Minnekommunikation
Sprechen über Minne als Sprechen über Dichtung in Epik und Minnesang um 1200
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Minnekommunikation
Sprechen über Minne als Sprechen über Dichtung in Epik und Minnesang um 1200
Über dieses Buch
Was haben Verliebte und Dichter gemeinsam? Beide stehen vor der Herausforderung, die rätselhafte Erfahrung von Liebe in Worte zu fassen. In Liedern und Romanen des 12. bis 15. Jahrhunderts erscheint Minne vor allem als gelungene oder gestörte Kommunikation: Sie bringt die Betroffenen zum Nachdenken und zum Reden, um dann auch den Geliebten oder die Geliebte zur Minne zu über-reden. Ganz ähnlich müssen Dichter Ende des 12. Jahrhunderts ihr Publikum mit dem neuen Motiv "Minne" und der kulturellen Innovation höfischer Dichtung erst vertraut machen und zur Annahme ihrer Kommunikationsangebote bewegen. Die Rezipienten von Minnedichtung werden zum Nachdenken und Sprechen über Minne und damit stets auch zum Nachdenken und Sprechen über ihr Medium, die Dichtung, angeregt. Die mit dieser Studie vorgelegten Analysen textinterner Minnekommunikationen ermöglichen Rückschlüsse auf textexterne Produktions- und Rezeptionsbedingungen, die sich in den Kommunikationsangeboten der Texte spiegeln.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- I Vorüberlegungen
- 1 Einleitung
- 2 Ausgangspunkte: Französische Vorbilder
- II Epik
- 1 Vorbemerkungen
- 2 Von minnen, diu mir ê unkunt was: Heinrichs von Veldeke Eneasroman
- 3 So lerne einen zouberlist: Hartmanns von Aue Klage
- 4 Daß macht alleß der tranck: Eilharts von Oberg Tristrant
- 5 Diu minne zôch ir herze dar: Gottfrieds von Straßburg Tristan
- 5.1 Der Trank, die Minne und die ›Trankminne‹
- 5.2 Die edelen herzen: Die Rezeptionsgemeinschaft der Literaturliebhaber
- 5.3 Unterschiede sehen und verstehen: Minne als Kommunikationsmedium
- 5.4 Schlußfolgerung: Minneeinheit – Gottfrieds Integrationsbemühungen
- 6 Resümee: Formen und Funktionen höfischer Minnekonzeptionen
- III Minnesang
- 1 Vorbemerkungen
- 2 Dâ ist nie dehein dorpeit under: Heinrich von Veldeke
- 3 Ez ist ein klage und niht ein sanc: Hartmann von Aue
- 4 Daz schaffet mir ein vrouwe vruot: Heinrich von Morungen
- 5 Mit vuoge und ander spil: Walther von der Vogelweide und Reinmar
- 6 Resümee: Minnesang als Kommunikationsmedium
- IV Schlussbetrachtung: Minne, Dichtung und höfische Gesellschaft
- Literaturverzeichnis