Psychologie der Furcht! Ängste verstehen & überwinden
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Psychologie der Furcht! Ängste verstehen & überwinden

Anti-Stress Strategie & Krisen als Chance, Panikattacken & Depressionen besiegen durch Resilienz & emotionale Intelligenz

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Psychologie der Furcht! Ängste verstehen & überwinden

Anti-Stress Strategie & Krisen als Chance, Panikattacken & Depressionen besiegen durch Resilienz & emotionale Intelligenz

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Über dieses Buch

Mit der 5. überarbeiteten und verbesserten Auflage, herausgegeben von einem staatlich geförderten und an EU-Programmen beteiligten Verlag, Partner des Bundesbildungsministeriums, erhalten Sie das geballte Fachwissen renommierter Autoren (Übersicht in der Buchvorschau) und umfangreiche Addons sowie individuelle Beratung. Gleichzeitig tun Sie Gutes und unterstützen nachhaltige Projekte. Denn Ängste, Depressionen und Panikattacken haben viele Menschen fest im Griff. Und es ist nicht leicht, sich aus den Klauen der Furcht zu befreien. Dabei werden die Ängste nicht nur von plötzlich auftretenden Veränderungen und Krisen oder der medialen Reizüberflutung ausgelöst, Angststörungen sind für viele fester Bestandteil des Alltags und haben oft tieferliegende Ursachen. Entscheidend ist es daher, sich in ungewohnten und scheinbar gefährlichen Situationen eben nicht in der Panik zu verlieren, sondern vielmehr die Ursachen für die eigenen Ängste zu kennen und etwas dagegen zu tun. Resilienzübungen, Meditation und Atem- und Mentaltechniken können helfen, Gefahren und Risiken realistisch einzuschätzen, Situationen sachlich zu bewerten und adäquat zu reagieren. Mit seinem Konzept "Infos nach Wunsch" war der Verlag nicht nur an einem EU-geförderten Programm beteiligt, sondern wurde auch mit dem Global Business Award als Publisher of the Year ausgezeichnet. Daher tun Sie mit dem Kauf des Buches auch Gutes: Der Verlag engagiert sich finanziell und mit persönlichem Einsatz in gesellschaftlich relevanten Projekten wie Baumpflanz-Aktionen, der Stiftung von Stipendien, nachhaltige Wohnformen und viele weitere innovative Ideen. Das Ziel, Ihnen die bestmöglichen Inhalte zu Themen wie Karriere, Finanzen, Management, Recruiting oder Psychologie zu bieten, geht dabei weit über die statische Natur traditioneller Bücher hinaus: Das interaktive Buch vermittelt Ihnen nicht nur Fachwissen, sondern ermöglichen es auch, individuelle Fragen zu stellen und sich persönlich beraten zu lassen. Dazu finden Sie in jedem Buch ausführliche Erläuterungen und Anwendungsbeispiele, die Ihnen das erfolgreiche Benutzen der für Buchkäufer kostenlosen Beratung erleichtern. Sie können darüber hinaus eKurse herunterladen, mit Workbooks arbeiten oder sich mit einer aktiven Community austauschen. So erhalten Sie wertvolle Ressourcen, die Ihr Wissen steigern, die Kreativität anregen, Ihre persönlichen wie beruflichen Ziele erreichbar und Erfolge erlebbar machen. Und mehr noch: Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, Ihre Reise zu persönlichem Wachstum und Erfolg noch unvergesslicher zu machen. Denn wir wissen, dass wahre Veränderung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern vor allem durch persönliches Erleben und Anwenden. Deshalb haben wir passend zu jedem Buch für Sie besondere Erfolgs-Erlebnisse kreiert. Dabei gehen Fachwissen und technische Innovation Hand in Hand, denn wir nehmen die Verantwortung, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu liefern sowie das Vertrauen, das Sie in uns setzen, sehr ernst. Daher sind alle Texte von Experten Ihres Fachs geschrieben. lediglich zur besseren Auffindbarkeit von Informationen auf greifen wir auf KI-gestützte Datenanalyse zurück, die Sie bei Ihrer Suche nach Wissen unterstützt. Verlegerin und Herausgeberin Simone Janson ist zudem Bestseller-Autorin sowie eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index, außerdem war sie Kolumnistin und Autorin renommierter Medien wie WELT, Wirtschaftswoche oder ZEIT - mehr zu ihr u.a. in Wikipedia.

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Information

Jahr
2024
ISBN
9783965963443

BIO | Depressionen Angst Soziale Probleme: So entsteht eine emotionale Abwärtsspirale
// Von Sarah Peters


Jeder Mensch kann schnell und unvorbereitet von Schicksalsschlägen getroffen werden. Daraus kann schnell eine emotionale Abwärtsspirale entstehen.

Normales Leben – was ist das?

Mein Leben verlief zunächst recht »normal«: Mama, Papa, jüngerer Bruder, das nette Einfamilienhaus in einer gepflegten Siedlung, in der die Kinder draußen vor den Häusern auf der Straße spielten. Meine Eltern bekamen mich kurz nach der Ausbildung, sprich: recht jung. Es folgte der Hausbau. Das klassische Familienkonzept, das sie selbst zu Hause vorgelebt bekommen hatten. Ob sie jemals miteinander glücklich waren? Ich weiß es nicht. Ob wir als Familie jemals glücklich waren? Ich weiß es nicht. Meine Mutter, die anfangs eigentlich einen anderen Mann in ihrem Herzen hatte, mein Vater, der früh spürte, dass sie nicht die »Richtige« für ihn war. Und dann kam ich!
Meine Eltern arrangierten sich mit der Situation, kauften das Grundstück in der schönen Einfamilienhaussiedlung, bauten das Haus. Wir lebten Familie. Der Vater, der das Geld verdient, und die Mutter, die sich zu Hause um den Haushalt und die Kinder kümmert – das war die Idee. Nur war die Mutterrolle nicht die Rolle, die meine Mutter erfüllte, das Familienmodell nicht das Modell, das sie glücklich machte. Deshalb suchte sie für mich einen Kindergartenplatz mit Ganztagsbetreuung. Das hieß: Um 7:30 Uhr sammelte mich der Kindergartenbus zu Hause auf, um 17 Uhr lieferte er mich wieder ab. Praktisch.

Wenn Zuwendung fehlt

Aber das Gefühl, nach einem Tag im Kindergarten aufgeregt mit roten Wangen und zerzausten Haaren nach draußen zu rennen, wo Mama wartet, die mich in den Arm nimmt und sich auf dem Heimweg die Erlebnisse des Tages anhört, das lernte ich nicht kennen. Als ich vier Jahre alt war, wurde mein Bruder geboren. Er komplementierte nach außen hin das schöne Familienbild. Großer Garten, die Beete hübsch gemacht, die Hecke gestutzt. Tolle Familienurlaube, nette Familienfeste. Man muss ja zeigen, was man hat … Nach außen hin machten wir bestimmt einen glücklichen Eindruck. Ja, das Außen, das, was andere über sie – über uns – denken, war meiner Mutter immer recht wichtig. Stets darauf bedacht, was andere denken könnten.
So war das auch, wenn sie mich nachmittags mit zu Kaffee und Kuchen zu ihren Freundinnen nahm. Auf der Rückfahrt zählte sie mir jedes Mal auf, wo ich mich nicht »passend« verhalten hätte. Ich hätte zu wenig mit den anderen Kindern gespielt, den Erwachsenen am Rockzipfel gehangen und zu viel Kuchen gegessen, sei zu gierig gewesen, hätte nicht gerade gesessen, sei zu vorlaut gewesen und nicht dankbar genug. Sie würde sich für mich schämen. Wieder und wieder musste ich mir diese Vorwürfe auf den Fahrten nach Hause anhören. Ich fürchtete sie, wusste, sobald der Motor startete, würde sie damit anfangen und so schnell auch nicht verstummen. Die Kinder ihrer Freundinnen waren dagegen immer ganz besonders toll.

Was andere denken könnten – wenn die Angst wichtiger ist als die eigenen Gefühle

Genau dieses Was-andere-von-mir-denken-Könnten, gepaart mit der Angst, negativ bewertet zu werden, wird später noch eine ganz zentrale Bedeutung in meinem Leben spielen. Mit der Geburt meines Bruders wuchs die Überforderung meiner Mutter. Plötzlich waren da zwei Kinder. Zwei Kinder, für die fehlten ihr einfach die Nerven. So lief ich irgendwie nebenher, wurde nicht wirklich gesehen, es hieß: »Sarah, die macht das schon, ihr Bruder ist ja noch so klein.« Ja, ich machte es schon. Ich lernte, Sachen zu tun, die in meinem Alter nicht üblich waren, und ich lernte, sie besonders gut zu machen, um gesehen zu werden, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich übernahm, weil das funktionierte, immer mehr Aufgaben, immer mehr Verantwortung, und wurde sehr früh sehr eigenständig. Zu früh. So bekam ich Lob, Zuwendung und Liebe – die Liebe, die ich so vermisste. Ich verknüpfte Liebe mit Leistung und mit Perfektion. Passte immer häufiger auf meinen Bruder auf, während meine Mutter unterwegs war. Sie suchte ständig nach Möglichkeiten, in denen sie einfach nur eine junge Frau sein konnte. Ob sie nun mit Freundinnen ausging, auf Schönheitsfarmen fuhr oder mit dem Kegelklub unterwegs war – sie fand genügend Gründe, nicht zu Hause sein zu müssen.

Neid, Missgunst, Eifersucht als vorherrschende Emotion

Die Konsequenz: Ich war sehr weit für mein Alter und hatte kein Interesse an Gleichaltrigen. Auch deshalb, weil ich im Kontakt mit anderen Kindern zunehmend die Gefühle empfand, die ich bereits von zu Hause kannte und die mit meiner Geschwisterrolle zu tun hatten. Missgunst, Neid, vielleicht sogar Eifersucht auf andere Kinder. Ich wollte auch unter ihnen die Beste sein. Wann immer ich mit Gleichaltrigen zusammen war, bedeutete es für mich, in einem Wettbewerb zu sein. Andere Kinder merkten das, wollten nicht mit mir spielen. Sie mieden mich. Mein Gefühl der Andersartigkeit, des Ausgegrenzt-Werdens, des Nicht-gut-genug-Seins verstärkte sich. Ich, der Fremdkörper, der Fremdkörper, der nirgendwo reinpasst?
Für Gleichaltrige zu alt, für Erwachsene zu jung. Dieses Empfinden, dass irgendetwas anders an mir ist, die Unsicherheit, die ich unter Menschen spürte, das Gefühl, nicht dazu zu gehören, nirgends richtig reinzupassen, aber auch nicht reingehören zu wollen – all das wird sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen, ähnlich wie die Tatsache, Sachen nicht nur gut machen zu wollen, sondern möglichst perfekt, um gesehen zu werden. Um Anerkennung und Liebe zu bekommen. Ich empfand meine Mutter als emotional abwesend, spürte ihre Unzufriedenheit. Vielleicht war das der Grund, warum ich nie eine Bindung zu ihr aufgebaut habe?

Auf der Suche nach Herzlichkeit

Mit sieben Jahren backte ich ihr zum Muttertag meinen ersten Kuchen, mit einer Backmischung, aber immerhin. Ich war so stolz und gestaltete den kleinen runden Fernsehbeistelltisch kurzerhand zum Geschenketisch um. Ich schmückte ihn mit einer bunten Decke, massig rosa Streuglitzer und Schokoherzen. Ich hatte alles ganz genau geplant. Auf diesen wundervoll geschmückten Tisch stellte ich meinen Kuchen und Geschenke: Ich hatte ihr viele Bilder gemalt und Mandalas gebastelt. Ganz aufgeregt stand ich an diesem Sonntagmorgen davor und freute mich auf ihre glänzenden Augen. Sie betrat den Raum und reagierte völlig nüchtern.
Sie gab sich zwar Mühe, Freude zu zeigen, aber es fühlte sich nicht ehrlich an. Ich spürte einfach keine Wärme, keine glücklichen Muttergefühle und keine Herzlichkeit – die glänzenden Augen vermisste ich sowieso. Ich hatte auch den Frühstückstisch gedeckt, und beim anschließenden gemeinsamen Essen nahm sie nur eine kleine Gabel von meinem Kuchen. »Schmeckt er dir nicht?«, fragte ich. »Doch, doch Mäuschen. Aber er ist schon eine echte Kalorienbombe.« Den restlichen Kuchen aß ich in den nächsten Tagen selbst. Die vielen Bilder, die ich ihr gemalt hatte, klebte sie nicht wie andere Mütter an den Kühlschrank oder rahmte sie ein, ich fand sie später im Papierkorb. Oder sie verwahrte sie in einer Kiste auf dem Speicher.

Auch Helden können vom Sockel fallen

Ich orientierte mich daher zunehmend an meinen Vater. Er war zwar nicht oft zu Hause, arbeitete viel, aber die Zeit, in der er da war, genoss ich in vollen Zügen. An den Wochenenden begleitete ich ihn zu geschäftlichen Terminen. Wie eine Prinzessin saß ich auf dem Beifahrersitz neben ihm im Cabrio oder unternahm mit ihm eine Motorradtour. Manchmal gingen wir auch einfach nur ein Eis essen oder auf den Rummel. Ich war so glücklich! Ich, das Papa-Kind. Papa war mein Held. Da wusste ich noch nicht, dass sich das sehr bald ändern würde. Dass auch Helden vom Sockel stürzen können.
So lebten wir also. Zusammen und irgendwie aneinander vorbei. Trost und aufmunternde Worte bei einem aufgeschlagenen Knie? Nähe und Umarmungen beim ersten Liebeskummer? Gemeinsames Rumalbern, sich gegenseitig vom Tag erzählen? Ich habe keine einzige Kindheitserinnerung, in der wir gemeinsam um einen Tisch sitzen und zusammen malen oder mir jemand etwas vorliest. Gefühle wie Nähe und Geborgenheit lernte ich nicht kennen. Perfektion und Leistung spielten auch in Bezug auf das Aussehen und das Gewicht eine große Rolle. Mit meiner Einschulung, also so mit sechs Jahren, begann ich zuzunehmen. Ich war zunächst kein dickes Kind, sondern hatte lediglich ein bisschen Babyspeck. Meine Mutter war gertenschlank, mein Vater hatte schon immer mit seinem Gewicht zu kämpfen gehabt – das wollte er mir ersparen. So erklärte er Abnehmen zu einem Gemeinschaftsprojekt von Vater und Tochter.

Emotionales Essen und Jo-Jo-Effekt

An einem Freitagabend – das war immer unser Fernsehabend, mein absolutes Highlight in der Woche – saßen wir zu zweit am Küchentisch und mein Vater erklärte mir, er habe sich etwas überlegt. »Heute Abend hauen wir noch mal so richtig rein, ab morgen machen wir dann eine Diät.« Mein Vater, der Süßigkeiten liebte, brauchte für seine Diätphasen einen partner in crime, einen Komplizen, und der war also ich. Sein Plan: Am Wochenende geht’s auf die Waage, und sobald ich zwei Kilo los bin, darf ich mir was wünschen. Ich hatte zwar absolut keine Lust, mit ihm zu joggen oder ihn auf dem Fahrrad zu begleiten, wenn er joggte, aber ich zog mit, das war schließlich unser Projekt, zumal ich auch keine andere Wahl hatte …
Zum Glück hielt mein Vater die Diäten nie auf Dauer durch, und jede Pause war eine Erlösung für mich. Bis die nächste Abnehmphase kam und es von vorne losging. Die Folge? Klar, der Jo-Jo-Effekt. Durch die ständige Kontrolle und die ewigen Verbote übten Süßigkeiten einen großen Reiz auf mich aus; ich naschte heimlich. Letztendlich wurde ich mit jeder Diät übergewichtiger. Essen, Übergewicht, Abnehmen, Zunehmen – all das wird von diesem Zeitpunkt an eine weitere zentrale Rolle in meinem Leben spielen. In der Schule wurde ich ebenfalls nie wirklich Teil der Gemeinschaft, ich tat mich schwer damit, feste Beziehungen aufzubauen. Mobbing? Gehörte vielleicht dazu. Ich hatte eine fürchterliche Jungsfrisur, mit der ich rumrennen musste, dazu wurde ich immer übergewichtiger. Beliebt war ich nicht. Ich war die, die im Sport bei Gruppenaufteilungen jedes Mal zuletzt aufgerufen wurde. Über die gelästert wurde. Mit der sich auf der Klassenfahrt keiner gern das Zimmer teilte.

Plötzlich Scheidungskind

Dann trennten sich meine Eltern. Ich bekam mehr und mehr mit, wie für meinen Vater eine Welt zusammenbrach, wie er litt. Aus der Traum von Haus, Kindern und Hund, von der heilen Familie! So hatte er sich das nicht vorgestellt. Irgendwann zog er aus. Für ein paar Monate lebten wir zu dritt in dem Haus, meine Mutter, mein Bruder und ich. Meine Mutter war völlig überfordert mit dem Haus, in dem wir vorher Familie gespielt hatten, mit den Erinnerungen und ihren zwei Kindern, um die sie sich kümmern sollte.
Unser Verhältnis war unterkühlt. Sie glänzte durch emotionale Abwesenheit und war auch physisch so oft wie möglich unterwegs – eigentlich nur noch. Es war sogar so, als ich mit einer vereiterten OP-Wunde und 40 Grad Fieber auf unserer schönen Ledercouch im Wohnzimmer vor dem Fernseher lag. Wenige Tage zuvor waren mir ambulant alle vier Weisheitszähne gezogen worden. Meine Mutter hatte mich morgens zum Zahnarzt gefahren und mich im Anschluss wieder abgeholt. Suppe, Tee und Trost gab es im Anschluss nicht.

Wenn die Fürsorge fehlt

Meine Mutter war nun mal keine Mutter, die Hühnersuppe kocht. Ich spürte, wie die Wunde links oben mehr und mehr schmerzte, heiß wurde und anfing zu pochen. Es war ein Freitag, und zum Abend hin wurde es immer schlimmer. »Mäuschen, das ist nicht so schlimm«, sagte sie. »Du gehst am Montag zum Zahnarzt, ich bin gleich verabredet.« Sie ließ mich allein und ging an diesem Abend feiern.
Mein Vater rief an und erkundigte sich, wie es mir ging, ich erzählte ihm von meinen starken Schmerzen und dem Fieber. Er kam sofort vorbei und fuhr mit mir zum Notdienst – die Wunde hatte sich stark entzündet und musste aufgeschnitten werden. Letztendlich funktionierte dieses Konzept für uns alle nicht, und so einigten sich meine Eltern darauf, dass mein Bruder und ich bei meinem Vater leben sollten. Daraufhin zog meine Mutter aus. Das Sorgerecht gab sie gleich mit ab, so konnte sie endlich ihr Leben leben. Lebte von da an ihr glückliches Single-Leben.

Die neue Stiefmutter: Wie Cinderella

Die neue Frau meines Vaters und ich, wir beide machten uns das Leben richtig schwer. Ich hatte das Gefühl, dass sie die Nummer eins für meinen Vater sein wol...

Inhaltsverzeichnis

  1. Impressum
  2. Einleitung: So unterstützt Sie dieses Buch
  3. Pessimismus und Angst vor Verändung: Grusel-Storys als Ausrede // Von Tom Diesbrock
  4. 5 Tipps gegen Angst im Verkauf: Das Tabu für Unternehmer brechen // Von Oliver Schumacher
  5. Change-Management in Unternehmen: Ängste & Widerstände überwinden // Von Bertold Raschkowski
  6. Innere Kritiker Blockaden und Ängste lösen: Welches Etikett haben Sie? // Von Claudia Hupprich
  7. Umgang mit Feedback und Kritik: Angriff auf die Persönlichkeit // Von Chris Wolf, Heinz Jiranek
  8. Ängste und Leistungsdruck: Wie entsteht unser Stress? // Von Simone Janson
  9. BIO | Depressionen Angst Soziale Probleme: So entsteht eine emotionale Abwärtsspirale // Von Sarah Peters
  10. Teamwork Zeitmanagement Risikoanalyse: Angst überwinden macht produktiv // Von Simone Janson
  11. Kognitive Verhaltenstherapie gegen Depressionen Selbstsabotage und Ängste // Von Simon Rego & Sarah Fader
  12. Lebensfreude wiederfinden, Depression und Ängste loswerden: 4 X 4 Tipps zur Selbsthilfe mit Gedankenkraft // Von Rolf Merkle
  13. Schlusswort
  14. Autoren-Übersicht
  15. Über den Verlag Best of HR - Berufebilder.de®
  16. Hinweise zur Übersetzung