Wahre Charaktere, gute Karikaturen, schöne Ungeheuer

Zur Poetik des Hässlichen im 18. Jahrhundert

Vera Faßhauer

• Verlag: Universitätsverlag Winter
• Jahr: 2016
• ISBN:
  9783825375386
• Auflage: 1
• Thema: Literatur
• Thema: Deutsche Literaturkritik

Im neoplatonisch geprägten 18. Jahrhundert bildet das Hässliche nicht nur den Gegensatz des Schönen, sondern zugleich auch des Wahren und Guten. An sich selbst nichtig, wirkt es diesem Konzept nach lächerlich, sobald es sich eine eigenständige Daseinsberechtigung anmaßt. In der künstlerischen Praxis lässt sich das Hässliche aber keineswegs auf die Identität mit dem Falschen und Bösen festlegen: Das Charakteristische erhebt Anspruch auf Wahrheit, das Burleske entzieht sich jeder moraldidaktischen Instrumentalisierung, das Amoralische erscheint in ästhetisch schöner Gestalt, die Karikatur geriert sich als Medium objektiver Kritik. Da dies bereits in antiken Werken der Fall war, fühlen sich Klassizisten und Aufklärer gleichermaßen zu Positionierungen und Rechtfertigungen veranlasst. Der Umgang von Autoren wie Shaftesbury, Addison, Steele, Fielding, Hogarth, Herder, Pope, Lessing, Mendelssohn, Bodmer und Sulzer mit der Selbstermächtigung des Hässlichen ist Gegenstand vorliegender Arbeit.

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Titel
• Impressum
• Inhalt
• I Einleitung
• II "A kind of Shadow of something inward": Hässlichkeit bei Shaftesbury
• III Das wahrhaft Lächerliche: Literarische Charakterschilderungen in der Tradition Theophrasts
• IV "Characters and Caricaturas": Henry Fieldings und William Hogarths komische Epen und Historiengemälde
• V Der hässlichste aller Griechen: Thersites
• VI Die poetische Güte des moralisch Bösen: Homerische Helden und ihre Verteidiger
• VII Zusammenfassung und Ausblick: Die schöne Karikatur
• Siglen
• Bibliographie
• Abbildungen