- 245 Seiten
- German
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Über dieses Buch
In der Kultur versteht sich nichts von selbst. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, Praktiken und Kenntnisse, die eine Kultur konstituieren und bewahren, sind keine natürlichen und selbstverständlichen Vermögen, sondern sie sind historisch geworden und auf technische Weise verfasst. Der Begriff 'Kulturtechnik' rückt diese technischen Gesichtspunkte an einer Kultur in den Vordergrund und lenkt die Aufmerksamkeit auf ihren materiellen Bedingungen und Voraussetzungen. Die historische Ausrichtung der hier versammelten zehn Versuche ist durch die Epoche des Barock selbst angeleitet, in der die Kulturtechniken eine zentrale Rolle spielen: Kulturtechniken sind wesentlich an der Produktion eines Personals beteiligt, das herrschen und regieren kann; sie prägen die Beziehungen zwischen Herrschern und Untertanen; sie sind die Grundlage des höfischen Zeremoniells und regeln die zwischenstaatliche Kommunikation. Vor diesem Hintergrund unternehmen die zehn Versuche exemplarische Analysen, die ihr Augenmerk auf spezifische Akteure wie den Fürsten, Höfling oder Diener, auf spezifische Praktiken wie die Universitätsvorlesung, Briefkommunikation oder das Stimmen von Musikinstrumenten, oder auf spezifische Orte wie die Kunstsammlung richten.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Tobias Nanz, Armin Schäfer: Einleitung
- Markus Krajewski: Die Indirekten Fürstendiener im Barock
- Tobias Nanz: Techniken des Regierens. Zur Funktion einer barocken Zeremonialscheibe
- Armin Schäfer: Wer verübt die Rache? Eine Handlungskette in Andreas Gryphius’ Trauerspiel Leo Armenius
- Niels Werber: Dramen der Mittelbarkeit. Überlegungen zu Schillers Medientheorie
- Gottfried Liedl: Die Politik des Harems
- Burkhardt Wolf: Die Konstruktion des Staatsschiffs. Kulturtechniken barocker Seenahme
- Leander Scholz: „Vier Augen sehen mehr als zwei“. Christian Thomasius und die politische Klugheitslehre
- Eva Kernbauer: Gesten der Vernunft. Das Kunstpublikum als Wertinstanz
- Karin Harrasser: Musicalische Paradoxal-Discourse, oder: Gute Temperaturen für glückliche Ohren
- Stefan Rieger: Dramenanalyse an technischen Hochschulen. Käte Hamburger, Max Bense und die Kulturtechniken des Barock
- Zu den Autorinnen und Autoren