Nathan der Weise
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Nathan der Weise

  1. 161 Seiten
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Nathan der Weise

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Über dieses Buch

Ein beliebter Klassiker von Lessing!Als der reiche Jude Nathan in das Jerusalem zu Zeiten der Kreuzzüge zurückkehrt, erfährt er, dass ein Templerherr seine Tochter Recha vor dem Feuertod gerettet hat. Dieser verliebt sich in die hübsche Recha, Nathan kann der Verbindung jedoch nicht zustimmen. Schon bald schmiedet der Tempelherr also eine Intrige gegen Nathan... -

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Information

Jahr
2020
ISBN
9788726540130

Dritter Aufzug

ERSTER AUFTRITT

Szene: In Nathans Hause.
Recha und Daja.
Recha. Wie, Daja, drückte sich mein Vater aus?
„Ich dürf’ ihn jeden Augenblick erwarten?“
Das klingt — nicht wahr? — als ob er noch so bald
Erscheinen werde. — Wie viel Augenblicke
Sind aber schon vorbei! — Ah nun; wer denkt
An die verflossenen? — Ich will allein
In jedem nächsten Augenblicke leben.
Er wird doch einmal kommen, der ihn bringt.
Daja. O der verwünschten Botschaft von dem Sultan!
Denn Nathan hätte sicher ohne sie
Ihn gleich mit hergebracht.
Recha. Und wenn er nun
Gekommen, dieser Augenblick; wenn denn
Nun meiner Wünsche wärmster, innigster
Erfüllet ist: was dann? — Was dann?
Daja. Was dann?
Dann hoff’ ich, daß auch meiner Wünsche wärmster
Soll in Erfüllung gehen.
Recha. Was wird dann
In meiner Brust an dessen Stelle treten,
Die schon verlernt, ohn’ einen herrschenden
Wunsch aller Wünsche sich zu dehnen? — Nichts?
Ah, ich erschrecke!. . .
Daja. Mein, mein Wunsch wird dann
An des erfüllten Stelle treten, meiner.
Mein Wunsch, dich in Europa, dich in Händen
Zu wissen, welche deiner würdig sind.
Recha. Du irrst. — Was diesen Wunsch zu deinem macht,
Das nämliche verhindert, daß er meiner
Je werden kann. Dich zieht dein Vaterland:
Und meines, meines sollte mich nicht halten?
Ein Bild der Deinen, das in deiner Seele
Noch nicht erloschen, sollte mehr vermögen,
Als die ich sehn, und greifen kann, und hören,
Die Meinen?
Daja. Sperre dich, so viel du willst!
Des Himmels Wege sind des Himmels Wege.
Und wenn es nun dein Retter selber wäre,
Durch den sein Gott, für den er kämpft, dich in
Das Land, dich zu dem Volke führen wollte,
Für welche du geboren wurdest!
Recha. Daja!
Was sprichst du da nun wieder, liebe Daja!
Du hast doch wahrlich, deine sonderbaren
Begriffe! „Sein, sein Gott, für den er kämpft!“
Wem eignet Gott? Was ist das für ein Gott,
Der einem Menschen eignet? Der für sich
Muß kämpfen lassen? — Und wie weiß
Man denn, für welchen Erdkloß man geboren,
Wenn man’s für den nicht ist, auf welchem man
Geboren? — Wenn mein Vater dich so hörte! —
Was tat er dir, mir immer nur mein Glück
So weit von ihm als möglich vorzuspiegeln?
Was tat er dir, den Samen der Vernunft,
Den er so rein in meine Seele streute,
Mit deines Landes Unkraut oder Blumen
So gern zu mischen? — Liebe, liebe Daja,
Er will nun deine bunten Blumen nicht
Auf meinem Boden! — Und ich muß dir sagen,
Ich selber fühle meinen Boden, wenn
Sie noch so schön ihn kleiden, so entkräftet,
So ausgezehrt durch deine Blumen; fühle
In ihrem Dufte, sauersüßem Dufte,
Mich so betäubt, so schwindelnd! — Dein Gehirn
Ist dessen mehr gewohnt. Ich tadle drum
Die stärkern Nerven nicht, die ihn vertragen.
Nur schlägt er mir nicht zu; und schon dein Engel,
Wie wenig fehlte, daß er mich zur Närrin
Gemacht? — Noch schäm’ ich mich vor meinem Vater Der Posse!
Daja. Posse! — Als ob der Verstand
Nur hier zu Hause wäre! Posse! Posse!
Wenn ich nur reden dürfte!
Recha. Darfst du nicht?
Wann war ich nicht ganz Ohr, so oft es dir
Gefiel, von deinen Glaubenshelden mich
Zu unterhalten? Hab’ ich ihren Taten
Nicht stets Bewunderung und ihren Leiden.
Nicht immer Tränen gern gezollt? Ihr Glaube
Schien freilich mir das Heidenmäßigste
An ihnen nie. Doch so viel tröstender
War mir die Lehre, daß Ergebenheit
In Gott von unserm Wähnen über Gott
So ganz und gar nicht abhängt. —Liebe Daja,
Das hat mein Vater uns so oft gesagt;
Darüber hast du selbst mit ihm so oft
Dich einverstanden: warum untergräbst
Du denn allein, was du mit ihm zugleich
Gebauet? — Liebe Daja, das ist kein
Gespräch, womit wir unserm Freund am besten
Entgegensehn. Für mich zwar ja,! Denn mir,
Mir liegt daran unendlich, ob auch er. . .
Horch, Daja! — Kommt es nicht an unsre Türe?
Wenn er es wäre! Horch!

ZWEITER AUFTRITT

Recha. Daja und der Tempelherr, dem jemand von außen die Tür öffnet mit den Worten:
Nur hier herein!
Recha (fährt zusammen, faßt sich ...

Inhaltsverzeichnis

  1. decken
  2. Titel
  3. Kolophon
  4. Personen:
  5. Erster Aufzug
  6. Zweiter Aufzug
  7. Dritter Aufzug
  8. Vierter Aufzug
  9. Fünfter Aufzug
  10. Über Nathan der Weise