BANFF UND SÜDLICHE ROCKIES
Gibbon Pass im Banff National Park
BANFF UND SÜDLICHE ROCKIES
24.Tunnel Mountain: Picknicken wie die Einheimischen auf dem Hausberg von Banff
25.Brewster Creek: Die Wildnis von Banff auf dem Rücken der Pferde entdecken
26.Shadow Lake: Zu den Blockhütten der legendären Brewster-Familie von Banff
27.Bow Valley Parkway: Eine gemütliche Autofahrt von Banff nach Lake Louise
28.Lake Louise: Auf dem Great Divide Radweg zum historischen Torbogen des Parks
29.Skoki Valley: Wo der Prinz und die Prinzessin in der Wildnis übernachteten
30.Tal der zehn Gipfel: Ein Blick hinter die spektakuläre Kulisse des Moraine Lake
31.Helen Lake: Vom Icefields Parkway ganz schnell über die Baumgrenze wandern
24.TUNNEL MOUNTAIN: PICKNICKEN WIE DIE EINHEIMISCHEN AUF DEM HAUSBERG VON BANFF
Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen: Wenn Sie nach Banff kommen, dann sind Sie nicht allein. Im Sommer sowieso nicht, aber auch in der Zwischensaison und im Winter nicht. Vier Millionen Besucher zieht es in normalen Jahren in den Ort Banff und den gleichnamigen Nationalpark. Damit ist der älteste Nationalpark Kanadas zugleich auch der mit Abstand meistbesuchte.
Blick auf Banff, rechts der Tunnel Mountain
Ich selbst hatte das Privileg, drei Jahre lang in Banff zu wohnen. Es war eine der schönsten Zeiten meines Lebens – aber auch eine der lehrreichsten. Denn nur wenige Parks sind so vom Tourismus abhängig und leiden zugleich so stark darunter wie Banff. Ob überquellende Parkplätze, rempelnde Besucher, lange Staus oder überfahrene Bären: Die Natur hat es nicht immer leicht in Banff.
Das legendäre Banff Springs Hotel gleicht einem schottischen Schloss.
Trotzdem ist und bleibt Banff natürlich großartig: die unglaublichen Landschaften, die wilden Tiere, die faszinierende Ökologie. Dazu kommt die einmalige Geschichte als jener Park, in dem der Tourismus in Kanada einst seinen Anfang nahm. Nehmen Sie sich also ruhig die Zeit, durch den Ort zu bummeln und einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Klar sollten Sie einen Blick in das legendäre Banff Springs Hotel werfen, das 1888 bei seiner Eröffnung das größte der Welt war. Natürlich lohnt ein Besuch bei den Cave & Basin-Quellen, die als Keimzellen des Parks gelten. Die faszinierende Historie der Region erleben Sie im Whyte Museum, inklusive originaler Blockhütten aus den Gründerjahren des Nationalparks.
Abseits ausgetretener Pfade sind all diese Stopps wie die meisten in Banff natürlich nicht – das finden Sie fast nur noch im Hinterland und ich werde Ihnen in den Folgekapiteln auch Ideen dazu vorschlagen. Bis dahin würde ich Ihnen raten, es zu halten wie die meisten Einheimischen: Wenn Sie den Trubel schon nicht vermeiden können, dann weichen Sie ihm wenigstens aus.
Wenn wir an einem Sommertag unsere Ruhe haben wollten, dann fuhren wir gerne zum Baden zu den Cascade Ponds oder dem Johnson Lake, nur wenige Minuten nördlich des Ortes gelegen. Oder wir machten eine Radtour zum Sundance Canyon, eine einfache und schöne Strecke durch die Feuchtgebiete des Bow River, die bei den Cave & Basin-Quellen beginnt.
Zu unseren Klassikern gehörte auch eine abendliche Tour auf den Tunnel Mountain, den Hausberg von Banff. Der Berg ist der perfekte Ort für ein geselliges Picknick mit toller Aussicht, ganz besonders zum Sonnenuntergang, wenn viele Besucher noch im Restaurant zu Abend essen, die Bars im Zentrum bevölkern oder längst zurück auf ihrem Campingplatz sind.
Mein Vorschlag: Packen Sie sich eine Decke, eine Kleinigkeit zu Essen und etwas Nettes zu Trinken in Ihren Rucksack und laufen Sie los. Der Weg beginnt im Ort, ist hin und zurück knapp fünf Kilometer lang, nicht besonders schwer und dauert insgesamt eine bis eineinhalb Stunden. Beim Aufstieg geht es allerdings rund 260 Höhenmeter nach oben, bringen Sie also genügend Wasser mit.
Oben angekommen haben Sie einen schönen Blick auf den Ort Banff, die Vermilion Lakes und den massiven Mount Rundle. Setzen Sie sich auf einen der Felsen, genießen Sie Ihr Picknick und das Abendlicht und lassen Sie den Tag an sich vorbeiziehen. Ganz allein werden Sie auch dort nicht sein, doch das Halligalli hält sich in Grenzen und nette Gesprächspartner finden Sie auch.
Vergessen Sie nur nicht, irgendwann wieder abzusteigen. Zwar sind die Sommernächte lang in Banff, doch wenn es einmal richtig stockdunkel ist, dann ist der Weg nicht mehr ganz so einfach zu navigieren. Auf dem Rückweg geht es nur noch bergab, Sie werden also schneller sein als beim Aufstieg. Und bevor Sie sich richtig versehen, sind Sie wieder zurück im Ort.
Ein Dickhornschaf kann Ihnen auf Wanderwegen immer begegnen ...
Ein Traditionszug der Canadian Pacific Railway
INFO
Lage: Das Nationalparkdorf Banff im gleichnamigen Nationalpark liegt etwa 140 Kilometer westlich von Calgary oder 290 Kilometer südlich von Jasper. GPS: 51.177778, -115.56825.
Anfahrt: Von Calgary dauert die Fahrt etwa 90 Minuten und führt über den Trans-Canada Highway (Highway 1), die Ausfahrt Banff ist ausgeschildert. Alternativ können Sie den Bow Valley Trail nehmen (siehe Tipp 7, Seite 42). In diesem Fall dauert die Fahrt ohne Pausen zwei Stunden.
Öffnungszeiten: Der Banff National Park empfängt das ganze Jahr Besucher. Das Infozentrum im Ort hat zur Hauptreisezeit täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet, in der Zwischen- und Nebensaison von 9 bis 17 Uhr; 224 Banff Avenue, Tel. +1 403 762 1550
Eintritt: 10 CAD für Erwachsene, 8,40 CAD für Senioren, Kinder und Jugendliche sind frei. Der Jahrespass, der für alle kanadischen Nationalparks gilt, kostet 69 CAD.
Aktivitäten:
•Der Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Tunnel Mountain beginnt in der St. Julien Road in der Nähe des Banff Centre. Vom Ortszentrum bis zum Startpunkt sind es zu Fuß 15 Minuten. Folgen Sie dazu der Wolf Street bis zur Kreuzung Grizzly Street und laufen dort nach rechts. Nach wenigen Metern biegen Sie halblinks auf die St. Julien Road ab und folgen dieser für etwa 300 Meter bis zum Ausgangspunkt der Tour, erreichbar auch mit der Buslinie 7 (Sommer). Der Wanderweg selbst führt in moderaten Serpentinen durch den Wald und kreuzt unterwegs die Hauptstraße Tunnel Mountain Drive (4,6 Kilometer hin und zurück, ein bis zwei Stunden, leicht bis mittelschwer, 260 Höhenmeter).
•Die Radtour zum Sundance Canyon beginnt an der Cave & Basin National Historic Site, mit der Buslinie 4 (Sommer)erreichbar (8,6 Kilometer hin und zurück, drei Stunden zu Fuß, zwei Stunden mit dem Rad, leicht, 140 Höhenmeter).
•Die Badeseen Cascade Ponds und Johnson Lake liegen nördlich von Banff jenseits des Trans-Canada Highway. Zu den Cascade Ponds sind es mit dem Auto etwa fünf Kilometer oder zehn Minuten, zum Johnson Lake etwa elf Kilometer oder 20 Minuten, beide erreichbar auch mit der Buslinie 6 (Sommer).
•Das Whyte Museum of the Canadian Rockies h...