Grenzübergang
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Grenzübergang

Die Frontera als Medium zwischen den USA und Mexiko

  1. 18 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Grenzübergang

Die Frontera als Medium zwischen den USA und Mexiko

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Über dieses Buch

In der Studie über die "Frontera als Medium zwischen den USA und Mexiko" führt Alexander Gutzmer beispielhaft nicht nur die mediale Inszenierung einer Grenze vor, er zeigt wie Grenze als ein mediales Phänomen selbst als Medium verstanden und interpretiert werden kann. Grenze als kulturelles, als mediales Phänomen zu interpretieren bedeute dabei zwar, den Blick auf das Fluide und Nichtmaterielle zu richten, heiße aber nicht, ihre physische Realität zu ignorieren. Denn nur durch ihre massive Konkretheit sei die Grenze überhaupt in der Lage, die zur Diskussion stehende Medialität zu produzieren.

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Information

Verlag
Kursbuch
Jahr
2018
ISBN
9783961960583
Alexander Gutzmer
Grenzübergang
Die Frontera als Medium zwischen den USA und Mexiko
Alles beginnt mit der Sprache. Kein Ding sei, wo das Wort gebricht, schrieb Stefan George einmal. Kein Ort ist, wo das Wort gebricht, könnte man Georges Gedanken erweitern. Und damit wäre man direkt bei dem »Ort«, um den es hier geht – der Grenze zwischen Mexiko und den USA, der Frontera. Denn diese hat ihre eigene Sprache. Es gibt sie, die Terminologien, die nur hier verwendet werden oder die hier etwas anderes bedeuten als im Norden der USA, in New York oder in Mexiko-Stadt.
Ein »Ort« im gängigen Verständnis des Begriffes ist die Frontera natürlich nicht. Sie hat kein Zentrum, sondern ist nur von linearer Ausdehnung – 3144 Kilometer, um genau zu sein. Ihrem Wesen nach ist sie zunächst ein künstlicher Bruch zwischen Orten. Und zugleich ein Systembruch. Eine Demarkationslinie zwischen zwei Ländern respektive Kulturkreisen respektive Weltsystemen. Und eine eigene Sprache? Die hat sie natürlich im offiziellen Sinne auch nicht. Man lehrt an Schulen kein »Grenzisch«. Aber – die Frontera wirkt sprachproduktiv. Sie bringt ihr eigenes Sprachverständnis hervor. Hier werden distinkte Terminologien gepflegt. »A border vocabulary has grown up on both sides«, schreibt der Schriftsteller Paul Theroux in einem Essay über eine Reise entlang der Grenze.1 Und insofern ist die Grenze vielleicht eben doch ein »Ort«, etwas räumlich Reales. Und etwas, das sich lohnt, intensiver betrachtet zu werden.
Im Grunde sind Grenzen tragische Erscheinungen. Sie wollen klären, kontrollieren, Komplexität reduzieren – und scheitern damit dramatisch. Denn heutzutage sind Grenzen porös und vielschichtig, werden aufgeweicht, neu gezogen, interpretiert, unterminiert oder auch einfach ignoriert. Ihrer Funktion als Verhinderer von Komplexität kommen sie nur noch rudimentär nach.
Für kaum eine Grenze gilt dies in stärkerem Maße als für jene zwischen den USA und Mexiko. Sie repräsentiert in gewisser Hinsicht die ultimative Komplexität einer Grenze schlechthin. Sie stellt den Inbegriff vom Prinzip Grenze dar, ist schlicht La Frontera, wie sie von Künstlern, Fotografen, Journalisten, Migranten in einer Mischung aus Faszination, Respekt und Angst genannt wird.2 Ihre Vielschichtigkeit bildet einen fundamentalen Gegensatz zu den irritierend einfachen Versprechen von US-Präsident Donald Trump, zu jenem, eine gigantische Betonmauer zwischen Mexiko und den USA zu errichten. Allerdings verdankt Trump seine Wahl nicht zuletzt dem medialen Potenzial dieser Grenze. Dieses hat er instinktiv erkannt und durch sein Mauerversprechen konsequent genutzt. Er ist damit ein Kernbeleg meiner Kernthese hier: dass die Frontera ein mediales Phänomen ist – und letztlich selber als Medium verstanden und interpretiert werden kann.
Dies ändert nichts an der Tatsache, dass Trumps realpolitisches Mauervorhaben in seiner Absolutheit zum Scheitern verurteilt sein dürfte. Dass dem so ist, zeigt schon der Blick auf die verschiedenen parallel existierenden Erscheinungsformen dieser Grenze. Über weite Strecken ist sie von natürlichen Barrieren wie Wüsten, Bergketten oder Canyons geprägt. Ab Ciudad Juárez/El Paso bis in den Golf von Mexiko verläuft sie entlang des Flusslaufs des Rio Grande beziehungsweise Río Bravo, wie ihn die Mexikaner nennen. Durch feste Grenzzäune oder Metallwände ist nur etwa ein Drittel des gesamten Grenzverlaufs gesichert. Bis heute gibt es zahlreiche Stellen, die einen Grenzübertritt zu Fuß »eröffnen«. Man spricht daher auch von einer »porösen« Grenze. Wobei – diese Porosität ist natürlich trügerisch: Immer wieder kommen bei dieser Art von Grenzübertritt Menschen auf tragische Weise ums Leben.
Die Grenze als komplexes kulturelles, ja als mediales Phänomen zu interpretieren bedeutet zwar, den Blick auf das Fluide und Nichtmaterielle zu richten, es heißt aber nicht, ihre physische Realität zu ignorieren oder auch nur...

Inhaltsverzeichnis

  1. Alexander Gutzmer | Grenzübergang. Die Frontera als Medium zwischen den USA und Mexiko
  2. Der Autor
  3. Impressum