1. Vorwort
Mit dem Begriff des weißen Manns bezeichnen die Völker, die keine weiße Hautfarbe haben, vor allem die Europäer incl. dem europäischen Teil von Russland, den Bevölkerungsteilen in Nordamerika sowie in Mittel- und Südamerika, die ursprünglich aus Europa stammen oder im 19. Und 20. Jahrhundert aus Europa immigriert sind.
Seit über 3000 Jahren beherrscht der sogenannte „weiße Mann“ große Teile der Menschheit und vor allem auch andere Ethnien. Der weiße Mann unterliegt einem tödlichen Irrtum, wenn er immer noch glaubt, von einer besonderen Rasse zu sein. Denn der größte Teil der Menschheit stammt aus Afrika und war ursprünglich dunkelhäutig. Lediglich durch Anpassung an die geänderten Lebensgrundlagen hat sich die weiße Haut gegenüber der dunklen Haut in Europa und anderen Regionen der Nordhalbkugel herausgebildet und durchgesetzt. Jedoch redet man hierbei nicht von einer Mutation.
Dieser weiße Mann hat seit 3000 Jahren durch Kriege, Überfälle und Expansion andere Ethnien unterworfen, versklavt oder ausgeplündert. Der größte Teil des heutigen Vorsprungs des weißen Manns gegenüber anderen Ethnien beruht auf Ausplünderung, Diebstahl und Unterwerfung von anderen Völkern in allen Lebensbereichen. Damit hat sich der weiße Mann militärisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich, kulturell in erheblichem Maße einen Vorsprung erarbeitet, der letztendlich auf der Unterdrückung von anderen Völkern basiert.
Er hat damit eine Hegemonie in allen wesentlichen Bereichen der Erde erlangt. Basierend auf seiner Hegemonie zwang er dem Rest der Welt seine Moralvorstellungen und Normen in allen Bereichen der Gesellschaft auf und so wurden diese festgeschrieben und zum Allgemeingut für die ganze Welt erklärt.
Zur Rechtfertigung des Anspruchs auf die die ganze Welt bedient der weiße Mann sich der Religionen und Kirchen als Instrumente der Machtgewinnung oder des Machterhalts. Er hat sich zudem der Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung anderer Kulturen bedient und deren Weiterentwicklung betrieben. Die daraus resultierenden Erfolge und der technologische Vorsprung wiederum förderten die Hegemonie und die Weiterentwicklung seiner politischen Systeme. Der weiße Mann hat dabei versucht, diese Entwicklungen durch angebliche Rassenunterschiede zu rechtfertigen und der Bewertung bzw. Klassifizierung von Rassen, die auf physischen Eigenschaften der Menschheit basieren sollen.
Der Autor versucht vor allem eine Antwort auf die Frage zu finden, warum und mit welchem Recht gerade der weiße Mann sich derart rücksichtslos, räuberisch und mörderisch gegenüber anderen Ethnien der Welt verhalten hat und teilweise immer noch verhält. Bei diesen findet man in ihrer Geschichte kein vergleichbares Verhalten. Allerdings kann man heute beobachten, dass andere Völker diese Verhaltensweisen übernehmen.
Der weiße Mann hat schon immer behauptet, gegenüber anderen Ethnien ethisch-moralisch überlegen zu sein. Wenn das so sein sollte, dann muss er sich zumindest insgeheim auch des Unrechts bewusst sein, das er begangen hat und immer noch begeht. Und er muss auch damit rechnen, dass diejenigen, die er unterdrückt, beraubt und vernichtet hat, ihm die Rechnung aufmachen und Vergeltung oder zumindest einen größeren Anteil an den Reichtümern der Welt fordern. Instinktiv jedoch ist der weiße Mann nicht bereit, etwas von seiner Vormachtstellung abzugeben.
Denn der weiße Mann wird zurzeit zunehmend durch die anderen Ethnien infrage gestellt und diese verlangen immer mehr den gerechten Anteil an Ressourcen dieser Welt. Hinzu kommt, dass die Anteile der anderen Ethnien an der Weltbevölkerung mittel- und langfristig den Anteil des weißen Manns erheblich übersteigen werden.
Über das Ende des „alten weißen Mannes“ wird heutzutage heftig diskutiert und dem „alten weißen Mann“ wird von den Wortführern dieser Diskussion die Existenzberechtigung abgesprochen.
Ziel dieser Trilogie ist es aufzuzeigen, dass die Hegemonie des weißen Manns gefährdet ist und vor allem aufzuzeigen, welche Bilanz der weiße Mann gegenüber den anderen Ethnien vorzuweisen hat.
Im ersten Teil der Trilogie wird zunächst eine historische und systematische Übersicht über das Phänomen des weißen Manns vermittelt.
Um die Entwicklung des weißen Mannes zu verstehen, der über 3000 Jahre lang die Hegemonie auf 90 % der Welt hatte, so muss man die verschiedenen Bausteine erkennen, die diese Hegemonie gefördert haben. Deswegen hat sich der Autor im 1. Teil der Trilogie dazu entschieden, das Grundwissen darüber in verschiedenen Facetten darzustellen.
Eine oftmals unterschätzte Kraft, die den weißen Mann angetrieben hat und die er zur Begründung seines Tuns benutzt hat, sind seine Überzeugungen und Ideologien.
Dies gilt vor allem für den Bereich der religiösen Grundpfeiler und deren Entwicklung. Es ist wichtig, die Rolle der Religionen in verschiedenen Phasen der Geschichte für den weißen Mann und ihre Auswirkungen auf andere Ethnien zu verstehen.
Eine weitere wichtige Rolle spielen Unterwerfung und Versklavung der Menschen zum Nutzen des weißen Mannes. Die Ausbeutung von anderen Ethnien und anderen Teilen der Welt soll hier möglichst neutral dargestellt werden.
Alle diese Gesichtspunkte werden bewusst neutral dargestellt.
Im zweiten Teil wird die Bilanz des weißen Manns in den wichtigen Bereichen des Lebens dargestellt und eine kritische Bewertung vorgenommen.
Im dritten Teil der Trilogie wird auf die Problematik des Niedergangs und auf die Ängste des weißen Manns eingegangen.
Hier soll aufgezeigt werden, dass ein schleichender Niedergang der Gesellschaften und der Position des weißen Manns in der Welt kaum aufzuhalten ist. Gleichwohl wird der weiße Mann auch gegenüber anderen Ethnien auch zukünftig noch eine wesentliche Rolle auf der Erde spielen. Allerdings sind schon heute Reaktionen auf diese Entwicklung und subjektive Angstgefühle in den Gesellschaften des weißen Manns festzustellen und die damit verbundenen Konsequenzen sind kaum zu rechtfertigten.
Der Autor versichert, dass für das Zustandekommen dieser Trilogie vor allem im ersten Teil ausschließlich das allgemein verfügbare und notwendige Grundwissen verwendet wird, damit letztendlich die Bilanz des weißen Manns überhaupt erstellt und verstanden wird.
Der Autor versichert weiter, dass er für das Zustandekommen dieser Trilogie keinerlei Informationen aus seiner früheren beruflichen Tätigkeit verwendet, sondern lediglich auf die öffentlich zugänglichen Informationen zugegriffen hat.
2. Grundwissen
2.1 Vorbemerkung
In diesem Abschnitt wird vor allem die Entstehung der Religionen in der Geschichte und ihr Einfluss auf die Entwicklungen der Gesellschaften dargelegt sowie ihr Aufstieg und Niedergang und die Bedeutung für die Entwicklung des weißen Manns. Des Weiteren wird die Rolle der Kirchen und der durch sie betriebene Missionierung anderer Völker sowie die Bekämpfung anderer Religionen eine Rolle spielen. Die unsägliche Rolle insbesondere der katholischen Kirche gegenüber anderen Ethnien ist bis heute in den gesellschaftlichen und sozialen Fehlentwicklungen erkennbar.
2.2 Religionen
In den nächsten Abschnitten werden die Religionen skizziert, die die Entwicklung des weißen Manns geprägt haben. Die Ideen und Grundstrukturen der „modernen“ Religionen und Weltanschauungen finden sich schon im alten Ägypten, im Orient mit Konfuzius, im Vorderen Orient mit Zarathoustra und auch bei den Göttern der Griechen und Römer. Judentum, Christentum und Islam als Religionen des weißen Manns sind ohne diese Ursprünge nicht erklärbar.
Und auch die Kultur des weißen Mannes wird im höchsten Maß von diesen Religionen, Mythen, Philosophien und Kulturen geprägt.
Findet man schon in diesen Religionen Gründe für die vom weißen Mann behauptete und in Anspruch genommene Überlegenheit?
2.2.1 Altägyptische Religion
Die altägyptische Religion war eine der großen antiken polytheistischen Religionen des Mittelmeerraums. Sie ist belegt von der Frühzeit der Herausbildung des pharaonischen Staates, in der letzten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr., bis in die Zeit der römischen Herrschaft, als sie vom Christentum verdrängt und schließlich von den römischen Kaisern verboten wurde.
Einführung
Durch die Austrocknung der nordafrikanischen Wüsten wurden die Jäger- und Sammlerkulturen in Ägypten als Ackerbau treibende Bauern sesshaft. Ihre wüsten-nomadische Totem - Religion traf auf die einheimische Bauernreligion und vermischte sich mit dieser.
Wie in vielen alten Kulturen existierte auch im prädynastischen Ägypten in fast jedem Dorf der Glaube an einen oder mehrere unterschiedliche Götter. Durch den Zusammenschluss zu kleinen Teilreichen verbreitete sich auch die jeweilige Religionskultur zwischen verschiedenen Dörfern und Gegenden und es bildete sich ein zusammenhängendes Konglomerat mit den verschiedensten religiösen Ansichten. Maßgebend für die altägyptische Religion war der den Lebensrhythmus bestimmende Nil. Die jährliche Nilschwemme war ein wichtiges Ereignis, da sie den fruchtbaren Nährboden für erfolgreiche Ernten in die Ebene spülte. Die Schwemme ließ sich über die Stellung der Gestirne am Himmel ungefähr bestimmen, was ägyptische Gelehrte dazu brachte sich mit der Astronomie zu beschäftigten, welche dadurch auch Einfluss auf die Religion nahm.
Gliederung
Die altägyptische Religion hatte eine starke zeitliche, räumliche und soziale Gliederung.
Zeitliche Veränderungen
In den mehr als dreieinhalb Jahrtausenden ihrer Existenz hat sich die Religion verändert und weiterentwickelt, aber nie einen so starken Bruch erfahren, dass sie ihre Identität verloren hätte. Eine Ausnahme stellt die Regierungszeit Echnatons dar, die aber im Gesamtkontext nur einen relativ kurzen Abschnitt darstellt.
Räumliche Gliederung
Trotz der starken Zentralisierung des pharaonischen Staates gab es im ganzen Land regionale und lokale Kulte. In den Provinzstädten waren Stadtgötter dominant, die für die jeweilige Bevölkerung jeweils als „höchster aller Götter“ angesehen wurden und für die regionale Identität der Bevölkerung wichtig waren. Diese Stadtgötter spielten teilweise auf der Ebene des Gesamtreiches nur eine untergeordnete Rolle. Im Zuge einer Verlegung der königlichen Residenz konnte der örtliche Stadtgott der neuen Residenz landesweite Bedeutung erlangen. So verdankt der thebanische Gott Amun seinen Aufstieg zum Reichsgott der Verlegung der Residenz nach Theben. Eine vergleichbare Bedeutung hatte jedoch Ptah, Lokalgott der alten Residenz Memphis, nicht erlangen können. Einige Ortschaften erreichten wiederum nur durch die landesweite Bedeutung ihres Stadtgottes eine herausragende Stellung, so Heliopolis als Stadt des Re und Abydos als Stadt des Osiris.
Soziale Schichtung
Neben den offiziellen Staatskulten, in denen die Elite des Staates kosmisch wirksame Götter (Amun, Re, Osiris, Isis, Thot und andere) verehrte, gab es offensichtlich noch eine Religion des einfachen Volkes, in der spezielle niedere Götter verehrt wurden, die für die Aufrechterhaltung des Alltagsleb...