Entwickle deine Fotografie!
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Entwickle deine Fotografie!

Wie du deine künstlerischen Ansprüche verwirklichst

  1. 251 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Entwickle deine Fotografie!

Wie du deine künstlerischen Ansprüche verwirklichst

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Fotografie als Ausdrucksmittel für Emotionen und Ideen

  • Zeigt den Weg vom einfachen Foto zum künstlerischen, emotionalen Bild
  • Fotografieren mit Konzept in Theorie und Praxis
  • Emotionen und Aussagen fotografisch ausdrücken

Über den Wert von Kunst wird viel sinniert, diskutiert, gestritten. Kunst wird auf sehr verschiedene Weise – oder auch gar nicht – verstanden. Aber ist Kunst nicht, in jeglicher Form, die Vollendung der Umsetzung menschlicher Kreativität?
Als kreativer Mensch spürst du Situationen, siehst Licht, entdeckst Nuancen, die anderen Menschen vielleicht verborgen bleiben. Aber wie können Fremde durch dein Bild eine Stimmung spüren? Und wie kannst du letztendlich mit deiner Kunst in die Gesellschaft hineinwirken? Wie hebst du deine Fotografie auf ein höheres Niveau und entwickelst deine künstlerische Ausdrucksform weiter?
In diesem Buch zeigt die begeisterte Fotografin Pia Parolin, wie du dich mit deinen Fotos künstlerisch ausdrückst und die Welt fotografisch so wiedergibst, wie du sie durch deine Brille wahrnimmst. Sie vermittelt, wie du Stimmungen und Gefühle in deine Fotos einfließen lässt und dich vom sachlichen, distanzierten Standpunkt löst. So wird deine Fotografie tiefgründiger und interessanter. Du berührst und ergreifst den Betrachter Deiner Fotos. Du lernst, dich auf das Spontane, Sensible zurückzubesinnen, dich zu trauen, zu einer beinahe kindlichen Freiheit des Geistes zurückzukehren. Kurz, Dich zu einem wahren Künstler zu entwickeln.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2021
ISBN
9783969103111
Thema
Art
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1–1 Wenn Licht, Reflexion, Bewegung und Weite aufeinandertreffen, kommen für uns Entspannung, Weitblick, Vertiefung und Erkennen hervor – wie beim Zusammenspiel von Großzügigkeit, Austausch und Teilen zwischen Menschen. Jeder geht danach reicher nach Hause.

1 EINLEITUNG – ICH BIN DANN MAL KÜNSTLERIN

Kunst ist die Grundlage menschlichen Ausdrucks. Sie ist ein wahnsinnig toller Teil unseres Lebens. Während der Coronakrise fiel das besonders auf. Plötzlich fehlte etwas Wichtiges im Leben – außer Fußball, mit Freunden in die Kneipe zu gehen oder dem Friseurbesuch: Museen, Ausstellungen, Theater, Vernissagen, Musikevents, kurz: Kunst war nicht mehr greifbar. Vieles war vorübergehend geschlossen, verboten, abgesagt. So mancher wird erst zu dem Zeitpunkt, als dies alles nicht mehr selbstverständlich zur Verfügung stand, den wahren Wert der Kunst bemerkt haben.
Bevor ein Kind spricht, singt es.
Bevor es schreibt, malt es.
Sobald es steht, tanzt es.
Phylicia Rashad (amerikanische Schauspielerin,
Sängerin und Regisseurin)
Kunst ist bereichernd, sie kann schön sein, zum Denken anregen, Lust und Freude erzeugen, Kreativität und Glücksempfinden stärken. In jeder Kultur, in jeder Lebensphase, vom Kleinkind bis zum Greis, spielt Kunst eine Rolle. Allzu oft verlernen wir es, das künstlerische, kreative Wesen, das uns innewohnt, zu kultivieren. In manchen Berufen wird es uns förmlich aberzogen, künstlerisch frei zu sein. Als Rechtsanwalt, Elektriker, Forscher oder Buchhalter sollen wir möglichst seriös und sachlich, nicht emotional und schon gar nicht sentimental an Dinge herangehen. Kreativ und erfinderisch sind wir aber durchweg, um auch in diesen Berufen erfolgreich zu sein. Es ist also nicht ganz verloren, das Fünkchen emotionales Ich, das jeden von uns zu einem einmaligen Wesen voller Ideen macht. Und damit ist der Weg nicht mehr weit, um bewusst mehr Kunst zu leben.
Die Stärke von Kunst wurde mir auf wundervolle Weise in der gigantischen U-Boot-Bunkeranlage in Bordeaux klar. Dieser monumentale Bau aus der Nazizeit widerstand jahrzehntelang allen Versuchen, ihn mit Sprengstoff oder neuester Technik zu zerstören. Bis die Kunst ihn besiegte: 2020 eröffneten die Bassins de Lumières, eine Lichtbildschau mit den goldumwobenen Gemälden Gustav Klimts. So reißt im heute weltweit größten digitalen Kunstzentrum der Welt die Kunst die Gefühle mit sich. Bomben und Krieg werden von der Kunst in die Schranken gewiesen und durch sie neu definiert. Wo eine Abrissbirne nicht mal Kratzer hinterlässt, vermag die Kunst alle Sinne zu erwecken und die Gedanken wegzusteuern vom Größenwahn der Nazis. Nur die Kunst hat es nach so vielen Jahrzehnten geschafft, das vermeintlich »Unkaputtbare« zu zerstören und mit etwas Neuem, Positivem zu verbinden, das auch allgemein verständlich ist. Das zeigt, wie selbst die fixiertesten Bedeutungen durch Kunst verändert und neu freigespielt werden können.
In der Kunst geht es um mehr als nur um die Umsetzung kreativer Ideen. Kunst dreht sich um Auseinandersetzung, Tiefe. Es geht darum, aktiv zu sein und die Welt zum Nachdenken anzuregen, Menschen zu berühren und dadurch aus ihrem Inneren heraus den Dialog auf einer neuen Ebene zu suchen. Kunst regt an und dient als Alternative oder Ergänzung zu Extinction Rebellion, Fridays for Future, #metoo, Gay Pride, Black Lives Matter und wie sie alle heißen – die Bewegungen, die versuchen, das menschliche Denken und Handeln in neue Richtungen zu lenken.
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1–2 Selbst sachliche Botaniker können davon profitieren, in ihren Fotos Emotionen und Schönheit anzusprechen, anstatt reine Fakten zu vermitteln. Die künstlerische Art, eine Blüte darzustellen, vermittelt kein Wissen, sie appelliert an Leidenschaft und Freude. Hier habe ich mit Weißabgleich und Überbelichtung gespielt.
Die Kraft der Kunst kannst du in deine Fotografie einbauen. Darum geht es in diesem Buch. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf dem Handwerklichen, sondern vielmehr auf deiner Persönlichkeitsentwicklung. Wenn du deine Fotografie weiter entfalten möchtest, wirst du dich auch als Mensch verändern. Streng genommen ist die Reihenfolge sogar umgekehrt: Du entwickelst dich als Individuum, und die Fotografie folgt dieser Entwicklung. Du wirst deine Wahrnehmung schärfen: zuerst die Wahrnehmung deiner selbst und dann die Wahrnehmung all dessen, was dich umgibt. Du wirst genauso impulsiv und spaßgetrieben, aber mit mehr Hintergrundwissen an die Fotografie herangehen. Mit mehr Überlegung darüber, was du spürst und zeigen willst, was du reizvoll oder kritisch findest, begegnest du übergeordneten Themen, die nicht nur deine Fotografie, sondern dein Leben betreffen.
Du verbindest deinen intellektuellen Anspruch mit deinen Fotos, willst vielleicht einen kritischen Ansatz und ernst zu nehmende Aussagen vermitteln. Oder du willst einfach ausdrucksstarke Bilder machen, die von deinem Innersten herrühren. In dem Moment, in dem diese Verbindung entsteht, bist du in der Kunst angelangt. So grenzt du dich von einem Hersteller von Deko-Gegenständen, von einem Kunsthandwerker und von all jenen ab, die mit ihren Fotos nur ein »Hier bin ich gewesen« dokumentieren.
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1–3 Meine Interpretation von »Ist das Kunst oder kann das weg?«: ein Mülleimer vor dem Meer an der Côte d’Azur, das nach einem Sturm in denselben Farben leuchtet. Aber nicht das Meer hat sich angepasst, sondern die Stadt hat sich aus verständlichem Grund überlegt, diese Farbe für Plastiktüten auszuwählen.
Kunst wird seit jeher kontrovers diskutiert, ist in aller Munde. Das Schwierigste: Jeder ist irgendwann irgendwie scheinbar ein Kunstexperte. Es ist eine sehr eitle Szene, die schnell an Begriffe wie Talent und Mäzenatentum gebunden wird.
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1–4 Ist so ein Foto Kunst, Verzierung, Dekoration oder Kitsch?
Warum sollte jemand Künstler oder Künstlerin sein wollen? Ich habe mich auf die Suche nach Antworten und einem Weg ins Reich der Künste begeben. Es ist mir klar, dass es, wie so oft, keine allgemeingültigen Rezepte gibt und dass jeder für sich selbst seine Richtung finden muss. Auch bin ich noch nicht am Ziel, und ich werde vielleicht niemals ankommen. Aber ich habe präzise recherchiert, und meine Gedanken, persönlichen Erfahrungen, Möglichkeiten und Erkenntnisse möchte ich teilen.

1.1 WARUM ÜBERHAUPT DER EHRGEIZ?

Fotografie ist im Wesentlichen eine persönliche Angelegenheit: die Suche nach einer inneren Wahrheit.
Inge Morath (österreichisch-amerikanische Fotografin)
Viele spricht es überhaupt nicht an, als Künstler wahrgenommen zu werden. Mich befallen jedoch oft eine gewisse Ehrfurcht und Bewunderung bei der Begegnung mit echten Künstlern – Menschen, die ihr Leben mit Kunst bestreiten.
Ich habe viele getroffen und mit ihnen geredet – mit aufsteigenden Self-made-Leuten bis hin zu Ikonen wie dem Schriftsteller Michael Ende, dem französischen Schreibkünstler Ben oder den Fotografen Martin Parr und Siegfried Hansen. Ich habe nicht nur groupie-mäßige Fotos mit ihnen gemacht, sondern intensive Dialoge geführt, ihnen zugehört und ihre Arbeit hinterfragt. Das macht mich noch lange nicht zur Kunstexpertin, aber es rechtfertigt vielleicht, dass ich ein Buch lang meine Gedanken notiere.
Was bringt es, dich zu einer Künstlerin entwickeln zu wollen? Vielleicht ist es vor allem die Lust auf Entwicklung, mehr aus der eigenen Fotografie zu machen. Statt banal herumzuknipsen, möchtest du deine Fähigkeiten umsetzen und mit deinen Fotos berühren, bewegen, tiefgreifende Fragen aufwerfen, zum Nachdenken anregen.
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1–5 Ich trage in Wirklichkeit nicht immer denselben Pulli. Aber ich treffe gerne Künstler. Ben, links, ist der lokale Inbegriff für Kunst in Nizza und ein sehr lustiger Mensch, der für Austausch immer offen ist. Magnum-Fotograf Martin Parr hat bei einem Festival in Triest mal eben unsere Brillen ausgetauscht, sodass ich die Welt ein paar Minuten lang durch seine »Augen« sehen konnte. Um das Triplett zu vervollständigen, habe ich denselben Pulli absichtlich noch mal getragen, um das Foto mit Deutschlands bekanntestem Streetfotografen Siegfried Hansen zu machen.
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1–6 Meine Interpretation von Vielschichtigkeit, hier an der Strandpromenade von Nizza.
Ein zweiter Grund ist, dass du die Welt verbessern kannst. Kunst kann Berge versetzen, und wenn alte Wege nicht mehr erfolgreich sind, wirst du nach neuen Richtungen suchen.
Außerdem macht es schlichtweg Spaß, sich Gedanken über Kunst zu machen, Gegensätze und Widersprüche zu klären. Und so möchte ich meine Beobachtungen und einzelnen Schritte festhalten und in einen Zusammenhang bringen. Den Weg der schleichenden Erkenntnis teile ich in Form dieses Buchs.
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1–7 Bringt Kunst den Lichtblick am Ende des (Blätter-)Tunnels?
AUFGABE
Was bringt dich dazu, dich als Künstler definieren zu wollen?
Warum setzt du dich mit Kunst auseinander?

1.2 AN WEN IST DAS BUCH GERICHTET?

Wenn du an deiner Kunst arbeiten willst, so arbeitest du an deiner Persönlichkeit.
Anton Tschechov (russischer Schriftsteller)
Dieses Buch richtet sich an alle, die mehr aus ihrer Fotografie machen wollen. An Menschen, die überraschen und berühren möchten. An Kreative, die gerne fotografieren und danach streben, sich weiterzuentwickeln: weg vom Knipsen, hin zur künstlerischen Gestaltung deiner Fotografie. Auch wende ich mich an jene, die lernen möchten, durch ihre Fotos in die Gesellschaft hineinzuwirken.
Ich gebe praktische Anleitungen, um deine fotografische Persönlichkeit zu erkennen und weiterzuentwickeln. Du lernst, dir Gedanken über den theoretischen Teil rund um deine Fotografie zu machen, Konzepte zu entwickeln und sie in konkrete Bilder und Präsentationen umzusetzen. Du wirst dich damit auseinandersetzen, was Kunst überhaupt ist und wie du mehr Kunst in deine Bilder einfließen lassen kannst. Du lernst einfach, bessere Fotos zu machen.
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1–8 In meiner Laufbahn als Biologin wäre es mir nicht eingefallen, eine Blüte auf diese Weise zu fotografieren. Kaum etwas ist scharf und es ist schwer festzustellen, welcher Art, Gattung oder Familie sie zuzuordnen ist. Mein auf Klarheit und Eindeutigkeit trainiertes Wissenschaftlergehirn erkennt hier kaum Informationen. Aus künstlerischer Sicht hingegen ruft das Bild Emot...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Geleitwort
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. 1 Einleitung – Ich bin dann mal Künstlerin
  8. 2 Vom Amateur zum Fotografen zum Künstler
  9. 3 Vom Konzept zum Bild
  10. 4 Praktische Anwendungen
  11. 5 Kunstfotografie als Spielwiese
  12. 6 Was ist Kunst?
  13. 7 Danksagung und Referenzen
  14. Fußnoten