Der Bogen des Odysseus
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Der Bogen des Odysseus

  1. 101 Seiten
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Der Bogen des Odysseus

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Über dieses Buch

Die moderne Adaption des antiken Homerstoffes aus der Feder Gerhart Hauptmanns. In fünf Akten wird von der Heimkehr des Odysseus erzählt. Dabei entspinnt sich ein Dialog zwischen den Protagonistinnen Leukone und Melantho, die das Streben nach Luxus auf der einen Seite und das Leben in Bescheidenheit sowie die Treue zum Königshaus auf der anderen Seite verkörpern. Am Ende entscheidet Odysseus' Bogen über die Zukunft des Königreiches.-

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Information

Jahr
2021
ISBN
9788726956917

Vierter Akt

Der gleiche Raum wie im zweiten Akt, jene Halle aus Stein mit dem langen Tisch. Eumaios, gleich darauf Eurykleia.
Eurykleia
in fassungsloser Angst hereinstürzend
Was war dies für ein fürchterlicher Blitzschlag?
Eumaios
der sich mit dem Bogen des Odysseus zu schaffen macht
Recht so! Die Erde lechzt, und meinen Herden
mangelt das Wasser. Der Kronide sammelt
seit Wochen sein Gewölk, umnachtet schweigend
die waldbedeckten Gipfel des Neriton.
Gern hör' und seh' ich, wenn der Finsterbrütende
mit Strahl und Donner endlich niederbricht.
Eurykleia
angstvoll
Es riecht nach Schwefel hier und brandig, Hirt.
Eumaios
grimmig
Recht so! Ausräuchern will der Himmlische
die Schänder des Gastrechts.
Eurykleia
Hirt, verstecke mich,
wenn, wie sie sagen, Freier hier im Haus sind.
Denn wahrlich, ich, die älteste Schaffnerin,
bin ihrem Haß nicht zu gering und ihrem
tückischen Mißtraun.
Eumaios
Laß es gut sein, Alte,
sie werfen auf der Tenne mit der Scheibe
und trinken gierig meinen schwarzen Wein.
Eurykleia
Eurymachos ist unter ihnen?
Eumaios
Ja.
Eurykleia
Sieht er mich hier, so ist mein Tod besiegelt.
Mir gibt er schuld, daß seine Metze, die
Melantho, von Penelopeia nicht mehr
im Haus geduldet ward und nun bei dir lebt.
Eumaios
So zog Leukone den Antinoos
und den Eurymachos mir die Melantho
über den Hals und den verräterischen
Vater der Dirne auch noch obendrein.
Mein niedrig Dach ward hoch geehrt: du siehst es.
Wären's doch Eber, steckt' ich sie auf Mast
in meine Kofen. Doch nun sind's nur Menschen,
und schlechte dazu: verdorbnes Fleisch und Blut.
Eurykleia
Laß mir das Saumtier bringen, Hirte, ich
muß fort. Mich hält es länger nicht. Mich jagt
die Angst vor Gott und Menschen und zugleich
die Freude über Telemachens Heimkunft,
die ich der Fürstin gleich berichten muß.
Eumaios
Noch prasselt Regen und Hagel übern Dachfirst,
gedulde dich so lange, bis es nachläßt.
Eurykleia
Viel lieber fallen in Kronions Hand
als unter die Fäuste rachbegier'ger Menschen.
Eumaios
So schließ' ich diese Seitentür dir auf
und leite dich hinab die Felsenstiege,
geheim, zum heiligen Ölbaum, wo der Knabe
auf mein Geheiß mit deinem Eslein wartet.
Er öffnet den Riegel der verschlossenen Seitenpforte.
Eurykleia
Schnell, Sauhirt! – Halt! – 'ne schwere Sorge frißt
mir noch am Herzen: was wird aus Laertes?
Eumaios
Du hältst ihn nicht! Soll man ihn packen und
wie einen kranken, alten Adler ihn
in einen Käfig tun: so bricht sein Herz.
Lieber laß mit Zeus' Töchtern ihn verkehren –
den Göttinnen, die ohne Dach sind – und
ihn ruhn auf trocknem Weinlaub. Weiß er doch,
die Götter und die Hirten kennen ihn,
und meine arme Seele ist ihm treu.
Er öffnet die Tür, feuchte, gereinigte Luft und Klarheit strömt ein.
Sieh, wie der Iris weiter, bunter Bogen
sich herwölbt. Fußt er nicht mit einem Schaft
unten auf unsres Königs Haus und macht
die goldnen Ziegel funkeln, während hier
der andre Schaft in naher Nähe ruht,
am Koraxfelsen, und den heil'gen Ölbaum
Athenens – auf dem weitumschauenden Ort –
in farbiges Glitzern einhüllt? Sage, was
du willst, du Furchtsame! Dies deut' ich mir
als einen heil'gen Wink, der Glück verheißt.
Er weist Eurykleia den Bogen des Odysseus.
Des Donnerers Tochter ist nicht müßig: sie,
die Göttin, die vor allen andern unsern
verschollnen König liebt. Ich sah so viele
Tageulen nie auf ihrem heil'gen Ölbaum
sich sammeln. Nie entstieg so viele Male
wie jetzt die Himmlische der klaren Nacht
und stand mit Speer und Schild in meinen Träumen.
Sie schreitet ums Gehöft, und jeden Tag fast
berichtet mir ein Hirt, der sie erblickt hat,
wie sie inmitten einer Herde Wacht hält. –
So hieß sie des Odysseus Bogen mich
rüsten, mit einem Mund, der lautlos war,
weil Götterwort den Menschen tötet! – und
nun wartet diese Waffe auf den Schützen.
Eumaios entfernt sich mit Eurykleia durch die Seitentür, die offenstehen bleibt. Gleich darauf kommen von rückwärts Leukone und Telemach.
Leukone
Nicht so! nicht so, Geliebter!
Telemach
O Leukone!
Wie seiner selbst unkundig ist der Mensch.
Leukone
Wo aber willst du hin, wenn du hier fortgehst?
Telemach
Gleichviel: dorthin, wo nicht die Heimat ist.
Dort find' ich mich und meines Vaters Sternbild,
leuchtend auf meine junge, blinde Freiheit.
Und wenn du mutig bist, gehst du mit mir.
Leukone
Du hast kein Schiff und hast kein Schiffsvolk.
Telemach
Nur
ein Wink, und alle springen wiederum
an Bord, die mir nach Pylos folgten un...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Kolophon
  3. Dramatis Personae
  4. Erster Akt
  5. Zweiter Akt
  6. Dritter Akt
  7. Vierter Akt
  8. Fünfter Akt
  9. ÜberDer Bogen des Odysseus