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Dinge des Exils
Über dieses Buch
Band 1?36 im Set erhältlich!
Das 1983 begründete interdisziplinäre Jahrbuch Exilforschung widmet sich der Erforschung der Bedingungen, Erscheinungsformen und kulturellen Reflexionen des Exils. Der Begriff, der historisch die Verbannung einzelner meinte, wird programmatisch für die Untersuchung der für das 20. und 21. Jahrhundert charakteristischen Massenvertreibungen verwendet. Damit wird eine Perspektive auf die Besonderheiten der Zwangsmigration, ihrer Erfahrungsdimensionen und kulturellen Artikulationen eingenommen.
Das Kernthema Flucht und Exil infolge der nationalsozialistischen Diktatur wird mit der Erforschung anderer, auch gegenwärtiger Exile verbunden. Indem das historische Exil als transnationales Geschehen in den Blick gerückt wird, das nicht auf eine Verlustgeschichte reduziert werden kann, sondern vielfältige Vernetzungen und Transferprozesse initiiert hat, ergeben sich Bezüge zu aktuellen Flucht- und Exilerfahrungen und deren globalen Dimensionen und Implikationen.
Das Jahrbuch gibt Raum für Untersuchungen zur Verschränkung oder Entflechtung von politischen und kulturellen Aspekten der Zugehörigkeit sowie zur Erinnerungskultur und ihren institutionellen Verortungen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Dinge des Exils
- I. Exil, Migration, Materialität
- Erste Dinge – Reisegepäck im Exil: Eine phänomenologische Lektüre
- Objekte der Migration
- »Du sollst in Häusern wohnen, die du nicht gebaut hast.« – Die Villa Aurora als »ensemble de mémoire«
- Herd, Feuer und Küchengerät in Exilwerken Anna Seghers’, Irmgard Keuns und Aglaja Veteranyis
- II. Objekte und (Ent-)Ortungen
- Dinge des Exils als Impuls der Identitätsfindung am Beispiel der Romane W. G. Sebalds und J. S. Foers
- »Schallplatten emigrierter Künstler bevorzugt«: Medium, Materialität und Musikexil
- Fremde Dinge und fremde Menschen in der Moderne
- »Dinge, die ihren Zusammenhang verloren hatten wie wir«
- Von der Einrichtung im Exil – Hilde Spiels Lisas Zimmer
- Dingwelten in Auflösung: Zum Traumcharakter des Exils bei Rudolf Leonhard und María Teresa León
- Klickpfade durchs Exil
- Vier Bausteine zu einem virtuellen »Jungen Exilmuseum«
- III. Stückwerk: Collage, Album, Sammlung
- Wohnung beziehen – im Album
- Materialisiertes Gedächtnis – Zur Rettung und Verteilung geraubter jüdischer Bücher nach dem Zweiten Weltkrieg
- Dinge der Vergessenheit: Der Fall eines unbekannten jüdischen Flüchtlings
- Der Fasan, Bialik und die Sehnsucht nach dem Zuhause
- Fahrkarte, Touristeninformation, Hotelrechnung: Max Herrmann-Neißes Foto- und Collage-Alben als Archive des Exils
- IV. Identität und/als Objekt
- Festkleid oder graues Kostüm – Textile Dinge des Exils
- Ein Schiff auf der Dizengoffstraße – Dinge in Yoel Hoffmanns Christus der Fische
- »Poniemieckie«: Von Deutschen zurückgelassene Dinge und deren Ort in der neueren polnischen Literatur
- Übergangsobjekte: Tagebücher zwischen den Sprachen
- Der Pass zwischen Dingwanderung und Identitätsübertragung in Remarques Die Nacht von Lissabon
- Rezensionen
- Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren
- Abbildungsnachweis