- 430 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
Über dieses Buch
Risikomanagement betrifft längst nicht mehr ausschließlich den Finanzsektor, sondern ist eine wichtige Aufgabe jedes Unternehmens. Dabei dient ein modernes Risikomanagement nicht mehr nur der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, sondern soll maßgeblich zur Schaffung von Unternehmenswert beitragen.Das kompakte Lehrbuch erläutert die theoretischen, konzeptionellen und methodischen Grundlagen für ein ganzheitliches, wertschaffendes Risikomanagement. Es stellt eine Vielzahl relevanter Instrumente für ein unternehmensweites Risikomanagement vor, wie- Simulations- und Szenarioanalysen, - Früherkennungssysteme, - Risiko-Kennzahlen, - Derivate und Versicherungen.Lernziele zu Beginn jedes Kapitels, anschauliche Praxisbeispiele und über 100 Übungsfragen helfen, das Gelernte zu vertiefen und den Wissensstand zu überprüfen. Lösungen zu den Wiederholungsfragen und Berechnungstabellen stehen zum Download auf myBook+ zur Verfügung.Die zweite Auflage wurde aktualisiert, grundsätzlich überarbeitet und neu strukturiert.
Häufig gestellte Fragen
Information
1 Risiken, Chancen und Risikomanagement
- die Allgegenwart von Risiken im persönlichen und wirtschaftlichen Umfeld nachvollziehen und das Risikoparadox erläutern,
- die Begriffe Risiko, Chance, Verlust und Krise definieren und voneinander abgrenzen,
- begründen, warum in Unternehmen ohne Risiken auch keine Chancen realisiert werden können,
- Risiken anhand ausgewählter Merkmale systematisieren,
- Begriff, Ziele und Aufgaben des Risikomanagements und des Risikocontrollings erläutern und voneinander abgrenzen und
- die Notwendigkeit eines Risikomanagements beschreiben.
1.1 Das Risikoparadox
- Die meisten Existenzgründer überschätzen ihre Erfolgschancen und Einkommensaussichten. So sind fünf Jahre nach der Gründung nur noch ungefähr die Hälfte und nach acht Jahren ein Fünftel der neu gegründeten Unternehmen am Markt (vgl. Luo/Mann, 2011; Åstebro et al., 2014). Das Medianeinkommen von Selbstständigen ist oft geringer als das von Angestellten, obwohl sich Selbstständige einem höheren wirt schaftlichen Risiko gegenübersehen und daher als Kompensation eine Risikoprämie erzielen müssten (vgl. Åstebro/Elhedhli, 2006).
- Nahezu zwei Drittel aller Mergers & Acquisitions-Transaktionen bleiben hinter ihren Erwartungen zurück (vgl. Gerds/Schewe, 2013, S. 5). So haben Mega-Fusionen wie in den 1990er-Jahren zwischen BMW und Rover oder Anfang der 2000er Jahre zwischen Daimler und Chrysler viele Milliarden Euro an Kapital vernichtet (vgl. Kutschker/Schmid, 2011, S. 903 ff.).
1.2 Unsicherheit, Risiko und Chance
Autor | Definition des Risikobegriffs | Zuordnung |
Gesetzgeber | ||
KonTraG § 91 (2) AktG. | »… den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen« | Risiko i. e. S. |
IDW PS 340 Nr. 2 (3). | »die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen« | Risiko i. e. S. |
Unternehmenspraxis | ||
Beiersdorf AG in: Diederichs et al., 2009, S. 267. | »der Sachverhalt […], dass Ereignisse oder Entscheidungen, Handlungen und Unterlassungen die Beiersdorf AG daran hindern, definierte Ziele zu erreichen bzw. Strategien erfolgreich zu realisieren« | Risiko i. e. S. |
BASF SE, 2019, Geschäftsbericht 2018, S. 123. | »Als Chancen definieren wir mögliche Erfolge, die über unsere definierten Ziele hinausgehen. Unter Risiko verstehen wir jedes Ereignis, welches das Erreichen unserer kurzfristigen operativen oder unserer langfristigen strategischen Ziele negativ beeinflussen kann.« | Risiko i. w. S. |
IGC/ICV in: Knuppertz/Ahlrichs, o.J., S. 6. | »die Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und Größe der daraus entstehenden Konsequenzen […] in Bezug auf die Abweichung von einem geplanten, meist finanziellen Ziel« | Risiko i. w. S. |
Wissenschaft | ||
Bartram, 2000, S. 242. | »Schwankungen der betrachteten Variablen […], die mittels der statistischen Maßgröße der Varianz oder Standardabweichung quantifiziert werden können« | Risiko i. w. S. |
Mikus, 2001, S. 7. | »Gefahr von Fehlentscheidungen oder auf Entscheidungen folgendem Fehlverhalten, die bzw. das zur Nicht-Erreichung der gesetzten Ziele führen« | Risiko i. e. S. |
Rosenkranz/Missler-Behr, 2005, S. 5 f. | »Wahrscheinlichkeit, dass die Unternehmensziele durch unternehmerische Entscheidungen entweder nicht erreicht oder übertroffen werden« | Risiko i. w. S. |
Gleißner, 2017a, S. 17. | »die aus der Unvorhersehbarkeit der Zukunft resultierende, durch ›zufällige‹ Störungen verursachte Möglichkeit, von geplanten Zielen abzuweichen« | Risiko i. w. S. |
Diederichs, 2018, S. 9. | »die Gefahr […], dass Ereignisse, Entscheidungen, Handlungen oder Unterlassungen das Unternehmen daran hindern, angestrebte Ziele zu erreichen oder Strategien erfolgreich zu realisieren« | Risiko i. e. S. |
Klein/Scholl, 2012, S. 117. | »die Gefahr des Erzielens unerwünschter Ergebnisse (…). Als Chance fassen wir umgekehrt die Möglichkeit der Erzielung von Ergebnissen auf, die günstiger als der Referenzpunkt eingeschätzt werden« | Risiko i. w. S. |
Hubbard, 2020, S. 110. | »a state of uncertainty where some of the possibilities involve a loss, injury, catastrophe, or other undesirable outcomes (i.e., something bad could happen)« | Risiko i. e. S. |
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Hinweis zum Urheberrecht
- Impressum
- Inhalte zum Download
- Vorwort
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Risiken, Chancen und Risikomanagement
- 2 Entscheidung unter Risiko
- 3 Risiken: Messung und finanzielle Bewertung
- 4 Risikomodelle und Modellrisiken
- 5 Gesetzliche, quasi-gesetzliche und betriebswirtschaftliche Anforderungen an das Risikomanagement
- 6 Ansätze und Probleme des strategischen Risikomanagements
- 7 Ansätze und Probleme der Risikoidentifikation
- 8 Ansätze und Probleme der Risikobewertung
- 9 Ansätze und Probleme der Risikoberichterstattung
- 10 Ansätze und Probleme der Risikosteuerung
- 11 Ansätze und Probleme der Risikoüberwachung
- 12 Organisation und Trends des Risikomanagements
- Literaturverzeichnis
- Stichwortverzeichnis
- Autoren
- Arbeitshilfen Online