Ab heute nur noch Co-Piloten
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Ab heute nur noch Co-Piloten

Erwachsenen Kindern gelassen das Steuer übergeben

  1. 205 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Ab heute nur noch Co-Piloten

Erwachsenen Kindern gelassen das Steuer übergeben

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Das Leben mit erwachsenen Kindern ist ein Balanceakt zwischen dem "Immer-Mehr-Loslassen" und dem "Dennoch-Da-Sein", wenn sie einen brauchen. Das stellt Eltern immer wieder neu vor die Frage, wie sie sich verhalten sollen, um die sich wandelnde Beziehung zu stärken und eine neue Ebene der Verbundenheit zu schaffen. Wie kann das konkret gelingen? Und wie schaffen es Eltern, ihr eigenes Leben neu zu gestalten?Aus ihrer persönlichen Erfahrung und ihrer beruflichen Beratungsarbeit heraus zeigt Susanne Bosch anhand konkreter Beispiele hilfreiche Lösungsansätze auf - und verdeutlicht immer wieder, welche Chance in der sich verändernden Beziehung zu den Kindern liegt. Dabei geht sie auch Fragen des Glaubensalltags nach und wirft einen Blick auf Familien der Bibel. Ein Ratgeber, der Eltern Mut macht, für sich neue Freiräume zu entdecken und ihren Kindern zu helfen, die ersten Schritte Richtung Selbstständigkeit zu tun, ohne sie zu bevormunden!Unter anderem mit den Themen: - Was heißt hier eigentlich erwachsen?- Mein Problem oder dein Problem? Wenn Kinder schwer ins Erwachsenenleben starten- Erwartungen klären und Wege finden: mein Kind soll sein Leben leben, nicht meins- Zusammenleben mit erwachsenen Kindern: von der Familie zur Mehrgenerationen-WG- "Empty Nest": neue Lebensräume entdecken und gestalten- Alte Geschichten für neuen Mut: Familien aus der Bibel

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2021
ISBN
9783761567364
III Fokus Eltern: Was, wenn wir Probleme haben?
Was da so geschehen kann
Zukunftspläne
Durch frühe Einschulung und „G8“, das achtjährige Gymnasium, war Johannes gerade 17, als er sein Abitur machte. Am liebsten hätte ich gehabt, dass er zwischen Schule und Ausbildung noch etwas ganz anderes kennenlernt, sozusagen über den Tellerrand seiner vertrauten Umgebung schaut. Ein Auslandsjahr, wie ich es in meiner Jugend machen konnte, oder auch ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) bei irgendeiner Organisation. Prinzipiell war das auch Johannes‘ Wunsch – nur gab es so viele Hindernisse … Bei OM (Operation Mobilisation e. V.) als Mitarbeiter auf einem Schiff die Häfen der Welt anfahren und bei Missionseinsätzen dabei sein? Leider hatte er gerade den offiziellen Info-Tag verpasst. Auf dem „Schönblick“, einem christlichen Gästezentrum, für die Technik der Konferenzräume (mit)verantwortlich sein? Dazu muss der FSJler 18 sein, was Johannes erst einige Wochen nach Beginn geworden wäre. Die meisten Hindernisse hätten sicher überwunden werden können, Johannes hätte seine Lage persönlich erklären und dann vielleicht einen Weg aushandeln können. Ihm war das aber zu mühsam und im Ergebnis zu unsicher. So beschloss er, sich gleich um eine Stelle für ein Duales Studium zu bewerben. Wenn das klappen würde – prima! Wenn nicht, könnte er sich immer noch um ein FSJ bemühen.
Wenn Kinder anders oder gar nicht mehr glauben
Kurz vor seiner Konfirmation fragten wir Sebastian, ob er von ganzem Herzen sein JA zu Gott geben möchte, das Gott ihm in der Taufe zugesagt hatte. Wenn nicht, würden wir auch so ein Fest feiern – es sollte nicht geheuchelt sein, nur um Geschenke zu bekommen.
Voller Überzeugung bestätigte er aber, dass er die Konfirmation bewusst in ihrem Wortsinn feiern wollte. Natürlich waren wir Eltern darüber froh und dankbar!
Allerdings war ihm der Gottesdienst sowieso schon lange zu langweilig, und nach der Konfirmation wollte er dann meistens nicht mehr gehen, außer wenn er für das Musikteam als Schlagzeuger im Einsatz war. Zwang wäre bestimmt kontraproduktiv gewesen, also ließen wir ihn schweren Herzens (und mit einem Funken Verständnis bezüglich der Langeweile …) machen, beziehungsweise schlafen. Immerhin ging er noch zur Jungenschaft der Gemeinde.
Im Lauf der folgenden zwei Jahre ging er schließlich überhaupt nicht mehr zum Gottesdienst, auch nicht an Weihnachten. Zudem faszinierte ihn immer mehr die Szene der Heavy-Metal-Musik und er trug fast nur noch T-Shirts mit Totenköpfen und schrecklichen Fratzen darauf.
In einer ruhigen Stunde sprachen wir ihn darauf an. Dazu hatten mein Mann und ich uns schon vorgenommen, wirklich Interesse an Sebastians Sichtweise zu haben und zu zeigen, also ihn auch in Ruhe formulieren zu lassen, ohne dass wir gleich dagegenschießen. Wir teilten ihm also unsere Beobachtungen und die daraus auftretenden Sorgen mit – dass er sich von fast allem „Christlichen“ zurückzog und wir uns Gedanken machten, ob er in satanische Kreise gerate. Das Gespräch verlief durchaus sachlich und harmonisch – wenn es auch für uns sehr schmerzhaft war. Sebastian erklärte, dass er überhaupt nicht mehr an Gott glauben könne und deshalb auch nicht an die Existenz des Teufels.
Neben Schmerz löste das Gespräch auch ein schlechtes Gewissen bei mir aus: Ist es uns nicht gelungen, unser Leben mit Gott so vorzuleben, dass es überzeugend, authentisch und attraktiv ist?
Der „falsche“ Partner
Eines Tages druckste Sebastian am Telefon eine Weile herum und kam schließlich heraus mit der Nachricht – er hatte eine Freundin! Ich bemühte mich, meine tausend Fragen zurückzuhalten, die sofort innerlich hochsprudelten, und gratulierte ihm erst einmal. Mein Mann und ich waren natürlich sehr gespannt, sie bald einmal kennenzulernen. Damit mussten wir uns aber noch gedulden, der nächste der seltenen Besuche unseres Sohnes war ohne die neue Freundin. Was er allerdings über sie und ihren Hintergrund erzählte, sorgte doch für ein mulmiges Gefühl bei uns. Dennoch bemühten wir uns, ihr später beim Kennenlernen unvoreingenommen zu begegnen und sie als die Person anzusehen, die unser Sohn liebte. Vermutlich kam aber trotz aller Bemühungen unbewusst einiges unserer inneren Vorbehalte durch.
Monate später erfuhren wir, dass Jenny vom ersten Tag ihrer Freundschaft an bei Sebastian im Studentenzimmer gewohnt hatte – und er sämtliche Lebenskosten für beide übernahm, da ihre Mutter ständig knapp bei Kasse war und es ablehnte, für ihre Tochter zu sorgen, obwohl das Mädchen noch zur Schule ging. Mit jeder neuen Geschichte aus ihrem sehr schwierigen familiären Hintergrund wuchs unsere Sorge, wie sich das auf die Beziehung zu unserem Sohn auswirken würde, ob sie mit ihrer Prägung überhaupt eine gesunde Beziehung aufbauen könnte. Auch mit ihrem Verhalten kamen wir nicht so gut zurecht. Wenn die beiden zu Besuch kamen, verschwand die Freundin immer länger in Sebastians Zimmer und kam schließlich nicht einmal mehr zu den Mahlzeiten heraus. Sebastian wollte das Mittagessen für beide in sein Zimmer mitnehmen. Das ging uns dann aber zu weit und wir versuchten, Sebastian zu erklären, warum wir ein solches Arrangement nicht akzeptieren wollten. Inzwischen war die Situation aber schon so erhitzt, dass ein Gespräch kaum mehr möglich war. Sebastian verschwand wütend in seinem Zimmer, mein Mann und ich entschieden uns für etwas Gartenarbeit zur Beruhigung unserer ebenfalls aufgebrachten Gemüter. Zwei Stunden später schien uns das einigermaßen gelungen zu sein und wir machten uns bereit, noch mal das Gespräch mit den beiden zu suchen. Die hatten sich allerdings, während wir im vorderen Garten werkelten, heimlich durch den hinteren Teil hinausgeschlichen und waren verschwunden – bis heute wissen wir nicht, wohin sie damals gingen, und wie und wann sie wieder nach Hause fuhren … Mein Mann war sauer und ich sehr verletzt, tagelang konnte ich deshalb kaum schlafen. Ich kam mir so ausgenutzt vor, wie eine Hotelangestellte, die für das Wohlergehen zu sorgen hat, mit der man aber möglichst wenig zu tun haben will. Dabei wollte ich mich doch bemühen, eine Beziehung zu der Person aufzubauen, die unser Sohn als Partnerin gewählt hat!
In den folgenden Monaten kam es zwar nicht mehr zu so einem Eklat, es blieb aber mühsam und teilweise auch angespannt. Meistens blieben unsere Begegnungsangebote fruchtlos, Jenny ging uns offensichtlich aus dem Weg. Als sie mir gegenüber dann doch einmal ins Erzählen kam, ließ ich alles andere liegen und hörte ihr fast zwei Stunden zu – um dann hinterher über Sebastian zu erfahren, ich hätte mich überhaupt nicht für sie interessiert, weil ich kaum etwas gesagt hätte. Derartige Missverständnisse kamen immer wieder vor. Natürlich lässt sich vieles davon durch ihre persönliche Geschichte erklären – aber es erschwerte eben alle Bemühungen um Verständnis und Beziehungsanknüpfung.
Sebastian war in all dem freilich auch hin- und hergerissen. Verständlicherweise stand er voll zu seiner Freundin, sah aber zumindest ansatzweise auch ihr problematisches Verhalten. Das spitzte sich immer weiter zu, als sie nach ihrem Schulabschluss keinerlei Ambitionen für eine Ausbildung zeigte. Zwei Jahre lang saß sie hauptsächlich zu Hause vor der Playstation, bewarb sich um keine Ausbildung und nahm auch keinen Aushilfsjob zum Geldverdienen an, lehnte jedes Hilfsangebot ab. Sebastian bestritt mit seinem Fahrer-Job weiterhin den Lebensunterhalt für beide – nach einiger Zeit rührte sie nicht einmal mehr einen Finger im gemeinsamen Haushalt, sodass Sebastian nach einem Arbeitstag auch dafür noch sorgte.
Auszug des Kindes oder Nesthocker
Ein Bereich, der von den meisten Eltern (und oft auch von den Kindern) als sehr emotional erlebt wird, ist das Thema Auszug aus der elterlichen Wohnung. Dabei kann sowohl der ängstlich befürchtete als auch der verzweifelt herbeigesehnte Schritt in die Welt hinaus für Eltern zum Problemfall werden. Viele Gespräche mit Eltern haben bestätigt, was die meisten sowieso ahnen: Es gibt unter ihnen die „Bewahrer“ oder „Festhalter“, denen es unglaublich schwerfällt, dass ihre Kinder schon ausgezogen sind oder die es genießen, wenn ihre erwachsenen Kinder mit Mitte 20 noch zu Hause leben. Andere, die eher „Freiheitsliebenden“, sind froh, dass ihre Kinder (früh oder auch endlich) ausgezogen sind oder wünsche...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Schmutztitel
  3. Titelei
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. 
Vorbemerkung
  7. 
I Am Ziel unserer Erziehung – endlich erwachsen!
  8. 
II Fokus Kind: Was, wenn es Probleme gibt?
  9. 
III Fokus Eltern: Was, wenn wir Probleme haben?
  10. 
IV Weitgehend problemfrei? Familiengeschichten aus der Bibel
  11. 
V Neue Lebensräume entdecken und gestalten
  12. 
VI Wie es heute bei uns aussieht
  13. 
VII Quellen & hilfreiche Adressen