König Heinrich IV.
eBook - ePub

König Heinrich IV.

  1. 199 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

William Shakespeares zweiteiliges Historiendrama entführt Leser und Zuschauer in das England des frühen 15. Jahrhunderts. Hier regiert König Heinrich IV., doch seine Herrschaft bröckelt: eine Rebellion formiert sich gegen ihn, und auch die Thronfolge ist nicht gesichert. Der junge Kronprinz Heinrich führt unter dem Einfluss seines Freunds, Ritter Falstaff, ein lasterhaftes Leben und schenkt seinen höfischen Pflichten wenig Beachtung. Englands Zukunft wird sich auf mehr als einem Schlachtfeld entscheiden...-

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu König Heinrich IV. von William Shakespeare, August Wilhelm von Schlegel im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Britische Geschichte. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2021
ISBN
9788726885859

Erster Teil

Erster Aufzug
Erste Szene

London. Ein Zimmer im Palast.
König Heinrich, Westmoreland, Sir Walter Blunt und andre treten auf.
KÖNIG HEINRICH.
Erschüttert wie wir sind, vor Sorge bleich,
Ersehn wir doch für den gescheuchten Frieden
Zu atmen Zeit, und abgebrochne Laute
Von neuem Kampf zu stammeln, welcher nun
Beginnen soll an weit entlegnem Strand.
Nicht mehr soll dieses Bodens durst'ger Schlund
Mit eigner Kinder Blut die Lippen färben;
Nicht Krieg mehr ihre Felder schneidend furchen,
Noch ihre Blumen mit bewehrten Hufen
Des Feinds zermalmen; die entbrannten Augen,
Die, eines trüben Himmels Meteore,
Von einer Art, erzeugt aus einem Wesen,
Noch jüngst sich trafen in dem innern Sturm
Und wildem Drang der Bürger-Metzelei:
Sie werden nun, gepaart in schönen Reih'n,
Den gleichen Weg ziehn und nicht mehr entgegen
Bekannten stehn, Blutsfreunden, Bundsgenossen.
Der Krieg wird, wie ein Messer ohne Scheide,
Nicht seinen Herrn mehr schneiden. Darum, Freunde,
So weit hin bis zur Grabesstätte Christs,
Des Krieger nun, mit dessen heil'gem Kreuz
Wir sind gezeichnet und zum Streit verpflichtet,
Woll'n wir ein Heer von Englischen sofort
Ausheben, deren Arm im Mutterschoß
Geformt schon ward, zu jagen jene Heiden
Im Heil'gen Lande, über dessen Hufen
Die segensreichen Füße sind gewandert,
Die uns zum Heil vor vierzehnhundert Jahren
Genagelt wurden an das bittre Kreuz.
Doch dieser unser Plan ist jährig schon,
Es frommt zu sagen nicht: wir wollen gehn;
Deshalb sind wir nicht hier. – Drum laßt mich hören
Von Euch, mein teurer Vetter Westmoreland,
Was gestern abend unser Rat beschloß
Zu dieses teuren Werkes Förderung.
WESTMORELAND.
Mein Fürst, mit Eifer ward die Eil' erwogen
Und mancher Kostenanschlag aufgesetzt
Noch gestern abend, als der Quere ganz
Eine Post aus Wales voll schwerer Zeitung kam;
Die schlimmste, daß der edle Mortimer,
Das Volk von Herfordshire zum Kampfe führend
Wider den wilden, stürmischen Glendower,
Von dieses Wäl'schen roher Hand gefangen,
Und ein Tausend seiner Leute ward erwürgt,
An deren Leichen solche Mißhandlung,
So schamlos viehische Entstellung ward
Von wäl'schen Frau'n verübt, daß ohne Scham
Man es nicht sagen noch erzählen kann.
KÖNIG HEINRICH.
So scheint es denn, die Zeitung dieses Zwistes
Brach das Geschäft zum Heil'gen Lande ab.
WESTMORELAND.
Ja, dies gepaart mit anderm, gnäd'ger Herr.
Denn stürmischer und unwillkommner kam
Bericht vom Norden, und er lautet so:
Am Kreuzerhöhungstag stieß Heinrich Percy,
Der wackre Heißsporn, dort auf Archibald,
Den immer tapfern und gepriesnen Schotten,
Zu Holmedon,
Wo's eine harte, blut'ge Stunde gab,
Wie man nach ihrer Lösung des Geschützes
Und anderm Schein die Neuigkeit erzählt;
Denn, der sie brachte, stieg recht in der Hitze
Und höchsten Kraft des Handgemeng's zu Pferd,
Noch irgend eines Ausgangs nicht gewiß.
KÖNIG HEINRICH.
Hier ist ein teurer, wahrhaft tät'ger Freund,
Sir Walter Blunt, vom Pferd erst abgestiegen.
Bespritzt mit jedes Bodens Unterschied,
So zwischen Holmedon liegt und unserm Sitz,
Und der bringt schöne und willkommne Zeitung:
Der Graf von Douglas ist aufs Haupt geschlagen;
Zehntausend Schotten, zweiundzwanzig Ritter,
In eignem Blut geschichtet, sah Sir Walter
Auf Holmedons Plan: gefangen ward vom Heißsporn
Mordake, der Graf von Fife und ältster Sohn
Des überwundnen Douglas; dann die Grafen
Von Athol, Murray, Angus und Menteith.
Und ist dies ehrenvolle Beute nicht?
Ein hoher Preis? Sagt, Vetter, ist es nicht?
WESTMORELAND.
Fürwahr, es ist ein Sieg, des wohl ein Prinz
Sich rühmen könnte.
KÖNIG HEINRICH.
Ja, da betrübst du mich und machst mich sünd'gen
Durch Neid, daß Lord Northumberland der Vater
Solch eines wohlgeratnen Sohnes ist:
Ein Sohn, den Ehre stets im Munde führt,
Der Stämme gradester im ganzen Wald,
Des holden Glückes Liebling und sein Stolz;
Indes ich, wenn ich seinen Ruhm betrachte,
Wüstheit und Schande meinem jungen Heinrich
Seh' auf die Stirn gedrückt. Oh, ließe sich's
Erweisen, daß ein Elfe, nächtlich spükend,
In Windeln unsre Kinder ausgetauscht,
Meins Percy, seins Plantagenet genannt,
Dann hätt' ich seinen Heinrich und er meinen.
Doch weg aus meinem Sinn! – Was meint Ihr, Vetter,
Vom Stolz des jungen Percy? Die Gefangnen,
Die er bei diesem Treffen hat gemacht,
Behält er für sich selbst und gibt Bescheid,
Mordake, den Lord von Fife, nur sollt' ich haben.
WESTMORELAND.
Das lehret ihn sein Oheim, das ist Worcester,
Euch feindlich unter jeglichem Aspekt;
Dies macht, daß er sich brüstet und den Kamm
Der Jugend gegen Eure Würde sträubt.
KÖNIG HEINRICH.
Auch hab' ich ihn zur Rechenschaf berufen,
Weshalb auf eine Weile nachstehn muß
Der heil'ge Vorsatz nach Jerusalem.
Vetter, auf nächsten Mittwoch woll'n wir Rat
Zu Windsor halten: meldet das den Lords!
Kommt aber selbst mit Eil' zu uns zurück,
Denn mehr noch ist zu sagen und zu tun,
Als ich vor Zorne vorzubringen weiß.
WESTMORELAND.
Ich will's, mein Fürst.
Alle ab.

Zweite Szene

Ein anderes Zimmer im Palast.
Prinz Heinrich von Wales und Falstaff treten auf.
FALSTAFF. Nu, Heinz! welche Zeit am Tage ist es, Junge?
PRINZ HEINRICH. Dein Witz ist so feist geworden, durch Sekttrinken, Westenaufknöpfen nach Tisch und nachmittags auf Bänken schlafen, daß du vergessen hast, das eigentlich zu fragen, was du eigentlich wissen möchtest. Was Teufel hast du mit der Zeit am Tage zu schaffen? Die Stunden müßten denn Gläser Sekt sein, und Minuten Kapaunen, und Glocken die Zungen der Kupplerinnen, und Zifferblätter die Schilder von liederlichen Häusern, und Gottes Sonne selbst eine schöne hitzige Dirne in feuerfarbnem Taft; sonst sehe ich nicht ein, warum du so vorwitzig sein solltest, nach der Zeit am Tage zu fragen.
FALSTAFF. Wahrlich! da triffst du es, Heinz. Denn wir, die wir Geldbeutel wegnehmen, gehn nach dem Mond und dem Siebengestirn umher, und nicht nach Phöbus, – »dem irrenden Ritter fein«. Und ich bitte dich, Herzensjunge, wenn du König bist, – wie du, Gott erhalte deine Gnaden! – Majestät sollte ich sagen, denn Gnade wird dir nicht zu teil werden –
PRINZ HEINRICH. Was? keine Gnade?
FALSTAFF. Nein, meiner Treu! Nicht so viel, um dir ein geröstet Ei damit zu gesegnen.
PRINZ HEINRICH. Nun, was weiter? Rund heraus mit der Sprache!
FALSTAFF. Nun gut denn, Herzensjunge: wenn du König bist, so laß uns, die wir Ritter vom Orden der Nacht sind, nicht Diebe unter den Horden des Tages heißen: laß uns Dianens Förster sein, Kavaliere vom Schatten, Schoßkinder des Mondes; und laß die Leut...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Kolophon
  3. Personen
  4. Erster Teil
  5. [Epilog
  6. ÜberKönig Heinrich IV.