Woher kommst Du nicht?
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Woher kommst Du nicht?

Sieben Exkursionen in eine Soziologie der Heimat

  1. 14 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
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Woher kommst Du nicht?

Sieben Exkursionen in eine Soziologie der Heimat

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Über dieses Buch

In sieben Skizzen zeichnet Kursbuch Herausgeber Armin Nassehi in Kursbuch 198 die Genese des Heimatbegriffes nach und stellt die These zur Debatte, dass eine Brisanz des Heimatbegriffes nur in einer Moderne wie der Unseren entstehen konnte, wo eine Gesellschaft ihr Personal nicht mehr eindeutig zuordnen kann. Diese Leerstelle, die Lücke in der Zuordnung ist es aber gerade, die wir als Gesellschaft begrüßen sollten.

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Information

Armin Nassehi
Woher kommst Du nicht?
Sieben Exkursionen in eine Soziologie der Heimat
Nein, ich will nicht wissen, was Heimat wirklich ist – dies ist kein Servicetext, in dem nun endlich geklärt wird, was denn die Heimat sei und wie man darüber zu sprechen habe. Es ist auch kein Bekenntnistext – weder für ein bestimmtes Heimatverständnis noch für die Einsicht, dass solch ein Begriff anachronistisch, nicht mehr zeitgemäß oder womöglich politisch verdächtig sei. Zu diesen Fragen sind die Gazetten allzu voll. Zunächst ist es ein Datum, dass der Begriff wieder da ist. Er muss also einen Nerv treffen, eine Frage beantworten oder eine bestimmte Funktion übernehmen. Selbst die Abgrenzung gegen einen Begriff ist bereits eine subtile Form der Anerkennung, sonst lohnte sich die Mühe der Ab­grenzung nicht.
Mich interessiert, warum und warum ausgerechnet jetzt die Frage nach der Heimat und der Gebrauch des Begriffs so attraktiv scheint – so attraktiv, dass wir sogar ein Kursbuch dazu machen. Ich werde diese Frage in sieben Motiven/Fragen abhandeln.
Erstens:
Was ist der Gegenbegriff zu »Heimat«?
Zunächst kann man historisch wissen, dass eine stark emotionalisierte Semantik der Heimat erst dort entsteht, wo sie letztlich verloren ist, zu­min­­dest als alternativlose Form der Zugehörigkeit. Die ­Begriffs­ge­schich­te zeigt das recht deutlich.1 Der Heimatbegriff meinte vorerst nichts ande­res als den Ort der Herkunft, in der Amtssprache dann später den Wohnort einer Person. Heimatrecht war ein Teil des Aufenthaltsrechts, das von konkreten Orten bis zum Staatsbürgerschaftsrecht reicht. Dieser Heimat­begriff hatte eine, wenn man so will, realistische Komponente. Er bezeichnete Realien im Sinne räumlicher und sozialer Zugehörigkeiten, aus denen Gewohnheitsrechte und bürgerliche Rechte erwuchsen und die letztlich auf eine wenig mobile Gesellschaft bezogen waren. Doch schon hier musste das Heimatliche letztlich erst dann geregelt werden, als es zum Ortswechsel kam, beziehungsweise wenn Entscheidungen da­rüber getroffen werden mussten, wer zugehörig war und wer nicht.
Der Gegenbegriff zur Heimat war dann, so merkwürdig das klingt, eine andere Heimat. Jeder Mensch hatte eine Heimat – und das bedeutete zunächst relativ wenig. Keine Heimat zu haben, war letztlich keine Option – es war eher so etwas wie eine Ortlosigkeit, ein Verlust von Be­zügen. Wer keine Heimat hatte, wusste nicht, wo er hingehört – nach dem Zweiten Weltkrieg, der eine gigantische Entheimatungsmaschinerie in jeglicher Hinsicht w...

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  1. Armin Nassehi | Woher kommst Du nicht? Sieben Exkursionen in eine Soziologie der Heimat
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