Texturen der Schwindsucht
Die phtisie im Wechselspiel von französischer Medizin und Literatur (1830-1900)
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Texturen der Schwindsucht
Die phtisie im Wechselspiel von französischer Medizin und Literatur (1830-1900)
Über dieses Buch
Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die kulturstiftende Kraft der Schwindsucht in Medizin und Literatur aufzuzeigen. Für die Untersuchung wurden aus der Fülle der Schwindsuchtsliteratur sechs paradigmatische Erzähltexte ausgewählt, die literaturhistorisch die Epochen der Romantik, des Realismus, des Naturalismus und der Décadence abdecken und in denen das semantische Potenzial der phtisie besonders stark ausgefaltet wird.Die Studie ist keine Diskursgeschichte der Schwindsucht im strengen Sinne, aber sie ist auch keine dezidierte Begriffs- oder Metapherngeschichte. Vielmehr verfolgt sie eine wissenspoetologische Perspektive, indem sie den Aspekt der Darstellung sowohl bei der medizinischen Beschreibung als auch bei der literarischen Erzählung der Krankheit ins Zentrum stellt. Es wird zum einen untersucht, wie sich die von der Medizin vorgegebenen diskursiven Ordnungen der Schwindsucht, die sich zuerst in Definitionen, Namensgebungen und weiteren textuellen Darstellungsmodi niederschlagen, zu den vielfältigen etymologischen, metaphorischen und mythischen Strukturen der phtisie verhalten. Zum anderen wird analysiert, wie sich literarische Imaginationen an diese medizinischen Texturen anschließen, was auch im Sinne einer produktiven Absetzung geschehen kann, um ihrerseits literarische Texturen der Schwindsucht auszubilden.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Danksagung
- Einleitung Schwindsucht: Metapher, Mythos, Texturen
- 1. Begriff und Metapher: Eine kleine Kulturgeschichte der phtisie bis 1830
- 2. Die Dekonstruktion der romantischen Schwindsucht (Barbey d’Aurevilly: "Léa", 1832)
- 3. Die phtisie zwischen vorklinischem Mythos und realistischem Zeichenmodell (Balzac: "La Peau de Chagrin", 1831)
- 4. Die Romantisierung der Schwindsucht (Alexandre Dumas fils: "La Dame aux Camélias", 1848)
- 5. Die Hysterisierung der "phtisie"
- 6. Die "phtisie" als Krankheit der "Clinique de l’Amour" (Edmond et Jules de Goncourt: "Madame Gervaisais", 1869)
- 7. Die ‚Weiße Pest‘ der Angélique Rougon oder: Die Dissemination der "phtisie" (Zola: "Le Rêve", 1888)
- 8. "Contagion", "Consomption", "Communion": Schwindsucht als kosmologische Metapher (Marcel Batilliat: "Chair Mystique", 1897)
- 9. Schlussbetrachtungen
- Anhänge
- Back Cover