Lexikon Musiklehre
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Lexikon Musiklehre

Ein Nachschlage-, Lese- und Arbeitsbuch. epub 2 mit Zitierfähigkeit

  1. 320 Seiten
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Lexikon Musiklehre

Ein Nachschlage-, Lese- und Arbeitsbuch. epub 2 mit Zitierfähigkeit

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Über dieses Buch

Drei Bücher in einem: Lexikon - Lesebuch - ArbeitsmittelKonzept: "Lexikon": direkter Zugriff auf alle wichtigen Informationen zum Themenfeld "Musiklehre". Von "Akkord" bis "Zwölftonmusik""Lesebuch": Text-Inseln zu grundsätzlichen Fragen - nach dem Sinn von "Analyse", nach Musik als "Sprache" u.v.m."Arbeitsmittel": konkrete Kompositionsbeispiele zum Hören, Lesen, Spielen und Reflektieren von Musik, außerdem gezielte Aufgaben zum SelbststudiumZielsetzung: -Junge Leser an Musik heranführen über kurze, aber profunde Texte-Musik durch Wissen und Hinterfragen vermitteln-Musik in ihrer Struktur entdecken und erleben

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2016
ISBN
9783761870440

|11| Musik von A bis Z

|12| A

Auftakt: Musik erfahren
Mein Bruder, Jahrgang 1924, erzählte mir, von seinem Musikunterricht habe er lediglich das Wort »Quintenzirkel« behalten und wisse immer noch nicht, was es bedeutet. Das Gefühl, »unmusikalisch« zu sein, hat ihn nie verlassen.
Dergleichen Musikferne gibt es nicht mehr? Der Sohn meiner Nichte rief vor Kurzem verzweifelt an. Er scheiterte an der Hausaufgabe – neunte Klasse Gymnasium –, zu allen möglichen Akkorden Funktionsbuchstaben zusammenzustellen. Der Fünfzehnjährige begriff weder die Theorie noch ihre Zeichen noch den Sinn der Aufgabe.
Solche Fälle – ich könnte sie um unrühmliche Beispiele erweitern – sollen nicht als Argument dafür benutzt werden, begriffliche Unterweisungen generell infrage zu stellen. Zwar gibt es so etwas wie ein begriffloses Begreifen, und es wäre ebenso fragwürdig wie anmaßend, einem Laien, der von Theorie nichts weiß, musikalisches Verständnis abzusprechen. Doch im Grundsätzlichen sind Begriffe lebenswichtig. Sie dienen der Verständigung und ermöglichen Orientierung, sie spiegeln eine Weise des Denkens und beeinflussen ihrerseits das Denken. Darum sollte man um eine treffende Begrifflichkeit ringen, weil durch sie das Verstehen von Musik und Lebenswelt gefördert werden kann.
Musikalische Termini brauchen aber eine zweifache Ergänzung:
1. Begriffe müssen lebendig werden am konkreten Werk. Das Phänomen X mit dem Wort X abzustempeln, ohne die tatsächliche Musik weiter zu beachten, sagt noch nicht viel aus.
2. Ein Begriff braucht das musikalisch-sinnliche Erleben. Immanuel Kant hat es in seiner Critik der Urteilskraft (1781) unübertroffen ausgedrückt: »Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.« Begriff und Anschauung brauchen einander, Begriffe allein sind genauso »leer« wie Anschauungen allein »blind«.
*
Warum dieser kleine Text? Es geht ihm um eine Grundhaltung. Für den schulischen Musikunterricht gilt sie in besonderer Weise: Fatal wäre es, erschöpfte sich der Sinn von Unterricht darin, Schemata auswendig zu lernen, Begriffe abzuarbeiten, Analysen zu exerzieren.
|13| »Schemata« ja, aber nicht zum stumpfen Einpauken und Abfragen, sondern als eine mögliche Stütze für einen ersten Überblick.
»Begriffe« ja, aber das eigentliche Ziel kann es nicht sein, Fachtermini »an sich« zu vermitteln. Sie bilden eine Fokussierung musikalischer Anschauungen, und sie sind in der Regel kein Ausgangspunkt – so attraktiv es sein kann, einen Begriff an den Anfang zu stellen, um Nachdenken zu provozieren –, sondern ein Ergebnis. (In einem »Lexikon« – Preis der konzentrierten Schriftlichkeit – ist diese Reihenfolge äußerlich leider nicht durchzuhalten).
»Analyse« ja, aber in anschaulichen Beschreibungen und auf schülerbezogenen Zugangswegen. Musik darf nicht trocken eingeübt, sie muss gelebt werden. Szenische Umsetzung, Wiedergabe in Bewegung, Übertragung in unterschiedliche Sprachweisen – Poesie, Prosa, verbale Assoziationsfelder –, Abbildung in Zeichnungen, Darstellung als Pantomime … Alle solche Übersetzungen – sollen sie etwas taugen – setzen eine intensive Beschäftigung mit dem musikalischen Gegenstand voraus und formen eine eigene Beziehung zu ihm. Zwanglos kommen dadurch zwei grundlegende Aspekte zur Deckung: das Objekt (die Musik als Gegenüber) und das Subjekt (der Hörer in seiner persönlichen Haltung), Erfahrungen an der Musik selbst und Erfahrungen durch sie für den von ihr Betroffenen.
Entscheidend bleibt das sinnenhafte Erfahren. Der Quintenzirkel und die Funktionsbasteleien allein gingen schnurstracks an ihm vorbei. Musikalische Begegnungen aber sind durch nichts zu ersetzen.
Abspaltung ist ein kompositorisches Verfahren, das in dreifachem Sinne genutzt wird, um musikalischen Fortgang und Zusammenhang zu besorgen:
1. Zur Verarbeitung: Von einem musikalischen Gedanken wird ein Teilstück abgetrennt und für sich weiterverwendet. Im Thema von Mozarts Klaviersonate A-Dur KV 331 nutzen die Takte 3/4 und 7/8 das zweite melodisch-rhythmische Glied der Takte 1/2.
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|14|
2. Zur Verknüpfung: Um mit dem abgelösten Teil eine Brücke zum Folgenden zu schlagen. Den ersten Teil des Kopfsatzes seiner Klaviersonate B-Dur KV 570 beendet Mozart in F-Dur mit zwei Viertelschlägen, trennt die Viertelschläge ab – und verschiebt sie tonartlich, um geradezu überrumpelnd in Des-Dur anzukommen:
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In dieser Bedeutung findet sich die Abspaltung auch in Dichtungen, besonders häufig in Märchen: »Und [Dornröschen] lag in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloss.«
3. Zur Erweiterung: Wie ein nachsinnendes Echo, das den Gedanken vertieft, ohne ihn fortzuführen. Im langsamen Satz in Beethovens 9. Symphonie klingt die Melodie der ersten Violinen in den Bläsern nach – viermal greifen sie auf, womit die Violinen geendet hatten. Hier die anfänglichen zwei Viertakter und ihre Nachklänge in der Klarinette:
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Anregungen zur Weiterarbeit
Mozart eröffnet seine Klaviersonate C-Dur KV 309 mit einem markanten, zweigliedrigen Unisono. Wo im weiteren Verlauf des Satzes spielt dieses Unisono eine ge...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Die eingeschobenen Texte und ihre Themen
  6. Zur Idee dieses Buches
  7. Introduktion: Musiklehre!
  8. Musik von A bis Z
  9. Coda: Musiklehre?
  10. Wegweiser: Themenfelder
  11. Register