Psychoonkologie in der palliativen Versorgung
  1. 272 Seiten
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Über dieses Buch

Psycho-oncology has a central place in palliative care and has become established internationally as a specialist field within medicine. It represents an integrative and patient-oriented treatment approach that focuses on both quality of life and the psychosocial needs of patients and their families. This book is the first standard clinical work to present current findings in psycho-oncology in the care of patients in palliative treatment situations. The renowned authors discuss specific disease situations in a practical manner and provide general advice on collaboration within a multiprofessional team.

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Information

Jahr
2022
ISBN
9783170387263

1 Arbeitsfeld und Arbeitskontext palliativer Versorgung: Strukturen der palliativen Versorgung

Silke Walter und Sandra Eckstein

Die Strukturen der palliativen Versorgung sollen allen schwerkranken und sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen eine flĂ€chendeckende Versorgung mit adĂ€quaten Angeboten ermöglichen. Zunehmend werden dynamische Modelle benötigt, um die KontinuitĂ€t ĂŒber Versorgungssettings hinweg gewĂ€hrleisten sowie die VerĂ€nderungen des Gesundheitssystems berĂŒcksichtigen zu können.

Lernziele: Kennenlernen und Verstehen 


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 des Wandels im VerstĂ€ndnis von Palliative Care
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 der internationalen und nationalen Perspektiven und Entwicklungen bzgl. Palliative Care
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 der verschiedenen Ebenen der Palliative Care-Versorgung und deren Charakteristika
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 der Strukturen spezialisierter Palliative Care-Versorgung und ihrer Prinzipien
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WHO Definition Palliative Care
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Palliative Care soll frĂŒhzeitig im Krankheitsverlauf zur Anwendung kommen
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte Palliative Care 1990 als »total care of patients with progressive, far advanced disease and limited life expectancy whose disease is not responsive to curative treatment« (WHO 1990, S. 11). 2002 wurde die Definition ĂŒberarbeitet, um den VerĂ€nderungen von Palliative Care gerecht zu werden. Demnach ist »Palliative Care ein Ansatz zur Verbesserung der LebensqualitĂ€t von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch frĂŒhzeitige Erkennung, sorgfĂ€ltige EinschĂ€tzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.« (DGP 2002, S. 1). Diese Anpassungen verdeutlichen den Wandel im VerstĂ€ndnis von Palliative Care. GemĂ€ĂŸ der angepassten Definition soll Palliative Care frĂŒhzeitig im Krankheitsverlauf zur Anwendung kommen, parallel zur Behandlung der Grunderkrankung. Weiterhin schließt der Ansatz die An- und Zugehörigen explizit mit ein und beschreibt klar die multidimensionale Perspektive. Diskutiert wird zudem, dass es keine zeitliche oder prognostische Begrenzung fĂŒr Palliative Care geben sollte, dass Palliative Care sowohl fĂŒr chronische als auch fĂŒr lebensbedrohliche Krankheiten erforderlich ist und dass Palliative Care auf allen Ebenen des Gesundheitssystems von der PrimĂ€rversorgung bis zur spezialisierten Versorgung und in allen Settings geleistet werden sollte (WPCA 2011; WPCA 2014). Unser heutiges VerstĂ€ndnis von Palliative Care stellt demnach eine multidimensionale Herangehensweise fĂŒr den fragilen Patienten und sein Umfeld in einer lebensbedrohlichen Situation dar, die frĂŒh in der ErgĂ€nzung zur Behandlung der Grunderkrankung erfolgen kann/soll.
Das Aufgabengebiet der palliativen Versorgung hat sich durch das verĂ€nderte VerstĂ€ndnis deutlich ausgeweitet. Neben der multidimensionalen Symptomkontrolle umfasst das heutige Aufgabengebiet die Entscheidungsfindung mit der Evaluation der BehandlungswĂŒnsche und der gesundheitlichen Vorausplanung, die interprofessionelle Zusammenarbeit im Netzwerk und UnterstĂŒtzung des individuellen Netzwerkes des Patienten bzw. seines Umfelds sowie die UnterstĂŒtzung der Angehörigen (Luckett et al. 2014).
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Aufgabengebiet der palliativen Versorgung
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1.1 Internationale und nationale Entwicklungen

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Palliative Care-Bedarf
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SchĂ€tzungen zufolge benötigen jedes Jahr ĂŒber 20 Millionen Menschen am Ende ihres Lebens eine palliative Versorgung. Die Mehrheit (69 %) hiervon sind Erwachsene ĂŒber 60 Jahre und leidet an chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (38,5 %), Tumorerkrankungen (34 %), chronischen Atemwegserkrankungen (10,3 %), AIDS (5,7 %) und Diabetes (4,6 %). Aber auch Menschen mit anderen Erkrankungen, wie z. B. nephrologischen oder neurologischen Erkrankungen, brauchen Palliative Care (WPCA 2014; WHO 2018). 78 % der Erwachsenen, die Palliative Care benötigen, gehören LĂ€ndern mit niedrigem und mittlerem Einkommen an. Die höchsten Raten pro 100.000 Erwachsener finden sich jedoch in den höheren Einkommensgruppen, also in den Regionen Europa und Westpazifik (WPCA 2014). Zudem zeigt sich in den LĂ€ndern ein unterschiedlicher Palliative Care-Bedarf bezogen auf die Erkrankungen. Menschen mit progressiven, nicht malignen Erkrankungen machen in allen Regionen den höchsten Anteil aus. In Afrika ĂŒberwiegt HIV/AIDS. Und der Anteil der Erwachsenen mit einer Tumorerkrankung, die Palliative Care benötigen, reicht von 19,6 % in der afrikanischen Region bis zu 41,5 % in der westpazifischen Region (WPCA 2014).
FĂŒr Europa wird geschĂ€tzt, dass ĂŒber 4,4 Millionen Menschen, die 2014 in Europa gestorben sind, schweres gesundheitliches Leid erfahren haben und Palliative Care benötigten (Arias-Casais et al. 2019). Zudem wird davon ausgegangen, dass der Bedarf fĂŒr Palliative Care voraussichtlich in den nĂ€chsten Jahren weiter ansteigen wird. Erste weltweite VorausschĂ€tzungen des zukĂŒnftigen Palliative Care-Bedarfs ergeben, dass bis 2060 schĂ€tzungsweise 48 Millionen Menschen (47 % TodesfĂ€lle weltweit) mit schwerem gesundheitlichem Leiden sterben. Das entspricht einem Anstieg um 87 % im Vergleich zu 26 Millionen Menschen im Jahr 2016 (Sleeman et al. 2019).
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Internationale Entwicklung der Palliative Care-Versorgung
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Die Darstellung der Entwicklung der Palliative Care ist schwierig, da die Datenlage aufgrund einer fehlenden klaren Definition des Begriffs »Entwicklung« und fehlende Informationen ĂŒber das methodische Vorgehen begrenzt valide und reliabel ist (Loucka et al. 2014). Trotzdem sollen einige ausgewĂ€hlte Entwicklungen beschrieben werden. 2011 haben 136 der 234 LĂ€nder der Welt (58 %) ein oder mehrere Palliative Care-Versorgungsangebote eingerichtet. Das sind 9 % mehr im Vergleich zu 2006 (49 %). Die regionale Analyse zeigt, dass es vor allem Regionen in Afrika, dem Mittleren Osten und Amerika/Karibik waren, die von Gruppe 1/2 zu Gruppe 3a wechselten (Lynch et al. 2013).
Tabelle 1.1 gibt einen Überblick, wie die Ebenen des Palliative Care-Versorgungsangebots (Gruppen 1–4b) in einer sechsteiligen Typologie kategorisiert wurden (
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Tab. 1.1). Anhand dieser Typologie stellen Lynch et al. (2013) die Entwicklung des Palliative Care-Versorgungsangebots dar.
Tab. 1.1: Ebenen der Palliative Care-Versorgung (Lynch et al. 2013)
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Beachte

Obwohl mehr als die HĂ€lfte der LĂ€nder weltweit ĂŒber Palliative Care Angebote verfĂŒgen, gibt es in vielen LĂ€ndern noch immer kein Angebot. Eine fortgeschrittene Integration von Palliative Care mit umfassenden Angeboten ist international nur in 20 LĂ€ndern (8,5 %) erreicht. Es ist also weiterhin ein bedeutender Zuwachs der Angebote notwendig, um Palliative Care weltweit allgemein zugĂ€nglich zu machen (Lynch et al. 2013).
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EuropÀische Entwicklung der Palliative Care-Versorgung
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FĂŒr Europa stellen Centeno et al. (2016) Ă€hnliches fest: Obwohl es in Europa eine positive Entwicklung in der Palliativversorgung gibt, reichen in den meisten LĂ€ndern die verfĂŒgbaren Dienste noch immer nicht aus, um den Bedarf der Bevölkerung an Palliative Care zu decken. 21 der 53 LĂ€nder zeigten eine signifikante Entwicklung des Palliative Care-Versorgungsangebots (Daten von 46 LĂ€ndern, 87 % konnten ausgewertet werden). So gab es 2012 mehr als 5.000 spezialisierte Palliative Care-Versorgungsangebote in Europa. Das bedeutet eine Zunahme von 1.449 seit 2005 (Centeno et al. 2016). In der Aktualisierung des EAPC Atlas of Palliative Care in Europe 2019 ist die Zahl erneut um 1.357 angestiegen. Hier sind es insgesamt 6.387 spezialisierte Palliative Care-Versorgungsangebote (Arias-Cascais et al. 2019). 2012 sind vor allem in den westeuropĂ€ischen LĂ€ndern erhebliche VerĂ€nderungen eingetreten. In Zentral- und Osteuropa nimmt der Trend ebenfalls zu, aber langsamer. Die SchĂ€tzungen, inwieweit das Palliative Care-Versorgungsangebot den Palliative Care-Bedarf der jeweiligen Bevölkerung deckt, lagen fĂŒr Westeuropa fĂŒr Palliativstationen/Hospize bei 62 %, fĂŒr ambulante, mobile spezialisierte Palliative Care-Dienste bei 52 % und fĂŒr mobile spezialisierte Palliative Care-Dienste im Krankenhaus bei 31 %. FĂŒr die SchĂ€tzungen werden die Richtlinien der European Associat...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Autorenverzeichnis
  5. Geleitwort
  6. Vorwort
  7. Inhalt
  8. 1 Arbeitsfeld und Arbeitskontext palliativer Versorgung: Strukturen der palliativen Versorgung
  9. 2 Psychoonkologie im palliativen Team
  10. 3 Symptomlinderung bei lebenslimitierenden Erkrankungen
  11. 4 Kommunikation
  12. 5 Psychische Belastungen der Patienten
  13. 6 Psychische Belastungen der Partner und Angehörigen
  14. 7 Psychologische Anpassung bei fortschreitender Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung
  15. 8 Psychotherapeutische Interventionen
  16. 9 Schwere psychische Komplikationen, die psychiatrische Expertise erfordern
  17. 10 Total Care – Palliativpflege fĂŒr Menschen in der letzten Lebensphase
  18. 11 Soziale Arbeit – ein zentraler Bestandteil der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden
  19. 12 Interprofessionelle und spezialisierte Spiritual Care
  20. 13 Mind Body Medicine und andere komplementÀre Methoden
  21. 14 Patientenrechte und -pflichten
  22. 15 Besondere (schwierige) Patientengruppen
  23. 16 Das Leiden, der Krebs und die Ethik der Sorge
  24. Sachwortregister