Gamedesign und Spieleentwicklung für Dummies
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Gamedesign und Spieleentwicklung für Dummies

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Gamedesign und Spieleentwicklung für Dummies

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Über dieses Buch

Sie wollten schon immer Ihre eigene Spielidee umsetzen? Gamedesign ist Ihr Traumberuf? Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie eigenen Spielcharakteren Leben einhauchen und Spieler mit originellen Spielregeln lange begeistern. Das ganze Buch ist als Lernkampagne mit zahlreichen Questen und Boss Challenges organisiert: Sie lesen, lernen und üben spielend in der Charakterklasse "Gamedesigner" und erhalten Erfahrungspunkte und Belohnungen. Nutzen Sie die Liste der zu erlernenden Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Übungen, um selbstbestimmt mit Spaß zu lernen.

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Information

Verlag
Wiley-VCH
Jahr
2021
ISBN
9783527829064
Teil II

Wie ein Gamedesigner sehen und denken lernen

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Kapitel 3

Regeln erkennen lernen

IN DIESEM KAPITEL
  • Was sind Spielregeln?
  • Und warum gibt es sie?
  • Einstiegsbeispiele. Schere, Stein, Papier & Co.
  • Boss Challenge – Sie entwickeln Ihre erste eigene Spieleidee
Sobald Sie dieses Kapitel lesen, sind Sie für die normale Spielewelt »verloren«! Sie erkennen den Sinn und Nutzen vieler Regeln, die Sie bisher als Spieler befolgt, aber nicht zwingend bewusst wahrgenommen haben. Mit dem Erkennen von Regeln ist es wie mit der Frage »Hörst du auch den Vogel im Hof so schön singen?«, denn ab diesem Zeitpunkt können Sie die Vögel und das Hintergrundwissen über die Spielregeln nicht mehr ausblenden. Ich habe Sie gewarnt und wünsche Ihnen viel Freude mit der neuen Wahrnehmungsfähigkeit von Spielregeln.
Aus Spielersicht sind die Spielregeln das Stück Papier, das mit den Spielen geliefert wird. Für Gamedesigner sind Spielregeln die Sprache, um die eigene Spielvision zu transportieren. Über alle Regel(unge)n steuern Sie das Spielerlebnis der Spieler. Dabei ist wichtig, dass Sie als Gamedesigner den Unterschied zwischen einer Regel und einer Regelung erkennen: Die Spieler halten sich an Regeln, die Sie zur Regelung eines gewünschten Erlebnisses oder Gefühls nutzen. Anders formuliert sind Regeln für Sie ein Werkzeug, um Ihre Ziele zu erreichen.
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Spielregeln sind …
  • die Spielanleitung in Papierform oder digital (Spielersicht).
  • Transportmittel für Ihre Spielvision.
  • Werkzeuge zur Steuerung des Spielerlebnisses.

Was können Spielregeln alles definieren?

Da Sie voraussichtlich bisher nur die Spielersicht kannten, wird es Sie auf den nächsten Seiten überraschen, wie stark sich Ihre Wahrnehmung von Spielregeln verändern wird, wenn Sie erfahren, wie umfassend sich diese auf das gesamte Spielerlebnis auswirken können. Spielregeln definieren nämlich im Ideal nicht nur eine Handvoll Spielaktionen, sondern weit mehr.

Spielregeln definieren, was zum Spiel gehört

Wenn Spieler zusammen ein Spiel spielen, dann müssen sie wissen, welche Geräte (Spielmaterial), Personen mit bestimmten Rollen, Kleidung oder Räumlichkeiten sie benötigen. Beim Sport sind Schiedsrichter, Spielfeldgröße und im Normalfall eine Uhr wichtige Voraussetzungen.
  • Welches Spielmaterial?
  • Welche Rollen?
  • Welche Kleidung?
  • Wo wird gespielt?
Und genau hier können Sie als Gamedesigner gleich in die erste Designfalle tappen. Wenn Sie die erforderlichen Eigenschaften der Uhr nicht genau definieren, dann könnten Spieler beziehungsweise das Organisationsteam Ihres Rennsportspiels die Zeitmessung eines Autorennens, bei dem es um tausendstel Sekunden geht, mit einer Handstoppuhr mit Sekundenzeiger durchführen, anstatt mit einem lasergestützten Präzisionsmessverfahren direkt an der Ziellinie.
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Dies scheint auf den ersten Blick ein schlechtes Beispiel zu sein, da es doch vollkommen logisch ist, dass eine Handstoppuhr mit Sekundenzeiger nicht ausreicht, um den Sieger zu bestimmen. Aber ist es wirklich für jeden Beteiligten ebenso logisch? Was passiert mit Ihrem Spiel, wenn Ihre Regel derart missinterpretiert wird? Geht das Spiel »kaputt«? Wie verändert sich das Spielerlebnis? Kann man Ihnen vorwerfen, dass Sie ein schlechtes Spiel entworfen haben?
Ihre beiden Aufgaben als Gamedesigner sind an dieser Stelle zum einen, herauszufinden, was zwingend für Ihr Spiel erforderlich ist, und zum anderen, wie Sie diese Anforderungen den Spielern und denen, die das Spiel produzieren, mitteilen.
Spielregeln schreiben lernen Sie am schnellsten, indem Sie Ihre Spielregeln Spielern in die Hand drücken und still beobachten, wie sie das Spiel spielen. Wichtig dabei ist, dass Sie wirklich kein Wort zum Spiel sagen und die Spieler stoisch bitten, das Spiel so zu spielen, wie sie die Regeln verstehen. Wenn Sie diese Übung mehrmals wiederholen, dann übernehmen Sie zunehmend die Sichtweise von Gamedesignern auf Regeln, und Sie werden Spiele nie wieder »normal« spielen können, weil Sie nicht mehr nur die Auswirkungen, sondern auch die Funktionen von Regeln zu erkennen beginnen.
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Verlassen Sie sich beim Formulieren von Regeln nicht auf den »gesunden Menschenverstand« aller Lesenden. Sie können nicht kontrollieren, wie Ihre Regeln interpretiert werden. Bemühen Sie sich darum, Regelungenauigkeiten oder Regellücken zu vermeiden, damit die Spieler Ihre Regeln garantiert richtig verstehen.

Regellücken finden

Regellücken finden Sie, indem Sie jede mögliche Spielsituation durchspielen und sich die Frage stellen »Und was könnte an dieser Stelle als Nächstes passieren?« Wird eine der möglichen Situationen nicht in den Regeln abgedeckt, dann haben Sie erfolgreich eine Regellücke entdeckt. Gratulation!
Je komplexer das Spiel ist, umso schwieriger wird es, alle möglichen Spielsituationen zu überblicken. Orientieren Sie sich wie Ariadne an ihrem Faden, beginnen Sie mit der ersten möglichen Spieleraktion und zeichnen Sie die möglichen daraus resultierenden Spielsituationen auf. Danach prüfen Sie die erste dieser Spielsituationen auf die wiederum daraus entstehenden Spielsituationen und so weiter. So können Sie sich durch Ihr komplettes Spiel »durchhangeln«, ohne dabei Regellücken zu übersehen.
Hier sehen Sie den Prozess der Regellückensuche Schritt für Schritt:
  1. Womit fängt das Spiel an?
  2. Steht in den Regeln, wer welche Spielaktionen ausführen darf?
  3. Steht in den Regeln, welche Spielsituationen oder welche Ergebnisse daraus resultieren?
  4. Prüfen Sie für die erste dieser Spielsituationen: Steht in den Regeln, wer welche Spielaktionen ausführen darf?
  5. Prüfen Sie für die erste dieser Spielsituationen: Steht in den Regeln, welche Spielsituationen oder welche Ergebnisse daraus resultieren?
  6. Prüfen Sie auf diese Weise alle Spielsituationen, die aus der ersten Aktion resultieren.
  7. Prüfen Sie danach auf diese Weise alle Spielsituationen der zweiten Ebene, die aus den geprüften Spielsituationen entstanden sind.
  8. Und danach prüfen Sie eventuelle weitere Spielsituationsebenen, bis die Spieleraktionen im Kreis zu tieferen Ebenen beziehungsweise zu bereits geprüften Spielmechaniken zurückführen.
Auf diese Weise hangeln Sie sich durch alle möglichen Spielsituationen systematisch durch und sollten theoretisch keine Regellücke übersehen können, weil alle Spielsituationen von mindestens einer anderen Spielaktion aktiviert werden. Bleiben am Ende Spielsituationen übrig, die Sie nicht geprüft haben, dann steht nirgends in den Regeln, welche Aktionen diese Spielsituation herbeiführen, das bedeutet, diese Spielsituation hat aktuell nichts mit dem Spiel zu tun und ist verwaist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelblatt
  3. Impressum
  4. Über den Autor
  5. Vorwort
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. Einführung
  8. Teil I: Vorbereitungen für Ihre Buchqueste
  9. Teil II: Wie ein Gamedesigner sehen und denken lernen
  10. Teil III: Die Spieleidee verpacken und abrunden
  11. Teil IV: Die Spieleidee kommunizieren
  12. Teil V: Der-Top-Ten-Teil
  13. Anhang A: Lösungshilfen zu einigen Buchquesten
  14. Anhang B: Wie analysiert man Spiele?
  15. Stichwortverzeichnis
  16. End User License Agreement