1. Tiefenpsychologie und Psychotherapie
Es gibt keinen sichereren Maßstab dafür, wozu ein Mensch in seinem tiefsten Grund taugt, als wenn man durch seine eigene Mitteilsamkeit erfährt: was ihm das Leben ernst macht. Der Mensch kann wohl mit Gemüt zur Welt kommen, nicht aber mit Ernst. Der Ausdruck »was ihm das Lehen ernst macht« muss im prägnanten Sinne verstanden werden, von daher nämlich, wo dieser Mensch im tiefsten Sinne seinen Ernst datiert. Man kann sehr wohl verschiedene Dinge »ernsthaft« behandeln. Die Frage ist nur, ob einer über dem Gegenstand des Ernstes in Wahrheit ernsthaft geworden ist. Diesen »Gegenstand« hat jeder in sich, denn das ist er selbst.
(Sören Kierkegaard)
Historische Einführung
Psychotherapie gab es zwar schon immer, aber nicht als spezialisierte Berufstätigkeit, sondern mehr als individuelle Gabe Einzelner und meist nur als Beigabe der ärztlichen, priesterlichen oder pädagogischen Praxis. Psychotherapie als Beruf kennen wir erst seit wenigen Jahrzehnten, eigentlich erst seitdem Sigmund Freud die pathogen wirkenden unbewusst-seelischen Motivkomplexe entdeckte und zu erforschen begann und mit seiner psychoanalytischen Forschung Schule machte. Von seinen Schülern und Mitarbeitern, die ihren eigenen Weg gingen, sind Alfred Adler und vor allem, als der bedeutendste, C. G. Jung zu nennen, der sich schon 1913 von Freud trennte und seine besondere Richtung gewann.
Der Pionierarbeit Freuds und Jungs verdanken wir die Schöpfung einer grundlegenden Tiefenpsychologie, durch welche die Psychotherapie aus ihren bisherigen Dienstverhältnissen, nicht zuletzt aus den Fesseln der allgemeinen Medizin, der Neurologie und Psychiatrie, befreit und zur selbstständigen Disziplin erhoben wurde. Erst die Schaffung dieser selbstständigen Grundlage machte es möglich und notwendig, dass die Neurosenbehandlung jetzt nur noch von psychologisch geschulten und methodisch ausgebildeten Therapeuten rechtmäßig ausgeübt werden darf.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse der modernen Tiefenpsychologie sind nur zu verstehen und voll zu würdigen, wenn wir bedenken, dass sie nicht aus der akademischen, insbesondere experimentell-psychologischen Forschung, sondern aus der psychotherapeutischen Praxis, also aus der engsten Fühlungnahme mit dem seelisch Leidenden, hervorgegangen sind. Unsere Pioniere waren leidenschaftliche Therapeuten, und aus eben dieser Leidenschaft mühten sie sich auch als Wissenschaftler, den zentralen Gegenstand ihrer ärztlichen Erfahrung: die menschliche Psyche zu ergründen und zu erfassen. Mit Recht also bezeichnen sie sich als Empiriker. Denn sie haben nicht ein fertiges Wissen an den Leidenden herangebracht, wie dies oft angenommen und behauptet wird, sondern sie haben ihre neuartigen ätiologischen Befunde und Erkenntnisse im heilungssuchenden Kontakt mit dem Kranken gewonnen. Darum sind ihre wissenschaftlichen Ergebnisse durchaus wirklichkeitsbezogen und empirisch erhärtet.
Es steht außer Zweifel, dass die Lehren dieser beiden Seelenforscher für die kommenden Psychotherapeuten-Generationen bahnbrechend bleiben werden. Denn hier ist eine in die Tiefen der menschlichen Seele vordringende Untersuchungs- und Behandlungsmethode gefunden und entwickelt worden, welcher der Psychotherapeut auch in der Zukunft nicht mehr wird entraten können. Er wird sie je und je, in ernstester Auseinandersetzung mit ihr, persönlich sich zu Eigen machen müssen. Das bleibt ihm keinesfalls erspart.
Aber es zeigt sich schon jetzt, dass der künftige Psychotherapeut sein wissenschaftliches und auch sein therapeutisches Interesse nicht mehr mit derselben Ausschließlichkeit auf die komplexen innerseelischen Vorgänge und Befunde wird konzentrieren dürfen, wie dies unsere Pioniere aus guten Gründen und in beispielhafter Weise getan haben. Denn wir erleben und erkennen heute die »Wirklichkeit der Seele« nicht mehr nur als in sich geschlossenen Eigenbereich des Individuums, sondern sie offenbart sich uns je länger je eindringlicher zugleich als zwischenmenschliches Phänomen im Raum des partnerisch gelebten Lebens. Hier erst, in den konkreten Begegnungssituationen mit der Welt als Schöpfung und Geschichte tut sich uns die menschliche Seele in ihrem wahren Seinsgrund auf, erschließt sie sich uns aus ihrer geheimnisvoll wirkenden Mitte.
Mit diesem Hinweis berühren wir bereits den Ansatzpunkt der Auseinandersetzung, zu der ich mich als einstiger Schüler und langjähriger Anhänger C. G. Jungs aufgerufen sehe.
Ich möchte hier vorweg einen bedeutenden Unterschied zwischen Jung und Freud anmerken, der sich für den Gang meiner Auseinandersetzung als sehr wichtig erweisen wird. Im Unterschied zu Freud, der primär den pathogen wirkenden unbewussten Seelenkomplexen gesondert nachforschte, gelang Jung eine totalere Konzeption, in die sich die Freudschen Forschungsergebnisse weithin einfügten und die sich für die weitere Seelenforschung als schöpferisch bewährte. Zu dieser neuartigen Konzeption kam Jung vermöge seiner Entdeckung und Erforschung eines grundlegenden, allumfassenden seelischen Kontinuums, in dem die Totalität der »Psyche« enthalten ist und auch – zum mindesten virtuell: im zentralen Archetypus des zu individuierenden Selbst – objektiv zur Anschauung gelangt. Dieses allumfassende seelische Kontinuum nannte er zuerst das »absolute«, später das kollektive Unbewusste.
Auf Grund dieser Entdeckung behandelte Jung die menschliche Psyche als eine selbstständige, in sich geschlossene Komplexität und Totalität, deren wissenschaftliche Erforschung und Begründung ihm nunmehr am Herzen lag. Denn die therapeutisch geforderte Ganzheit des Menschen erschien ihm erst dann gewährleistet, wenn der Patient als dieses einzelne Individuum in ein bewusstes Verhältnis zu seiner »totalen« Psyche tritt und in der Realisierung dieser seelischen Totalität sich selbst gewinnt – das heißt: wenn er dieses so erweiterte seelische »Binnenverhältnis« als eigenständige Welt auszubauen imstande ist.
An dieser resolut introspektiven Zielsetzung, der letzterdings die profunden wissenschaftlichen Ergebnisse seiner »Komplexen Psychologie« zu verdanken sind, hielt Jung durch alle Zeiten hindurch und bis zuletzt fest. Er stellte in seiner Lehre schließlich ein Bild des Menschen vor uns auf, dessen Lebensdrama sich vorzugsweise in der Innerlichkeit der Seele abspielt, mag auch dabei die mittlerische Bereicherung an der realen Welt eine gewichtige Rolle mitspielen. Dieses psychologische Menschenbild hat exemplarische Bedeutung und faszinierende Leuchtkraft. Um gewisser bleibender Gehalte willen werden wir es nicht auslöschen wollen. Aber wir werden ihm ein anderes, ein wesentlich anthropologisches, gegenüberstellen – ein Menschenbild, das »metaphysisch«1 begründet ist und jene bleibenden Gehalte der Jungschen Konzeption einbezieht.
Bevor wir ein solches anthropologisches Bild vom Menschen zu entwerfen versuchen, wollen wir uns darüber Rechenschaft geben, wie sich Freuds und später Jungs Lehren im Kreise der zeitgenössischen Psychotherapeuten ausgewirkt haben.
Ihre tiefenpsychologischen Leitlinien und Behandlungsmethoden haben sich, wie gesagt, durchgesetzt. Wenn sich auch eine besondere Freudsche und ein besondere Jungsche Richtung herausgebildet haben, so sind mit der Zeit doch wesentliche Elemente von der einen in die andere wechselseitig übergegangen, zumal sie ja beide die gleiche naturalistisch-psychologische Orientierung beibehielten. Dass diese beiden Schulen durch Jahrzehnte untereinander im Streit lagen, ist im Wendeprozess einer neuen Wissenschaft und Praxis nicht weiter verwunderlich und sei hier nur gestreift. Dieser Streit ist heute im Ausklingen, und es scheint, als ob die Komplexe Psychologie zu guter Letzt das Feld behaupte – dies allerdings nur in rein ideologischer Hinsicht. Und zwar darum, weil Jungs Konzeption des »Unbewussten«, wie gesagt, umfassender und geschlossener ist und deshalb alle psychologischen Ansätze Freuds und auch andere Richtungen in sich aufzunehmen vermochte.
Das für uns wichtige Resultat dieser historischen Entwicklung ist nun aber, dass die Psychotherapie sich in den letzten vier Jahrzehnten wachsend unter die Führung der Tiefenpsychologie gestellt hat, welch letztere eigentlich aus jener hervorgegangen ist. Die spezifisch psychotherapeutische Praxis ist ja doch der Mutterboden, auf dem sich diese neue empirische Wissenschaft installierte und aus welchem sie in all den Jahren unablässig ihre Nahrung zog. Auf diesem Boden ist sie herangewachsen und hat sie sich nicht nur ihr Ansehen, sondern auch ihre – wenn auch immer wieder bestrittene – Führerstellung errungen.
Wir anerkennen den Gang dieser Entwicklung in seiner positiven Bedeutung. Er war notwendig und auf ein vorläufiges Ziel hin auch förderlich. Trotzdem können wir uns heute nicht länger der Einsicht verschließen und müssen es auch offen aussprechen, dass sich die Psychotherapie im Gefolge der tiefenpsychologischen Forschung nachgerade in einem Circulus vitiosus verfangen hat, aus welchem sie sich, jedenfalls unter der Ägide der Komplexen Psychologie, nicht so leicht wieder befreien kann. Denn in der Lehre Jungs hat der Begriff der »Psyche« zufolge seiner Zentrierung im Kollektiven Unbewussten eine solche Überdimensionalität gewonnen, dass der Mensch auf der Suche nach seiner Ganzheit schließlich darin steckenbleibt: bei aller psychologischen Bereicherung, die Jungs Forschung zu danken ist, hat sich das Bild des ganzen Menschen in die seelische Immanenz reduziert und ist dabei verarmt.
Damit aber steht die Psychotherapie heute am Schlusspunkt einer Entwicklung, zu dem die tiefenpsychologische Forschung auf Grund ihrer Tendenz, das Unbewusste zu verabsolutieren, hintreiben musste.
Der tiefenpsychologische Heilungsbegriff in anthropologischer Beleuchtung
Nur von einem anthropologischen Standort aus kann die fatale Situation, in welche die Psychotherapie unter der Führung einer ausschließlich introspektiven Psychologie allmählich hineingeraten ist, überblickt und ein gangbarer Ausweg gefunden werden. Wir nennen den geforderten Gesichtspunkt einen »anthropologischen« in dem Sinne, dass er den ganzen Menschen, nicht nur seinen psychischen Bereich, ins Auge fasst. »Psychologie« ist eine nur auf das seelische Geschehen als solches gerichtete und nur ihm angemessene Betrachtungsweise. Der umfassende Ganzheitscharakter des Menschen wird uns aber erst sichtbar im offenen Blick auf seine Weltsituation. Nur in der partnerischen Erschlossenheit zur Welt hin ist das Selbst des Menschen, das wir als seine Personenmitte verstehen, in actu – und erst von dieser Selbsterschlossenheit her erschließt sich uns auch der lebendige Sinn der seelischen Vorgänge gesunder und kranker Art.
Dem Psychotherapeuten ist es somit aufgegeben, den Patienten in seiner partnerischen Beziehung zur Welt kennenzulernen und zu erkennen. Aber – das ist sogleich hinzuzufügen – ein objektives Kennenlernen allein genügt nicht. Um diesen Patienten als den ganzen Menschen zu »entdecken«, muss er, der Psychotherapeut, selbst in die partnerische Beziehung zu ihm eintreten. Das heißt: ich erkenne diesen anderen Menschen als Partner noch nicht wahrhaft, solange ich ihn in seiner Begegnungssituation zum »objektiven« Gegenstand meiner Erkenntnis mache, sondern erst dann, wenn ich ihn in meiner eigenen Begegnung mit ihm partnerisch erfahre. Werde ich aber nur so der Personenmitte im Andern, seiner potentiellen Ganzheit also, inne, dann kann erst recht auch die Heilung der Neurose, die, wie wir zeigen werden, Folge und Ausdruck einer eigenwilligen Begegnungsabsage des Selbst ist, nur geschehen auf Grund dieser direkten Begegnung von Arzt und Patient.
Damit ist der zentrale Heilungspunkt aufgezeigt, der in der psychotherapeutischen Behandlung primär zu konstellieren ist: das »Auge in Auge«2 die partnerische Konfrontierung, die der Arzt in personaler Begegnung hervorruft und dank welcher die Wiederherstellung der Begegnungsfähigkeit des Patienten in Gang kommt. Nur der aus der Herzenswachheit kommende Anruf erreicht die ansprechbare Mitte des in sich verschlossenen Patienten, erweckt und ermutigt ihn zur wahren Antwort und somit zur Selbsterschließung. Und erst auf Grund dieser rückhaltlosen Begegnung kann der seelische Konflikt verarbeitet werden und kann sich auch eine neue, rückhaltlos offene Begegnung mit der schicksalhaft zu bestimmten Welt ereignen.
Neurosenheilung vollzog sich letzten Endes stets auf diese Weise – eben aus der dialogischen Partnerschaft –, auch wenn der Psychotherapeut sie nur der tiefenpsychologischen Analyse zuschrieb. Darüber dürfen die Berichte analysierender Tiefenpsychologen, sofern sie ihre Heilungen lediglich auf Bewusstmachung, das heißt auf die bewusste Verarbeitung unbewusster seelischer Komplexe und Prozesse zurückführen, nicht länger hinwegtäuschen.
Die tiefenpsychologische Analytik unterschied bekanntlich von jeher zwischen dem rational orientierten Bewusstsein des Menschen und seinem irrational und komplexhaft sich manifestierenden Unbewussten. Mit dieser Unterscheidung erwirkte sie eine die peripheren Seelenbereiche durchbrechende Bewusstseinskonzentration auf die unbewussten seelischen Vorgänge und wurde so zur methodischen Vermittlerin einer psychologischen Beziehung des Menschen zu seinem innerlichen Selbststand. Durch diese introspektiv bewirkte Konfrontierung des neurotisch Leidenden mit seiner unbewussten »Psyche« kann, das sei zugegeben, ein interner Spannungsausgleich erzielt werden, der sich im Gesamtbefinden des Patienten günstig auswirkt. Doch darf dieser Spannungsausgleich nur als ein Vorstadium – besser noch: Zwischenstadium – der eigentlichen Heilung angesehen und bewertet werden. Die Erhellung und Begründung dieser Behauptung wird einen wesentlichen Teil unserer späteren theoretischen und praktischen Darlegungen ausmachen.
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Der in der modernen Tiefenpsychologie bisher gültige Heilungsbegriff stammt noch aus einer früheren gesellschaftlichen Struktur und Lebenseinstellung, nämlich aus den Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg.
Vergegenwärtigen wir uns das damalige Wien Freuds, unsere damalige Kulturwelt überhaupt! Die maßgebenden bürgerlichen Gesellschaftsschichten lebten noch gesichert in den Tag hinein, in Wohlstand und Sattheit. Äußerer Erfolg, gehobener Lebensstandard und soziale Geltung waren die selbstverständlichen Zielsetzungen jenes ausgehenden bürgerlichen Zeitalters. Wer da nicht mitmachte und deshalb danebengeriet, der war entweder faul, untauglich oder neurotisch. Der Status dieser bürgerlich gesicherten Welt wurde kaum je zum Problem. Die Lebensparole der bürgerlichen Schichten hieß daher: Anpassung an die gegebene Umwelt. Diese allgemeine Parole ging auch in die damals aufkommende Tiefenpsychologie und ihre therapeutische Praxis ein und beeinflusste ihren Heilungsbegriff stark. »Heilung« bedeutete – jedenfalls für Freud und Adler – letzterdings: Wiederherstellung der normalen, störungsfreien und genussfähigen Anpassung an die Umwelt, dies in der zeitgeschichtlichen Form, in der sie sich darbot.
Neben dieser allgemeingültigen Anpassungsforderung gab es nun aber in jenen Zeiten bürgerlicher Sicherheit als besonderen Bezirk auch noch das »aparte« Innenleben, das als Kultur der Seele gewissermaßen ein Sonntagsdasein führte und als das »höhere« und eigentlich menschliche Leben galt. Dies ist die andere Seite jenes Zeitalters, die zum besonderen Ausgangspunkt für die Psychologie C. G. Jungs wurde. Jung hat zwar von Freud und seiner Zeit her die Betonung der sozialen Anpassung als therapeutische Forderung mit übernommen und auch beibehalten. Er wurde jedoch in seiner Psychologie und Psychotherapie immer stärker der hervorragende Vertreter eben jener »Kultur der Seele«, und diese rückte, unter zunehmender Abwertung des sozialen Anpassungsbereichs, mehr und mehr in den Mittelpunkt seiner Lehre und Praxis.
So blieb Jung im Grunde jener dualistischen Lebensauffassung der bürgerlichen Ära verhaftet, nur das er, im Gegensatz zu Freud und Adler, den Wertakzent bewusstermaßen nach innen verschob. Die soziale Anpassung hat für ihn, auch wenn er sie immer wieder als gültiges Heilungsziel preist, keine eigentlich produktive Bedeutung mehr für die Selbstfindung des Menschen – auch nicht im Sinne einer echten Weltbejahung oder der Gemeinschaftspflege. Diese Forderung hat bei ihm nur noch den Wertgrad des unvermeidlichen Zugeständnisses. Auch diese Wertung gehört noch der Vorkriegszeit an. Sie wird in der damals gültigen Zweiteilung von »Kultur« und »Zivilisation« unterstrichen.3
Freuds Entdeckung und Erforschung der pathogen wirkenden seelischen Motiv- und Triebkomplexe und seine Therapie stehen noch ganz deutlich unter der ernsten Bemühung, die psychischen Störungen der Neurose zugunsten einer besseren Weltanpassung zu beseitigen. Dieses Bestreben mag, wie gesagt, als ein Kompromiss mit der Zeitsituation verstanden werden. Aber auch Jung ging der Zeitsituation gegenüber einen Kompromiss ein, nur vornehmlich mit der anderen Seite: mit der Kultur der Seele. Er erstrebte, auf Grund seiner Entdeckung und Erforschung des Kollektiven Unbewussten, die »Störungsfreiheit« mittels Introspektion und Introversion. Indem er den Menschen in jenem unermesslich tiefen inneren See...