Einführung in das Consulting
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Einführung in das Consulting

Strukturen – Trends – Geschäftsmodelle

  1. 222 Seiten
  2. German
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Einführung in das Consulting

Strukturen – Trends – Geschäftsmodelle

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die Beratungsbranche ist die Wunschbranche der meisten Hochschulabsolventen mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund. Doch warum ist die Consulting Profession eigentlich so faszinierend? Was spricht für den Einsatz von Unternehmensberatern? Welchen Nutzen, welchen Mehrwert bieten Beratungsleistungen überhaupt? Warum wächst der Beratungsmarkt immer noch deutlich schneller als die Wirtschaft als Ganzes?

Und wo kann man überhaupt Consulting studieren? Was ist der ideale Weg in die Beratung? Welches sind die Voraussetzungen, um einen Einstiegsjob als Unternehmensberater zu bekommen? Welche Qualifikationen sind gefragt? Welche Hochschulen bieten dafür die besten Chancen?



Dieses Buch beantwortet diese und ähnliche Fragen und gibt damit einen fundierten Einstieg in die professionelle Unternehmensberatung.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2022
ISBN
9783110774184
Auflage
1

1.Berufsfeld Beratung

1.1Motivation

Nur wenige Professionen haben es so hautnah mit den aktuellen Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft zu tun wie die der Unternehmensberater. Nur wenige Professionals wissen über Trends in Management, Technologie und Organisation ähnlich gut Bescheid wie Berater. Diese gehören einer Branche an, die sich wie kaum eine andere dynamisch bewegt und täglich vor neue Herausforderungen gestellt wird. Sie, die dieses Business betreiben, erleben hautnah mit, wie sich Unternehmen, ganze Branchen und Märkte in kurzer Zeit bewegen und verändern. Die Begleitung des Wandels (engl. Change) ist das tägliche Brot des Beraters. Für die Kunden ist dies eine hochprofessionelle Dienstleistung, über die man kurzfristig nicht verfügt und sie deshalb vorübergehend ins Unternehmen holt.
Mit der Nachfrage nach externer Lösungskompetenz für strategische und operative Fragen ist zugleich auch das unternehmerische Konzept arbeitsteiliger Spezialisierung verbunden. Eine solche Arbeitsteilung funktioniert immer dann, wenn Neutralität, Objektivität und Unabhängigkeit sowie Kompetenz, analytische Brillanz und innovative Kreativität zu den Vorgaben eines jeden Beraters zählen. Dank solcher hohen Standards, verbunden mit den entsprechenden Arbeitsergebnissen, konnte sich die Beratungsbranche in den letzten dreißig Jahren zu einer der attraktivsten Industrien entwickeln, die um ein Vielfaches schneller wächst als die Wirtschaft insgesamt [vgl. Berger 2004, S. 1].
In Deutschland sind es knapp drei Millionen Studierende, von denen wiederum (als größte Gruppe) die Wirtschaftswissenschafter (angehende Betriebswirte, Volkswirte, Wirtschaftsingenieure, Wirtschaftsinformatiker) ein Sechstel, also rund eine halbe Million ausmachen. Von diesen knapp 500.000 Studierenden haben 2018 nach einer repräsentativen Umfrage von EY unter 2.000 Studierenden der Wirtschaftswissenschaften erstaunliche 48 Prozent – also knapp die Hälfte – Consulting bzw. Beratung/Prüfung als Wunschbranche genannt. Und selbst bei den angehenden Juristen liegt Beratung/Prüfung mit 44 Prozent aller Befragten an zweiter Stelle nur knapp hinter dem öffentlichen Dienst (45 Prozent) (siehe Insert 1-1).
Die Beratungsbranche hat sich also in sehr kurzer Zeit zu einem der attraktivsten Arbeitgeber insbesondere für High Potentials entwickelt. Nahezu jeder zweite von ihnen sieht in der Unternehmensberatung den idealen Karriereeinstieg. Eine abwechslungsreiche, herausfordernde Tätigkeit, gutes Arbeitsklima, selbstständiges Arbeiten, hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten und gute Bezahlung werden mit dem Berufsbild des Beraters in Verbindung gebracht.
Für den Hochschulabsolventen ist dieser Berufseinstieg ideal, weil er eine streng praxisorientierte Grundausbildung erhält und sich prinzipiell nicht gleich zu Beginn seines Berufslebens auf eine Branche oder auf einen Funktionsbereich festlegen muss. Die beraterische Grundausbildung erhält der Berufsanfänger in größeren Beratungsunternehmen schwerpunktmäßig durch Training-off-the-job-Maßnahmen, d. h. durch spezielle, nicht fakturierbare Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, die teilweise in eigenen Trainingszentren oder Hochschulen („Corporate Universities“) durchgeführt werden. In kleineren Beratungsunternehmen erfolgt diese Grundausbildung zum Berater regelmäßig im Rahmen von Training-on-the-job-Maßnahmen.
Insert 1-1: Attraktive Branchen für Wirtschaftswissenschaftler und Juristen
Den offensichtlichen Vorzügen dieser Profession stehen außerordentlich hohe Anforderungen an Mobilität und Flexibilität als Nachteil gegenüber. Besonders im Fokus steht dabei eine Work- Life-Balance, die vor allem die weiblichen Berater vor hohe Herausforderungen stellt. Überdies ist es eine Tatsache, dass nahezu jedes Beratungsprojekt überall angesiedelt ist, nur nicht am eigenen Standort.
Und doch ist der Anteil weiblicher Consultants, die von diesen Nachteilen in der Regel besonders betroffen sind, in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Doch aus Sicht der Unternehmensberatungen befindet sich dieser Anteil immer noch auf deutlich zu niedrigem Niveau. So beträgt der weibliche Anteil auf Leitungsebene 12 Prozent, 23 Prozent bei den Senior Consultants und 38 Prozent bei den Berufseinsteigern (siehe Abbildung 1-1). Über alle Ebenen hinweg beträgt der Anteil weiblichen Mitarbeiter in der Beratungsbranche 35 Prozent [vgl. BDU 2021, S. 8].
Es ist zwar eine Tatsache, dass Frauen aus familiären Gründen häufiger Abstriche in Bezug auf den eigenen Beruf und die eigene Karriere machen als Männer. Aber besonders die High Potentials unter den weiblichen Arbeitnehmern werden immer wichtiger und damit begehrter für die Unternehmensberatungen.
Um Frauen an das Unternehmen zu binden und besser zu integrieren, achten immer mehr Beratungsunternehmen neben einer familienfreundlichen Gestaltung der Arbeitszeiten gezielt auf die Förderung der Karriere von weiblichen Arbeitnehmern.
Abb. 1-1: Mitarbeiter in der Unternehmensberatung nach dem Geschlecht

1.2Begriffliche Grundlagen

Aufgrund der nahezu unendlich vielen Facetten der Tätigkeiten einer Unternehmensberatung ist es fast unmöglich, eine umfassende Definition dieser Dienstleistung vorzunehmen. Dennoch lassen sich einige Eckpunkte (als konstitutive Merkmale) zur definitorischen Eingrenzung festhalten:
  • Art der Tätigkeit: überwiegend entgeltliche, individuelle und höherwertige professionelle Dienstleistung
  • Durchführende(r) der Tätigkeit: eine oder mehrere (qualifizierte) Person(en)
  • Adressat der Tätigkeit: Unternehmen/Organisationen
  • Inhalt der Tätigkeit: in Abhängigkeit des Kundenwunsches die Identifikation, Definition und Analyse von Problemstellungen sowie unabhängige Empfehlung, Planung, Erarbeitung, Umsetzung und Kontrolle von Problemlösungen
  • Ziel der Tätigkeit: Verbesserung der Fähigkeit des Kunden, das zugrunde liegende Problem zu lösen
  • Gegenstand der Tätigkeit: Strategien, Organisation, Prozesse, Verfahren und Methoden des Kundenunternehmens
  • Dauer der Tätigkeit: zeitliche Befristung der Dienstleistung
  • Voraussetzung der Tätigkeit: Expertise und Erfahrung.
Daraus lässt sich in Anlehnung an Fink [2009a, S. 3] und Nissen [2007, S. 3] der Begriff der Unternehmensberatung wie folgt fassen:
Unternehmensberatung ist eine eigenverantwortlich, zeitlich befristet, auftragsindividuell und zumeist gegen Entgelt erbrachte professionelle Dienstleistung, die sich an Unternehmen/Organisationen mit dem Ziel richtet, Problemstellungen zu identifizieren und zu analysieren und/oder Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, um den Kunden bei der Planung, Erarbeitung und Umsetzung von Problemlösungen zu unterstützen bzw. dessen Fähigkeiten zur Bewältigung des zugrunde liegenden Problems zu verbessern.
Dieser Definition liegt sowohl ein transitives als auch ein reflexives Beratungsverständnis zugrunde. Mit dem transitiven Beratungsverständnis ist die Erteilung eines Ratschlags verbunden, d. h. der Berater hilft seinem Kunden mit fachlichem Rat und Sachverstand aus einer Problemsituation. Konstitutiv für das transitive Beratungsverständnis ist die Informationsasymmetrie, also das ungleich verteilte Wissen zwischen den an einem Beratungsprozess beteiligten Personen. Das reflexive Beratungsverständnis unterstreicht die partnerschaftliche Interaktionsbeziehung zwischen den beteiligten Personen und zielt auf die Förderung und Wiederherstellungskompetenz des Kunden, ohne diesem die eigentliche Problemlösung abzunehmen [vgl. Jeschke 2004, S. 13 f.].
Formal ist die Beratung von Unternehmen bzw. Organisationen eine professionelle Dienstleistung. Der Dienstleistungsbegriff dient im Wesentlichen zur Abgrenzung von Sachleistungen (Produkten).
Inhaltlich hat das Tätigkeitsfeld des Consultings viele Aspekte. Es reicht im Kern von der klassischen Managementberatung über die Prozess- und IT-Beratung bis hin zum Outsourcing. Diese Kerngebiete sind auch Gegenstand dieser Ausführungen.
Schließlich soll noch auf die im angelsächsischen Raum gebräuchliche Bezeichnung Professional Service Firms hingewiesen werden. Professional Service Firms, die zunehmend als eigenständige Gruppe innerhalb der Dienstleistungsunternehmen wahrgenommen werden, erbringen professionelle Dienstleistungen (engl. Professional Services) wie beispielsweise die Unternehmensberatung „ … also Dienstleistungen, die in hohem Maße auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind und in meist enger Zusammenarbeit mit dem Kunden unter Einbringung ausgeprägten Fachwissens und Erfahrung hochqualifizierter Mitarbeiter erbracht werden“ [Müller-Stewens et al. 1999, S. 23]. Demnach sind Beratungsunternehmen eine Teilme...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Vorwort
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. 1. Berufsfeld Beratung
  8. 2. Perspektiven und Dimensionen der Beratung
  9. 3. Entwicklung und Struktur der Beratungsbranche
  10. 4. Inhalte ausgewählter Beratungsbereiche
  11. 5. Angrenzende Bereiche der Unternehmensberatung
  12. 6. Planungsprozess der Unternehmensberatung
  13. 7. Analyse der Einflussfaktoren und Trends im Beratungsgeschäft
  14. 8. Das Zielsystem der Unternehmensberatung
  15. 9. Strategie und Umsetzung
  16. Literatur
  17. Abbildungsverzeichnis
  18. Insertverzeichnis
  19. Sachwortverzeichnis