Lasst uns ihrer gedenken!
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Lasst uns ihrer gedenken!

Schicksale von Opfern des Zweiten Weltkrieges in Briefen und Erinnerungen von Zeitzeugen

  1. 256 Seiten
  2. German
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Lasst uns ihrer gedenken!

Schicksale von Opfern des Zweiten Weltkrieges in Briefen und Erinnerungen von Zeitzeugen

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Über dieses Buch

Schicksale von Opfern des Zweiten Weltkrieges in Briefen und Erinnerungen von ZeitzeugenLasst uns ein ehrendes Gedenken der 55 Millionen Toten des 2. Weltkrieges (01.09.1939 – 08.05.1945), vor allem der namenlosen, bewahren!Allein durch die Flucht und Vertreibung aus deutschstämmigen Gebieten verloren 14 Millionen ihre Heimat, mehr als zwei Millionen ihr Leben.Nach dem Erscheinen des Buches!welcher Heimat gehört unser Herz?" erzählten viele Leser der Autorin ihre persönlichen Schicksale, vertrauten ihr wertvolle historische Dokumente, Briefe Gefallener und Vermisster von der Front, Zeichnungen, Fotos, Bücher … an, die sie in ihrem 2. Buch "Lasst uns ihrer gedenken!" verarbeitete. Möge es dazu beitragen, dass nicht Hass- und Rachegefühle unser Denken bestimmen!Möge es ein kleiner Beitrag dazu sein, dass aus Tränen der Trauer durch unser gemeinsames Ringen für die Erhaltung des Friedens Freudentränen werden!Möge es Erinnerung und Mahnung sein!INHALT: Meine VisionBriefe aus dem KriegFamilie WeidlichBriefe unseres Bruders Günter WeidlichEin glückliches PaarDorles Briefe an die MutterBriefe unseres Vaters Paul WeidlichVaters letzter BriefZerstörte Träume - zerstörte Leben"Vermisst" - irgendwo bei Witebsk gefallenDie Waisenkinder von GomelKurt - der Freund von Petrusj"Kinderschuhe aus Lublin" von Johannes R. BecherMeine Mutter - die Wärterin der ungarischen JudenfrauenDie Suche nach den Spuren der VergangenheitFrau Zenker brachte Licht ins DunkelDer Fluchtweg über LiegnitzWo sind die Jüdinnen von Hochweiler geblieben?Die Schlacht um StalingradAls Funker auf einem Kampfflugzeug im EinsatzDie Begegnung an der ElbeLasst uns der namenlosen Opfer gedenken!LESEPROBE: Am 03.01.1943 flogen wir nach Stalingrad, landeten auf dem Flughafen Pitjomnik, luden die Verpflegung aus. Nichts wie weg hier! Das kann doch nicht sein! Lieber Gott, steh uns bei! Beim Start versagte der Anlasser!!Am Rande des Rollfeldes lagen haufenweise abgeschossene Flugzeuge herum. Der Bordmechaniker begann mit dem Aus- und Einbau eines anderen Motors. Es wurde finster. Wir mussten in einem Erdbunker übernachten. Was ich in dieser Nacht gesehen habe, verfolgt mich bis zu meinem Tode. Bei dieser eisigen Kälte waren die Schwerverletzten in einem Zelt untergebracht, wo sie "operiert" wurden. Die Ärzte schnitten ihnen die erfrorenen oder verletzten Körperteile - wie auf einer Schlachtbank - ab. Sie leisteten Übermenschliches.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783956553561
Thema
Art

Briefe unseres Bruders Günter Weidlich

Günter Weidlich
Geboren am 18.12.1927 in Breslau/Schlesien, vermisst ab 10.02.1945 in Marienburg/Ostpreußen
"Diese einzige Aufnahme von Günter, die von einem Passfoto vergrößert wurde, stammt aus dem Jahre 1943. Er ist also 16 Jahre alt. Anfang September 1944 wurde Günter, erst 17-jährig, als Panzergrenadier zur deutschen Wehrmacht gemustert und war zu diesem Zeitpunkt, wahrscheinlich in einem Lager des Reichsarbeitsdienstes (RAD), bereits eingezogen.
Aus den uns zur Verfügung stehenden 16 Briefen von Günters "Soldatenzeit", die an unsere Schwester Dorle, zu der er ein inniges Verhältnis hatte, und an die Eltern gerichtet sind, haben wir uns den fünfmonatigen Ablauf seines letzten Lebensabschnittes erschlossen. Aus ihnen wissen wir, dass Günters "militärische Laufbahn" in Groß-Glockersdorf im Sudetengau begann, von wo er die ersten sechs Briefe schrieb."

1. Brief

Groß-Glockersdorf, den 4.9.44
Liebes Schwesterlein!
Heute komme ich dazu, Dir Deinen lieben Brief zu beantworten. Mir geht es gut, was ich auch von Dir hoffe. Gestern kamen wir von einem 2-Tagesmarsch zurück, welcher uns sehr gut gefallen hat und uns sehr viel Freude bereitet hat und wir uns auch satt essen konnten. Auch schöne Mädchen hat es gegeben auf einem Kameradschaftsabend. Das Nähere kannst Du aus Muttels Brief erfahren, dort habe ich Näheres geschrieben. Der Kameradschaftsabend ist zwar tüchtig mit Bier und etwas Rotwein, aber ohne Zigaretten ausgegangen. Liebe Dorle, mit einem Urlaub wird es nichts werden, weil totale Urlaubssperre ist. Vorige Woche bin ich mit anderen Kameraden, die schon im RAD waren, gemustert worden, zu den Panzergrenadieren. Wir bleiben hier in Groß-Glockersdorf und bekommen eine dreiwöchige Ausbildung, mit allem, was ein Panzergrenadier braucht. Gestern sind wir wieder einmal geimpft worden und heut tut mir der Arm weh. Vergangene Woche sind wir an einem Tag zweimal geimpft worden. Eine in den Arm und eine in den Allerwertesten. Sonst ist alles in Ordnung. Gestern sind wieder über 150 Freiwillige gekommen, die alle gegen den Bolschewismus kämpfen wollen. Ich werde jetzt schließen, in der Hoffnung, auch von Dir bald was zu hören. Und einen Kuß von Deinem
Bruder Günter

2. Brief

Groß-Glockersdorf, 10.9.44
Liebe Schwester Dorle!
Habe gestern Deinen Brief erhalten und so möchte ich Dir gleich antworten. Mir geht es noch sehr gut, wenn auch der Dienst sehr hart ist und viel fordert. Auch haben wir jetzt nicht mehr Zeit, andauernd Dienst. Gestern haben wir wieder einen 20-km-Marsch gehabt. Auch mit dem Urlaub wird es nichts werden. Wir bekommen jetzt eine fünfwöchige Ausbildung, die scharf ist und dann nach Danzig, oder in ein anderes Land, wo wir die letzte Ausbildung bekommen. Morgen werden wir unsere Zivilsachen nach Hause schicken, wie, weiß ich noch nicht. Habe noch keinen Karton und keine Schnur.
Ich werde jetzt schließen mit einem Kussel.
Dein
Bruder
Bild

3. Brief

Groß-Glockersdorf, 21.9.44
Liebe Schwester Dorle!
Habe heut Euren lieben Brief mit vielem Dank erhalten und habe mich sehr gefreut über das, was Du mir geschrieben hast. Hoffentlich kommt der Papa recht bald. Ich freue mich schon so sehr darauf und sage ihm, wenn er kommt, soll er sehen, daß er einen Fotoapparat mitbringen kann und ein Fläschchen Tinte. Ich habe heut auch der Muttel geschrieben und Dorle. Wenn Du ein Bild oder zwei schicken kannst von denen, wo ich in Breslau war. Liebe Dorle, Du schreibst, daß ich so wenig schreibe, aber ich werde Dir mal einen Tagesablauf schreiben. Um 1/2 6 Uhr ist Wecken. Dann Bettenbau und Frühstück. Dann Unterricht, Politik oder Weltanschauung, nachher Geländedienst bis 12 Uhr. Nach dem Mittagessen und Bettruhe, die aber immer mit Sachen instand setzen, Spind-u. Bettenbau ausgefüllt werden muß. Drecksa..., hier neben mir die Mistbiene, der eben sein Gewehrlauf mit Öl durchzieht, hat das ganze Briefel versaut. Was soll ich jetzt machen, na entschuldige bitte. Nach der Mittagsruhe ist dann Ordnungsübung, nachher Waffenreinigen und Unterricht. Dann Abendessen und Singen. Dann Spindappell, oder sonst noch was. Das ist mein Tagesablauf und daß wir schon 2 Tage eher aufgestanden sind, das fällt auch ins Gewicht. Und so sind wir abends hundemüde und haben nur noch Lust zum Schlafen. Es ist gleich Spindappell und es ist schon 1/4 nach 8 Uhr.
Also gute Nacht und ein Kussel von Deinem
Bruder
Der Papa soll recht bald kommen!!!!!!

4. Brief

Groß-Glockersdorf, den 23.9.44
Liebes Schwesterle!
Heut zum Samstag, man kann bald sagen gegen Abend, habe ich wieder Zeit, um an Euch Lieben zu denken. Wir haben eben Spind- und Stubendurchsicht gehabt, die auch nicht ganz so ausgefallen ist, wie sie sein sollte. Jetzt sollten wir eigentlich unsere Drillichsachen waschen, aber keiner hat die rechte Lust dazu. Sie sitzen bald alle an den Tischen und schreiben Briefe. Einige liegen faul in den Betten und wollen ausschlafen. Aber da spielt die Ziehharmonika und da ist auch nichts damit. Morgen ist der erste Ausgang. Ich hoffe ja im Stillen, daß der Papi auf der Bildfläche erscheinen wird, hoffentlich werde ich nicht enttäuscht. Liebe Dorle, gestern habe ich Post bekommen von Dir, einen Brief mit dem Schreibpapier. Dann einen Brief von der Muttel bekommen, den will ich auch noch beantworten. Liebe Dorle, mir geht es sehr gut, auch der Fuß ist wieder in Ordnung. Liebe Dorle, Du schreibst hier eben, daß Du Dir Deine letzte Zigarette anzündest. Weißt Du, wie kannst Du bloß so etwas schreiben? Weißt Du, es ist ja nicht meine Art zu betteln, aber wenn Du mal 3-4 Stück übrig hättest, dann darfst Du auch mal an mich denken. Wir bekommen hier keine, erst wenn wir zur Division kommen. Also, brauchst ja keinem was sagen, aber Du wirst ja verstehen. Muttel weiß ja auch, daß ich rauche, aber daß ich bettle, das ist nicht nötig. Gestern waren wir hier in unserer Kaserne im Kino "Hallo Jonny", war sehr interessant. Man hat doch dann wieder etwas Aufmunterung.
Sonst wüßte ich nicht, was Dich noch interessieren würde und ich möchte noch der Muttel schreiben. Also sei nicht böse, daß ich wieder so wenig schreibe.
Eine gute Nacht!
Dein Brüderlein

5. Brief

Groß-Glockersdorf, den 1.10.44
Liebes Schwesterle!
Heute zum Sonntag komme ich dazu, Dir das versprochene Briefel zu schreiben. Ich bin wieder soweit hergestellt und werde wohl Dienstag oder Mittwoch als geheilt entlassen werden.
Liebe Dorle, habe Deine lieben Briefe alle erhalten und möchte Dir dafür herzlich danken. Du siehst ganz gut aus, man merkt gleich, dass Du öfter zur Muttel kommst. Dort gibt es noch was zu essen ohne Marken. Der Hansi freut sich wohl auch, dass er wieder bei der Muttel ist, mir ging's ganz genau so. Was macht so der Berni? Wird wohl noch frecher, wie er schon ist. Ich lasse beide schön grüßen und sie sollen beide sich tüchtig prügeln, ich hab nichts gesagt. Liebe Dorle, Du schreibst wegen der Bescheinigung. Ich werde mal auf die Schreibstube gehen und fragen. Unser 2. Chef ist zur Zeit auch nicht da, er ist mit unserem Marschsturm auf Zweitagemarsch. Möchte ja auch gerne mitgemacht haben, aber da liege ich hier und tue gar nichts. Unsere Zeit der Erfüllung kommt immer näher. Gestern sind die ersten Sachen unserer feldgrauen Ausrüstung gekommen. Solche Afrika-Schnürstiefel und Socken, ganz gutes Zeug. Liebe Dorle, ich hab gestern von Dir Schreibpapier bekommen, auch das Geld, hab herzlichen Dank.
Liebe Dorle, erst einmal guten Morgen. Ich komme erst wieder heute dazu, den angefangenen Brief zu beenden.
Heute werde ich aus dem Revier entlassen. Da haben die mich noch mal geimpft. Den Hals ausgepinselt, mit so einem violetten Zeug. Ich dachte, ich muß mal kurz brechen, aber ich konnte es noch zurück halten. Heute morgen sind gegen 20 Fußkranke angehumpelt gekommen. Denen werden die Blasen geöffnet und mit Jod ausgerieben, muß ganz gut getan haben.
Jetzt werde ich schließen und lasse Deine Kameradin, die Anni, recht schön grüßen und einen herzlichen Dank.
Dir ein liebes Kussel
vom Brüderlein

6. Brief

Groß-Glockersdorf, den 12.10.44
Liebes Schwesterlein!
Heute habe ich Deinen lieben Brief mit vielem Dank erhalten und mich gefreut, dass die Muttel kommt.
Aber sie ist noch nicht gekommen. Aber ich habe noch nicht den Mut verloren, was nicht ist, kann noch werden.
Liebes Dorle, es tut mir leid, dass Du mich nicht erreicht hast, es ist eben etwas zu weit. Meine Füße sind wieder in Ordnung, aber heut Abend, also in zwei Stunden, wird es losgehen mit einer Nachtübung. Was ja das Beste ist und endlich wieder mit einer wilden Schießerei enden wird.
Liebe Dorle, ich habe eine große Bitte, hast Du Bilder von mir, wo ich in RAD-Uniform bin. Es sind zwei Bilder, eins ich allein und eins, wo ich mit Joachim bin. Der Achim hat den Film gegeben zum Entwickeln. Schicke mir doch bitte die beiden Bilder....

Inhaltsverzeichnis

  1. Impressum
  2. Anstelle eines Vorwortes
  3. Meine Vision
  4. Briefe aus dem Krieg
  5. Familie Weidlich
  6. Briefe unseres Bruders Günter Weidlich
  7. Ein glückliches Paar
  8. Dorles Briefe an die Mutter
  9. Briefe unseres Vaters Paul Weidlich
  10. Vaters letzter Brief
  11. Zerstörte Träume - zerstörte Leben
  12. "Vermisst” - irgendwo bei Witebsk gefallen
  13. Die Waisenkinder von Gomel
  14. Kurt - der Freund von Petrusj
  15. "Kinderschuhe aus Lublin” von Johannes R. Becher
  16. Meine Mutter - die Wärterin der ungarischen Judenfrauen
  17. Die Suche nach den Spuren der Vergangenheit
  18. Frau Zenker brachte Licht ins Dunkel
  19. Der Fluchtweg über Liegnitz
  20. Wo sind die Jüdinnen von Hochweiler geblieben?
  21. Die Schlacht um Stalingrad
  22. Als Funker auf einem Kampfflugzeug im Einsatz
  23. Die Begegnung an der Elbe
  24. Lasst uns der namenlosen Opfer gedenken!
  25. Quellen
  26. Liselotte Pottetz
  27. E-Books von Liselotte Pottetz