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Massentourismus, Tod und Ausbeutung am Mount Everest

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Massentourismus, Tod und Ausbeutung am Mount Everest

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Der Mount Everest ist zu einem Ort für einen pervertierten Massentourismus der Luxusklasse geworden. Mit fatalen Folgen für die dort lebenden Tibeter, die Bergsteiger und die Natur. Kenntnisreich und spannend beschreibt Oliver Schulz in seinem Buch, welche Kräfte undInteressen diese Entwicklung vorangetrieben haben. Was macht das mit der Kultur der Menschen, die dort leben, und mit denen, dieden heiligen Berg besteigen bzw. aus falschverstandenem Ehrgeiz auf 8848 Meter Höhe geschleppt werden? Schulz erzählt vom Traumund Albtraum am höchsten Berg der Erde, vom Geschäft mit dem Höhenwahn, der beispielhaft für den Irrsinn des gesamten internationalen Alpinismus steht. Und er sucht Antworten auf die Frage, wie man Massentourismus, Tod und Ausbeutung am Berg in Zukunft besser in den Griff bekommen kann.

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Information

Jahr
2022
ISBN
9783864898617

Vorwort

Die Bilder gingen um die Welt: Im Mai 2019 kursierte ein Video im Netz, das zeigte, wie zweihundert Menschen unterhalb des welthöchsten Gipfels stundenlang auf den Anstieg warteten, weil Ungeübte das einspurige Auf- und Absteigen behinderten. Elf Menschen starben, vielfach an Erfrierungen oder Erschöpfung. Sie hatten zu lange in der Todeszone anstehen müssen.
Die Katastrophensaison in jenem Jahr spiegelt eine neue Dimension des Wahnsinns am Berg wider: den totalen touristischen Ausverkauf. Immer mehr Ungeübte und Unvorbereitete versuchen den Gipfel zu besteigen, immer mehr Agenturen bieten einerseits Billigtarife an – andererseits »Flash«-Touren für besonders gut Betuchte: Everest in drei Wochen. Wie konnte es so weit kommen?
Nach seiner »Entdeckung« durch britische Landvermesser war der »dritte Pol«, wie er zunächst hieß, lange ein Objekt der Begierde allein für professionelle Bergsteiger. Auf die erste erfolgreiche Besteigung durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 folgten zunächst Bezwinger auf alternativen Routen zum Gipfel – dann mit alternativen Techniken. Reinhold Messner bestieg den Berg 1978 erstmals ohne Verwendung von Sauerstoffflaschen. Bald folgten eher bizarre Rekorde: Der erste Beinamputierte wurde auf dem Gipfel gemeldet, der erste Blinde, der jüngste Mensch (gerade einmal 13 Jahre alt), der Älteste.
Aber vor allem zeichnete sich jetzt eine andere Entwicklung ab: Kommerzielle Expeditionen entdeckten das Geschäft am höchsten Berg. Mit furchtbaren Folgen. Im Mai 1996 kam es zu einer ersten Katastrophe: Acht Menschen starben am Everest. Nicht nur waren einige Bergführer kommerzieller Anbieter unter den Opfern – auch hatten einzelne ihrer Kunden augenscheinlich reichlich wenig Erfahrung im Alpinismus. Sie waren mehr Bergtouristen als Bergsteiger.
Und das war erst der Anfang. In den folgenden Jahrzehnten nahmen immer mehr profitorientierte Abenteuer-Anbieter den Everest in ihr Programm. Waren schon in den Neunzigern mehr als hundert Menschen pro Saison auf dem Gipfel gewesen, so bestiegen ihn 2003 das erste Mal mehr als zweihundert. 2018 war die Zahl auf über achthundert gestiegen.
Immer öfter führte der Tourismus am Berg zu Katastrophen. 2014 kamen 16 Sherpas im Khumbu-Gletscher ums Leben, als mehrere Eistürme abbrachen. 2015 überrollte eine Lawine das Basislager und begrub 18 Bergsteiger unter sich. Manche sagen: Der Berg wehrt sich. Mehr als zweihundert Leichen säumen mittlerweile seine Hänge, auf ihrem Weg hinauf treten die Gipfelstürmer buchstäblich über sie hinweg.
Immer heftiger wurden nun auch die Auseinandersetzungen – um den Berg und am Berg selbst. Sherpas prügelten sich mit westlichen Alpinisten im Base Camp um die Nutzung der von ihnen verlegten Fixseil-Routen und streikten für bessere Arbeitsbedingungen. Als der Deutsche Alpenverein den Everest ins Programm nahm, verurteilte Reinhold Messner lautstark den Gipfel-Tourismus und prangerte ökologische Rücksichtslosigkeit an.
Dieses Buch beschreibt die Hintergründe dieser Entwicklung. Wie konnte es dazu kommen, dass der Berg zu einem Touristenobjekt wurde, welche Kräfte und Interessen treiben diese Entwicklung an? Was macht das mit der Kultur der Menschen, die dort leben. Was macht es mit denen, die hinaufklettern? Was bedeutet die Entwicklung für den Alpinismus? Wer verdient daran? Und wie wird die Zukunft am höchsten Berg der Welt aussehen?

1 Der Stau

Die letzten Meter müssen Don Cash wie ein Traum vorgekommen sein. Wie einer von der ganz bösen Sorte. Es ging ihm dreckig, irgendetwas war nicht in Ordnung. Aber was? Und wie sollte in dieser lebensfeindlichen Umgebung überhaupt noch irgendetwas mit dem menschlichen Organismus stimmen? Bei Temperaturen um minus 25 Grad. Bei einem Luftdruck und einem Sauerstoffgehalt, die um zwei Drittel geringer waren als auf Meeresspiegelniveau?
Ein Schritt, drei Minuten Pause, schmerzhaftes Atmen durch die Sauerstoffflasche. Dann wieder ein Schritt … Cash wird die grandiose Aussicht, die sich ihm bot, kaum wahrgenommen haben, die Erdkrümmung, die ab achttausend Metern mit bloßem Auge sichtbar wird, wo das beginnt, was die Todeszone genannt wird. Den Blick auf das schier endlos wirkende tibetische Plateau im Norden, die Ausläufer des Zyklons Fani, die sich südlich des Himalaja-Hauptkamms zu düsteren Wolkenbergen auftürmten. Nicht einmal mehr den schleppenden Gang seines Vordermannes im bunten Alpinanzug, das Drängen seines Hintermannes, der ihm im Nacken hing.
Am 22. Mai 2019 um 8.29 Uhr stand der US-Amerikaner auf dem höchsten Punkt der Erde, der dröhnende Jetstream riss ihm fast die Kamera aus der Hand. Sein Sherpa Jangbu machte ein Foto. Flatternde Gebetsfahnen auf dem wenige Quadratmeter großen ovalen Plateau, das den Gipfel ausmacht. Beschlagene Brillen über der Sauerstoffmaske. Mit letzter Anstrengung riss Cash die Arme hoch. Es sollte das letzte Bild von ihm werden. Don Cash kam nie zurück. Die Menschenmassen, die den Berg hinaufdrängten, verhinderten es.
Dabei hatte er so lange auf diesen Moment hingearbeitet. Donald Lynn Cash, 55, ein kräftiger Mann aus der Stadt Sandy im Norden Utahs mit einem runden Gesicht und meist einem breiten Lächeln unter dem Dreitagebart. Ein Draufgänger. Ein Haudegen, wie er im Buche stand. »Er war größer als das Leben«, sagte ein Kollege später in den Medien über ihn. »Körperlich einfach ein gewaltiger Kerl. Und immer gut drauf.« Auf einem Instagram-Bild posiert Cash mit einem T-Shirt auf dem steht: »Mach epische Scheiße«. Die Haut ist braun gebrannt, er lässt eine Muschelkette um seinen Hals durch die Finger gleiten. Aber Cash habe nicht nur ein kühnes Leben geführt – er habe auch seine Familie geliebt und seine Erfahrungen mit ihr geteilt.
Seine Kinder und seine Frau hatten ihn zuletzt im Dezember vor seinem Tod gesehen, als er nach Asien aufbrach. Er hatte seinen Job als Software-Verkäufer bei Adobe aufgegeben und verkündet, dass er ein Sabbatical nehmen und ein Buch über das Bergsteigen schreiben wolle. Der Everest sollte für Cash der letzte der erfolgreich bezwungenen »Seven Summits« sein – der sieben höchsten Gipfel auf den einzelnen Kontinenten. »Es war der grandiose Abschluss seiner Träume«, sagte seine Tochter Danielle Cook. Aber eben auch: das Ende seines Lebens.
Ein Grund dafür war sicher, dass in dieser Saison alles anders war. Präziser gesagt: genau so, wie es unweigerlich irgendwann hatte kommen müssen. Der Ansturm auf den Mount Everest hatte in den vorausgegangenen Jahren immer weiter zugenommen. Doch 2019 tummelten sich mehr unerfahrene Kletterer und unqualifizierte Guides als je zuvor am höchsten Berg der Welt. In Kathmandu wurde der Rekord von 381 Ausländergenehmigungen ausgestellt.
Und dann war das Wetter auch mehr als heikel. Ein außergewöhnlich wackeliger Jetstream verband sich mit Zyklon Fani, der in Südasien wütete. Das schmale Wetterfenster, das sich oft schon Anfang Mai am Everest öffnet, wurde damit noch enger. Als die Fixseile, die die Sherpas mittlerweile quasi durchgehend vom Basislager bis auf den Gipfel legen, am 22. Mai endlich angebracht waren, machten sich Hunderte jeden Morgen in aller Frühe auf. »Der Tod lag in der Luft«, notierte der US-amerikanische Everest-Chronist Alan Arnette.
Don Cash war eines der ersten Opfer. Nervös beobachtete sein Sherpa, wie sein Klient auf dem Gipfel hockend dahindämmerte. Er drängte ihn, nicht zu lange zu bleiben. Um 8.43 Uhr stand Cash endlich auf, um den Abstieg zu beginnen. Doch nach zwei Schritten kippte er ohnmächtig um. Jangbu holte einen anderen Sherpa aus dem Team hinzu. Gemeinsam gelang es ihnen, ihren Kunden zu reanimieren. Sie klinkten ihn zwischen sich an das Fixseil, das zum Gipfel führte. Meter für Meter schoben sie ihn hinab. Aber es ging nicht voran. Das Team von Pioneer Adventures war absichtlich früh gestartet, noch weit vor Mitternacht. Doch nun strömten ihnen die Massen entgegen. Ständig mussten sie auf dem schmalen Grat unterhalb des Gipfels innehalten, ständig mussten sie längere Pausen einlegen. Denn weder konnten sie mit Cash im Schlepptau den Entgegenkommenden ausweichen, noch war mehr als eine Handvoll von den Aufsteigenden technisch in der Lage, sich auszuklinken und den in Not Geratenen Platz zu machen, wie es versierte Bergsteiger eigentlich können sollten.
Am Hillary-Step, einer steilen, verschneiten Passage, war endgültig Schluss. Die beiden Sherpas setzten sich mit Cash in den Schnee und warteten. Eine halbe Stunde verging, eine, anderthalb. Der Sauerstoff drohte auszugehen. Kälte stieg in ihre Zehen und Finger. Don Cash begann zu zittern. Mehr als zweieinhalb Stunden mussten die drei ausharren, um die Aufsteigenden vorbeizulassen. Doch als sie diesmal aufstanden, brach Cash endgültig zusammen. Erneut versuchten die Sherpas, ihn wiederzubeleben, aber vergeblich. Es war auch nicht möglich, seine Leiche zu bergen. Auf 8 800 Metern Höhe ließen sie ihn zurück.
Seine Familie war damit einverstanden. Cash selbst hatte eine Erklärung unterschrieben, dass er, sollte er bei einer seiner Touren sterben, dort bleiben wolle. »Er sagte, er würde lieber auf einem Berg sein Leben lassen als in einem Krankenhausbett«, versicherte seine Tochter.

2 Der Berg

Vielleicht ist das der höchste Gipfel der Erde! Man kann sich vorstellen, wie Colonel Andrew Scott Waugh in den Bergen des östlichen Himalaja gestanden hat. In Darjeeling, dem nördlichen Rand Britisch-Indiens. Den Theodoliten hatte er eigentlich über dichte Rhododendronwälder hinweg, über das tiefe Rangit-Tal, auf den 64 Kilometer entfernten Kangchenjunga ausgerichtet. Er muss Glück gehabt haben, der Nebel lichtete sich und weit oben sah er den angepeilten Gipfel, eine zerklüftete Granitwand über den Wolken, von glitzerten Flanken umgeben, wie ein in den Himmel gravierter Olymp. »Der westliche Gipfel des Kangchenjunga erreicht eine Höhe von nicht weniger als 8 555 Meter über Meeresniveau, ist also sehr viel höher als bisher angenommen«, notierte Waugh lakonisch. Er war zu diesem Zeitpunkt damit der höchste bekannte Punkt der Welt.
Aber neben diesem Gipfel erspähte er an diesem Tag im November 1847 eine andere, außergewöhnlich hohe Bergspitze.
Konnte er das sein? Der dritte Pol der Erde, nach dem die britischen Geographen schon so lange im Himalaja gesucht hatten? Der Oberst war ein vorsichtiger, zurückhaltender Mann. Bei den Peilungen fehlten die Höhenwinkel. »Gamma«, so nannte er die Eiskuppe erst einmal provisorisch, links vom Kangchenjunga gelegen, war zu weit entfernt, deshalb betrachtete er die Messungen als zu unscharf. Aber er hatte eine Ahnung. Waugh hielt es daher für angemessen, die Ergebnisse gemeinsam mit seinem Assistenten zunächst gründlich zu überprüfen. Mehr als acht Jahre lang.
Er vergleicht sie mit Messungen aus der nordindischen Ebene, die eine Höhe von 8 778 Metern für denselben »scheuen« Gipfel, so nennen ihn die Wissenschaftler, weil er sich so wenig prominent in der Himalaja-Hauptkette versteckte, ergeben hatten. Immer wieder schickt der Geodät kleine Expeditionen in das Grenzgebiet zwischen Indien und Nepal, in die Sümpfe und Dschungel des sogenannten Terai, gefürchtet für Malaria und Tiger, um hinaufzupeilen zu dem verborgenen Gipfel, in dessen Nähe der König sie nicht lässt; die Nepalesen verwehren den Briten den Zutritt zu ihrem Territorium. Genauere Datensätze, bessere Perspektiven sind Waughs Ziel. Dunst im Winter und Monsunregen im Sommer machen den Ingenieuren am Fuße des Himalajas die Arbeit schwer. Er diskutiert mit seinen Kollegen Brechungskoeffizienten und die Höhe bezogen auf Normallnull. Er zieht alte Berichte anderer Forscher heran.
Dann erst wendet er sich an die Royal Geographic Society in der Hauptstadt Kalkutta. Im März 1856 legt Waugh in einem aus 14 Abschnitten bestehenden, sauber geschriebenen Brief seine Entdeckungen dar. Er sei endlich »im Besitz der finalen Werte« für den Gipfel »Himalaja XV«, wie er »Gamma« nun nennt. Der Berg erhebe sich 29 002 Fuß oder knapp 8 840 Meter über Meeresniveau.
Waugh schreibt: »Ich wurde von meinem angesehenen Vorgesetzten und Vorgänger, Colonel Geo. Everest gelehrt, jedem geografischen Objekt seine wahre lokale oder einheimische Bezeichnung zuzuweisen. Ich habe mich auch gewissenhaft an diese Regel gehalten, wie ich mich an alle Prinzipien, die dieser erhabene Wissenschaftler erstellt hat, gehalten habe. Aber hier ist ein Berg, höchstwahrscheinlich der höchste der Welt, ohne einen lokalen Namen, der gefunden werden kann, oder dessen einheimische Bezeichnung, falls vorhanden, nicht sehr wahrscheinlich gesichert wird, bevor wir nach Nepal vordringen und uns dieser einzigartigen Schneewelt nähern dürfen. In der Zwischenzeit liegen das Privileg wie die Pflicht bei mir, diesem hohen Gipfel unseres Globus einen Namen zu geben, der unter Geographen bekannt sein und unter zivilisierten Nationen zu einem Begriff werden soll. Aufgrund dieses Privilegs, als Zeugnis meines liebevollen Respekts für einen verehrten Vorgesetzten, in Übereinstimmung mit dem, was ich für den Wunsch aller Mitglieder der wissenschaftlichen Abteilung halte, über die ich die Ehre habe, den Vorsitz zu führen und um die Erinnerung an ihn als gefeierten Meister der genauen geografischen Forschung aufrechtzuerhalten, habe ich beschlossen, diesen erhabenen Gipfel des Himalaja Mont [sic!] Everest zu nennen.«
Der Name, den Waugh selbst rasch in Mount Everest korrigiert, wird vom Londoner Indien-Minister wie von der Royal Geographic Society gutgeheißen. Aber wer ist eigentlich dieser George Everest? Einerseits ein Besessener, ein Getriebener, der mit Verbissenheit und Arroganz 20 Jahre lang die Expedition Great Arc geleitet hat, vom zentralindischen Hyderabad bis hinauf nach Dehra Dun, westlich von Nepal in einer vergleichsweise niedrigen Bergkette des Himalaja gelegen. Anderseits ist seine wissenschaftliche Leistung erheblich – ohne ihn hätte Waugh niemals auch nur ann...

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