Gestalttherapie mit Gruppen
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Gestalttherapie mit Gruppen

Handbuch für Ausbildung und Praxis

  1. 302 Seiten
  2. German
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Gestalttherapie mit Gruppen

Handbuch für Ausbildung und Praxis

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Dieses Handbuch ist die erste umfassende monographische Einführung in die gestalttherapeutische Arbeit mit Gruppen. Die zahlreichen Praxisbeispiele und der umfangreiche Anhang mit Übungen und Experimenten machen es zu einem Nachschlagewerk für die tägliche psychotherapeutische Praxis.

Häufig gestellte Fragen

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Anhang

Vorschläge für Experimente und Gruppenaktivitäten

Für Gruppen in der Anfangsphase

1. Sich mit Namen und Eigenschaften vorstellen

Hier habt ihr Papier (möglichst DIN A3) und Stifte, sucht euch die Farben aus, die euch gefallen und schreibt euren Namen. Jetzt überlegt euch für jeden Buchstaben eine Eigenschaft , die auf euch zutrifft und schreibt sie dazu.
Zum Beispiel der Vorname Josta:
– jugendlich
– ordentlich
– strebsam
– treu
– aufrichtig
Schreibt einfach das erste auf, was euch jeweils einfällt. Dann stellt euch der Gruppe vor.

1.a Mit der Polarität experimentieren

Eine Weiterführung dieser Vorstellungsrunde könnte sein:
Jetzt habt ihr die Möglichkeit, von eurer Schattenseite etwas preiszugeben. Überlegt euch zu jeder Eigenschaft, was für euch das Gegenteil davon wäre, also zum Beispiel:
– altmodisch
– schlampig
– faul
– untreu
– verlogen
Tauscht euch mit einem Partner darüber aus und malt euch zusammen aus, was in eurem Leben jeweils anders wäre, wenn ihr diese Eigenschaften leben würdet. Irgendetwas, was euch daran reizen würde, diese Eigenschaften umzusetzen? Jeder stellt seinen Partner jetzt noch mal in der Gruppe vor.
Dies ist ein spielerischer Einstieg, um Veränderungswünsche zu identifizieren.

2. Sich als Tier vorstellen – Projektion

Jeder sucht sich ein Tier aus, das zu ihm passt (hierzu eignen sich Schleichtiere hervorragend, von denen ich eine große Sammlung habe). Nehmt euch Zeit dazu und schaut euch euer Tier gut an.
• Stellt euch vor, ihr seid dieses Tier.
• Wie bewegt ihr euch?
• Bewegt euch jetzt alle wie euer Tier.
• Was gebt ihr für Laute von euch oder seid ihr eher stumm?
• Macht jetzt, während ihr euch noch bewegt, diese Laute.
• Wovon lebt ihr? Was fresst ihr? Tut das jetzt.
Dann kommt wieder an euren Platz zurück und lasst die Erfahrung einsinken. Jetzt überlegt euch drei Eigenschaften, mit denen ihr euer Tier beschreiben wollt und stellt euch mit diesen Eigenschaften in der Gruppe vor. Also zum Beispiel: Ich bin ein Eichhörnchen, flink, scheu und ich sorge gut vor. Oder: Ich bin eine Schlange, ich führe in Versuchung, kann giftig sein und bin lautlos.
Einige der benannten Eigenschaften werden von den Teilnehmern als ichfremd empfunden werden. (Polsters 1975: 109 ff.) Dies könnte bereits der Einstieg für eine vertiefende Exploration sein. Zum Beispiel:
»Was hast du dagegen, jemanden in Versuchung zu führen?« Oder:
»Wenn du jemandem in deinem jetzigen Leben in Versuchung führen wolltest, wer könnte das sein?«
• Oder eine weniger konfrontative Intervention könnte sein: »Dir ist es sehr wichtig, niemanden in Versuchung zu führen.«
Und es dabei zu belassen.

3. Du damals als Kind – Projektionen

Jeder suche sich einen Partner, der ihn interessiert. Setzt euch einander gegenüber, macht es euch bequem, spürt euren Körper, euren Atem und lasst eure Augen weich und entspannt sein. Gebt euch einem Tagtraum hin, während ihr euer Gegenüber anschaut. Lasst euren Blick immer mal wieder abschweifen. Wenn ihr wollt, könnt ihr zwischendrin auch mal die Augen schließen. Ist euch zwischendrin nach Kichern zumute, lasst es ruhig zu, um dann wieder in euren Tagtraum versinken zu können.
• Stellt euch nun euer Gegenüber als Kind vor.
• Wie sah es aus?
• Was für Haare hatte es?
• Was hatte es an?
• Was für einen Gesichtsausdruck hatte es?
• Womit hat es gerne gespielt?
• Hatte es Geschwister?
• Wie waren seine Eltern?
• Wo lebte es? In der Stadt, auf dem Land? In einem Haus? In einer Mietswohnung?
• Wuchs es in ärmlichen oder eher wohlhabenden Verhältnissen auf?
• Was für Freunde hatte es?
• Oder war es eher ein Einzelgänger?
• Wie war es in der Schule?
• Was waren seine Lieblingsfächer?
• Was war sein Lieblingsessen?
• Hatte es Haustiere?
• Gab es bereits einschneidende Schicksalsschläge in seinem jungen Leben?
• Was wollte es einmal werden?
• War es ein artiges oder eher ungezogenes Kind?
Lasst eurer Phantasie freien Lauf. Vielleicht wollt ihr euch Notizen machen.
Nach ca. zehn Minuten könnt ihr eurem Partner jeweils euren Tagtraum berichten. Am wirkungsvollsten geschieht dies ohne Unterbrechung. Der Partner hört es sich möglichst mit Pokergesicht an.
Anschließend haben beide die Möglichkeit, sich zum wahren Kern der Projektion zu bekennen und anderes richtig zu stellen.
Bei dieser Übung sind Teilnehmer oft beeindruckt von der Akkuratheit ihrer Projektionen. Ebenso erstaunt oder gar erschreckt es die Empfänger dieser Projektionen, wie viel sie allein durch ihr Äußeres verraten.
Gleichzeitig liegt es in der Natur von Projektionen, dass man danebenliegen kann und eventuell etwas über sich aussagt. Diesen Aspekt sprechen Teilnehmer selten an. In der Anfangsphase einer Gruppe belasse ich es bei dieser relativen Unbefangenheit.

4. Ich, Du, Ihr …

Dies ist eine einfache Übung für die Gruppenteilnehmer, um den Fokus ihrer Wahrnehmung auf die verschiedenen Ebenen im Gruppengeschehen richten zu lernen.
Nehmt euch einen Moment Zeit, um eure Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Nehmt euren Körper bewusst wahr, registriert eure Stimmung und was euch im Moment beschäftigt.
• Wenn ihr soweit seid, schaut euch langsam um, wer hier mit euch ist.
• Zu wem geht eure Aufmerksamkeit?
• Vielleicht gibt es etwas, was ihr jemandem mitteilen wollt, etwas, was euch gerade auffällt, oder etwas, das ihr demjenigen sowieso irgendwann einmal sagen wolltet. Jetzt werdet ihr gleich die Gelegenheit dazu haben.
• Zu guter Letzt sollt ihr jetzt euren Blick unfokussiert werden lassen, so dass ihr die Gruppe als Ganzes wahrnehmen könnt.
• Achtet dabei auf eure Körperempfindungen, auf euren Atem, auf Impulse oder Wünsche in Bezug auf die ganze Gruppe.
• Vielleicht nehmt ihr – wenn auch nur flüchtig – ein Bild wahr oder ein Wort, das diese Gruppe passend beschreibt.
Macht euch kurze Notizen zu allen drei Aussagen:
• von euch,
• an eine andere Person in der Gruppe,
• an die Gruppe als Ganzes
Wer möchte, kann sie jetzt mitteilen.

5. Einige leere Stühle … Wie wichtig bin ich in der Gruppe? Wie wichtig ist die Gruppe für mich?

Wie im Kapitel über Gruppenprozesse beschrieben, herrscht in manchen Gruppen zu Beginn wenig Verbindlichkeit, was das Zusammenwachsen der Gruppe verhindert. Hier ist ein Vorschlag, wie die zugrundeliegende Gruppendynamik transparent werden kann und die Gruppenmitglieder bewusster mit ihrer Verantwortlichkeit für das Gelingen der Gruppe umgehen lernen.
In einer Gruppe, bei der häufig Teilnehmer fehlen, stelle ich auch für die fehlenden Teilnehmer Stühle auf, am besten dort, wo sie gewöhnlich sitzen. Irgendwann werden dann diese leeren Stühle zum Thema in der Gruppe.
Vielleicht möchte sie jemand wegstellen.
Oder jemand entschuldigt fehlende Teilnehmer mit einer mehr oder weniger akzeptablen Erklärung.
Andere Teilnehmer reagieren auf diese Erklärung entweder mit Verständnis oder mit verhaltenem Unmut.
Nach und nach werden unterschiedlichste Stellungnahmen abgegeben, wie zum Beispiel:
»Ich wäre heute auch lieber zu einer Kappensitzung gegangen«
»Mir macht es überhaupt nichts, wenn Teilnehmer fehlen, jeder sollte hi...

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort
  2. Vorwort
  3. Einleitung
  4. Gruppenleiten – von der Angst zu mehr Sicherheit
  5. Wir fangen an
  6. Der innere Supervisor
  7. So könnte es weitergehen – einige allgemeine Prinzipien
  8. Der therapeutische Prozess in der Gruppe
  9. Ich, Du und Wir im Gruppenprozess
  10. Konzentration auf das Hier-und-Jetzt in der Gruppe
  11. Feedback geben
  12. Klärung des Gruppenprozesses
  13. Mitten drin – einige allgemeine Prinzipien
  14. Typische Gruppenprozesse
  15. Interventionsmöglichkeiten bei Kontaktunterbrechungen im Gruppengeschehen
  16. Übertragung und Gegenübertragung
  17. Arbeit mit der Gruppe als Ganzes
  18. Das kreative Potenzial der Gruppe nutzen
  19. Wir nähern uns dem Ende
  20. Gestalt-Gruppentherapie in der psychiatrischen Akutklinik
  21. Anhang
  22. Interview mit Gordon Wheeler
  23. Gerhard Fatzer / Hans-Hermann Jansen
  24. Frank-M. Staemmler