Scham und Schrift
Strategien literarischer Subjektkonstitution bei Duras, Goldschmidt und Ernaux
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Scham und Schrift
Strategien literarischer Subjektkonstitution bei Duras, Goldschmidt und Ernaux
Über dieses Buch
Das Gefühl der Scham mag angesichts feuilletonistischer Beschwerden über die Schamlosigkeit der zeitgenössischen Literatur als überholtes Phänomen gelten. Die Studie argumentiert hingegen, dass sich im Rahmen des 'retour du récit' in der französischen Literatur seit den 1970er Jahren ein Strang literarischen Erzählens ausbildet, in dem die Scham zum Brennglas für zeitgenössische Umbrüche wird. Dies geschieht zum einen in Rückbindung an innerliterarische Veränderungen, zum anderen in Bezug auf historische Ereignisse, in denen sich das Subjekt mit einer spezifisch nachmodernen Scham konfrontiert sieht. Hierzu gehören das Erbe der Shoah, die Kolonialgeschichte und Beschämungen spätkapitalistischer Lebenswelten. Unter dem Begriff der 'hontofiction' werden Erzählungen von Marguerite Duras, Georges-Arthur Goldschmidt und Annie Ernaux untersucht. Das Subjekt, das u.a. vom 'nouveau roman' zu Grabe getragen wurde, kehrt hier nicht als ein 'starkes' Subjekt zurück, sondern reflektiert in der Art seiner Rückkehr die eigene Brüchigkeit.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Danksagung
- Inhalt
- Einleitung
- 1 Schamtheorien. Schreibweisen einer „hontologie“
- 2 Marguerite Duras. Strategien autofiktionalen Schreibens zwischen "honte, pudeur" und "impudeur"
- 3 Georges-Arthur Goldschmidt. Räume der Scham und die „ruse“ des bestraften Narziss
- 4 Annie Ernaux. Objektivierungsstrategien und soziale Scham
- 5 Schlussbetrachtungen
- 6 Literaturverzeichnis
- Backcover