Bacon (1561-1626)
  25. Descartes (1569 – 1650) – Aufbruch in die Moderne
  26. Thomas Hobbes (1588-1679) und John Locke (1632-1704) – Der englische Empirismus
  27. Die ersten Systeme der Philosophie – Spinoza (1632-1677), Leibniz (1646-1716), Newton (1643-1727)
  28. Der Weg zur Aufklärung – Montaigne (1533-1592), Pascal (1632-1662), Voltaire (1694-1778)
  29. David Hume (1711-1776) – Eine Revolution der Moral
  30. Immanuel Kant (1724 1804) – Der Höhepunkt der Aufklärung
  31. Goethe (1749-1832) und Schiller (1759-1805)
  32. Fichte (1762-1814) und Schelling (1775-1854)
  33. Hegel (1770-1831) und Marx (1818-1883)
  34. Feuerbach (1804-1872) und Kierkegaard (1813-1855)
  35. Arthur Schopenhauer (1788-1860) & Friedrich Nietzsche (1844-1900)
  36. Fundamente der Moderne – Darwin (1809-1882), Freud (1856-1939), Max Weber (1864-1920)
  37. Alfred North Whitehead (1861-1947) und Bertrand Russell (1872-1970)
  38. Eine Revolution in der Naturphilosophie – Albert Einstein (1879-1955) und Niels Bohr (1885-1962)
  39. Der Wiener Kreis und Ludwig Wittgenstein (1889-1951)
  40. Husserl (1859-1938) und Heidegger (1889-1976)
  41. Philosophische Hauptströmungen im 20. Jahrhundert
  42. 2500 Jahre Philosophie-Geschichte – eine Bilanz
  43. Unsere Lieblingsphilosophen und ihre Werke
  44. Bildnachweis