Wenn Schuldgefühle zur Qual werden
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Wenn Schuldgefühle zur Qual werden

Selbstvorwürfe ablegen, sich verzeihen lernen

  1. 232 Seiten
  2. German
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Wenn Schuldgefühle zur Qual werden

Selbstvorwürfe ablegen, sich verzeihen lernen

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Über dieses Buch

Schuldgefühle: Jeder kennt sie und fast jeder hat sie. Man kommt nur schwer gegen sie an. Sie können unser Leben zur Hölle machen und uns den inneren Frieden rauben. Sie machen uns manipulierbar und gefügig bis hin zur völligen Selbstaufgabe. Mit quälenden Gedanken wie "Hätte ich doch nur.", "Wie konnte ich nur.", "Ich hätte. sollen" zermürben und lähmen wir uns. Starke Schuldgefühle beeinträchtigen unsere Leistungsfähigkeit, wir verfallen in Depressionen, flüchten in den Alkohol oder nehmen Beruhigungsmittel.Die Psychotherapeutin Doris Wolf zeigt in ihrem Ratgeber, - wie Schuldgefühle entstehen, - wie Sie sich von Ihren quälenden Gedanken und Gefühlen der Schuld befreien können, - wie Sie angemessen mit Fehlern umgehen und aus ihnen lernen können, - wie Sie sich von einem übertrieben großen Verantwortungsgefühl befreien können, - wie Sie wieder Freude empfinden und Ihr Leben genießen können.Wie die Autorin ihr Buch beschreibt: In meiner Praxis begegne ich immer wieder Menschen, die sich heftige Selbstvorwürfe wegen eines aus ihrer Sicht unverzeihlichen Fehlers machen. Ich halte Schuldgefühle dagegen für ebenso überflüssig wie schädlich. Sie haben keinerlei Nutzen, machen Fehler nicht ungeschehen und helfen nur äußerst selten, ein Fehlverhalten zu korrigieren oder zukünftig zu vermeiden. Ein verantwortungsvoller und moralischer Mensch braucht keine Schuldgefühle.Wer sich von seinen quälenden Schuldgefühlen befreien will, der findet in meinem Ratgeber eine Fülle wirkungsvoller Strategien. Schuldgefühle sind einzig und allein das Resultat von Selbstverurteilungen, die wir beim Übertreten erlernter oder selbst aufgestellter moralischer Regeln, Gebote und Normen aussprechen. Wir bewerten uns als schlecht, wenn wir etwas tun, von dem wir glauben, es nicht hätten tun dürfen, oder wenn wir etwas nicht getan haben, von dem wir aber glauben, es hätten tun müssen.Wer seine Schuldgefühle überwinden will, muß aufhören, sich für Fehler zu verurteilen und sich als schlechten Menschen anzusehen. Fehler einzugestehen und zu bereuen ist vernünftig und wichtig - nicht jedoch sich dafür zu verurteilen. Lebensgeschichten vieler meiner Patienten helfen die Strategien zu verdeutlichen.

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Teil III
Typische Situationen, in denen Schuldgefühle auftreten

Inzwischen sind wir im Teil III angekommen. Das Ziel lautet jetzt, uns mit Hilfe vieler unterschiedlicher Fallbeispiele zu verdeutlichen, wie Schuldgefühle entstehen und überwunden werden können. Wie wir bereits wissen, sind wir dazu fähig, uns bezüglich jeder nur denkbaren unmittelbar erlebten oder auch nur phantasierten Situation Schuldgefühle zu machen. Wir können uns Schuldgefühle wegen bestimmter Gedanken, Gefühle und wegen eines bestimmten Verhaltens machen. Wir können uns sogar Schuldgefühle darüber machen, keine Schuldgefühle zu haben. Ich stand also vor dem Problem, wie ich möglichst auch ein Beispiel für Ihre Schuldgefühle finden und Ihnen eine Hilfestellung für ihre Veränderung geben kann. Ich habe mich deshalb bemüht, aus möglichst vielen unterschiedlichen Bereichen Beispiele zu schildern.
Falls Sie sich dennoch nicht wiederfinden, kehren Sie bitte zu Teil II, Kapitel 7 zurück und versuchen, die dort dargestellten Strategien auf Ihre Situation zu übertragen. Wenn Sie auch dann noch den Eindruck haben, für Ihre Schuldgefühle, für Ihr Problem gebe es keinerlei Hilfestellung in diesem Buch, dann könnte dies daran liegen, dass Ihnen Ihr altes negatives Programm einen Streich spielt. Es könnte Sie dazu veranlassen, Ihr Problem als so speziell und schwierig, Ihr Fehlverhalten als so verwerflich anzusehen, dass Sie unbedingt Schuldgefühle haben müssen. In einem solchen Fall möchte ich Sie bitte, Ihre Situation zusammen mit einem Psychotherapeuten zu analysieren. Die folgenden Kapitel sind so gegliedert, dass ich zunächst immer die Lebenssituation einer Klientin oder eines Klienten darstelle. Dann erkläre ich anhand des ABC's der Gefühle, mit welchen Bewertungen sich meine Klienten ihre Schuldgefühle erzeugen, und welche Einstellungen hilfreich sind, sich von den Gewissensbissen zu befreien. Auch wenn viele Beispiele Sie nicht unmittelbar betreffen, können Sie einmal versuchen, sich in die Situation des Betroffenen hineinzuversetzen. Manchmal kann man aus den Erfahrungen anderer doch etwas für sich selbst lernen. Außerdem ist es gut möglich, dass Sie beim Lesen der Beispiele mit vielen Ihrer innneren Einwände konfrontiert werden. Sie wissen ja, dass „Ja aber“-Einwände auftauchen, wenn Sie neue Erkenntnisse machen und alteingefahrene Einstellungen angegriffen werden.
Es könnte also eine gute Übung für Sie sein, sich durch die einzelnen Fallbeispiele hindurchzuarbeiten. Therapiesitzungen verlaufen ähnlich, wie ich es in den Beispielen darstelle. Zunächst erzählt der Klient von seinen seelischen und körperlichen Beschwerden. Zusammen suchen wir dann nach den hinter den Problemen liegenden Selbstgesprächen und überprüfen sie mit den beiden Regeln für hilfreiches Denken. Die neu erarbeiteten Bewertungen muss der Klient dann zu seinem geistigen Eigentum machen und immer wiederholen, so wie ich es im Kapitel 3.3, den fünf Phasen des Umlernens beschrieben habe. Natürlich kann ich hier nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus der Lebensgeschichte meiner Klienten darstellen. Es ist sozusagen die Essenz ihrer Schuldgefühle. Ich stelle außerdem nur die Einstellungen dar, mit denen sie sich ihre Schuldgefühle erzeugen. Die Alltagsstrategien, die ineffektiven Strategien der Schuldbekämpfung, die wir in Teil I, Kapitel 2.4 besprochen haben, lasse ich unter den Tisch fallen. Diese sind Ihnen vertraut und auch nicht hilfreich für Sie. Zwischen den einzelnen Fallbeispielen finden Sie neben allgemeinen Erläuterungen zu den jeweiligen Problembereichen einige Anregungen, wie Sie in Zukunft die Schuldgefühle vermeiden können.

8Schuldgefühle und Kindererziehung

Die Kindererziehung bietet sehr viele Möglichkeiten, sich Schuldgefühle zu erzeugen. Jeder von uns hat ein Bild vor Augen, wie eine gute Mutter oder ein guter Vater sich zu verhalten hat. Jeder von uns hat auch eine Vorstellung davon, wie seine Kinder sich als Kinder und später als Erwachsene fühlen und verhalten sollen. Doch gelingt es uns nicht immer, diese Vorstellung zu verwirklichen.
Fallbeispiel: „Ich habe versagt. Mein Sohn ist lebensuntüchtig.“
Karin, 59 Jahre, verheiratet, kam wegen starker Depressionen in meine Praxis. Sehr schnell zeigte sich, dass ihre Depressionen die Folge massiver Schuldgefühle waren. Sie warf sich vor, in der Erziehung ihres Sohnes versagt zu haben. Sie verurteilte sich dafür, dass sie ihren Sohn in der Kindheit verwöhnt und ihm das Leben so leicht gemacht hatte. Sie gab sich die Schuld, dass ihr Sohn so bequem und faul war, sein Studium verbummelte, sich treiben ließ und in Spielhöllen herumtrieb. Auf meine Frage, warum sie ihren Sohn so verwöhnt habe, antwortete sie: „Er ist unser einziges Kind. Wir haben uns sehr spät entschieden, dass wir ein Kind wollen. Ich wollte, dass er es einmal leichter hat als wir.“ Auf meine Frage, ob sie manchmal ihr Erziehungsverhalten angezweifelt habe, antwortete sie: „Ja, manchmal schon, das ist ja das Schlimme. Ich hätte ihn mehr herannehmen und fordern müssen.“ Auf meine Frage, warum sie es trotzdem nicht gemacht habe, antwortete sie: „Ich dachte, dass er noch früh genug den Ernst des Lebens erfahren würde. Ich wollte ihm eine unbeschwerte Kindheit geben. Ich selbst habe schon sehr früh zuhause mithelfen müssen – meine Eltern hatten ein Geschäft – und durfte nie mit anderen Kindern spielen. Er sollte seine Kindheit mehr genießen dürfen als ich.“ Karin gab aus ihrem schlechten Gewissen heraus ihrem erwachsenen Sohn auch heute noch immer wieder Geld, wenn er mal wieder keines hatte. Sie vermied jeglichen Vorwurf und jede Kritik an seinem Verhalten, denn er konnte ja schließlich nichts dafür!
Karin konnte nur geholfen werden, wenn sie ihre Selbstgespräche änderte, denn ob sich ihr Sohn ändern würde, lag nicht in ihrer Hand. Prüfen wir also, ob ihre Selbstgespräche hilfreich sind oder nicht. Wenden wir zunächst unsere aus Teil II bekannten Strategien auf Karins Gedanken an. Zunächst das ABC der Gefühle:
A Die Situation sieht so aus:
Karins Sohn ist bereits im 14. Semester seines Studiums, gibt sein Geld in Spielhöllen aus.
B Karins Bewertung:
Ich hätte meinen Sohn mehr fordern müssen, hätte ihn mehr herannehmen müssen. Ich bin schuld, dass er lebensuntüchtig ist.
C Ihre Gefühle und Verhalten:
Karin leidet unter Depressionen und Schuldgefühlen. Sie gibt dem Sohn immer wieder Geld und entschuldigt sein Verhalten.
Wenn wir mit den zwei Regeln für hilfreiches Denken:
Entsprechen ihre Bewertung und ihre Schlussfolgerung den Tatsachen?
Helfen die Bewertung und Schlussfolgerung ihr, sich so zu fühlen und verhalten, wie sie es möchte?
die Gedankengänge von Karin überprüfen, kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Tatsache ist: Karins Sohn hat nicht die Verhaltensweisen entwickelt, die sie sich in bezug auf das Studium und den Umgang mit dem Geld gewünscht hat. Aus heutiger Sicht kann sie erkennen, dass es wahrscheinlich besser gewesen wäre, ihm schon in seiner Kindheit Eigenverantwortung beizubringen und an die Übernahme von Pflichten zu gewöhnen. Sie hat es deshalb nicht getan, weil sie glaubte, ihm nur so eine unbeschwerte Kindheit geben zu können. Sie hat die negativen Erfahrungen aus ihrer Kindheit auf ihn übertragen und wollte es besser machen. Dabei hat sie andere Bereiche übersehen. Heute weiß sie, dass dies auch nicht der richtige Weg war. Es ist bedauerlich, dass die Entwicklung so gelaufen ist. Doch ihr Sohn ist jetzt als erwachsener Mensch für sein Leben verantwortlich. Er hat die Fähigkeiten, sich zu verändern und weiterzuentwickeln. Selbst wenn ihre Erziehung vollkommen falsch gewesen wäre, kann er noch an sich arbeiten. Sie übertreibt zudem, wenn sie behauptet, dass ihr Sohn lebensuntüchtig ist. Er hat durchaus auch Verhaltensweisen erlernt, die hilfreich und angemessen sind. Ihre Schuldgefühle und Depressionen helfen nicht, ihren Sohn zu verändern. Sie schaden lediglich ihr. Ihre Schuldgefühle tragen dazu bei, dass sie sogar heute noch ihre Verwöhnhaltung fortsetzt und dem Sohn weiterhin die Konsequenzen seines Verhaltens erspart.
Karin hat, sofern sie sich nicht mit Schuldgefühlen lähmt, heute noch Einflussmöglichkeiten auf ihren Sohn – in Form der finanziellen Unterstützung. Sie kann ihrem Sohn deutlich machen, dass er kein Geld mehr von seinen Eltern zu erwarten hat und von nun an für sein Leben selbst verantwortlich ist. So hilft sie dem Sohn am besten und korrigiert ein Verhalten aus der Vergangenheit, das sie aus heutiger Sicht als falsch ansieht. Hierzu benötigt sie keine Schuldgefühle. Sie kann lernen, einen Fehler, den sie in der Erziehung gemacht hat, zu akzeptieren. Sie hat sich so verhalten, wie sie sich aus damaliger Sicht nur verhalten konnte. Auch wenn es zum Teil eine falsche Erziehungsstrategie war, konnte sie ihren Sohn nicht anders erziehen.

Gute-Eltern-Falle

Karin ist in die Gute-Eltern-Falle geraten. Viele Eltern versuchen, zwei Erziehungsprinzipien gleichzeitig zu befolgen:
Sie wollen zufriedene, glückliche Kinder.
Sie wollen ihre Kinder so erziehen, dass sie als Erwachsene mit dem Leben zurechtkommen und sich in die Gesellschaft integrieren.
Nicht immer kann man diese beiden Prinzipien unter einen Hut bringen. Kinder sind meist nicht glücklich und zufrieden, wenn sie Grenzen gesetzt bekommen oder unliebsame Tätigkeiten und Pflichten übernehmen müssen. Dennoch müssen sie lernen, gegen das Lustprinzip zu handeln, sich einzufügen, kurzfristig auf etwas zu verzichten, um langfristig ein Ziel zu erreichen. Sie müssen soziales Verhalten lernen und die Bedürfnisse ihrer Umwelt berücksichtigen. Wenn Eltern von sich fordern, immer glückliche Kinder zu haben, die mit ihren Eltern zufrieden sind, wird es ihnen entweder unmöglich, Grenzen zu setzen, oder aber sie plagen sich mit Schuldgefühlen herum, weil die Kinder ärgerlich, enttäuscht oder traurig sind. Der glückliche Umstand, dass Kinder etwas einsehen werden und gerne unliebsame Tätigkeiten übernehmen, tritt leider sehr selten ein. Eltern müssen deshalb lernen, zu akzeptieren, dass Kinder ab und zu negative Gefühle ihnen gegenüber empfinden. Dies bedeutet nicht, dass sie schlechte Eltern sind. Im Gegenteil, sie riskieren die momentane Ablehnung der Kinder, um ihnen wichtige Lebensprinzipien beizubringen. Das ist viel schwerer, als den Kindern alles durchgehen zu lassen. Mit der Mitteilung: „Ich weiß, dass du jetzt enttäuscht, verärgert … reagieren magst, aber es ist wichtig, dass du …, weil du sonst …“ können Eltern beispielsweise ihr Verhalten erläutern und gleichzeitig Verständnis den Kindern gegenüber signalisieren. W. Dyer schlägt in seinem Buch „Das Glück der positiven Erziehung“ u.a. folgende Erziehungsrichtlinien vor, um Kinder zu selbstbewussten, verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen :
1.Kritisieren Sie das Verhalten eines Kindes, aber nicht seinen menschlichen Wert.
2.Loben Sie Ihr Kind, statt es zu kritisieren.
3.Ermutigen Sie Ihr Kind, Risiken einzugehen.
4.Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich nicht als minderwertig ansieht.
5.Verhelfen Sie Ihrem Kind zu einem positiven Selbstverständnis.
6.Hören Sie selbst auf, anderen für alles die Schuld zu geben.
7.Streben Sie nicht unbedingt danach, dass die Kinder immer die Nummer Eins sein müssen.
8.Lösen Sie sich von Ihren Schuldgefühlen und bemühen Sie sich darum, Verantwortung zu tragen, statt sich einfach nur schuldig zu fühlen.
9.Wenn Sie ein Kind bestrafen, muss es wissen, warum.
10.Wenn Sie eine Strafe androhen, sollte sie auch erfolgen, wenn das eintritt, was diese Strafe erforderlich macht.
Wenn Sie diese zehn Prinzipien umsetzen, zumindest daran arbeiten, sich möglichst oft danach zu verhalten, dann werden Sie das Selbstbewusstsein Ihrer Kinder fördern. Sie werden den Kindern gleichzeitig dabei helfen, sich nicht mit Schuldgefühlen zu geiseln.
Fallbeispiel: „Ich bin eine schlechte Mutter. Ich schlage meine Kinder.“
Nicola, 35 Jahre, verheiratet, suchte meine Praxis auf, weil sie unter Schlafstörungen und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und entspannen, litt. Sie war Kindergärtnerin gewesen und hatte ihren Beruf aufgegeben, als das zweite Kind kam. Ihr Mann war Ingenieur, manchmal wochenweise unterwegs und sie allein mit den nun drei- und fünfjährigen Kindern zuhause. Sie war mit ihrer Lebenssituation in keinster Weise zufrieden. Sie fühlte sich von ihrem Mann im Stich gelassen, es fehlte ihr die berufliche Bestätigung. Das ständige Bereit-Sein für die Kinder überforderte sie. Mit ihrem Mann war es unmöglich, über ihre ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Einleitung
  6. Teil I Ursachen und Zusammenhänge
  7. Teil II: Konkrete Strategien
  8. Teil III: Typische Situationen, in denen Schuldgefühle auftreten
  9. Schlusswort