Kontakt als erste Wirklichkeit
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Kontakt als erste Wirklichkeit

Zum Verhältnis von Gestalttherapie und Psychoanalyse

  1. 332 Seiten
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Kontakt als erste Wirklichkeit

Zum Verhältnis von Gestalttherapie und Psychoanalyse

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Über dieses Buch

Das Buch verfolgt vor allem das Ziel, den Dialog zwischen Gestalttherapie und Psychoanalyse aufzunehmen und zu einer ausgewogenen Aufmerksamkeit für ihre Gemeinsamkeiten und Differenzen beizutragen.Es gibt in der Psychoanalyse die verbreitete Einsicht, dass nicht alle Störungen auf der Couch behandelt werden können. Die Geschichte der Psychoanalyse ist auch die Geschichte ihrer Orthodoxie. Ob Jung oder Rank, ob Ferenczi oder Reich, ob Fromm oder Perls - wer sich als Analytiker deutlich vom Mainstream entfernte, musste damit rechnen, zum Häretiker oder Dissidenten erklärt zu werden. Die neuere Psychoanalyse, insbesondere jene Strömungen, die sich "relational" bzw. "intersubjektiv" nennen, betonen inzwischen sehr viel stärker als früher die Bedeutung des aktuellen persönlichen Kontaktgeschehens zwischen Therapeut und Klient und legen sehr viel weniger Wert auf die Analyse der Übertragung. Sie nähert sich damit einer Position, die innerhalb der Gestalttherapie schon sehr viel länger vertreten wird.Umgekehrt hat sich unter Gestalttherapeuten eine größere Aufmerksamkeit für die entwicklungspsychologische Dimension, für Anamnese und Diagnostik entwickelt, wie sie in der Psychoanalyse schon sehr früh zu beobachten war.Dieses Buch ist nicht nur Teil des so lange überfälligen Dialogs zwischen Psychoanalyse und Gestalttherapie, sondern es trägt auch selbst dazu bei, dass dieser Diskurs vorankommt.Mit Beiträgen von: Martin Altmeyer, Frank-M. Staemmler, Bernd Bocian, Werner Bock, Lynne Jacobs, Tilmann Moser

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Anmerkungen & Literatur

Vorwort der Herausgeber

Literatur

Bocian, B. (2007). Fritz Perls in Berlin 1893–1933 – Expressionismus, Psychoanalyse, Judentum. Wuppertal: Hammer; engl.: Fritz Perls in Berlin. Expressionism, psychoanalysis, judaism. Bergisch Gladbach: EHP 2010; ital.: Fritz Perls a Berlino 1893– 1933. Espressionismo, psicoanalisi, ebraismo, Milano: Franco Angeli 2012.
Bocian, B., & Staemmler, F.-M. (Hg.) (2000). Gestalttherapie und Psychoanalyse – Berührungspunkte, Grenzen, Verknüpfungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Emde, R. N. (2011). Regeneration und Neuanfänge – Perspektiven einer entwicklungsbezogenen Ausrichtung der Psychoanalyse. Psyche 65/9-10, 778-807.
Orange, D. (2004). Emotionales Verständnis und Intersubjektivität – Beiträge zu einer psychoanalytischen Epistemologie. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.
Orange, D. (2009). Book review: Frank-M. Staemmler’s Das Geheimnis des Anderen. Studies in Gestalt Therapy: Dialogical Bridges 3/1, 71-75. Orange, D. (2011). The suffering stranger: Hermeneutics for everyday clinical practice. New York: Routledge.
Orange, D. & Spagnuolo Lobb, M. (2010). Nuove tendenze nella formazione dello psicoterapeuta. Quaderni di Gestalt 2, 11-26.
Perls, F. S. (1947). Ego, hunger and aggression: A revision of Freud’s theory and method. London: Allen & Unwin. – (deutsch 1978). Das Ich, der Hunger und die Aggression – Die Anfänge der Gestalttherapie. Stuttgart: Klett-Cotta.
Polster, E. (1985). Imprisoned in the present. The Gestalt Journal 8/1, 5-22.
Spagnuolo-Lobb, M. (2010). Il now-for-next in psicoterapia. La psicoterapia della Gestalt raccontata nella società post-moderna. Milano: Franco Angeli.
Staemmler, F.-M. (1993). Therapeutische Beziehung und Diagnose – Gestalttherapeutische Antworten. München: Pfeiffer.
Staemmler, F.-M. (2001). Das Hier und Jetzt ist auch nicht mehr das, was es mal war – Kometenschweif, Janus-Kopf und die Unendlichkeit von Möglichkeiten. In F.-M. Staemmler (Hg.), Gestalttherapie im Umbruch – Von alten Begriffen zu neuen Ideen (S. 177-219). Köln: EHP.
Staemmler, F.-M. (2009). Das Geheimnis des Anderen – Empathie in der Psychotherapie: Wie Therapeuten und Klienten einander verstehen. Stuttgart: Klett-Cotta.
Staemmler, F.-M. (2011). Das Jetzt – Die Bedeutung der Zeit in der Gestalttherapie, oder: Die Zeiten der Bedeutung in der Gestalttherapie. Gestalttherapie 25/2, 87-103.
Stolorow, R. D. (2007a). Trauma and human existence: Autobiographical, psychoanalytic, and philosophical reflections. New York & London: Analytic Press.
Stolorow, R. D. (2007b). The impossibility of empathic immersion: A dialogical bridge with Frank-M. Staemmler. Studies in Gestalt Therapy: Dialogical Bridges 1/2, 65-68.
Stolorow, R. D., Brandchaft, B., & Atwood, G. E. (1996). Psychoanalytische Behandlung – Ein intersubjektiver Ansatz. Frankfurt am Main: Fischer.

Die Wiederentdeckung der Beziehung – Ein Paradigmenwechsel im psychoanalytischen Gegenwartsdiskurs: Martin Altmeyer

Literatur

Altmeyer, M. (2003). Videor ergo sum. In M. Altmeyer, Im Spiegel des Anderen – Anwendungen einer relationalen Psychoanalyse (S. 243-262). Gießen: Psychosozial.
Altmeyer, M. (2004). Narzissmus und Objekt – Ein intersubjektives Verständnis der Selbstbezogenheit (2. Aufl.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Altmeyer, M. & Thomä, H. (Hg.) (2006). Die vernetzte Seele – Die intersubjektive Wende in der Psychoanalyse. Stuttgart: Klett-Cotta.
Balint, M. (1969). Die Urformen der Liebe und die Technik der Psychoanalyse. Frankfurt am Main: Fischer.
Cavell, M. (2006). Becoming a subject. Oxford: Clarendon Press.
Ferenczi, S. (1932/1984). Sprachverwirrung zwischen dem Erwachsenen und dem Kind (Die Sprache der Zärtlichkeit und der Leidenschaft). In S. Ferenczi, Bausteine zur Psychoanalyse, Bd. 3 (S. 511-525). Bern: Huber.
Freud, S. (1914/1963). Zur Einführung des Narzissmus. In S. Freud, Gesammelte Werke, Bd. 10 – Werke aus den Jahren 1913-1917 (S. 137-170). Frankfurt am Main & London: Fischer & Imago.
Freud, S. (1923/1940). Das Ich und das Es. In S. Freud, Gesammelte Werke, Bd. 13 – Jenseits des Lustprinzips; Massenpsychologie und Ich-Analyse; Das Ich und das Es (S. 235-289). London: Imago.
Freud, S. (1926/1948). Hemmung, Symptom und Angst. In S. Freud, Gesammelte Werke, Bd. 14 – Werke aus den Jahren 1925-1931 (S. 111-205). London: Imago.
Geissler, P. & Heisterkamp, G. (Hg.) (2007). Psychoanalyse der Lebensbewegungen – Zum körperlichen Geschehen in der psychoanalytischen Therapie – Ein Lehrbuch. Wien: Springer.
Habermas, J. (2005). Zwischen Naturalismus und Religion – Philosophische Aufsätze. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Loewald, H. W. (1986). Psychoanalyse – Aufsätze aus den Jahren 1951-1979. Stuttgart: Klett-Cotta.
Mitchell, S. A. (2003). Bindung und Beziehung – Auf dem Weg zu einer relationalen Psychoanalyse. Gießen: Psychosozial.
Winnicott, D. W. (1971). Vom Spiel zur Kreativität. Stuttgart: Klett.

Kontakt als erste Wirklichkeit – Intersubjektivität in der Gestalttherapie: Frank-M. Staemmler

Anmerkungen

1. Dieser Artikel erschien erstmals in Gestalttherapie 2010, 24/1, 3-13.
2. Natürlich gab es Theoretiker wie z. B. G. H. Mead, (1934/1968), die der Gestalttherapie den Weg geebnet haben.
3. Aus diesem Grund sowie mit Bezug auf Lévinas’ Ethik vertritt Petzold die Ansicht, dass Bubers Rede von »Ich und Du« eigentlich nicht die angemessene Reihenfolge aufweist und »invers zu lesen [sei]: Du und Ich« (1996, 327).
4. »Der Unterschied zwischen gesunder und neurotischer Konfluenz besteht darin, daß erstere potenziell kontaktvoll geschieht … Offensichtlich gibt es unendlich große Bereiche relativ ständiger Konfluenz, die als unbewusster Hintergrund unserer Erfahrung unentbehrlich sind. Wir sind konfluent mit allem, wovon wir grundsätzlich und auf unproblematische oder unabänderliche Weise abhängig sind, wo es also kein Bedürfnis nach Veränderung gibt oder keine Möglichkeit dazu. Ein Kind ist konfluent mit seiner Familie, ein Erwachsener mit seiner Gemeinde, der Mensch mit dem Universum« (Perls et al. 2006, 314).
5. Die Parallelen zwischen dieser Formulierung Bubers und z. B. Meads »generalisiertem Anderen« 1934/1968, 196 ff.) oder Bratens (1992) »virtuellem Anderen« sind offensichtlich.
6. Ramachandran sagt vorher, »dass Spiegelneurone für die Psychologie das bedeuten werden, was einst die DNA für die Biologie bedeutete« (2001, 1).
7. Die erwähnten neurowissenschaftlichen Befunde stehen in erstaunlichem Einklang mit Beobachtungen, die Heidegger mehr als siebzig Jahre zuvor formulierte: »Dasein ist wesenhaft Mitsein …. Das Mitsein bestimmt … das Dasein auch dann, wenn ein Anderer faktisch nicht vorhanden und wahrgenommen ist. Auch das Alleinsein … ist Mitsein in der Welt. Fehlen kann der Andere nur in einem und für ein Mitsein. Das Alleinsein ist ein defizienter Modus des Mitseins, seine Möglichkeit ist der Beweis für dieses« (1953, 120 – Hervorhebungen im Original).
8. »Verbundenheit ist die Regulation und Kokreation … jener Bedeutungen, die Menschen der Welt und ihrem Platz darin geben« (Tronick 2007, 499 – Hervorhebung im Original).
9. Wenn man ernst nimmt, dass Kontakt die erste Wirklichkeit darstellt und Intersubjektivität primär ist, dann müsste man eigentlich jeden individuellen Bewusstseinszustand in Umkehrung von Tronicks Formulierung als einen »monadisch reduzierten« Bewusstseinszustand kennzeichnen.
10. Gestalttherapeuten werden in dieser Formulierung leicht eines der Grundprinzipien der Gestalttheorie wiedererkennen.
11. Man sieht an Vygotskys Begriffsbildung, dass er trotz seines radikal intersubjektiven Ansatzes nach wie vor Überreste des cartesianischen Dualismus mit sich herumschleppte: Seine »Interiorisierung« setzt natürlich die alte Dichotomie von Innen und Außen voraus.

Literatur

Altmeyer, M. (2003). Im Spiegel des Anderen – Anwendungen einer relationalen Psychoanalyse. Gießen: Psychosozial.
Arisaka, Y. (2001). The ontological co-emergence of ›self and other‹ in Japanese philosophy. Journal of Consciousness Studies 8/5-7, 197-208.
Bauer, J. (2005). Warum ich fühle, was du fühlst – Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. Hamburg: Hoffmann & Campe.
Braten, S. (1992). The virtual other in infants’ minds and social feelings. In A. H. Wold (Hg.), The dialogical alternative: Towards a theory of language and mind (S. 7797). Oslo: Scandinavian University Press.
Braten, S. (Hg.) (2007). On being moved: From mirror neurons to empathy. Amster dam: Benjamins.
Buber, M. (1936). Ich und Du. Berlin: Schocken.
Gadamer, H.-G. (1990). Wahrheit und Methode – Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Band I. Tübingen: Mohr.
Gallagher, S. (2005). How the body shapes the mind. Oxford: Clarendon.
Gallese, V. (2003). The roots of empathy: The shared manifold hypothesis and the neural basis of intersubjectivity. Psychopathology 36/4, 171-180.
Gendlin, E. T. (1962). Experiencing and the creation of meaning: A philosophical and psychological approach to the subjective. New York: Free Press of Glencoe.
Habermas, J. (2005). Zwischen Naturalismus und Religion – Philosophische Aufsätze. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Heidegger, M. (1953). Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer.
Huxley, A. (1954). Die Pforten der Wahrnehmung. München: Piper.
Hycner, R., & Jacobs, L. (Hg.) (1995). The healing relationship in gestalt therapy: A dialogic/self psychology approach. Highland, NY: Gestalt Journal Press.
Iacoboni, M. / Lieberman, M. D. / Knowlton, B. J. / Molnar-Szakacs, I. / Moritz, M. / Throop, C. H. J. & Fiske, A. P. (2004). Watching social interactions produces dorsomedial prefrontal and medial parietal BOLD fMRI signal increases compared to a resting baseline. NeuroImage 21, 1167-1173.
Jacobs, L. (2005). The inevitable intersubjectivity of selfhood. International Gestalt Journal 28/1, 43-70.
Mead, G. H. (1934/1968). Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Merleau-Pon...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Die Herausgeber
  3. Haupttitel
  4. Impressum
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Vorwort der Herausgeber
  7. Die Wiederentdeckung der Beziehung – Ein Paradigmenwechsel im psychoanalytischen Gegenwartsdiskurs (Martin Altmeyer)
  8. Kontakt als erste Wirklichkeit – Intersubjektivität in der Gestalttherapie (Frank-M. Staemmler)
  9. Von der Revision der Freud’schen Theorie und Methode zum Entwurf der Gestalttherapie – Grundlegendes zu einem Figur-Hintergrund-Verhältnis (Bernd Bocian)
  10. Der Glanz in den Augen – Wilhelm Reich als ein Wegbereiter der Gestalttherapie (Werner Bock)
  11. Zur Theorie regressiver Prozesse in der Gestalttherapie – Über Zeitperspektive, Entwicklungsmodell und die Sehnsucht nach Verständnis (Frank-M. Staemmler)
  12. Der Schiefe Turm von Pisa – oder: Das unstimmige Konzept der »frühen Störung« (Frank-M. Staemmler)
  13. Erkenntnisse der psychoanalytischen Selbstpsychologie und Intersubjektivitätstheorie für Gestalttherapeuten (Lynne Jacobs)
  14. Geschichte und Identität – oder: Vom Wieder-in-den-Fluss-Steigen, ohne die Konturen zu verlieren (Bernd Bocian)
  15. »Das Wichtigste ist die Flexibilität« – Ein Interview (Tilmann Moser & Frank-M. Staemmler)
  16. Die Autoren
  17. Anmerkungen & Literatur
  18. Weitere Bücher