Mind life balance
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Mind life balance

Der intuitive Zugang zu Ihrem vollkommenen Potenzial

  1. 200 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Mind life balance

Der intuitive Zugang zu Ihrem vollkommenen Potenzial

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Sebastian Goder nennt sein Buch selbst einen Reiseführer in die Bewusstwerdung des wahren menschlichen Potenzials. So allumfassend das klingt, so differenziert begleitet er den Leser über seine eigenen tiefgreifenden Lebenserfahrungen und ungeschönten Krisen hinein in den Pool der Möglichkeiten.Mittels kraftvoller, medialer Übungsschritte wird der Leser Schritt für Schritt in sein vollkommenes Potenzial geführt. Der Autor verknüpft persönliche Momente der Lebensentscheidung mit globalen Themen wie Partnerschaft, Finanzen, Beruf, Gesundheit und Lebenssinn.Der Leser darf sich hier tief in seinem jeweiligen Lebensthema wieder entdecken und wird bei der Lösung eigener Blockaden begleitet, die durch bloßes Nachdenken nicht lösbar scheinen.Der Autor zeigt das gesamte Potenzial seiner Erfahrungen, auch aus seinen "MindLifeBalance-Seminaren". Er begleitet den Leser auf eine innere Reise zu versteckten Ressourcen, die im Alltag der westlichen Zivilisation in Vergessenheit geraten sind.Sie sind die Schlüssel für wahres Glück, Harmonie und Lebensqualität.

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Information

Jahr
2022
ISBN
9783905958584

Mein wahres Selbst

In der größten Krise meines Lebens

Ich möchte Ihnen hier vier Tagebucheinträge vorstellen, die ich kürzlich wiederentdeckte.
Erster Eintrag:
»Ich spreche der LIEBE sehr viel Macht zu. Der Liebe an sich. Agape. Der alles verbindenden Liebe. Der Liebe ohne Bedingung.
Sie ist mir die MACHT überhaupt. Sie stellt in meinem Erfahrungsraum die höchste aller Schwingungen dar. Somit ist sie die höchste und freieste Form von Energie. Sie lässt mich den Pool meiner Möglichkeiten ahnen. Sie macht Schmerz, Krankheiten und Leid als Reminder unnötig.
Ich verbinde diese Macht mit dem reinen Ursprung der Seele. Ich glaube an die Macht von Agape, der selbst– und bedingungslosen Liebe.
Ich verehre die Macht der Liebe, indem ich sie täglich praktiziere. Das bedeutet, ich liebe alles, was ich tue. Ich liebe auch, dass ich bestimmte Dinge und Menschen nicht lieben kann.«
Ein Beispiel: Mein Sohn ist, seitdem er von seiner Freundin im Stich gelassen wurde, in einem Gefühlsstrudel, aus dem er nicht mehr herauskommt. Ich habe ihn gebeten, jedes Gefühl wie Wut oder unbarmherzigen Selbstzweifel nicht wegzudrücken, sondern sie als eigene Stärke anzunehmen.
Ich habe ihm Affirmationen gegeben wie: »Ich hasse sie! Und ich finde es gut, dass ich sie hasse!« »Ich werde noch wahnsinnig, weil ich nicht weiß, woran ich bin, und ich liebe es, dass ich mich gerade so scheiße fühle, weil ich jetzt endlich meine Kraft spüre, mit der ich Bäume ausreißen kann.«
Schon nach zwei Tagen Training legten sich bei ihm die Gefühlskaskaden, die ihn vorher aus der Bahn warfen.
Agape wirkt hier wie ein Überlistungstool für unser Gehirn.
Statt ein Problem wegzuschieben, sodass es mit gleicher Kraft zu uns zurückkommt, weil wir durch das Verdrängen permanent Energie hineingeben, umarmen wir es als Persönlichkeitsanteil von uns und polen es damit um, sodass es seine Reminder-Wirkung verliert.
Zweiter Eintrag:
»Meiner SEELE spreche ich die geistige Kraft meines Seins zu. Die Kraft, die schon immer war und immer existieren wird. Auch wenn ich nicht mehr in meiner körperlichen Form existiere. Sie hat sich meinen Körper gesucht, um Gelerntes im materiellen Sein zu leben. Ich muss herausfinden, was das Gelernte ist, und will versuchen, es zu vervollständigen. Meine Seele hat Macht über meinen Körper, indem sie in Form von Krankheitssymptomen zu mir spricht, wenn ich nicht in meinem Karma, also dem Willen meiner Seele schwinge. Meine Seele ist geduldig und wissbegierig wie ein kleines Kind. Meine Seele ist alt. Ich glaube, 46 000 Jahre alt.
Ich verehre die Macht der Seele, indem ich mindestens einmal am Tag meditiere und meine Seele in der Alpha-Phase versuche zu Wort kommen zu lassen. Ich schreibe alles nieder und höre auch sonst auf ihre leisen Äußerungen. Ich liebe diese Äußerungen. Ich liebe dieses Zwiegespräch.
Es ist mir ein lieb gewordener »Gottesdienst«; um nicht zu sagen, Seelendienst geworden. Er reinigt mich, hält mich gesund, macht mich glücklich und lässt mich zu neuen Ufern schauen.
Ich lerne mein Ego als etwas zu verstehen, dass mir gegeben wurde, um meiner Seele einen materiellen Rahmen zu liefern, mit dem sie sich auseinandersetzen darf. Ich brauche mein Ego, um in meiner jetzigen Lebensform materiellen Bestand zu haben. Ich weiß, dass Leid immer Ego-verhaftet ist. Gleichzeitig weiß ich, mein Ego als lebensbejahendes Fortbewegungsmittel zu nutzen.«
Ego und Seele sind zwei Pole ein und derselben Medaille. Beide verdienen gleichermaßen Beachtung. Verdränge ich einen Teil, lebe ich in Disbalance. Das Ego ist das Transportmittel meiner Seele. Die Seele ist Chauffeur. Das Ego bringt mich ans Ziel meiner Seele.
Dritter Eintrag:
»Ich spreche dem Begriff UNIVERSUM eine Macht zu, die sagt, dass alles miteinander verbunden ist. Der Begriff beinhaltet ein vages Gefühl von morphischen Feldern, Quantenmöglichkeitswolken, kollektivem Unbewussten, das uns in unserer Form aus feinstofflicher Energie über Zeit und Raum miteinander verbindet. Alles ist durch Schwingung und Energie miteinander verbunden und schwingt sich gemeinsam in immer neuen Wellen empor. Im Zustand der Balance von Agape, Ego und Seele lässt sich das Universum anrufen wie über eine Telefonleitung. Es antwortet mit hochfrequenter Resonanz.
Ich verehre diese Macht, indem ich an sie glaube und sie nicht im Egoismus vergesse.
Ich achte die sieben hermeneutischen Prinzipien von Gleichgewicht, Rhythmus, Resonanz, Ursache und Wirkung, Spiegelung, Dualität und dem ALL-EINS-SEIN.
Ich vertraue dieser Macht. Ich weiß, dass sie mich weit führt.
Diese Macht bestimmt mein tägliches Leben. Ich kopple tägliche Probleme oder dahinfließende Gedanken immer mit dem systemischen Ganzen.
Ich frage also in Momenten, in denen es mir schlecht geht:
Was bedeutet das jetzt?
Was will es mir zeigen?
Womit hängt das zusammen?
Es hilft mir, den tiefen Grund jeder Krise zu erkennen, um mich schließlich wieder herauszuführen.
Ich schwöre, nach dieser Zeit der tiefen inneren Verzweiflung, darüber in einer neuen Form zu berichten. Vielleicht wird es ein Film. Ich werde Bericht über den Erfolg erstatten.«
Als ich das schrieb, steckte ich in der schwersten Krise meines Lebens. Meine Partnerin hatte sich von mir abgewendet. In Momenten, in denen ich es schaffte, ihr vorurteilsfrei und im Bewusstsein der Lebensprinzipien zu begegnen, reagierte sie glücklich und gelassen auf mich.
Tatsächlich sollte ich im Folgenden darüber, wie geschworen, ausführlich berichten. 2010 in Form meines Filmes »Der Film DEINES Lebens« und nun hier in diesem Buch.
Das Universum ist nichts als das Zusammenspiel feinstofflicher Energien auf den Ebenen von Rhythmus, Gleichgewicht und Resonanz, das sich über Ursache und Wirkung, Spiegelung und Dualität in unserer Wahrnehmung manifestiert. Und dabei ist ALLES EINS.
Vierter Eintrag:
»Ich spreche der PARTNERSCHAFT eine große, manchmal zu große Macht zu. Manchmal lieferte ich mich komplett meiner Partnerin aus, weil ich mich nicht genug geliebt fühlte. Ich wollte sie besitzen und habe sie mit meiner Eifersucht und meiner daraus resultierenden Hilflosigkeit erdrückt.
Ich verehre jetzt diese Arbeit an Seele, Ego und Agape als etwas, das im gegenseitigen Geben und Nehmen einhellig schwingt. Wenn ich diesem Zustand genug Macht gebe, entziehe ich meinem Ego die Kraft zu Eifersucht und zermürbender, innerer Zerrissenheit.
Ich vertraue dieser Macht komplett, weil ich mich nicht mehr unter sie stelle, sondern sie als Partner wahrnehme.
Diese Macht gewinnt immer mehr an Realität. Sie lässt mich frei und wach und autark leben. Ich begreife meine Partnerin jetzt als eine liebevolle reiche Seele, die glücklich ist, wenn ich frei und glücklich und unabhängig bin.
Ich bin ihr dankbar, dass ich Agape entdeckt habe und dass ich meine Seele habe sprechen hören. Ich will beiden von nun an zuhören und mit ihnen in ein Zwiegespräch treten. Daraus resultiert freie und glückliche Liebe.«
Die Partnerschaft ist der effizienteste Seelenspiegel.
Diese vier Tagebucheinträge aus der Zeit meiner tiefsten Krise entdeckte ich kürzlich wieder. Ich war erstaunt, wie viel heutige Wahrheit in den damaligen Zeilen steckt. Ich bin mir sicher, dass diese Krise mein Leben von Grund auf verändert hat.
Wie erwähnt, möchte ich Sie an meinen Krisen, die mich auf den Weg der ausbalancierten Potenzialentfaltung und lebendigen Kommunikation mit meinem wahren Selbst brachten, teilhaben lassen.
Ich steckte zu besagter Zeit in einer tiefen Glaubenskrise. Meine Frau hatte sich in die Arme eines anderen Mannes geflüchtet. Natürlich konnte sie mir das nicht so ohne Weiteres mitteilen. Sie ging also heimlich zu ihm und fand dort, was sie bei mir entbehrte: Einen starken Mann, bei dem sie sich anlehnen konnte. Zu der Zeit war ich in einige berufliche Grundsatzfragen vertieft, die meinen gesamten Lebenssinn infrage stellten.
Ich war als Schauspieler vor der Kamera nicht so gefragt, wie es meinem Talent und meinen Fähigkeiten entsprach. Ganz im Gegensatz zu dem Mann, zu dem es meine Frau zog. Er war ebenfalls Schauspieler und damals weit besser beschäftigt als ich. Es gab also doppelten Grund, an mir zu zweifeln.
Eines Abends, meine Frau lag schon im Bett, fand ich auf dem Sofa, unter dem ich gerade putzte, ihr Handy. Es war ausgeschaltet. Intuitiv zog es mich dorthin. Von tiefen inneren Zweifeln getrieben, schaltete ich es ein. Ich steckte es schnell unter ein Kissen, damit die Einschaltmelodie nicht zu hören war. Kurz nach Ertönen der Melodie erklang der SMS-Ton. Ich setzte mich mit laut hämmerndem Herzen auf die Couch, holte das Handy unter dem Kissen hervor und tippte auf die neue Mitteilung. Die SMS, die ich dann las, kam mir vor wie eine innere Bestätigung – sie war eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Ich habe bereits erwähnt, wie unglaublich eifersüchtig ich war. Sobald meine Frau in einer anderen Stadt war, terrorisierte ich sie mit Anrufen und lag bis spät in der Nacht wach, bis sie mich anrief und mir versicherte, dass sie im Bett lag und einschlief. Ich bestand auf diesen »Alles-in- Ordnung-Anruf«. Selbstverständlich immer aus dem fadenscheinigen Grund, dass ich mir Sorgen um sie machte. Ähnlich wie in der Beziehung meiner Eltern verkörperte meine Frau für mich Freiheit und Risikobereitschaft.
In einer stillen Stunde hatte sie einmal meiner Mutter anvertraut, dass sie nicht wüsste, was sie tun würde, falls sie sich jemals in einen anderen Mann verlieben würde. Weil: man weiß ja nie. Das hatte meine Mutter mir erzählt und dieser Satz bohrte in mir und an meinem Minderwert.
Nun saß ich auf dem Sofa und las die SMS eines Mannes, der unsterblich in meine Frau verliebt war und durch sie das erste Mal wieder Gefühle wie Liebe zulassen konnte. Ich hatte plötzlich das Gefühl, mich innerlich verbrüht zu haben. Ich las die Zeilen wieder und wieder. Unbarmherzig leuchteten sie mir vom Display des Handys entgegen. Ich selbst hatte es eingeschaltet und somit in Gang gesetzt, was mich über Jahre verfolgen sollte.
Alles leugnen half meiner armen Frau nichts. Die nächsten Monate wurden zur Tortur für uns beide. Ich setzte sie unter Druck. Stellte Fragen, die jeder Partner, der sich betrogen fühlt, in solchen Momenten wahrscheinlich stellt. Sie versuchte zu beschwichtigen und zu leugnen. Jede Frage, die ich nach Einzelheiten stellte, bis hin zu: »Wie ist es denn so im Bett mit ihm?«, »Wie macht ihr es?«, »Hat er mit dir etwa auch …?«, verletzten mich mehr als sie. Ich konnte aber nicht anders. Ein innerer Krieger in mir wollte wieder und wieder verletzt werden. Warum das so war, sollte mir erst später klar werden. Damals ging es ausschließlich um meine verletzte Ehre und somit um mein gesamtes Sein als Mann. Je mehr Antworten nach Hintergründen, Geschehnissen, Treffpunkten und Lügen ich aus meiner Frau herauslockte, desto mehr erlosch mein Wertesystem.
Alles, was mir wichtig war, verlor an Bedeutung. Ich kümmerte mich nicht mehr um Engagements, aß und trank nichts und magerte auf 59 Kilo ab. Ich war vollkommen gefangen im Leid. Ich dachte, dass ein Persönlichkeitsanteil von mir abgetrennt worden sei. Es konnte nur der Teil sein, den ich an meiner Frau festgemacht hatte. Ich wollte ihn wiederhaben. Aufgeben war undenkbar. Ich war innerlich zerrissen. Ich wollte wieder »ganz« sein. Das einzig dauerhafte Gefühl war der tiefe Schmerz des Verlusts.
Damals dachte ich, der Schmerz rühre vom Verlust bestimmter Persönlichkeitsanteile her, die ich mir über die ständige und liebevolle Bestätigung meiner Frau geholt hatte. In Wahrheit ist es anders: Nicht die unbewussten Persönlichkeitsanteile, die ich mir über die Beziehung spiegeln ließ, waren verloren, sondern es war der Spiegel, der mir abhanden kam. Ich sehnte mich nach nichts als nach meinem geliebten Spiegel! Die Persönlichkeitsanteile waren nach wie vor in mir. Nur ich sah und fühlte sie nicht mehr.
Meist erkennen wir das aber in Momenten der Krise nicht und machen unser gesamtes Wohl und Wehe vom Partner abhängig.
Über die Spiegelung identifizieren wir uns mit jedem Teilbereich von uns immer wieder aufs Neue. Wir empfinden in dieser Spiegelung etwas, das wir mit »Ich« beschreiben. Zerbricht der Spiegel, sind wir gezwungen, unsere inneren Spiegel wahrzunehmen. Diese Spiegel tragen die Namen: Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Selbstachtung.
Meine Aufgabe bestand darin, diese Spiegel wieder wachzurufen.
Natürlich unterbreitete ich meiner Frau nun Vorschläge in Sachen Lebensgestaltung. So entwarf ich beispielsweise einen Lebensplan zu dritt. In meiner Verzweiflung glaubte ich tatsächlich, für so ein Lebensmodell die Kraft zu haben. Meine Frau konnte sich nicht von dem Mann trennen. Ich mich von ihr auch nicht. So stark war mein Verlangen nach gewohnter Geborgenheit und der Rückgewinnung einer lebensnotwendigen Ganzheit über die Bestätigung durch meine Frau. Aber sosehr ich mich auch mühte, sosehr ich auch hin– und hergerissen war zwischen Loslassen, die Dinge neu bewerten, Demut üben, Rache nehmen und alles hinschmeißen; es warf mich nur immer wieder auf mich selbst zurück. Es gab keinen anderen Ausweg, als den langen Marsch hin zum Kern meines wahren Selbst. Ich musste den schweren Weg hinab in mein inneres Bergwerk gehen – hin zu meinen inneren Spiegeln.
Das klingt einfacher, als es damals war. Ich wusste nicht, wie ich in jemanden »hinabsteigen« sollte, den ich nicht mehr kannte, den ich nicht mehr greifen konnte, ja, den ich stellenweise gar nicht mehr spürte. Es gab Momente, in denen ich auf meine Hände schaute und sie nicht mehr als zu mir gehörig empfand.
Es gab schließlich für mich nur noch den Weg über professionelle Hilfe. Coachs, die mir halfen, einen halbwegs ausgeglichenen Tag hinzubekommen, versagten immer dann, wenn es darum ging, das Gefühl einer dauerhaften Selbstakzeptanz in mir zu erzeugen. Spätestens drei Tage nach solch einem Coaching war ich wieder am Boden zerstört. Trotzdem hatten diese Beratungen eine Tür geöffnet.
Plötzlich gab es aufblitzende Momente, in denen sich das heulende Elend für den Bruchteil eines Augenblicks aufzulösen schien und ich wie durch einen Schleier auf eine andere, mir fremde Realität blickte. Das Gefühl, das dabei einsetzte, war so heftig, dass es mich, egal wo ich mich gerade aufhielt, augenblicklich erstarren ließ.
Ich sah in diesen Momenten alles um mich herum wie in einem neuen, klaren, ja klärenden Licht. Darüber hinaus nahm ich mich so real als Teil des Ganzen wahr, dass ich mich selbst von außerhalb meines Körpers physisch sehen und berühren konnte. Instinktiv spürte ich diese Momente als die Chance einer völlig neuen Form der Selbsterkenntnis.
Alles, was ich in diesen kurzen Zeitfenstern wahrnahm, schien mit der Aufschrift, »neues Leben, neues Glück« versehen zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass mir in diesen kurzen Aha-Momenten alles offenstand. Nichts schien unmöglich. Jede Form des Erfolgs war schon im Stadium des Denkens greifbar nah und real. Glücksgefühle überwältigten mich. Die Grenze zwischen tiefstem Leid und höchstem Glück verschwamm so stark, dass ich die Gesamtheit des nondualen Seins wahrzunehmen glaubte.
Da das tiefe Gefühl von Glück aber leider ein duales Gefühl ist, hielten diese Momente nie lange an. Ich sank zurück in noch tieferen Schmerz. Ich suchte sofort das erloschene Hochgefühl wiederzuerlangen. Doch es war, so schnell es erschien, wieder in die damals unerreichbaren Tiefen meines Seins verschwunden.
Aber bereits die gefühlte Ahnung von etwas hinter der Realität war so stark, dass ich von da an nicht mehr von meiner Suche nach diesem Raum abließ. Der Raum, der alles möglich zu machen schien. Ein Raum, der wahres menschlic...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Traumbilder
  3. Die Kraft innerer Bilder
  4. Jedes Puzzleteilchen ein Leben
  5. Mein wahres Selbst
  6. Der Benefit der Krise
  7. Der Film meines Lebens
  8. Das Leben ist Traum
  9. Das Schicksal sind wir
  10. Nachwort: Ein Traum-Ausblick
  11. Danksagung