Dieses Buch bietet Ihnen Orientierung, um sich über sich selbst bewusster zu werden und auf dieser Grundlage überzeugender aufzutreten und zu kommunizieren. Das beinhaltet zwei auf den ersten Blick unterschiedliche Herangehensweisen: So finden Sie zum einen psychologische Ansätze, um Ihre Persönlichkeit zu reflektieren und zu stärken. Zum anderen erhalten Sie Informationen zur Körpersprache, die Sie nach außen überzeugender wirken lassen.
Bei genauerer Betrachtung sind diese beiden Ansätze jedoch miteinander verbunden. Der Grund dafür ist, dass sich Ihr Inneres bzw. Ihre Psyche körpersprachlich nach außen zeigt. Siehe dazu bei Interesse ebenfalls die angeführten Begriffserläuterungen in diesem Buch.
Ihr Auftreten und Ihre Wirkung auf andere Menschen hängen demnach stark mit Ihrer Persönlichkeit zusammen. Das beinhaltet beispielsweise Themen wie Ihr Selbstvertrauen und Ihre Einstellungen gegenüber sich, den anderen und dem Leben. Umgekehrt beeinflussen positive wie negative äußere Rückmeldungen bezüglich Ihres Auftretens auch Ihre Psyche. Das ist zumindest bei den meisten Menschen der Fall, besonders wenn sich das dahingehende Feedback von außen häuft.
Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, die Thematik des überzeugenden Auftretens von innen und außen anzugehen. Dazu sind nachfolgend relevante Inhalte aus den Bereichen der Psychologie und der Körpersprache dargestellt. Dabei wird deren Verbindung besonders innerhalb der Ausführungen zur sogenannten Transaktionsanalyse deutlich.
Darüber hinaus bieten Ihnen diese Erläuterungen zu Psychologie und Körpersprache auch mannigfaltige Ansatzpunkte, die Sie individueller auf Interaktionspartner eingehen sowie deren Bedürfnisse und Beweggründe besser erkennen lassen. Das eröffnet Ihnen ebenfalls viele Möglichkeiten, überzeugender aufzutreten und zu kommunizieren.
Ein gesundes Maß an Vertrauen ist eine wichtige Grundlage Ihres beruflichen Lebens, Auftretens und Kommunizierens, weil es viele Dinge vereinfacht oder erst ermöglicht. Hierbei liegt es im Wesen des Vertrauens, dass es auch enttäuscht werden kann. Trotz des Risikos bringt Ihnen Vertrauen viele Vorteile, da es beispielsweise
- noch fehlende Informationen sowie Unsicherheiten ausgleicht und so trotzdem agieren lässt;
- hilft, Kontrollaufwand und -kosten einzusparen;
- zu einem angenehmeren Arbeitsklima führt und die Zusammenarbeit erleichtert.
Vertrauen kann in verschiedene Ebenen unterteilt werden. Hierzu bietet Ihnen das nachstehende Modell einen Überblick.
Die sieben Ebenen des Vertrauens – nach Jeanette Hedwig Müller (2009, S. 169):
[34]Erläuterungen zu den Ebenen des Vertrauens. Dabei sind diese nicht trennscharf voneinander zu betrachten. Zudem lassen sie sich, mit Ausnahme der eher eigenständigen 7. Ebene, den in diesem Buch behandelten drei Vertrauensarten zuordnen:
- Selbstvertrauen (Kap. 4.1) – 1. Ebene
- Zwischenmenschliches Vertrauen (Kap. 4.2) – 2. bis 4. Ebene
- Vertrauen in gesellschaftliche Systeme (Kap. 4.3) – 5. und 6. Ebene
Diesbezüglich bietet Ihnen das Modell einen ergänzenden und detaillierteren Überblick. Darüber hinaus verdeutlicht es Ihnen die Bedeutung des Selbstvertrauens als Ausgangspunkt für die weiteren Ebenen bzw. Arten des Vertrauens.
Praktische Ableitungen für Sie:
Ihr Selbstvertrauen, zwischenmenschliches Vertrauen und Vertrauen in gesellschaftliche Systeme hängen miteinander zusammen: Dabei lässt Sie ein gefestigtes Vertrauen in sich selbst offener und sicherer wirken. Das ist eine gute Basis für Ihr Handeln sowie für Ihre Interaktionen mit anderen Personen. Dadurch können Sie diesen leichter vertrauen und bekommen auch mehr Vertrauen entgegengebracht. Dies wirkt sich wiederum positiv auf Ihr Systemvertrauen aus, da gesellschaftliche Systeme von Menschen repräsentiert werden. Das gilt sowohl für Ihre Kontakte mit derartigen Systemvertretern als auch, wenn Sie selbst als Repräsentant agieren.
Sich dieser Zusammenhänge bewusst zu sein, bietet Ihnen wertvolle Ansatzpunkte für Ihr überzeugendes Auftreten und Kommunizieren.
Nachstehend finden Sie zuerst die Themen Selbstvertrauen, zwischenmenschliches Vertrauen und Vertrauen in gesellschaftliche Systeme behandelt. Anschließend folgen Ausführungen zum Vertrauensaufbau und -verlust sowie zu den ergänzenden Aspekten der Hoffnung, der Kontrolle und des Misstrauens.
4.1 Selbstvertrauen – unser Fundament
Ihr Selbstvertrauen bezieht sich auf die Kraft, die Fähigkeiten, die Kompetenzen etc., die Ihnen selbst innewohnen. Dabei hat es gewichtige Auswirkungen auf Ihren Auftritt und Ihr Kommunikationsverhalten.
[35]In diesem Zusammenhang ist...