Veland
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Veland

  1. 85 Seiten
  2. German
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Über dieses Buch

Auf einer öden, von Schafen beweideten Insel lebt Veland. Einst ein wohlhabender Schmied, wurde er von König Harald und seinen Männern gefangen genommen und grausam verstümmelt. Seither fristet er sein Dasein in einer unterirdischen Werkstatt und wird streng bewacht - ein Geheimnis umrankt seine Person. Als die Kinder des Königs verschwinden, werden Velands Dienste benötigt.Mit "Veland" schuf Hauptmann eine moderne Adaption der altgermanischen Wielandsage.-

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Information

Jahr
2021
ISBN
9788726956979

Dritter Akt

Bödwild sitzt wenig erhöht und hält Velands Haupt auf dem Schoß.
Bödwild
Oh, welches Leid geschah dir, welche bittre Not
ward in der Unglücksjahre schmerzerfüllter Zeit
auf dich, du Gott, wie eine Bergeslast gehäuft?
Verflucht mein Blut, dieweil es meines Vaters Blut,
der allen deinen Jammers einz'ger Ursprung ist.
Ich hasse meinen Vater. Fluch dem goldnen Bett,
in das er mich als Säugling einst hineingelegt.
War es doch deiner blut'gen Marter Werk, und ich
ward schuldig, als ich sel'ger Ruh' darin genoß.
Schlagt mich, mißbrauchte Hände!
Veland
Sprich, was träuft so heiß
herab auf mich wie Regen in der Sommernacht?
Was ist's, was mir so brennend übers Antlitz spült
und alles ganz zerschmilzt, was an und in mir ist?
Soll ich mit allem, was ich bin, in Nichts vergehn?
Bödwild
Verflucht der Estrich, den ich trat im Königshaus,
weil er mir nicht verraten, daß dein Schweiß und Blut
ihn bildete! Weil er nicht schrie und meinen Fuß,
den ahnungslosen, nicht mit Stacheln mir durchstach.
Verflucht das goldne Dach, weil es mich deckte und
vor Schnee und Schloßen sicher barg, indes du hier
die Geißelhiebe littest deiner bittren Fron.
Es sei verflucht, weil es in schwarzer Höllennacht
des Winters mir den Strahl der Sonne vorgetäuscht,
so daß voll Freude schlug das Herz in meiner Brust,
indes hier Nacht und Trübsal würgend auf dir lag.
Veland
Dies alles sei gesegnet, sei gesegnet heut.
Gesegnet sei dies alles, weil es dir gedient.
Bödwild
Verflucht der Zaum, der mir das wilde Roß gezähmt,
der Zügel, der nicht glühend ward in meiner Hand,
weil beides dir entpreßt und deiner Kunst der Jarl.
O du, durch Leiden heilig, du Gesegneter
durch Not! Befreiter durch der Knechtesketten Last,
der höchsten Ehr' teilhaftig durch die tiefste Schmach.
Durch Ohnmacht mächtig, ja allmächtig! Deine Hand,
gefesselt selbst, doch Täter jeder guten Tat!
Verwundeter und dennoch Arzt der ganzen Welt.
Mit Schlangengift getränkt, mit Schlangengift gespeist,
wardst grade du zum Schrecken allen Giftgewürms,
durch Aussatz rein, durch Eiterbeulen lieblich! Schön
durch der Scheusäligkeit entmenschtes Götzenbild.
Du, hart und leuchtend wie Demant, ganz ungetrübt,
gehärtet und geläutert von der Niedertracht
im Tiegel der Gemeinheit.
Veland
O Bödwild, du bist
nicht deines Vaters Tochter.
Bödwild
Niemals drang mir noch
ein Lob so sehr wie Balsam in die wunde Brust
als dies, Geliebter.
Veland
Niemals wusch mir solche Flut
die Wunden, wie sie jetzt mein Elend überrinnt. –
Doch nun geh heim, dein Vater wartet.
Bödwild
Wartet er?
Mag er denn warten, wie die Klippe in der Bucht.
So wie zu dieser und nicht mehr zieht's mich zu ihm.
Veland
Doch deine Mutter schreit nach dir, Schaum vor dem Mund.
Bödwild
Laß schreien, bis sie heiser wird, was geht's mich an?
Veland
Du bist das letzte ihrer Kinder; außer dir
ist nichts von dem lebendig, was ihr Schoß gebar.
Bödwild
Sie haben Ai und Ingi, meine Brüder.
Veland
Nein! –
Wenn ich Verbrechen eingestehe, lüg' ich nie.
Bödwild
So laß sie leben, laß sie tot sein, einerlei!
Stürb' ihnen doch die Mutter, doch der Vater nach.
Ich hasse beide, will sie niemals wiedersehn.
Veland
Bist du so hart? Nun grade bricht zum erstenmal
das Mitleid in mir auf mit deiner Eltern Not.
Bödwild
O reiße diese Pflanze mit der Wurzel aus,
die deine wahre Kraft vernichtet und dich so
zwiefach ohnmächtig wieder preisgibt dem Verrat.
Veland
Die Hochzeit ist bereitet, und der Doppelthron
des Brautpaars wartet schon im hohen Ehrensaal.
Bödwild
Du willst mich von dir stoßen, Leidgehärteter,
nachdem uns deines Himmelsfeuers Glut vereint?
Veland
Jarl Gunnar hat des Vaters, hat der Mutter Wort
und deins. Eidbrüche rächt des Himmelsvaters Zorn.
Bödwild
Wenn du nur, Veland, gnädig auf mich niederblickst.
Veland
Jarl Gunnar ist der schönste Mann im ganzen Nord
und auch der stärkste unter allen, wie man sagt.
Bödwild
Laß deiner Wunden Eiter mich mit meinem Haar
auftrocknen, gönne mir nur diese Seligkeit,
und gönne mir's, Jarl Gunnar ins Gesicht zu spein.
Veland
Warum nicht wählst du mein entstelltes Angesicht,
das deinem Speichel oftmals als Gefäß gedient?
Bödwild
schreit auf, wirft sich zu seinen Füßen
O Veland, hab Erbarmen, hab Erbarmen, oh!
Veland
Steh auf, die Hörner dringen näher schon! Mir ist,
als mahne mich an Längstvergeßnes ihr Getön.
Wie seltsam kann verwandeln uns ein Augenblick.
Bödwild
Oh, nimm mich an, V...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Kolophon
  3. Other
  4. Dramatis personae
  5. Erster Akt
  6. Zweiter Akt
  7. Dritter Akt
  8. ÜberVeland