Ethik und Verantwortung im Finanzsektor
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Wozu wird Ethik in der Finanzwirtschaft benötigt? Dieser Frage geht der Autor nach. Zunächst indem er die ethischen Probleme der drei Hauptakteure im Finanzbereich analysiert - die der Sparer, der Investoren und der Finanzintermediation. Dann indem er mögliche Wege weist, durch die das Finanzwesen das Vertrauen der Gesellschaft wieder gewinnen kann.Ausgehend von der Rückkehr zur Vernunft, macht er Reformvorschläge: - Stärkere Auseinandersetzung mit Finanzfragen- Erneuerung der persönliche Beziehungen der Finanzakteure- Vereinfachung der Prozesse im Finanzbereich- Modernisierung der Lehre in den HörsälenEin Essay, der zum Handeln anregt.

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Information

Jahr
2017
ISBN
9783791040431

1 Einleitung – Weshalb ist Ethik in der Finanzwirtschaft erforderlich?

Im Herbst 1998 stabilisierten die großen Akteure der Weltfinanz unter dem Druck der US-amerikanischen Behörden einen Investitionsfonds, der Schiffbruch erlitten hatte. Dabei handelte es sich um Long-Term Capital Management, einen Fonds mit systemischer Bedeutung, der von der Crème der finanzwirtschaftlichen Koryphäen, einschließlich zwei Nobelpreisträgern, gelenkt wurde. Dieses Datum – zehn Jahre vor Beginn der Krise von 2007 – markiert symbolisch den Zeitpunkt, an dem die globale Finanzwirtschaft in eine Zeit der Erschütterungen und Turbulenzen eintrat, die ihre Grundlagen angegriffen haben. Auf punktuelle Ereignisse wie den Bankrott von Enron (2001) oder den Parmalat-Schwindel (2003), von denen man glaubte, sie wären bloß Unfälle, folgten Erschütterungen, die das Herz des finanzwirtschaftlichen Universums erreichten. Seither wird die Finanzwelt, und mit ihr die Weltwirtschaft, kontinuierlich von Ereignissen mit systemischer Bedeutung bedroht.
Es wäre ermüdend, die Chronologie „der Krise“ in Erinnerung zu rufen, denn sie bleibt im Gedächtnis lebendig: die sogenannte „Subprime“-Krise, der Bankrott und die Rettung bedrohter Schlüsselakteure, die Staatsschuldenkrise, die wiederholten Krisen der Eurozone, die unkonventionellen Maßnahmen der Zentralbanken und, zeitlich näher bei uns, der historische Tiefstand der Zinssätze, dessen Ende niemand abzusehen wagt, und der als Zeitbombe in den Bilanzen der Finanzakteure schlummert.
Im Jahr 2017 erscheint eine Rückkehr zum Zustand vor 2007 immer weniger realistisch und wird auch immer seltener als Referenzpunkt genannt. Die Welt von morgen muss ständig neu erfunden werden, auch wenn die künftigen Gleichgewichte noch kaum erkennbar sind. Obwohl darüber keine Einigkeit herrscht, ist es für gewisse Beobachter offensichtlich, dass eine systemische Transformation im Gange ist, insbesondere hinsichtlich der Rolle und Stellung der finanzwirtschaftlichen Aktivitäten und ihrer gesellschaftlichen Legitimität. Der Druck auf die Finanzwirtschaft ist mannigfaltig, und die einzelnen Faktoren verstärken sich gegenseitig: wirtschaftlich (strukturell und konjunkturell), reglementarisch, politisch und medial. Sie stammen aus dem heute in der Gesellschaft weit verbreiteten Gefühl, dass die finanzwirtschaftlichen Aktivitäten die moralischen und ethischen Grenzen, die sie bändigen sollten, während Jahrzehnten ungehindert überschritten haben.
Seit 2007 werden Verhaltensweisen der Finanzakteure und interne Abläufe, die gestern noch als Modelle und Beispiele gepriesen wurden, in der Öffentlichkeit zunehmend in grellem Licht dargestellt. Damit ist eine öffentliche Aufregung entstanden (gemäß dem französischen Wörterbuch „Petit Robert“ ein Bestandteil jedes Skandals), die jene Verhaltensweisen an den Pranger stellt und das allgemeine Gefühl ausdrückt, getäuscht worden zu sein. Der bittere Geschmack von missbrauchtem Vertrauen und einer zerbrochenen Allianz zwischen Finanzbereich, Wirtschaft und Gesellschaft bleibt in allen Gesellschaftsschichten und in allen Breitengraden bestehen. Dieser Kontext zwingt die Finanzwirtschaft dazu, ihren Platz in Wirtschaft und Gesellschaft sowie ihre Geschäftsmodelle zu überdenken.
Die seit 2007 elektrisch aufgeladene Stimmung führt oftmals zu kategorischen und zugespitzten Urteilen, die sich auf Ethik und Moral berufen. Aber auch auf einer grundlegenderen Ebene werden lange vernachlässigte ethische Fragestellungen über die Finanzwirtschaft wieder bedeutsam und legitim. Diese Fragen stammen aus dem Innern der Branche, aus den Medien und von den Intellektuellen, aus den akademischen und beruflichen Ausbildungsstätten, den politischen und reglementarischen Instanzen sowie aus der Zivilgesellschaft. Sie betreffen sowohl den tieferen Sinn der finanzwirtschaftlichen Aktivitäten wie auch die Mittel und Modalitäten ihrer Ausführung.
Offenbar steht die Frage nach der Ethik, in all ihren Spielarten, genau im Schnittpunkt der Spannungen, welchen die Finanzwirtschaft heute ausgesetzt ist1.
Seit Ende des Wirtschaftsbooms der Nachkriegszeit, der von den Krisen der 1970er-Jahre beendet wurde, hat die Finanzwirtschaft ihre Bedeutung in der Weltwirtschaft ständig vergrößert – getragen von der Euphorie der Versprechungen über neue Wachstumshorizonte, die durch ihre Techniken und Modelle eröffnet wurden.
Genau aus diesem Grund müsste man die dreißig Jahre seit Mitte der 1970er-Jahre bis ins Jahr 2007 die „Dreißig euphorischen Jahre“ nennen. In diesem Zeitraum vertrauten die breite Öffentlichkeit, die Unternehmen und auch die Regierungen (sämtlicher politischer Parteien) den Techniken, Berufen und Institutionen der Finanzwirtschaft blind. Die Krise ließ diese 30 Jahre dauernde kollektive Blindheit verschwinden. Unter dem Eindruck dieses Schocks nahm die Welt nicht nur die vorhergehenden Entwicklungen wahr, sondern vor allem auch die Tatsache, dass diese nicht in einem luftleeren Raum entstanden waren, das heißt außerhalb externer Referenzpunkte, seien diese nun politisch oder ethisch. So waren die kritische Haltung und die Suche nach einem Sinn während der „Dreißig euphorischen Jahre“ nebensächlich geworden, mit der Folge, dass Fragen der Ethik an den Rand gedrückt wurden. Das Erwachen war umso brutaler, als im Jahr 2007 die Märkte blockiert waren und ständig neue Skandale zum Vorschein kamen. Es entwickelte sich ein Gefühl des Verrats und Bündnisbruchs, das heute noch sehr präsent ist.
Es geht hier nicht darum, die Diagnose der Finanzkrise – die an anderer Stelle eingehend diskutiert wurde2 – neu zu stellen, sondern einen Beitrag für die Rückkehr einer Reflexion über die Ethik zu leisten, die den finanzwirtschaftlichen Aktivitäten der Zeit nach 2007 angepasst ist. Nachdem sie gleichzeitig von einer Struktur- und einer Legitimitätskrise erschüttert wurde, kommt die moderne Finanzwirtschaft nicht um eine Rückkehr zu den Sinnfragen herum, wie sie im vorliegenden Buch summarisch dargestellt wird.
Auch wenn die Frage nach der Ethik ein Teil jeder menschlichen Handlung ist, muss sie den Bedingungen spezifischer Handlungen im Einzelnen Rechnung tragen. So ist es auch im Fall der Ethik in der Finanzwirtschaft. Die Fragestellung muss also deren jüngste Entwicklungen berücksichtigen und die besonderen Herausforderungen, die damit verbunden sind.
Zusammengefasst gibt es zwei Arten von Gründen, warum die Ethik in der Finanzwirtschaft heute Nachholbedarf hat. Einerseits handelt es sich dabei um konjunkturelle Gründe, die von den spezifischen Bedingungen der modernen Finanzaktivitäten abhängen und die durch die Krise offengelegt wurden. Andererseits gibt es aber auch strukturelle Gründe, die mit der zeitlosen Natur der Finanztätigkeit zu tun haben, und mit ethischen Fragen einhergehen, welche diese Tätigkeit zu jeder Zeit aufgeworfen hat, die in den vergangenen Jahrzehnten jedoch in Vergessenheit geraten waren.

1.1 Die strukturellen Gründe

Im Laufe der Jahrhunderte befand sich die Finanztätigkeit systematisch im Zentrum der Aufmerksamkeit von Moralisten. Diese haben mindestens fünf gute Gründe genannt, welche daran erinnern sollten, dass finanzwirtschaftliche Aktivitäten, wie alle menschlichen Handlungen, zum moralischen Gesetz gehören:
  • Der erste Grund stammt daher, dass die Finanzwirtschaft mit Geld als einer ihrer wichtigsten Ressourcen arbeitet. Geld ist aber eine gesellschaftliche, mit Bedeutung aufgeladene Einrichtung. Geld kann besonders starke Gefühle hervorrufen; einmal dient es der Anbetung von Götzen, ein andermal wird es selbst vergöttert. Umso mehr ist dies heute der Fall, zu einem Zeitpunkt, an dem die Kraft und Verführung des Geldes einen Höhepunkt erreicht hat. Handlungen, die mit so einem empfindlichen Objekt zu tun haben, können nicht langfristig von ethischen Überlegungen abstrahieren.
  • Der zweite Grund besteht darin, dass die Zeit, oder genauer gesagt die Zukunft (die Zukunft der anderen), eine weitere Ressource darstellt, die von den finanzwirtschaftlichen Aktivitäten verwendet wird. Jedes Finanzvermögen ist auf zukünftige Ereignisse ausgerichtet, und jede moderne Finanztransaktion beinhaltet eine monetäre Bewertung dieser Zukunft. Die Zukunft ist jedoch von Unwägbarkeiten geprägt und von Risiken, denen die Finanzwirtschaft Verpflichtungen und Garantien gegenüberstellen will. Das Problem der Bewertung des Unbekannten oder das akzeptable Niveau einer Garantie, einer Vergütung und/oder einer Risikoverteilung – das sind im Wesentlichen Fragen der Ethik. Im Laufe der Jahrhunderte sind diese Fragen von den großen religiösen und kulturellen Traditionen behandelt worden.3
  • Der dritte Grund, der hier angeführt werden muss, bezieht sich auf die dritte Ressource der Finanzwirtschaft, nämlich auf das Vertrauen. Denn das Geld, dessen sich die Finanzwirtschaft bedient, stammt im Wesentlichen aus Ersparnissen, das heißt aus Reserven, die im Hinblick auf einen künftigen Bedarf gebildet wurden. Solche Reserven können nicht ohne minimales Vertrauen und Loyalität zwischen den Parteien in Umlauf gebracht werden. Sowohl Vertrauen wie auch Loyalität haben mit Ethik zu tun.
  • Der vierte Grund, warum die Finanzwirtschaft eine ethische Reflexion erfordert, ergibt sich aus der Tatsache, dass es sich um eine Vermittlungstätigkeit handelt. Wer sie ausführt, verdient seinen Lebensunterhalt damit, dass er mit der Zukunft, mit dem Vertrauen und mit dem Geld anderer umgeht und Transaktionen zwischen den oftmals gegensätzlichen Interessen seiner Kunden abschließt. Dabei vergisst er seine eigenen Interessen nicht und sichert sich eine Vergütung für seine Tätigkeit.
  • Der fünfte Grund hat mit der rein quantitativen Sprache zu tun, die der Finanzwirtschaft als Hauptausdrucksmittel dient. Zahlen, die heute durch die Informationstechnologie virtuell geworden sind, haben hier den Vorrang. Eine Zahl kann dazu führen, dass reale Bedeutungen und Implikationen ausradiert werden, sowohl in gesellschaftlicher wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht. In Finanzkalkulationen besteht also die Gefahr, dass die Wirklichkeit weggewischt wird und zugunsten der Zahl, die nur von der Logik ihrer arithmetischen Handhabung getrieben wird, verschwindet. Eine Zahl beseitigt Unebenheiten und Sprünge, denn sie postuliert ein ideales Universum, wo alles perfekt teilbar und vollständig austauschbar ist. Es ist ein Anliegen der Ethik, darauf zu drängen, hinter den virtuellen Schirm zu blicken, um die Wirklichkeit wiederzufinden. Dank Überlegungen aus ethischer Perspektive wird die Wirklichkeit niemals vollständig durch Zahlen ersetzt, so nützlich und praktisch diese auch sein mögen.

1.2 Die konjunkturellen Gründe

Wenn es denn so ist, dass die finanzwirtschaftliche Aktivität, wie wir eben gesehen haben, unter allen Umständen einen ethischen Rahmen benötigt, stellt sich die Frage, warum deren Abwesenheit heute so akut spürbar ist? Es existiert enorm viel technische Literatur, die sich mit den Gründen für die Finanzkrise auseinandersetzt. Die Frage, weshalb die Ethik in Vergessenheit geraten konnte, wird dabei ausgelassen. Zusätzlich zu den oben genannten strukturellen Gründen können fünf konjunkturelle Gründe angegeben werden:
  • Objektive Grundlagen: Der erste Grund stammt aus der Behauptung der modernen Finanztheorie, sie würde auf objektiven Grundlagen beruhen, da sie wissenschaftlich und daher nicht mehr als eine Technik sei. Gestützt auf ihre Verankerung in der Wissenschaft und auf ihren wissenschaftlichen Anspruch, hat sich die Finanztheorie auf dem Boden eines reinen Positivismus entwickelt, in Symbiose mit der Praxis und fast ohne epistemologischen oder ethischen Bezug. Tatsächlich begann die moderne Finanztheorie in den 1970er-Jahren, Einfluss auf die Wirklichkeit auszuüben, indem sie die Organisation der öffentlichen und privaten Institutionen und auch die Berufspraxis neu gestaltete. Im Zuge dieser Veränderungen wurden jene intellektuellen Durchbrüche umgesetzt, die in den universitären Laboratorien der USA zwanzig Jahre zuvor vollbracht worden waren und die mehrere Jahrzehnte später, nachdem sich die Weltanschauung der modernen Finanzwirtschaft als universeller Bezugspunkt durchgesetzt hatte, mit Nobelpreisen ausgezeichnet wurden. Die Gründerväter dieser neuen Wissenschaft – H. Markowitz, M. Miller, F. Modigliani, E. Fama oder W. Sharpe – statteten die Finanztätigkeit mit einer neuen Rationalität aus, die im Paradigma von Risiko und Rendite verankert war und über einen Werkzeugkasten sowie über die passenden Instrumente verfügte.
    Angesichts des wirtschaftlichen Erfolgs und der Leistungen in technischer Hinsicht blieben ethische Fragestellungen, welche die traditionelle Finanzwirtschaft schlecht und recht begleitet hatten, nunmehr systematisch außen vor. Es gab umso weniger Gründe, sich solche Fragen zu stellen, je mehr das Paradigma durch präzedenzlose Leistungen bestätigt wurde. In diesem Umfeld von Wohlstand hatten weder die spezialisierten Institutionen noch die individuellen Marktteilnehmer Lust, sich mit den potenziell unbequemen Fragen zu befassen. Eine durch die Erfolge genährte Begeisterung hatte die Vorsichtsreflexe besiegt: Letztere führen natürlicherweise hin zur Ethik. Aus der Begeisterung entstand somit allmählich Euphorie. Als Folge fanden die neuen (theoretischen und praktischen) Entwicklungen der Finanzwirtschaft zum größten Teil außerhalb einer ethischen Reflexion statt.
  • Numerische Technologie: Der zweite Grund für das Fehlen der Ethik rührt von der numerischen Technologie her, welche die Entwicklung der Finanzwirtschaft sowohl erlaubt wie auch begleitet hat. Die Durchbrüche in diesem Bereich haben die natürliche Neigung der Finanzwirtschaft zur Bevorzugung des Numerischen und des Virtuellen noch verstärkt und auf die ganze Welt ausgedehnt. So haben Generationen von Finanzprofis ihren Beruf ausschließlich als „Symbolmanipulatoren“ ausgeübt, um den Ausdruck von Robert Reich4 zu gebrauchen, ohne sich um die räumliche oder gesellschaftliche Verankerung und um die Folgen dieses Prozesses Gedanken zu machen. Die verwendete Technologie hat sie wortwörtlich vom Zugang zur Wirklichkeit abgeschnitten, der die aus Ziffern und Daten bestehenden Bytes auf ihren Bildschirmen entsprechen. Die komfort...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Hinweis zum Urheberrecht
  3. Impressum
  4. Der Autor / Der Übersetzer
  5. 1   Einleitung – Weshalb ist Ethik in der Finanzwirtschaft erforderlich?
  6. 2   Finanzwirtschaft und Ethik: eine doppelte Aktualisierung
  7. 3   Die ethischen Dilemmas des Kapitaleigentümers: der Sparer und der Rentier
  8. 4   Die ethischen Dilemmas der Kapitalabnehmer: Schuldner und öffentliche oder private Investoren
  9. 5   Die ethischen Dilemmas der Finanzintermediation
  10. 6   Handlungsmöglichkeiten
  11. Literatur
  12. Stichwortverzeichnis