Kleine Pille, große Folgen
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Kleine Pille, große Folgen

Was dir keiner über die Antibabypille erzählt

  1. 160 Seiten
  2. German
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Kleine Pille, große Folgen

Was dir keiner über die Antibabypille erzählt

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Über dieses Buch

Seit über 50 Jahren gehört die Antibabypille zu den meistverwendeten Methoden der Schwangerschaftsverhütung. Sie wurde als Befreiung der weiblichen Sexualität gefeiert und ermöglichte vielen Frauen eine selbstbestimmte Empfängnisverhütung. Allerdings kämpfen Frauen auch schon genauso lange mit den unangenehmen oder sogar gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen, über die sie häufig nicht im Vorhinein aufgeklärt wurden.Isabel Morelli schafft mit diesem Buch Klarheit.Sie zeichnet die Entwicklung der Pille nach und ordnet die gesellschaftliche Bedeutung und die Risiken und Nebenwirkungen des überschätzten Medikamentes ein. Was macht die Pille genau mit dem Körper, wie bringt sie den Hormonhaushalt durcheinander, wie beeinträchtigt sie den natürlichen Zyklus und die Schilddrüsenfunktion, und wie beeinflusst sie Leber oder Darm? Und welche hormonfreien Verhütungsalternativen gibt es, wenn ich auf die Pille verzichten möchte?

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Story time – Was Frauen berichten
Während der Zeit, als es mir noch so schlecht ging, las ich zwar viele Fachbücher, aber am liebsten waren mir Bücher, in denen entweder Betroffene von ihren Erfahrungen berichteten oder Ärzte Fallbeispiele teilten. Die ganze Theorie, die man überall lesen kann, ist nichts im Vergleich zu dem Gefühl, mit seinen Beschwerden nicht allein zu sein, wenn man eine Geschichte liest, in der man sich wiedererkennt. Was die Antibabypille theoretisch alles verursachen kann, sollte bis zu diesem Punkt deutlich geworden sein. Doch nach der Theorie folgen jetzt auch die teilweise erschreckenden Geschichten einiger Frauen, die durch das Teilen ihrer persönlichen Erfahrungen etwas bewegen wollen. Jede Einzelne von diesen großartigen Frauen teilt eine sehr intime Erfahrung, in der Hoffnung, dass sich beim Lesen der Zeilen irgendwo in Deutschland eine Betroffene wiedererkennt und das Gefühl bekommt, nicht allein zu sein. Den Anfang mache ich höchstpersönlich mit meiner Geschichte.
Isabel, 31 Jahre: hormoneller Totalschaden
Schon mit 13 Jahren bekam ich die Pille wegen meiner schlimmen Menstruationsschmerzen. Wenn man sich überlegt, dass ich mein »erstes Mal« erst kurz vor meinem 18. Geburtstag hatte, ist das schon eine lange Zeit, in der ich ein Verhütungsmittel genommen habe, ohne verhüten zu müssen. Die folgenden acht Jahre wechselte ich das Präparat einige Male, weil ich immer irgendwelche kleinen »Wehwehchen« zu beklagen hatte, wie z. B. Pickel, Haarausfall oder ausbleibende Blutungen. Doch im Gegensatz zu dem, was viele andere Frauen an Nebenwirkungen erleben, waren das doch eher Lappalien. Ich dachte also immer, ich vertrage die Pille ganz gut. Da sie auch schon seit Beginn meiner Pubertät zu meinem Alltag gehörte, hinterfragte ich das alles auch nie. Ein paar Jahre später, ich war 21 und frisch gebackener Single, fühlte ich mich mit der Pille irgendwie nicht mehr wohl und setzte sie ab.
In der ersten hormonfreien Zeit spürte ich keine großen Veränderungen. Auch von den typischen Nebenwirkungen wie Haarausfall oder unreiner Haut blieb ich weitestgehend verschont. Allerdings blieb meine Periode erst mal aus, was ich doch recht erfreulich fand. Eigentlich konnte ich mich nicht beschweren. Aber dann wurde ich immer öfter krank. War die eine Erkältung überstanden, folgte direkt die nächste. Irgendwann gipfelte das dann sogar in einer Lungenentzündung, die mich ein paar Wochen ausknockte. Monate später fiel mir auf, dass ich irgendwie nicht mehr so belastbar war und sich auch immer mehr Symptome einschlichen: Haarausfall, Ein- und Durchschlafstörungen, Verstopfung, Wetterfühligkeit, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen, das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, Kreislaufprobleme und Herzrhythmusstörungen. Auch Alkohol vertrug ich von heute auf morgen nicht mehr. Die Pille war ich zu dem Zeitpunkt schon ein Jahr los und sah deshalb hier überhaupt keinen Zusammenhang. Und dann kam die Gewichtszunahme. Ohne mehr zu essen, nahm ich innerhalb kurzer Zeit ganze 15 Kilo zu. Dabei hatte ich noch nie ein Problem mit meinem Gewicht. Irgendwas konnte da nicht stimmen. Kurze Zeit später saß ich beim Arzt und zwei Wochen später hatte ich die Diagnose: Schilddrüsenunterfunktion. Da sich aber nach ein paar Monaten mit Schilddrüsenhormonen absolut nichts tat, musste ich die Tabletten wieder absetzen und weitere Untersuchungen machen lassen.
Der aufgesuchte Radiologe konnte nichts an der Schilddrüse finden, und auch der Endokrinologe beurteilte meine Schildrüsenwerte als völlig normal. Allerdings waren meine Sexualhormone komplett durch den Wind. Ich hatte viel zu wenig Östrogen und Progesteron, dafür aber zu viele männliche Hormone, auch Hyperandrogenämie genannt. Da das ein Hinweis auf eine Funktionsstörung der Eierstöcke (PCOS) oder der Nebennieren (AGS) sein konnte, folgten weitere Untersuchungen. Das Abschlussgespräch mit dem Arzt ergab dann, dass meine Nebennieren zwar nicht optimal arbeiteten, aber schulmedizinisch nicht als »krank« einzustufen waren. Man hätte zwar keine PCOS-typischen Zysten gefunden, aber der unregelmäßige Zyklus und die erhöhten männlichen Hormone würden für diese Diagnose ausreichen. Dann bekam ich noch eine Überweisung zum Gynäkologen, der mir die Pille verschreiben sollte. Super Idee! Das Allerletzte, was ich wollte, war die Pille.
Der Gynäkologe schaute sich die Befunde des Endokrinologen an und sagte direkt, dass er außer einem starkem Vitamin-D-Mangel auch ein Nebennierenproblem sähe, mir die Pille aber nicht helfen, sondern nur alles überdecken würde. Mit einem Rezept für Vitamin D und der Empfehlung, mir einen anderen Endokrinologen oder einen Internisten zu suchen, der sich meiner Nebennierenproblematik widmete, verließ ich die Praxis. Am gleichen Tag begann ich mit der Einnahme der hoch dosierten Vitamin-D-Kapseln und kaufte mir mein erstes Buch zum Thema »Nebennieren«. Doch leider wurde mein Zustand immer schlimmer. Ich war todmüde, schwach, benommen, und mir war ständig schwindelig. Dieser Zustand brachte mich dann mal wieder zu meiner Hausärztin. Sie war ratlos. Jetzt sollte eine Schwindeldiagnostik klären, was mit mir los war. Aber auch Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Neurologe, Orthopäde und Augenarzt konnten keine Ursache für meinen Zustand finden. Das Vitamin D setzte ich erst mal ab und nahm hoch dosiert Magnesium. Und endlich tat sich etwas. Die enorme Schwäche, die dauerhafte Benommenheit und dieses grausame Krankheitsgefühl verschwanden. Irgendwie hatte mir das hoch dosierte Vitamin D nicht gutgetan. Ich hatte zwar immer noch genug Beschwerden, aber die waren doch sehr vorhersehbar. Ich merkte also schon morgens beim Aufstehen, ob es ein guter oder schlechter Tag werden würde. An guten Tagen konnte ich ganz normal leben, an schlechten Tagen gab es vermehrt Benommenheit, Schwindel, Kreislaufprobleme. Leider kamen neue Symptome dazu, heftige Gewichtsschwankungen, ein riesiger Blähbauch, Sehstörungen und Schwankschwindel. Erneut widmete ich mich der Nebennierenthematik.
Laut Literatur gab es neben einer schulmedizinisch anerkannten Nebenniereninsuffizienz auch eine Nebennierenschwäche, die aber von den meisten Ärzten nicht anerkannt wurde. Die Symptome passten. Also hieß es jetzt erst mal, Stress reduzieren, keinen Kaffee, keinen Alkohol, keinen Zucker und vor 23 Uhr schlafen gehen. Zu der Zeit arbeitete ich als Marketingleiterin in einer Konzertagentur, hatte also lange Arbeitszeiten, viel Stress und wenig Freizeit. Ich musste also an meiner Work-Life-Balance arbeiten. Deshalb suchte ich mir einen ruhigeren Job und stellte meine Ernährung um. Ein halbes Jahr später hatte sich immer noch nichts getan, außer dass meine Symptome immer unvorhersehbarer wurden. Immer öfter brach ich auf der Arbeit zusammen, kam zu spät ins Büro, weil ich schon morgens umgekippt war, oder musste kreislaufbedingt früher gehen. Auch die neurologischen Beschwerden häuften sich. Neben dem Schwindel, der Benommenheit und den Sehstörungen bekam ich jetzt ab und zu auch noch Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, meine Handschrift veränderte sich, mein Gedächtnis ließ nach, und ich litt an Wortfindungsstörungen.
DIE SUCHE NACHDEM GROSSEN GANZEN
Irgendwie kam bei mir das Gefühl auf, dass niemand das große Ganze wahrnahm. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Arzt, der ganzheitlich arbeitete. Der erste Termin bei einem Internisten, der sich auf ganzheitliche und orthomolekulare Medizin spezialisiert hatte, war vielversprechend, denn nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, fragte er mich sofort, ob ich schon in jungen Jahren die Pille genommen hätte. Er erklärte mir, was die Antibabypille auch langfristig im Körper anstellen konnte, gerade wenn man sie schon in der Pubertät bekommen hatte. Das war mein erster Aha-Moment. Die synthetischen Hormonersatzstoffe können die Rezeptoren über Jahre blockieren und somit die Produktion der körpereigenen Hormone beeinflussen. Außerdem kann die Pille zu diversen Vitalstoffmängeln führen, die natürlich bei einer dauerhaften Unterversorgung auch Probleme mit sich bringen.
Nach einigen Blut- und Hormontests stellte sich dann heraus, dass ich außer einem krassen Vitalstoffmangel auch noch Hormonwerte hatte wie eine Frau nach den Wechseljahren. Wow! Leider ging es mir trotz Einnahme der fehlenden Vitalstoffe und bioidentischen Hormone auch nach Monaten immer schlechter. Auch dieser Arzt konnte mir nicht wirklich helfen. Ich war am Boden zerstört, wieder war eine Hoffnung dahin, und wieder musste ich mir einen neuen Arzt suchen.
VON ARZT ZU ARZT
Die neue Ärztin war Internistin und spezialisiert auf Naturheilkunde und hormonelle Beschwerden Außer den gewohnten Blutbildern und Hormontests wurde diesmal auch ein Schädel-MRT veranlasst, um einen Tumor auszuschließen. Oha! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Ergebnis: kein Tumor. Auf der einen Seite war ich natürlich total happy, aber auf der anderen hätte ich mir fast gewünscht, sie hätten etwas gefunden. Einen Tumor hätte man wenigstens behandeln oder entfernen können. Auch diese Ärztin bescheinigte mir Hormonwerte jenseits von Gut und Böse. Die Behandlung durch den vorigen Arzt hatte meinen Hormonhaushalt noch stärker gestört. Erneut bekam ich Vitalstoffe und bioidentische Hormone. Sollte sich unter dieser Therapie nichts zum Besseren verändern, sollte ich erneut bei einem Endokrinologen vorsprechen. Leider war es dann auch so, nicht die kleinste Besserung meiner Beschwerden war in Sicht.
Mittlerweile hatte ich viel recherchiert und war dabei auf einen Hormonspezialisten in München gestoßen, bei dem ich dann einen Termin machte. Mein Zustand war mittlerweile so schlimm, dass ich wirklich am Ende meiner Kräfte war. Das sah auch meine Ärztin und schrieb mich sofort krank. Der Münchner Arzt war freundlich, hörte sich meine Story an und stellte dann im Ultraschall 15 Zysten im linken Eierstock und 16 im rechten fest. Wieder war die erste Vermutung PCOS, jedoch wollte man erst die Blutwerte abwarten.
Fünf Wochen später dann der Anruf des Facharztes. Der gute Mann war nicht nur Gynäkologe, sondern auch Endokrinologe, Internist und nebenbei auch noch Fruchtbarkeitsspezialist. Meine Erwartungen waren also sehr hoch, umso ernüchternder seine Diagnose: vermutlich wirklich PCOS. Wieder waren meine männlichen Hormone zu hoch, weshalb erneut ein ACTH-Test zum Ausschluss von Nebennierenerkrankungen sowie ein paar Blutwerte zum Ausschluss einer Insulinresistenz gemacht werden mussten. Dabei hatte ich überhaupt keine Symptome eines PCO-Syndroms. Mit der im Raum stehenden Diagnose würde sich also keine meiner Beschwerden erklären lassen.
Da ich für diese Tests und Untersuchungen nicht extra nach München fahren wollte, überwies mich meine Hausärztin dann zu einem Endokrinologen vor Ort. Da den neuen Endokrinologen der Befund des Münchner Arztes nicht interessierte, wurden alle Untersuchungen erneut veranlasst. Ein paar Wochen später waren alle Tests ausgewertet, und Endokrinologe Nummer drei klärte mich am Telefon über die Befunde auf: Nebennierenfunktion grenzwertig, aber noch okay, Schilddrüse super, Sexualhormone in Ordnung, Androgene leicht erhöht, aber nicht weiter schlimm, kein PCOS, keine Insulinresistenz. Auch dieser Endokrinologe konnte sich meine Symptome nicht erklären. Seine Lösung für mein Problem: die Pille! Welch Ironie! Natürlich sagte ich ihm, dass ich die Pille auf gar keinen Fall wieder nehmen wollte, weil ich ja vermutete, dass ich gerade wegen der Pille in diesen ganzen Schlamassel geraten war. Er bestätigte meine Vermutung, meinte dann aber, dass er mir auch nicht helfen könne, wenn ich die Pille nicht nehmen wolle. Bitte??? Eigentlich war mir seine Meinung gar nicht wichtig, denn ich brauchte die Testergebnisse ja nur, um sie nach München zu schicken. Das Feedback des Münchner Profis war leider sehr ernüchternd, denn auch er empfahl mir als einzige Lösung die Pille: »Es mag ja sein, dass Sie Ihre Beschwerden durch die frühe Einnahme der Pille bekommen haben, aber Sie werden sie ohne Pille auch nicht wieder los. Offensichtlich schafft es Ihr Körper nicht, eigene Hormone zu bilden, und das macht Probleme«.
Na super!
Als ich an dem Punkt angelangt war, hatte ich die Schnauze wirklich gestrichen voll und setzte alles ab, was ich an Mitteln nahm. Ich wollte unbedingt erst selbst verstehen, was in meinem Körper die letzten Jahre passiert war und die Zusammenhänge begreifen, bevor ich mich weiteren wirkungslosen Behandlungen unterzog. Da ich schon einige Wochen krankgeschrieben war, hatte ich Zeit, mich einzulesen. Viele Bücher zogen bei mir ein, sehr viele. Langsam aber sicher begann ich, die ganzen Zusammenhänge zu verstehen. Mir wurde langsam klar, was ich meinem Körper mit der frühen Einnahme der Pille angetan hatte und warum er nach dem Absetzen absolut nicht mehr wusste, welche Hormone er wann bilden sollte.
Als ich dann noch in einigen Gesundheitsforen und Facebook-Gruppen las, dass es unglaublich viele Frauen mit ähnlichen Beschwerden gab, die alle die Pille genommen hatten, aber die Zusammenhänge nicht verstanden, hatte ich das große Bedürfnis, mein neu angeeignetes Wissen zu teilen. Das war der Zeitraum, in dem der Blog »Generation Pille« entstand. Wenn ich so viele verschiedene Bücher lesen musste, um an diese Infos zu kommen, dann fehlten diese Informationen bestimmt auch anderen Frauen.
Eines der Bücher brachte mich dann zu einer Heilpraktikerin. Allerdings sollte ich auch mit ihr keine guten Erfahrungen machen, denn es gab eben auch schwarze Schafe unter den Heilpraktikern. Ein knappes Jahr überteuerte. leider kaum wirkungsvolle Therapien und leere Versprechen später meldete sie sich einfach nicht mehr. Allerdings hatte die ganze Sache auch etwas Gutes, da ich durch sie auf neue Informationen gestoßen war. Ich lernte einiges über Leber, Darm und Nebennieren und die Wirkung der Pille auf diese Organe sowie deren Bedeutung für die Gesundheit. Langsam machte also alles Sinn.
ENDLICH HOFFNUNG
Endlich hatte ich den Code geknackt. Jetzt musste ich das alles nur noch in Ordnung bringen. Mit meinem neu angeeigneten Wissen machte ich mich auf die Suche nach der perfekten Heilpraktikerin für meine Bedürfnisse. Lustigerweise fand ich sie, als ich gerade für einen Blogbeitrag recherchierte. Sie hatte eine Praxis für Frauenheilkunde und einen dazugehörigen Blog, auf dem sie sich durchaus kritisch über die Pille äußerte. Tatsächlich war sie die Erste, die auch über die dadurch fehlenden Vitalstoffe, Probleme mit Darm, Leber und Schilddrüse schrieb. Das war meine Frau! Man hätte es Schicksal nennen können, dass ihre Praxis in meiner Nähe war. Mit ihrer Hilfe brachte ich meinen Darm, meine Leber und meinen Vitalstoffhaushalt wieder in Ordnung. Innerhalb der ersten vier Monate hatte ich einen Bilderbuchzyklus, die Hormontests zeigten wieder gute Werte. Keine Spur mehr von Schilddrüsenüberfunktion, PCOS, Nebennierenschwäche oder postmenopausalen Hormonwerten, und auch die meisten Beschwerden verabschiedeten sich. Nach dieser Erfahrung und allem, was ich in dieser Zeit erlebt, aber vor allem gelernt hatte, war ich wie angefixt von der menschlichen Gesundheit. Ich kündigte meinen Job, machte mich mit dem Blog selbstständig und absolvierte eine Ausbildung nach der anderen, um mein Wissen noch weiter auszubauen.
RESÜMEE
All das liegt jetzt schon viele Jahre zurück. Im Nachhinein gesehen muss ich sagen, dass die Pille zwar für ein riesiges Durcheinander sorgen kann, dies aber mit der richtigen Herangehensweise zu handhaben ist. Hätte ich all dieses Wissen schon direkt nach dem Absetzen gehabt, wäre mir einiges erspart geblieben. Wichtig ist vor allem, dass man den Körper ganzheitlich betrachtet, um ihm richtig helfen zu können. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass man den Körper auch weiterhin gut behandelt, damit er nicht wieder in eine Schieflage gerät. Wenn zu viel Stress, zu wenig Schlaf, ungesunde Ernährung und andere schlechte Angewohnheiten zusammenkommen, kann er erneut mit Beschwerden reagieren. Das weibliche Hormonsystem ist eben sehr empfindlich und zeigt uns schnell, wenn wir nicht auf uns aufpassen.
Heute beschäftige ich mich ausschließlich mit den verschiedenen Aspekten, die über Krankheit oder Gesundheit entscheiden, und auch, wenn die Pille keinesfalls gesundheitsfördernd ist, spielen doch auch viele weitere Faktoren eine Rolle.
Letztendlich kann ich sagen, dass mich meine lange Krankengeschichte zu einem großartigen neuen Berufsfeld geführt hat. Auch wenn das wirklich keine schöne Zeit gewesen war, so hat doch genau diese Erfahrung mich erst dazu gebracht, genau das zu tun, was ich jetzt tue. Und es gibt noch so viel zu entdecken und zu lernen.
Nathalie, 25 Jahre: Thrombose und Schlaganfall mit 21
Schon als junges Mädchen hatte ich Probleme mit sehr schmerzhaften Zysten. Diese Zysten können im Laufe eines Monatszyklus entstehen, verschwinden abe...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einleitung
  6. Die Geschichte der Pille
  7. Die Probleme auf den Punkt gebracht
  8. Besser spät als nie: Alles, was du wissen musst!
  9. Die Wirkweise der Pille
  10. Bei Risiken und Nebenwirkungen …
  11. Was dir keiner über die Pille erzählt …
  12. Gynäkologen und ihre Liebe zur Antibabypille
  13. Story time – Was Frauen berichten
  14. Keine Sicherheit ohne Hormone?
  15. Von Männern, Frauen und Verantwortung
  16. Links und Buchmpfhlungen
  17. Danksagung
  18. Anmerkungen