DIE NUTZTIERE
PERLHÜHNER
Perlhühner bringen Afrika in unsere Gärten. Jeder Afrikareisende kennt die munteren Trupps am Wegesrand und freut sich über das muntere Gebaren dieser Tiere. Perlhühner sind weitgehend ohne züchterischen Einfluss domestizierte Tiere und haben daher spezielle Anforderungen an die Haltung. Diese Anforderungen zeigen sich deutlich an ihrem Bedürfnis nach noch mehr Natur und ausreichendem Auslauf. Ideal sind Anlagen ohne räumliche Beschränkung, auf dem die Tiere frei laufen können. Da sie nicht scharren, entfallen einige Ängste erfahrener Hühnerhalter, wenn die Tiere den Gemüsegarten betreten. Die Flugfreude der Tiere sorgt dafür für ganz neue Herausforderungen. Perlhühner bereichern jeden Kleinviehhof und sind es wert, gehalten zu werden.
Perlhühner und Haushühner leben prima zusammen. Die Herdenstruktur der Perlhühner sollte jedoch eingehalten werden.
Kurzsteckbrief
Perlhuhn (Wildform:
Numida meleagris)
Weiblich: Perlhuhn, männlich: Perlhahn, Jungtiere: Küken
Gewicht: 1,6–2,5 kg, Größe: 40–60 cm
Alter: schnellwüchsig, daher Masttiere früh schlachtreif
Mindestgruppengröße: immer in Paaren 1,1 oder 1,2. Viele Paare in einer Gruppe möglich
Platzbedarf Stall pro Tier: immer mit Auslauf. Trockener, zugluftfreier Stall, 40 cm Stange pro Tier
Platzbedarf Auslauf/Weide pro Tier: mindestens 30 m
2 pro Tier mit geschlossener Grasnarbe
Platzbedarf Lager: Futter und Einstreu
Futter: ähnlich wie Hühner. Körner und Samen sowie vielfältiger Auslauf
Besonderheiten: Ähnlich wie den Pfauen sagt man ihnen das Wetterprophezeien nach: Bei aufziehendem Sturm, Regen oder Schnee werden die Tiere unruhig und rufen und fliegen vermehrt.
Anatomie des Perlhuhns
Welche Perlhühner passen zu uns?
Perlhühner werden immer paarweise gehalten. Pro Hahn sollten maximal zwei Hennen gehalten werden. Überzählige Hennen sehen sich als unverpaart und verhalten sich unruhig und zeigen unausgeglichenes Verhalten mit großer Tendenz zur Flucht. Zu den „Lästigkeiten“ wird unter anderem der Ruf der Perlhenne gerechnet, den sie nur dann ertönen lässt, wenn das Verhältnis zwischen Hähnen und Hennen in der Herde nicht stimmt. Dieser Verlassenheitsruf sucht einsame Hähne zur Bildung eines neuen Paars.
Perlhühner werden erst seit etwa 500 Jahren vom Menschen domestiziert (Gänse zum Vergleich seit etwa 4.000 Jahren), daher zeigen Perlhühner ein viel größeres Wildtierverhalten als die anderen Haustiere. Dieses Verhalten wird aus Unwissenheit oft als „Unart“ oder „Lästigkeit“ interpretiert, da Perlhühner an den Haushühnern gemessen werden, mit denen Sie nicht näher verwandt sind und kaum ähnliche Verhaltensweisen haben.
Rassen
Die meisten Perlhühner, die als Haustiere gehalten werden, sind Nachkommen der Helmperlhühner. Die anderen Perlhuhnarten werden nur zu Zierzwecken gehalten. Perlhühner haben somit keine Rassen, die den Anforderungen des Marktes gerecht werden. Somit gibt es keine Anpassungen an die Jahreszeit, die Legeleistung, den Fleischansatz oder sonstige vom Menschen gewünschte Eigenschaften.
Perlhühner sollten stets verpaart sein. Alleinstehende Hennen verhalten sich unausgeglichen.
Was man beim Kauf beachten sollte
Eine gute Einschätzung über die Qualität der angebotenen Tiere lässt sich bei der Betrachtung einer Annonce nicht ableiten. Diese gibt nicht Auskunft über die Qualität der Haltung; dennoch zeigen Sorgfalt des Angebots und die Aufmachung der Bilder schon viel über den Umgang mit den Tieren. Der Preis richtet sich danach, wie viele Tiere gehalten werden oder nach Farbschlag, und schwankt somit zwischen 5 und 12 Euro. Im Verkaufsgespräch werden Sie viel über den Züchter erfahren und ein kritischer Blick auf die Tiere ebnet den Weg zu Ihren ersten Perlhühnern. Tagschlafende oder apathische Küken führen, wie eingezogene Hälse und verkotete oder kahle Stellen, meist zum Ausfall und gefährden womöglich den eigenen Geflügelbestand.
Stall
Der Stall von Perlhühnern ähnelt weitgehend dem Stall von Hühnern oder Truthühnern. Dennoch darf man niemals davon ausgehen, dass diese Tiere sich in Ansprüchen und Verhalten ähneln. Nicht zu untersc...