Inseln des Glücks
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Inseln des Glücks

Die schönsten Gartengeschichten der Bibel

  1. 102 Seiten
  2. German
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Inseln des Glücks

Die schönsten Gartengeschichten der Bibel

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Diese thematische Zusammenstellung biblischer Erzählungen von Gärtnern, Weinbauern, Landwirten und Heilkundigen eröffnet einen ungewohnten Blick auf altvertraute biblische Texte. Allen Geschichten ist eine kurze Einleitung vorangestellt.-Neuauflage von "Gartengeschichten der Bibel" (ersch. 2006)-Bibeltexte aus der "Gute Nachricht Bibel"-Auch für Bibellese-Anfänger geeignet

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Information

Garten- und Feldarbeit

Es gibt Menschen, denen ist ihr Garten eine Last. Sie fühlen sich ihm nicht gewachsen, haben nicht genug Kraft und Zeit für die vielen Pflichten und Mühen, die ihr Garten ihnen auferlegt: das Graben und Unkrautjäten, das Mähen und das Bewässern, das Beschneiden und die Schädlingsbekämpfung. Gartenarbeit kostet sie Überwindung.
Es gibt Menschen, die hält ihr Garten am Leben. Nicht nur, weil die Bewegung an der frischen Luft für sie gesund ist, sondern weil der Garten sie ruft. Er ist ein lebendiger Organismus, der ihre tägliche Aufmerksamkeit und kompetente Pflege braucht, der zu einer wirklichen Lebensaufgabe werden kann. Der Garten gibt viel zurück – wie ein zuverlässiger Partner: das gesunde Grün seiner Blätter, die Schönheit seiner Blumen, das Gedeihen seiner Früchte, die Anmut seiner Plätze und Wege. Er ist Lebensraum für Tiere und Menschen und bindet alle ein in den Rhythmus der Jahreszeiten.
Gartenarbeit kommt aus der Einsicht in das Notwendige: Das Gras ist gewachsen, also mähe ich. Die Rosen sind verblüht, also schneide ich sie ab. Der Kompost ist reif, also setze ich ihn um. Der Apfelbaum sieht kümmerlich aus, also grabe ich um ihn und gebe ihm Dünger. Ich tue jetzt das, was dran ist, alles zu seiner Zeit. Der Garten spricht mit mir, ich antworte. Gartenarbeit ist ein innerer Akt der wachen Zuwendung und des Sicheinfügens in die Schöpfung. Sie ist gut geerdete Arbeit, die Menschen erfüllen und froh machen kann.

Aus Erfahrung klug
Von der Weisheit planvollen Handelns

Viele Faktoren haben Einfluss auf das Gedeihen eines Ackers oder eines Gartens: die Lage und die Beschaffenheit des Bodens, die Eigenarten der Pflanzen, der Rhythmus der Jahreszeiten und das Wetter. Es braucht die Erfahrung und Weisheit eines Gärtners, einer Gärtnerin, alle Faktoren angemessen zu berücksichtigen und das gärtnerische Verhalten nach ihnen auszurichten. Gartenkundige haben nicht nur angelernte Kenntnisse im Kopf, sondern entwickeln Augen und Ohren für die aktuellen und individuellen Bedürfnisse der Pflanzen. Er oder sie beurteilt ihren Zustand, schätzt die weitere Entwicklung ein und gibt den Pflanzen, was sie gerade brauchen. Oft kann man »Gespräche über den Gartenzaun« belauschen, in denen Hobbygärtner über die angemessene Behandlung von Boden und Pflanzen fachsimpeln. Sie tauschen ihre Kenntnisse aus und geben einander kluge Ratschläge. Wie in vielen Fachgebieten kommt es dabei auch hier zu manch unangenehmer Besserwisserei und Kritik.
So ging es auch dem Propheten Jesaja, der für seine Arbeit, die Verkündigung von Gottes Wort, einige Kritik und Verbesserungsvorschläge einstecken musste. In einem Gleichnis nimmt er dazu Stellung. Er vergleicht seine Arbeit mit der eines klugen Bauern: Von Gott hat der Landmann gelernt, wann und wie er sein Feld bestellen muss. Gott hat ihm die Erfahrung geschenkt, dass es für die Bearbeitung des Ackers und der Früchte keine starren Regeln geben kann, sondern dass sich der Bauer der jeweiligen Situation anpassen muss. Wer aus Erfahrung klug wird und auf Gottes Weisungen achtet, der kommt zum Ziel. (Jesaja 28,23-29)
Jesaja sagte: Hört mir gut zu, achtet auf das, was ich euch sage! Wenn ein Bauer die Aussaat vorbereitet, pflügt er dann jeden Tag seinen Acker? Zieht er immer wieder dieselben Furchen und hört nicht auf, die Schollen zu ebnen? Nicht wahr, wenn er sie geebnet hat, streut er Schwarzkümmel und Kreuzkümmel aus, sät Weizen, Hirse und Gerste auf sein Feld und Dinkel an die Ränder. Sein Wissen hat er von Gott, der ihn unterwiesen hat, wie er vorgehen soll.
Den Schwarzkümmel drischt er nicht mit dem Dreschschlitten aus, er fährt auch nicht mit einem Wagenrad über den Kreuzkümmel. Nein, beide klopft er mit dem Stock aus. Das Brotgetreide drischt er nicht endlos, sonst wird es ja zerquetscht. Wenn er den Erntewagen mit den Zugtieren in Bewegung setzt, gibt er Acht, dass das Korn nicht platt gequetscht wird. Auch dieses Wissen hat er vom HERRN, dem Herrscher der Welt. Gottes Pläne sind zum Staunen, und er weiß genau, wie er sie zum Ziel führt.

Säen und Pflanzen
Das Gleichnis von der Aussaat

Der Bauer, der mit großen Schritten über seinen Acker geht, das Saatgut aus seinem Tuch holt und es mit gleichmäßigen Armbewegungen in weitem Bogen über das Feld streut, gehört wohl in den meisten Ländern Europas der Vergangenheit an. Viele kennen diese Art der Aussaat nur noch von dem schönen Ölbild, auf dem Vincent van Gogh einen solchen Sämann festgehalten hat. Heute geschieht die Getreideaussaat meistens mit Maschinen, die für perfekte Gleichmäßigkeit sorgen. Früher war das Säen eine Kunstfertigkeit und musste lange geübt werden: Die Hand des Sämanns sollte mit dem Schritt des rechten Fußes in ein gleiches Zeitmaß kommen. Gleichzeitig sollte die Beschaffenheit des Bodens beachtet werden, um beim Auswerfen nicht allzu viel von dem kostbaren Saatgut auf steinigem Boden oder auf den angrenzenden Wiesen zu verlieren.
Jedes Korn, das bestimmungsgemäß in die Erde kommt, verwandelt die in ihm steckende Energie. Traubenzucker, Stärke, Fette, Vitamine, Spurenelemente und Enzyme setzen einen perfekten Wandlungsprozess in Gang, an dessen Ende viele neue Samenkörner entstehen. Mit unserem menschlichen Potenzial verhält es sich ganz ähnlich: Gott hat vielfältige Energien und Wachstumskräfte wie einen Samen in uns hineingelegt. In jedem von uns schlummert ein Keim, der sich entfalten soll. Es liegt in unserer Verantwortung, was aus dem wird, was Gott mit uns begonnen hat. (Markus 4,2b-9.13-20)
Jesus sagte:
»Hört zu! Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. Als er die Körner ausstreute, fiel ein Teil von ihnen auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten sie auf. Andere Körner fielen auf felsigen Grund, der nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Sie gingen rasch auf, weil sie sich nicht in der Erde verwurzeln konnten; aber als die Sonne hochstieg, vertrockneten die jungen Pflanzen, und weil sie keine Wurzeln hatten, verdorrten sie. Wieder andere Körner fielen in Dornengestrüpp, das bald die Pflanzen überwucherte und erstickte, sodass sie keine Frucht brachten. Andere Körner schließlich fielen auf guten Boden; sie gingen auf, wuchsen und brachten Frucht. Manche brachten dreißig Körner, andere sechzig, wieder andere hundert.« Und Jesus sagte: »Wer Ohren hat, soll gut zuhören!«
Jesus fragte die Zwölf und die anderen Jünger: »Versteht ihr dieses Gleichnis denn nicht? Wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Bauer, der die Samenkörner ausstreut, sät die Botschaft Gottes aus. Manchmal fallen die Worte auf den Weg. So ist es bei den Menschen, die die Botschaft zwar hören, aber dann kommt sofort der Satan und nimmt weg, was in ihr Herz gesät wurde.
Bei anderen ist es wie bei dem Samen, der auf felsigen Grund fällt. Sie hören die Botschaft und nehmen sie sogleich mit Freuden an; aber sie kann in ihnen keine Wurzeln schlagen, weil diese Leute unbeständig sind. Wenn sie wegen der Botschaft in Schwierigkeiten geraten oder verfolgt werden, werden sie gleich an ihr irre. Wieder bei anderen ist es wie bei dem Samen, der in das Dornengestrüpp fällt. Sie hören zwar die Botschaft, aber sie verlieren sich in ihren Alltagssorgen, lassen sich vom Reichtum verführen und leben nur für ihre Wünsche. Dadurch wird die Botschaft erstickt und bleibt wirkungslos. Bei anderen schließlich ist es wie bei dem Samen, der auf guten Boden fällt. Sie hören die Botschaft, nehmen sie an und bringen Frucht, manche dreißigfach, andere sechzigfach, wieder andere hundertfach.«

Wachsen lassen und vertrauen
Das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat

Wer mit Pflanzen zu tun hat und ihre Früchte ernten will, muss Geduld lernen. Wie schwer das ist, können wir an Kindern beobachten, die zum ersten Mal selbst etwas aussäen dürfen. Immer wieder laufen sie zu ihrem Beet und warten ungeduldig auf die ersten grünen Spitzen. Sobald sich die kleinen Sprosse zeigen, möchten sie am liebsten daran ziehen, um das Wachstum der Pflanzen zu beschleunigen.
Es fällt schwer zu begreifen, dass wir normalerweise nichts tun können, um die Reifung der Pflanzen schneller zu erreichen. Der Prozess von der Aussaat zur Ernte braucht seine von der Natur vorgegebene Zeit. Wir können nur zuschauen und warten. So schwierig es scheint, Entwicklungen einfach abwarten zu müssen, so entlastend ist es auch. Die Saat geht von selbst auf. Die Pflanzen entfalten ihre innere Kraft. Wir sind nicht für jeden Entwicklungsschritt selbst verantwortlich. Gelassenheit und Vertrauen in Gottes Wirken helfen dem gesunden Wachstumsprozess oft mehr als übermäßige Aktivität und frühzeitiges Eingreifen. Im Garten – und auch sonst im Leben – wird der Geduldige belohnt. (Markus 4,26-29; Johannes 12,24)
Zu den versammelten Menschen sagte Jesus:
»Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit dem Bauern und seiner Saat: Hat er gesät, so geht er nach Hause, legt sich nachts schlafen, steht morgens wieder auf – und das viele Tage lang. Inzwischen geht die Saat auf und wächst; der Bauer weiß nicht wie. Ganz von selbst lässt der Boden die Pflanzen wachsen und Frucht bringen. Zuerst kommen die Halme, dann bilden sich die Ähren und schließlich füllen sie sich mit Körnern. Sobald das Korn reif ist, schickt der Bauer die Schnitter, denn es ist Zeit zum Ernten.
Amen, ich versichere euch: Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben, sonst bleibt es allein. Aber wenn es stirbt, bringt es viel Frucht.«

Wunderbare Verwandlung: vom Samen zur Pflanze
Wie sollen wir uns die Auferstehung vorstellen?

Manchen Menschen ist – für den Fall ihres eigenen Todes – der Gedanke an eine Erdbestattung zuwider. Die Vorstellung, ihr Körper würde langsam in der Erde verwesen und sich in seine ursprünglichen Bestandteile auflösen, macht ihnen schwer zu schaffen. Sie können sich eher mit dem Gedanken an eine Feuerbestattung anfreunden. Die Verbrennung des toten Leibes empfinden sie als eine »saubere« Lösung. Vielen gefällt auch die Idee, dass in dem zum Himmel aufsteigenden Rauch des Feuers die menschliche Seele zu Gott gelangt.
Der Apostel Paulus nutzt in einem seiner Briefe die Vorstellung des in der Erde verwesenden Leibes, um seinen Glauben an die Auferstehung der Toten anschaulich zu machen. Er vergleicht den menschlichen Körper mit einem Samenkorn, das in die Erde gelegt werden und verrotten muss, um eine neue Pflanze hervorbringen zu können. Der Same wird verwandelt und bekommt einen neuen Körper, der auf den ersten Blick keine Ähnlichkeit hat mit der ursprünglichen Gestalt. Vielmehr erscheint die neue Pflanze wie ein Wunder angesichts des kleinen, unscheinbaren, harten Samenkorns, aus dem sie hervorgegangen ist. Die neue Pflanze aber ist nicht ohne den Tod des Samenkorns zu haben.
So sollen wir uns – nach Paulus – die Auferstehung der Toten vorstellen. Sie ist keine rein geistige Angelegenheit, vielmehr werden die Verstorbenen in die Erde gelegt und müssen vergehen, damit sie in anderer Gestalt – ganzheitlich – zu neuem Leben erwachen. Dieses neue Leben der Menschen ist aber, anders als bei den Pflanzen, nicht dazu bestimmt, den natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen immer wieder zu durchlaufen. Der Leib der Auferstehung ist ein vollkommener Leib – von Gottes Geist beseelt und für das ewige Leben bei Gott bestimmt. (1Korinther 15,35-49)
Aber vielleicht fragt jemand: »Wie soll denn das zugehen, wenn die Toten auferweckt werden? Was für einen Körper werden sie dann haben?«
Wie kannst du nur so fragen! Wenn du einen Samen ausgesät hast, muss er zuerst sterben, damit die Pflanze leben kann. Du säst nicht die ausgewachsene Pflanze, sondern nur den Samen, ein Weizenkorn oder irgendein anderes Korn. Gott aber gibt jedem Samen, wenn er keimt, den Pflanzenkörper, den er für ihn bestimmt hat. Jede Samenart erhält ihre besondere Gestalt. Auch die Lebewesen haben ja nicht alle ein und dieselbe Gestalt. Menschen haben eine andere Gestalt als Tiere, Vögel eine andere als Fische.
Außer den Körpern auf der Erde aber gibt es auch noch solche am Himmel. Die Himmelskörper haben eine andere Schönheit als die Körper auf der Erde, und unter ihnen leuchtet die Sonne anders als der Mond, der Mond wieder anders als die Sterne. Auch die einzelnen Sterne unterscheiden sich voneinander durch ihren Glanz.
So könnt ihr euch auch ein Bild von der Auferstehung der Toten machen. Was in die Erde gelegt wird, ist vergänglich; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist unvergänglich. Was in die Erde gelegt wird, ist armselig; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist voll Herrlichkeit. Was in die Erde gelegt wird, ist hinfällig; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist voll Kraft. Was in die Erde gelegt wird, war von natürlichem Leben beseelt; aber was zu neuem Leben erwacht, wird ganz vom Geist Gottes beseelt sein.
Wenn es einen natürlichen Körper gibt, muss es auch einen vom Geist beseelten Körper geben. Es heißt ja in den Heiligen Schriften: »Der erste Mensch Adam wurde von natürlichem Leben beseelt.« Christus dagegen, der letzte Adam, wurde zum Geist, der lebendig macht. Aber zuerst kommt die Natur, dann der Geist, nicht umgekehrt. Der erste Adam wurde aus Erde gemacht; er ist Erde. Der zweite Adam stammt vom Himmel. Die irdischen Menschen sind wie der irdische Adam, die himmlischen Menschen wie der himmlische Adam. So wie wir jetzt dem Menschen gleichen, der aus Erde gemacht wurde, so werden wir künftig dem gleichen, der vom Himmel gekommen ist.

Umgraben und Düngen
Das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum

Die kapitalistische Leistungsgesellschaft entwickelt sich weltweit zur einzig geltenden Gesellschaftsform. Dabei tritt ein unlösbar scheinendes Problem immer deutlicher zu Tage: Menschen, die Schwächen zeigen und unter Beeinträchtigungen leiden, fallen auf allen Ebenen aus dem System: in der Schule, im Kampf um die Arbeitsplätze, in der Gesundheitsversorgung ... Wer nicht perfekt funktioniert und der Gesellschaft nicht auf Anhieb Nutzen bringt, wird »abgesägt«. Und wer sich für die Schwachen in der Gesellschaft einsetzt und Solidarität fordert, hat es schwer, gegen die allseits akzeptierten Sachzwänge und Gesetzmäßigkeiten der Leistungsgesellschaft anzutreten und sich Gehör zu verschaffen.
So kann es auch einem engagierten Gärtner ergehen, der versucht, eine Pflanze, die keinen Ertrag bringt, gegen die Unternehmervernunft des Gartenbesitzers zu verteidigen. In einem Gleichnis von Jesus kämpft ein Gärtner um Aufschub für einen Baum, der noch keine Früchte trägt. Er soll umgehauen werden, damit er den gesunden Weinstöcken um sich herum nicht das Sonnenlicht und die Kraft aus dem Boden wegnehmen kann.
Der Weinbergbesitzer steht für einen Gott, der Leistungsgerechtigkeit fordert. Mit ihm streitet – in der Rolle des Gärtners – Gottes Sohn um »Gnade vor Recht«. Er bittet um die Möglichkeit der individuellen Beurteilung und Behandlung für den Baum. Er gibt die Hoffnung nicht auf. In die Tiefe will er graben, der Sache auf den Grund gehen, dem unfruchtbaren Baum eine »Wurzelbehandlung« und besondere Ernährung zukommen lassen. Das Ende der Geschichte bleibt offen. Bekommt der ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Haupttitel
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. »Bin im Garten ...« – Vorwort
  5. Im Paradiesgarten
  6. Im Nutzgarten
  7. Im Blumengarten
  8. In der Gartenapotheke
  9. Im Duftgarten
  10. Garten- und Feldarbeit
  11. Im Lustgarten
  12. Im Garten der Besinnung
  13. Gartenträume
  14. Nachwort
  15. Impressum